Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Echte Unterwürfigkeit und das Spiel damit

Devot? Hoffentlich nur spielerisch ...
Alle Menschen haben unterwürfige Züge - das ergibt sich aus der Evolution. Deshalb ist die Frage berechtigt, wann die Unterordnung sinnvoll ist und wann nicht - oder ob es gar andere Wege gibt, damit umzugehen.

Wer unterwirft sich und was bringt das?

Wer sich unterwirft, will seine Haut retten, indem er den Kampf vermeidet. Ist die Person stark genug, so wird sie das Terrain für den Moment freigeben. Dies wird sie jedoch nicht daran hindern, sich aber an anderen Stellen, in anderen Situationen oder auch an anderen Orten weiterhin durchzusetzen versuchen.

So weit die Natur und so weit die Gesetze, die sie geschaffen hat. Doch was ist mit jenen Personen, die Konflikte generell vermeiden und sich stets beugen? Sie haben offenbar kein „schönes Leben“, denn Konflikte, Diskussionen und dann und wann Konfrontationen gehören zum Alltag. Von vorn herein „den Schwanz einzuziehen“ ist daher ganz offensichtlich der falsche Weg.

Was ist "echt unterwürfig sein"?

Wer ist nun aber wirklich „unterwürfig“?

Genau ist das nirgendwo definiert. Der Begriff wird nahezu deckungsgleich mit dem Fremdwort „devot“ verwendet. Er zieht sich durch die gesamte Literatur, aber sobald wir nach einer genauen Definition fragen, verweigern uns die Fachleute die Auskunft.

Was meint der Psychologe zur Unterwürfigkeit?

Der Psychologe (1) interessiert sich erst für die Unterwürfigkeit, wenn es sich um eine „dependente“ Persönlichkeitsstörung handelt, also um eine „Abhängigkeit“ von einem anderen Menschen.

Psychologen erklären durchaus, was eine „abhängigen Persönlichkeitsstil“ von einer entsprechenden Persönlichkeitsstörung unterscheidet. Demnach lebt in Abhängigkeit, wer seinen Mitmenschen gegenüber sehr „loyal“ ist, also ihnen in vielen Bereichen zustimmt. Zudem sind solche Menschen nach der Definition sehr gefühlsbetont und sie versuchen ungewöhnlich häufig, sich in andere hineinzuversetzen.

Was sie dabei tun, ist kaum etwas anderes als das, was viele von uns schon einmal erlebt haben. Das Selbstbewusstsein bekommt Brüche und wir trauen uns nicht mehr, zu uns selbst und unseren Meinungen zu stehen. Wenn das so ist, versuchen wir, uns an andere zu hängen, um uns in der Masse oder hinter einer anderen Person zu verstecken. Falls wir dann wirklich einmal selbst entscheiden müssen, übernehmen wir nicht die Verantwortung – schon gar nicht, wenn die Entscheidung sich als wenig glücklich erweisen sollte.

Unterwürfigkeit und Abhängigkeit

Wenn euch das irgendwie und irgendwann einmal passiert ist, dann ist dies noch keine Abhängigkeit. Unterwürfig oder „devot“ ist jemand, der viele schreckliche Lebensumstände erduldet, weil er in und mit ihnen lebt und sie allemal für besser hält als die Konsequenz: selbstbewusst zu werden. Das leben, dass eine krankhaft devote Person führt, kann mit dem Leben eines Alkoholikers verglichen werden, denn das Leben mit dem Suff ist schrecklich, aber bekannt. Ein Leben ohne Alkohol scheint ihm viel anstrengender, ja möglicherweise gefährlicher zu sein, weil es unbekannt ist.

Die Gefahr, abhängig zu werden

Um es auf den Punkt zu bringen: Wirkliche Abhängigkeit ist gefährlich. Sie gliedert sich in fünf Bereiche: sozial, finanziell, intellektuell, emotional und körperlich. Sie ist erkennbar, und sie kann zerstörerisch sein.

Mag dies allein schon problematisch genug sein, so wird es umso schlimmer, wenn jemand diese Eigenschaften nutzt, um andere zu „versklaven“. Früher sagte man, er oder sie ist der Person „hörig“. Um aber „hörig“ oder „abhängig“ zu werden, müssen einige Umstände oder Eigenschaften zutreffen, für die Psychologen einen Kriterienkatalog erstellt haben. Das sichtbarste Zeichen ist Entscheidungsschwäche. Die betroffenen Menschen trauen ihren eigenen Entscheidungen nicht – sie suchen vielmehr Rat, Hilfe und Bestätigung durch andere. Hinzu kommt, dass sie sich oftmals „selbst verlieren“, um einem andren Menschen unterwürfig zu dienen – auch dann noch, wenn sie dadurch zum Opfer werden.

Ist es edel, selbstlos zu sein?

Manchmal wird dieser Zustand idealisiert, ja, sogar als erwünscht bezeichnet. Man sagt dann, er oder sie handele „selbstlos“. Das ist völliger Unsinn, weil „Selbstlosigkeit“ eine Eigenschaft ist, die innere Stärke verlangt. Nur, wer „selbstbestimmt“ ist, kann sich leisten, „selbstlos“ zu sein. Das liegt daran, dass die „Batterie“ der eigenen Kräfte in irgendeiner Form „wiederaufgeladen“ werden muss.

Die "schleichende" Unterwerfung

Gehen wir mal einen Schritt zur Seite, bevor wir uns mit „Spielen“ beschäftigen. Schauen wir uns selbst im Spiegel an.

Wer wissen will, ob er/sie sich auf morastigem Boden einer „schleichenden“ Unterwerfung befindet, sollte sich einige Fragen stellen:

1. Habe ich freie Zeit, über die ich verfügen kann, wie ich will?
2. Habe ich Geld, über das ich frei verfügen kann?
3. Kann ich Kontakte zu Dritten aufnehmen, ohne meinen Partner zu konsultieren?
4. Ist es mir möglich, über etwas anderer Meinung zu sein als mein Partner?


Das ist nicht unbedingt die Psychologen-Auffassung, aber durchaus praxisgerecht. Wer alle Fragen mit „Ja“ beantwortet, ist in jedem Fall besser dran als jemand, der alle mit “Nein“ beantworten muss, weil er/sie bereits stark eingeengt lebt, denkt und fühlt.

Spielerische Unterwerfung

Spielerische Haltung in einer Illustration

Erinnern wir uns daran, dass wir alle die Möglichkeit haben, um den Rang in der Gesellschaft zu kämpfen. Die Evolution hat uns damit ausgestattet, doch unsere Möglichkeiten und Grenzen haben wir zunächst spielerisch erlernt. Und genau dieses Spiel ist es, zu dem viele wieder zurückkehren möchten. Unter Erwachsenen läuft das Spiel so: Jemand begibt sich zeitlich oder räumlich begrenzt in eine Abhängigkeit, die einen „Ausgang“ hat. Manche Paare behaupten, dass die „Abhängigkeit“ zu ihrem „Lebensstil“ gehört. Das klingt schrecklich interessant, ist aber so gut wie unmöglich, wenn das soziale Netz weiterreicht als bis zur Wohnungstür.

Spielen heißt ja, sich willentlich in ein Abenteuer zu begeben, um eine Erfahrung zu machen, die keine „reine Realität“ ist. Die Frage, worin wir das Vergnügen finden, oder ob beispielsweise der Schmerz auch ein Vergnügen ist, haben andere schon ausreichend beantwortet. Jedenfalls handelt es sich dann um ein Spiel, wenn wir es beginnen können, wann wir wollen und natürlich auch damit aufhören, wenn wir wollen. Wer Jugenderinnerungen hat, der wird wissen, dass manche Spiele für uns im Grund lästig waren, wir sie aber dennoch weiterspielten, um nicht als „Spielverderber“ zu gelten. Aber wir wussten: Wir spielen nur eine begrenzte Zeit. Danach sind wir wieder genau das, was wir vorher waren: Personen, keine Spieler. Und nun weißt du sicher auch, wo der Unterschied zwischen einem Menschen liegt, der sich spielerisch unterwirft und jemand, der innerlich abhängig ist.

(1) Wer mehr darüber wissen will, kann sich auf "therapie.de" informieren.