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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Er hatte einige ONS - na und?

Vor einigen Tagen sah ich, wie eine Frau völlig verstört war, als ihre junger Dating-Partner sagte, er habe zwar „nur eine feste Beziehung“ gehabt, jedoch einräumte, danach mehrere ONS gehabt zu haben.

Was hat die Dame mehr erschreckt: Nur die eine feste Beziehung oder die „vielen“ ONS?

Ja, es waren die „vielen“ ONS, und wer jetzt sagt: „Selbstverständlich hatte sie recht“, der sollte vielleicht noch einmal nachdenken.

ONS sind beim Dating nicht ungewöhnlich

Einen One-Night-Stand mit einer Frau gehabt zu haben, heißt nicht, dass er sie morgens aus dem Bett geschmissen hat oder abgehauen ist, ohne seine Telefonnummer zu hinterlassen. Es war einfach so.

Mir ist schon oft aufgefallen, dass Männer, die ONS zugeben, von den „anständigen Frauen“ genau deshalb verachtet werden.

Warum? Wer sagt uns, dass die Frauen, die am ONS mitgewirkt haben, eine Beziehung wollten? Und falls sie eine Beziehung wollten? Könnte es vielleicht sein, dass die selbst die gute Gelegenheit nutzen, wieder einmal in den Genuss der feuchten Lüste zu kommen?

Der ONS ist eine von fünf Möglichen Entscheidungen bei jedem Date

Bei einem Date gibt es immer fünf Möglichkeiten:

- Die Frau will unbedingt eine feste Beziehung mit Aussicht auf Ehe und Familie.
- Die Frau will (meist aus beruflichen Gründen) auf keinen Fall eine feste Bindung, aber sie will ihre Lüste ausleben.
- Die Frau entscheidet sich erst am Ende des Dates für das eine oder das andere.
- Sie kann sich für eine ganz andere Möglichkeit entscheiden.
- Sie will auf gar keinen Fall irgendetwas von ihm.

Wir leben in der Zeit der freien und gleichen Entfaltung der persönlichen Bedürfnisse. Niemand sollte dem anderen unterstellen, wegen seiner oder ihrer Entscheidung ein Schuft zu sein.

Wie du einen Mann entlarven und dominieren kannst

Der Augenblick, in dem dein Lover die Macht verliert ...
Also, was ich hier sage, gilt nicht für ein „erstes Date“. Aber die Situation, über die ich schreiben will, kommt ja irgendwann.

Da bist du also mit ihm in deiner Wohnung – es ist besser, als in seiner Wohnung zu sein. Denn in der eigenen Wohnung kennst du dich aus – er aber nicht. Und so gewinnst du mehr Spielraum.

Klar, dass Sex in der Luft liegen muss, sonst geht das Ganze schief. Die Frage ist ja immer, wer damit beginnt, den anderen zu küssen, zu streicheln, auszuziehen, oder was du sonst so mit einem Typen machst, mit dem du zum ersten Mal Sex haben willst.

Bitte ihn, sich nackt auszuziehen

Und nun sagst du einfach: „Zieht dich doch bitte aus.“

Falls er fragt, ob du dich auch ausziehst, sag „vielleicht später“.

Womit klar ist: Er soll sich ausziehen, bei Licht, und zwar völlig nackt. Und du sitzt auf dem Sofa und schaust ihn dabei an.

Ich sag dir, was passiert: Er verliert seine Selbstsicherheit. Er weiß, dass er nackt verletzlich ist. Und er ist auf deinem Hoheitsgebiet. Und er weiß nicht, was dies alles bedeutet.

Sobald er nackt ist, gelten deine Regeln

Nun kannst du nach deinen Regeln spielen. Wenn du zu ihm gehst und ihn umarmst, wird er wahrscheinlich geil. Das ergibt ein hübsches Spiel – denn erinnere dich daran, dass du noch angezogen bist.

Ab dann … kannst du machen, was du willst, fordern, was du willst und alle Varianten durchspielen, die dir einfallen. Und natürlich kannst du dich auch ausziehen.

Noch ein paar schräge Gedanken dazu …

Nimm mal an, du gehst wirklich mit ihm „ins Bett“, also in ein richtiges Bett, in dem man vögeln, kuscheln und sogar schlafen kann. Fürchtest du, dass er nachts einfach abhaut? Kann er nicht – denn er muss sich ja wenigstens anziehen. Wo war noch gleich seine Wäsche, wo seine Winterjacke? Hattest du nicht ein wenig aufgeräumt, damit nichts herumliegt?

Klar ist das ein Spiel – aber wenn er es mitmacht, erkennst du, ob er ein bisschen verspielt ist, humorvoll ist oder tatsächlich ein bisschen Maso. Wenn du das magst, ergeben sich noch viele Möglichkeiten.

Ach, noch ein Hinweis (Warnung, wenn du so willst):Bei Spielen dieser Art kann es Risiken und Nebenwirkungen geben. Es ist immer gut, drauf vorbereitet zu sein.
Grafik: Liebesverlag,de

Das Klischee der Lust im Café und im Bett

Auf wen wartet sie oder er?
Da sitzt sie im Café – feminin in den Gesichtszügen, dezent geschminkt, unter dem strengen Blazer ein Herrenhemd mit Krawatte. Einige ältere Damen werfen verstohlene Blicke auf Sie. Ist sie eine Frau oder ein Mann? Und wenn sie eine Frau ist, ist sie dann eine Lesbe? Sie sieht auf, lächelt ein wenig, und ein junger Mann kommt auf sie zu. Das Gesicht wirkt etwa feminin mit den süßen dunklen Locken und den langen Wimpern, aber sein Körper ist maskulin und athletisch. Die älteren Damen riskieren einen Blick und seufzen – ach, so ein Mann – und der hat es nötig, dieses Mannweib zu treffen?

So verwirrt, wie die Damen im Café sind viele Menschen, wenn sie sehen, dass eine eher herbe, maskulin wirkende Frau einen hübschen, sanften Mann trifft. Was will er von ihr? Was will sie von ihm?

Das Denken in Klischees und unter Etiketten

Wir haben uns angewöhnt, Menschen in „homo“, „hetero“ und „bi“ einzuteilen. Dabei vergessen wir, dass es eben auch Menschen gibt, die eine fließende Sexualität haben. Oder auch fließende Bedürfnisse.

Verführerin als Klischee
Nehmen wir an, du verführst gerne. Dann giltst du als männlich, wirst du hingegen lieber verführt, so giltst du als weiblich. Das Etikett: „Will verführt werden“ oder „versucht stets, zu verführen“ klebt dann an dir.

Das ist aber nicht die ganze Wahrheit. Eine Frau kann verführen, den Wunsch haben, verführt zu werden oder heute diesen, morgen jenen Wunsch haben. Und das gilt auch für Männer.

Nehmen wir ein anderes Beispiel: Das Klischee sagt, Männer seien dominant, Frauen seien devot. Nun können Frauen sexuell äußert dominant, ja geradezu fordernd sein, aber auch devot. Und sie können heute dieses, morgen jenes Bedürfnis haben. Wieder gilt beides auch für Männer.

Neuerlich erzählte mir jemand, er habe eine Frau getroffen, die tags ausgesprochen dominante Züge habe, die im Bett aber ausgesprochen devot sei. Normalerweise sagt man dies von erfolgreichen Männern in der Wirtschaft – aber jetzt eben auch von Frauen.

Geht es auch ohne klischeehaftes Verhalten?

Es geht nicht nur – es ist auch dringend nötig. Das zeigt sich bei „ersten Dates“ eindringlich.

Das Problem dabei dürfte bekannt sein: Frauen wie Männer versuchen, dem jeweiligen „neuen“ Partner ein Klischee zu präsentieren. Dabei will man dem Weiblichkeitsideal oder dem Männlichkeitsideal möglichst nahekommen. Schon allein dadurch scheitern viele erste Dates, denn in Wahrheit haben beide eher individuelle Bedürfnisse, die den Klischees nur selten entsprechen.

Erst vor wenigen Tagen las ich, dass dies durchaus auch im Bereich der gleichgeschlechtlichen Liebe gilt. Frauen, die entsprechende Bars gehen, suchen mehr und mehr nicht den Typus „Butch“ oder „Femme“, sondern eine Person, die ihre Bedürfnisse erfüllt.

Den Menschen und seine Bedürfnisse entdecken

Hier schließt sich der Kreis: „Genderfluidität“, also der fließende Wechsel der Lustbereitschaft von Frau zu Mann und zurück ist nur eine Möglichkeit, die sinnlichen Erfahrungen zu erweitern und dabei die eigenen Befugnisse im Auge zu haben. Denn auch die anderen „Festlegungen“ sind oft fluid: Verführen und verführt werden, harter Sex und Kuschelsex, devotes und dominantes Verhalten.

Wenn wir sehen, dass andere Menschen solche frei flottierenden Gefühle haben, sind wir verwirrt, vielleicht sogar befremdet. Doch es gäbe immerhin einen dritten Weg: herauszufinden, wohin die Gefühle des/der jeweils anderen jetzt tendieren und ihnen zu folgen.

Tust du das, verlässt du allerdings deine „Komfortzone“, das heißt, das Terrain, auf dem du dich auskennst. Und plötzlich merkst vielleicht du: Ich habe immer nur die Rolle gespielt, von der ich glaubte, dass sie mein neuer Partner (meine Partnerin) erwartet. Und in mir kling noch ein Satz nach: Es ist besser, dafür zu sorgen, dass sich meine Partnerin (mein Partner) wohl fühlt, als ihr/ihm eine klischeehafte Standard-Rolle vorzuspielen.

Was glaubst du? Hast du eine Standard-Rolle, die du für jeden/jede beim ersten Date spielst? Oder hast du eine Meinung dazu? Dann sprich.
Bilder: Oben: Avatar in irischer Umgebung by Liebesverlag.de speziell für diesen Artikel.
Mitte: Vermutlich aus einem Herenmagazin, 1970er Jahre

Echte Unterwürfigkeit und das Spiel damit

Devot? Hoffentlich nur spielerisch ...
Alle Menschen haben unterwürfige Züge - das ergibt sich aus der Evolution. Deshalb ist die Frage berechtigt, wann die Unterordnung sinnvoll ist und wann nicht - oder ob es gar andere Wege gibt, damit umzugehen.

Wer unterwirft sich und was bringt das?

Wer sich unterwirft, will seine Haut retten, indem er den Kampf vermeidet. Ist die Person stark genug, so wird sie das Terrain für den Moment freigeben. Dies wird sie jedoch nicht daran hindern, sich aber an anderen Stellen, in anderen Situationen oder auch an anderen Orten weiterhin durchzusetzen versuchen.

So weit die Natur und so weit die Gesetze, die sie geschaffen hat. Doch was ist mit jenen Personen, die Konflikte generell vermeiden und sich stets beugen? Sie haben offenbar kein „schönes Leben“, denn Konflikte, Diskussionen und dann und wann Konfrontationen gehören zum Alltag. Von vorn herein „den Schwanz einzuziehen“ ist daher ganz offensichtlich der falsche Weg.

Was ist "echt unterwürfig sein"?

Wer ist nun aber wirklich „unterwürfig“?

Genau ist das nirgendwo definiert. Der Begriff wird nahezu deckungsgleich mit dem Fremdwort „devot“ verwendet. Er zieht sich durch die gesamte Literatur, aber sobald wir nach einer genauen Definition fragen, verweigern uns die Fachleute die Auskunft.

Was meint der Psychologe zur Unterwürfigkeit?

Der Psychologe (1) interessiert sich erst für die Unterwürfigkeit, wenn es sich um eine „dependente“ Persönlichkeitsstörung handelt, also um eine „Abhängigkeit“ von einem anderen Menschen.

Psychologen erklären durchaus, was eine „abhängigen Persönlichkeitsstil“ von einer entsprechenden Persönlichkeitsstörung unterscheidet. Demnach lebt in Abhängigkeit, wer seinen Mitmenschen gegenüber sehr „loyal“ ist, also ihnen in vielen Bereichen zustimmt. Zudem sind solche Menschen nach der Definition sehr gefühlsbetont und sie versuchen ungewöhnlich häufig, sich in andere hineinzuversetzen.

Was sie dabei tun, ist kaum etwas anderes als das, was viele von uns schon einmal erlebt haben. Das Selbstbewusstsein bekommt Brüche und wir trauen uns nicht mehr, zu uns selbst und unseren Meinungen zu stehen. Wenn das so ist, versuchen wir, uns an andere zu hängen, um uns in der Masse oder hinter einer anderen Person zu verstecken. Falls wir dann wirklich einmal selbst entscheiden müssen, übernehmen wir nicht die Verantwortung – schon gar nicht, wenn die Entscheidung sich als wenig glücklich erweisen sollte.

Unterwürfigkeit und Abhängigkeit

Wenn euch das irgendwie und irgendwann einmal passiert ist, dann ist dies noch keine Abhängigkeit. Unterwürfig oder „devot“ ist jemand, der viele schreckliche Lebensumstände erduldet, weil er in und mit ihnen lebt und sie allemal für besser hält als die Konsequenz: selbstbewusst zu werden. Das leben, dass eine krankhaft devote Person führt, kann mit dem Leben eines Alkoholikers verglichen werden, denn das Leben mit dem Suff ist schrecklich, aber bekannt. Ein Leben ohne Alkohol scheint ihm viel anstrengender, ja möglicherweise gefährlicher zu sein, weil es unbekannt ist.

Die Gefahr, abhängig zu werden

Um es auf den Punkt zu bringen: Wirkliche Abhängigkeit ist gefährlich. Sie gliedert sich in fünf Bereiche: sozial, finanziell, intellektuell, emotional und körperlich. Sie ist erkennbar, und sie kann zerstörerisch sein.

Mag dies allein schon problematisch genug sein, so wird es umso schlimmer, wenn jemand diese Eigenschaften nutzt, um andere zu „versklaven“. Früher sagte man, er oder sie ist der Person „hörig“. Um aber „hörig“ oder „abhängig“ zu werden, müssen einige Umstände oder Eigenschaften zutreffen, für die Psychologen einen Kriterienkatalog erstellt haben. Das sichtbarste Zeichen ist Entscheidungsschwäche. Die betroffenen Menschen trauen ihren eigenen Entscheidungen nicht – sie suchen vielmehr Rat, Hilfe und Bestätigung durch andere. Hinzu kommt, dass sie sich oftmals „selbst verlieren“, um einem andren Menschen unterwürfig zu dienen – auch dann noch, wenn sie dadurch zum Opfer werden.

Ist es edel, selbstlos zu sein?

Manchmal wird dieser Zustand idealisiert, ja, sogar als erwünscht bezeichnet. Man sagt dann, er oder sie handele „selbstlos“. Das ist völliger Unsinn, weil „Selbstlosigkeit“ eine Eigenschaft ist, die innere Stärke verlangt. Nur, wer „selbstbestimmt“ ist, kann sich leisten, „selbstlos“ zu sein. Das liegt daran, dass die „Batterie“ der eigenen Kräfte in irgendeiner Form „wiederaufgeladen“ werden muss.

Die "schleichende" Unterwerfung

Gehen wir mal einen Schritt zur Seite, bevor wir uns mit „Spielen“ beschäftigen. Schauen wir uns selbst im Spiegel an.

Wer wissen will, ob er/sie sich auf morastigem Boden einer „schleichenden“ Unterwerfung befindet, sollte sich einige Fragen stellen:

1. Habe ich freie Zeit, über die ich verfügen kann, wie ich will?
2. Habe ich Geld, über das ich frei verfügen kann?
3. Kann ich Kontakte zu Dritten aufnehmen, ohne meinen Partner zu konsultieren?
4. Ist es mir möglich, über etwas anderer Meinung zu sein als mein Partner?


Das ist nicht unbedingt die Psychologen-Auffassung, aber durchaus praxisgerecht. Wer alle Fragen mit „Ja“ beantwortet, ist in jedem Fall besser dran als jemand, der alle mit “Nein“ beantworten muss, weil er/sie bereits stark eingeengt lebt, denkt und fühlt.

Spielerische Unterwerfung

Spielerische Haltung in einer Illustration

Erinnern wir uns daran, dass wir alle die Möglichkeit haben, um den Rang in der Gesellschaft zu kämpfen. Die Evolution hat uns damit ausgestattet, doch unsere Möglichkeiten und Grenzen haben wir zunächst spielerisch erlernt. Und genau dieses Spiel ist es, zu dem viele wieder zurückkehren möchten. Unter Erwachsenen läuft das Spiel so: Jemand begibt sich zeitlich oder räumlich begrenzt in eine Abhängigkeit, die einen „Ausgang“ hat. Manche Paare behaupten, dass die „Abhängigkeit“ zu ihrem „Lebensstil“ gehört. Das klingt schrecklich interessant, ist aber so gut wie unmöglich, wenn das soziale Netz weiterreicht als bis zur Wohnungstür.

Spielen heißt ja, sich willentlich in ein Abenteuer zu begeben, um eine Erfahrung zu machen, die keine „reine Realität“ ist. Die Frage, worin wir das Vergnügen finden, oder ob beispielsweise der Schmerz auch ein Vergnügen ist, haben andere schon ausreichend beantwortet. Jedenfalls handelt es sich dann um ein Spiel, wenn wir es beginnen können, wann wir wollen und natürlich auch damit aufhören, wenn wir wollen. Wer Jugenderinnerungen hat, der wird wissen, dass manche Spiele für uns im Grund lästig waren, wir sie aber dennoch weiterspielten, um nicht als „Spielverderber“ zu gelten. Aber wir wussten: Wir spielen nur eine begrenzte Zeit. Danach sind wir wieder genau das, was wir vorher waren: Personen, keine Spieler. Und nun weißt du sicher auch, wo der Unterschied zwischen einem Menschen liegt, der sich spielerisch unterwirft und jemand, der innerlich abhängig ist.

(1) Wer mehr darüber wissen will, kann sich auf "therapie.de" informieren.