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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Forscher "wissen" beim ersten Date, ob es ein zweites gibt

Manchmal beruht das zweite Date auf einer Illusion des ersten Eindrucks
Nein, ganz so ist es nicht. Aber angeblich haben Forscher(innen) der University of California „untersucht“, wie es kommt, dass zwei Leute das berühmte „zweite Date“ wollen – und möglicherweise noch mehr Dates.

Nun mal „Butter bei die Fisch“ (1) – was haben die eigentlich „festgestellt?“

Nun, sie wollten wissen, wo es beim ersten Date „knistern“ muss, damit das Feuer zu glimmen beginnt und schließlich lodert.

Nun, ihr wollt es auch wissen, oder?

Attraktiv muss jemand sein, wenn es ein zweites Date geben soll

Also, zunächst mal müsst ihr attraktiv sein. Das heißt, der/die jeweils andere muss sich für euch begeistern können. Und das gilt natürlich auch umgekehrt.

Und passen muss es auch, wenn ein zweites Date herauskommen soll

Dann müsst ihr voraussichtlich zueinander passen. Das nenne die Wissenschaftler „Kompatibilität“. Auch das gilt (zumindest in der Realität) auch umgekehrt. Denn wenn wir bei Dates „nachgucken“, dann glaubt oft eine(r), da wäre die perfekte Übereinstimmung und der/die andere, dass da gar nichts wäre, nur Oberflächlichkeiten.

Die Theorie ist brüchig - doch was stimmt?

Theorie und Praxis gehen also auseinander: Viele Einzelpersonen behaupten, der Funke sei bei ihnen nicht „übergesprungen“. Das heißt, sie fanden ihre Gegenüber nicht erotisch attraktiv. Andere allerdings hätten sich, wenn es möglich gewesen wäre, schon am Restauranttisch erotisch vergnügt, stellten dann aber beim zweiten Date fest, dass alles nur Schall und Rauch war.

Nachdem sexuelles Verlangen wenigstens noch nachvollziehbar ist, wird „Kompatibilität“ oft herbeigeredet – zum Beispiel über Sport, Hobbys oder Musikgeschmack.

Lassen wir die Forscherinnen und Forscher doch mal zu Wort kommen. Was habt ihr also festgestellt (2)?

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl die Verträglichkeit als auch das biologische Begehren (3) beim Menschen die Entscheidung beeinflussen, ein Paar zu werden – und dies sogar schon beim ersten Eindruck.

Nun also wisst ihr alles – oder gar nichts.

Drei Anmerkungen zu den Forschungsergebnissen

Wem das zu wenig ist, dem kann ich noch etwas dazu sagen.

Die Attraktivität

Körperliche, sinnliche oder mentale Attraktivität steht immer an erster Stelle – auch abseits von der Partnersuche würden wir uns niemals für einen Menschen entscheiden, der für uns völlig unattraktiv ist. Hier haben die Forscher also eine Selbstverständlichkeit „festgestellt“. Bei einem Liebespaar kommt es ganz selbstverständlich auf die erotische Anziehungskraft an. Sie ist zumindest zu Anfang der Motor für ein „zweites Date“.

Die Verzahnung oder "Kompatibilität"

An zweiter Stelle steht die Frage, wie sich die Eigenschaften, Interessen und Absichten miteinander verzahnen, was als „Kompatibilität“ oder „Verträglichkeit“ bezeichnet wird. Ob sich beide dabei in „gleiche Richtungen“ bewegen oder sich nur ergänzen, ist völlig unerheblich. Die Aussage an sich ist also völlig belanglos. Wer schon beim ersten Date erkennt, dass aktuell oder mittelfristig keine Verträglichkeit besteht, sollte gar kein zweites Date versuchen.

Und stimmt der Lebensplan?

Wichtig ist allerdings letztendlich, ob der „Lebensplan“ den jemand langfristig hat, mit dem Partner oder der Partnerin erfüllt werden kann. Dazu sind Flexibilität und Toleranz, vielfach auch Abenteuerlust und Humor nötig.

Und nachdem dies alles gesagt ist: Nein, da haben die vier Forscher nichts wirklich Wichtiges herausgefunden.

(1) Bewusst umgangssprachlich gehalten.
(2) Quelle Pnas
(3) Im Original mit „mate value“ bezeichnet, also ungefähr: wertvoll für biologische Reproduktion.


Und natürlich dürft ihr gerne sagen, warum es bei euch ein "zweites Date" gab

P.S: Nachdem ich den ersten Artikel darüber in einem fragwürdigen deutschen Boulevard-Blatt fand, war ich etwas überrascht, ihn in ähnlicher Aufmachung auch in einem Wirtschaftsmagazin zu finden. Was meine These bestätigt: Hautsache, etwas kommt aus der "Wissenschaft" - die Aussagefähigkeit ist den Damen und Herren Redakteuren absolut schnuppe.

Genuss beim Sex oder linkslastige Regelung der Intimität?

Genuss beim Sex ist allgemein aus der Mode gekommen - jedenfalls bei jenen, die sich als links, pseudo-intellektuell und edelmütig einordnen.

Die Mehrheit der Menschen ist weder links, noch pseudo-intellektuell noch edelmütig. Bevor ihr da etwas missversteht: Jeder, der die Geisteswissenschaften für „überlegen“ hält, kann kein Intellektueller sein - er oder sie ist bestenfalls einseitig gebildet. Das führt oft zu der damit verbundenen Arroganz.

Im „Perlentaucher“ lese ich von Tove Soiland. Sie greift die geschwätzigen Besserwisser aus den eigenen Reihen an und sagt:

Die fortschrittlichen Kräfte werden immer strenger, bis zu der Vorstellung, alles müsse er Vertrag geregelt werden ... Die Rechte verteidigt nun die freie Sexualität, während sich die Linke für deren Verregelung (1) einsetzt, das hat sich umgekehrt. Das sind aber zwei Seiten desselben Missverständnisses."


Die Frage ist allerdings, inwieweit, dass auf die jungen Menschen tatsächlich zutrifft. Die Elfenbeintürmler (2) und Elfenbeintürmlerinnen (2) glauben ja sehr schnell, dass sie die Weisheit mit Suppenkellen gegessen haben, während das Volk angeblich zu blöd ist, um sie zu verstehen. Wenn dann auch noch die Presse ihre Thesen übernimmt (was sie in der Regel mit Kusshand tut), dann wird Widerspruch sozusagen zu einem Delikt.

Jeder und jeder an jedem beliebigen Ort und in jedem Alter kann etwas gegen die Übergriffe der Hardliner tun. Möglichst sollte die Gegenposition jedoch aus der Wissenschaft selbst kommen: Auch Soziologen, Psychologen und Philosophen samt (-innen) können etwas dazu tun. Und alle Naturwissenschaftler sind dazu aufgerufen, sich endlich zu Wort zu melden, um der sexuellen Falschmünzerei ein Ende zu bereiten.

Dabei ist unzweifelhaft, dass heutige Menschen sich über das, was sie sexuell miteinander tun, einigen müssen. Die Frage ist nur, inwieweit dabei menschenfeindliche sozialistische Tendenzen über den Umweg der Sexualität verordnet werden sollen.

Ja, die ist eine Streitschrift. Aber wir werden kaum in der Diskussion weiterkommen, wenn wir uns nicht einmal mehr streiten dürfen.

(1) Verregelung ist kein Deutsch, übersetzt bedeutet es: Verhalten in Regeln oder Gesetze zu fassen.
(2) Verballhornung (auch kein Deutsch) für Wissenschaftler(innen), die aus ihren Elfenbeintürmen unverständliche Weisheiten auf das Volk herablassen.
Hinweis: Tove Soiland, Historikerin und Psychologin, hat mehrere Bücher geschrieben. Das Zitat entstammt dem "Perlentaucher".