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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ist die Forschung zu Dreiern zuverlässig?

Demoskopie im sexuellen Bereich ist schwierig. Wer hier „wasserdichte Forschungsergebnisse“ erwartet, wird enttäuscht. Im Allgemeinen lügen alle Menschen, wenn es sexuell „ans Eingemachte“ geht. Sie orientieren sich an Normen, denen sie folgen, und sehen den Rest als „Abweichungen“. Über die Norm reden sie oft und teilweise geben sie auch recht zutreffende Antworten, doch ihr Intimstes offenbaren sie niemandem – auch keinem Wissenschaftler. Geht es um heterosexuelle „Erfahrungen“, so neigen Männer dazu, damit eher zu prahlen. Frauen hingegen versuchen, die Anzahl ihrer Sexpartner oder die Art ihrer sexuellen Erfahrungen herunterzuspielen.

Was gilt eigentlich als Dreier? Vom MGTs, zwei "M" udn zwei "F"

So ist es verständlicherweise auch bei den Dreiern. Der Wissenschaftler ordnet sie bei „Mixed Gender Sexual Threesomes“ ein (MGT). Unterschieden wird bei solchen MGTs nach MMF (MFM) einerseits und FFM (FMF) andererseits, wobei jeweils ein „F“ für Frauen, ein „M“ für Männer steht. Das meiste Interesse seitens der Wissenschaft besteht darin, wie viele Menschen davon fantasieren (das sagt euch die Liebeszeitung hier), wie viele es eventuell erwägen würden und wie viele tatsächlich eine solche Erfahrung hatten.

Ein wichtiger Aspekt wird dabei allerdings vergessen: fluide Sexualität. Sie scheint eine der Triebfedern zu sein, sich in Dreiern zu engagieren.

Wie dem auch sein: Die Forschung steht auf morastigem Boden, und der „Dreier“ ist aus ethischen, sozialen und teils auch religiösen Gründen ein Minenfeld. Die erste Frage der Wissenschaftler lautet meist: „Wie ist Ihre persönliche Einstellung zu einem Dreier?“

Die "Einstellung" zum Dreier - wie bedeutend ist sie?

In einer oft zitierten Studie wurde Studierenden ein Punktsystem vorgelegt, mit dessen Hilfe sie ihre Einstellung zu einem Dreier bewerten sollten, das von einem Punkt (als schlecht) bis zu sieben Punkten als „ausgesprochen gut“ reichte. Ob dies nun etwas aussagt oder nicht: Frauen gaben im Durchschnitt 3,2 Punkte, während Männer 4,6 Punkte vergaben.

Die Ergebnisse weichen bereits ab, wenn man fragt: „Wie interessiert sind Sie persönlich an einem Dreier?“ Oder „wie reizvoll wäre für Sie ein Dreier?“

Nehmen wir einmal an, du würdest nach einer umfassenden Erkundung deiner Sexualität streben. Dann würdest du dich fragen: „Mit wem oder welcher Gruppe könnte ich dies am besten tun?“ Und ich könnte wetten, du würdest nicht in erster Linie denken: „Wie reizvoll ist ein Dreier für mich?“ So gesehen, wären etwa 90 Prozent der Frauen nicht an Dreier interessiert, während nur zehn Prozent ein gewisses Interesse zeigten. Nehmen wir an, dass ein „stärkerer Reiz“ für die aktive Teilnahme sprechen würde, dann wären demnach nur 2,5 Prozent der Teilnehmerinnen der entsprechenden Studie bereit. (Die Werte für Männer entnehmt bitte den Quellen).

Eher mit zwei Frauen als mit zwei Männern?

Die nächste Frage, die Forscher interessiert, ist zumeist, ob die Befragten eher an MMF (MFM) oder an FFM (FMF) Dreiern interessiert waren, ob es also um eine Frau und zwei Männer oder zwei Frauen und einen Mann gehen sollte. Interessiert zeigten sich 82 Prozent der Männer für eines von beiden Modellen, aber nur 31 Prozent der Frauen. Das verwendete Punktesystem brachte allerdings hervor, dass Männer wesentlich interessierter an FFM als an MMF waren, während sich dies bei Frauen in etwa die Waage hielt. Ähnliche Modell wurden auch anderwärts erprobt und brachten zwar abweichende, aber doch ähnliche Ergebnisse. (Alle Zahlen, die hier verwendet wurden, stammen aus den USA oder aus Kanada.)

Die meisten Forscher waren überrascht zu erfahren, dass Frauen, wenn sie überhaupt an Dreiern interessiert wurden, die beiden Hauptformen, MMF und FMM als gleich interessant ansahen. Die Begründungen dazu erwiesen sich allerdings als Spekulationen. Bestätigt wurde hingegen die Überzeugung, dass Frauen lieber eine fremde Person als „Dritte/Dritten“ sehen wollten als eine bekannte Person. Dies deckt sich in etwa mit den Fantasien.

Einmal im Leben ein Dreier - ist das überhaupt relevant?

Die dritte Frage ist die spekulativste, weil sie wirklich „unter die Haut“ geht: „Hattest du schon mal?“ Es zeigte sich, dass 18 Prozent der Männer einer kleineren US-Studie behaupteten, schon einmal an einem FFM-Dreier beteiligt gewesen zu sein, waren, aber immerhin noch acht Prozent an einem MMF-Dreier. Bei den Frauen waren es sieben beziehungsweise fünf Prozent. Manchmal wird zusätzlich gefragt, wie häufig dies vorkam oder ob das Ereignis in diesem Jahr stattfand. Dabei kann man beobachten, dass kaum jemand regelmäßig an Dreiern teilhat.

Ob sich aus den Zahlen etwas ergibt, das wir außerhalb des Forschungsbetriebs gebrauchen können? Im Grunde nicht. Denn selbst dann, wenn „Frau“ oder „Mann“ schon einmal „einen Dreier hatte“ ist völlig unklar, was er/sie sich davon erwartete und ob es erfüllt wurde.

Das allerdings wissen auch die Forscher nicht. Wer könnte es wissen? Tatsächlich gibt es zwei Gruppe, die mehr wissen müssten: Die Paare selbst und die Einzelpersonen, die von den Paaren gesucht und gefunden wurden. Die meisten von ihnen verstecken sich - und diejenigen, die darüber berichten, stehen in Verdacht, einseitig eine Weltanschauung zu vertreten. Und die Liebeszeitung? Wir machen uns Gedanken und analysieren weiter.

Quellen unter anderem:
Sex And Psychology
Psychology Today
Forbes