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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dreier einst und jetzt – von Paaren, Einhörnern und Cuckqueans

Fluide Sexualität, Einhörner und Paare
Nur sehr selten werdet ihr lesen, dass es beim Dreier um ein soziales Experiment geht. Aber das ist die Realität.

Beginnen wir noch einmal bei den Wurzeln:

- Sex alleine ist schön – man weiß, was geschieht und hat das Verfahren völlig im Griff.
- Sex zu zweit hat den Vorteil, dass die lustvolle Überraschung dazu kommt: Partner(in) Nummer zwei reagiert spontan, die Gefühle werden dadurch deutlich intensiver und sind weniger planbar. Eine Weile ist das unglaublich interessant, dann ebbt die Lust ab. Manchmal kommen Frauen und Männer dann auf die Idee, wie es wohl mit anderen sein könnte.
- Manche „gehen fremd“, andere suchen sich Mitspieler(innen) aus dem professionellen Bereich. Beides ist verpönt, kann aber oft geheim gehalten werden.
- Schließlich kommen Paare auf den Gedanken, einen Dritten oder eine Dritte einzubinden. Auch Partnertausch mit einem anderen Ehepaar wird gelegentlich erwogen.


Soweit die Theorie. Dabei sind wir von einem durch und durch heterosexuellen Menschen ausgegangen – oder eben einem Hetero-Paar. Ein solches Paar besteht ja nicht nur aus zwei Personen, sondern bildet auch eine soziale und emotionale Einheit. Beide kennen den Körper des jeweils anderen intim und kann vieles vorausahnen, was der andere (die andere) tun wird. Das Paar fühlt sich also hinreichend sicher.

Wer sucht wen?

Paare, die Einzelpersonen suchen, sind normalerweise in der Mehrheit. Sie bilden eine soziale Einheit, sind aber zugleich in ein „völlig normaler Teil“ einer anderen sozialen Gruppe. Sie teilen also in erster Linie Interessen und sicher auch Gefühle miteinander, haben aber auch andere Bindungen – an Verwandte, Freunde, Kollegen und andere Menschen, die sie aus Freizeitinteressen kennen. Sie alle gehören zum offenkundigen Teil ihres sozialen Netzwerkes.

Wen sucht ein Paar – zwei Möglichkeiten plus ein Extra

Wenn sie eine dritte Person für sexuelle Aktivitäten suchen, zählt diese nicht zu den Menschen, die sie sozial „vorzeigen“ wollen. Sie rangiert auf einer Stufe, die zwischen „Dienstleistungen“ und „alterativen Lebensformen“ zu suchen ist. Im Allgemeinen ist eine Person, die gewisse Lüste des Paares erfüllen soll und dafür eine sinnliche, sexuelle, mentale oder auch geldliche Zuwendung erhält. Zumeist wird eine gewisse Bi-Neigung erwartet, mindestens aber die Freude am Sex zu dritt oder an Rollenspielen. Ist die Person eine Frau, die sich nicht bezahlen lässt, sondern eine Erfüllung im Dreier sieht, so spricht man von einem „Einhorn“.
Frauen wurden aus zwei Gründen gesucht: Einmal, weil der männliche Teil des Paares nach Abwechslung suchte – oder weil der weibliche Teil gerne dir „fluide Sexualität“ der Dreier kennenlernen würde. Ein weiterer (seltenerer) Grund wäre eine „Cuckquean“. Dann wäre sie zunächst eine lustvolle Zuschauerin, wenn sich ihr Partner mit dem „Einhorn“ vergnügt. Später sind alle anderen Varianten möglich. Der Ausdruck „Cuckquean“ war noch nicht geläufig, und überhaupt war diese „höchst exklusive“ Form eines „arrangierten Ehebruchs zu dritt“ auf die „besten Kreise“ reduziert.

Wann wurden damals Männer gesucht? Zunächst, wenn sich ein verheirateter Mann seine „fluiden“ homosexuellen Vorstellungen erfüllen wollte, diese Erfahrung aber „gedeckelt“ werden soll. Dann, wenn die Frau sexuelle Abwechslung suchte, oder wenn der Mann als „Cuckold“ gilt – also als ein Mann, der zusehen will, wie ein anderer Mann sich mit „seiner“ Frau vergnügt. „Spiele zu viert“ haben sich nach einem gewissen Boom als „zu kompliziert“ erwiesen, standen aber in den 1960er-Jahren besonders hoch im Kurs. Man nannte sie „Partnertausch“. „Getauscht“ wurden dabei zumeist die Frauen – der Tausch der Männer durch Frauen stand selten zur Debatte, und Fluidität war auf keinen Fall im „Tauschhandel“ enthalten.

Wenn Einzelpersonen suchen ...

Solo-Personen, die Sex mit Paaren suchten, waren zu allen Zeiten seltener, besonders, weil der Vorwurf der Prostitution erhoben werden konnte. Aber auch, weil dabei eindeutiger gleichgeschlechtliche Kontakte vermutet wurden. Gegen 1980 wurde gerade mal eine einzige paar-suchende Frau in 100 Inseraten gefunden, während die Männer immerhin zu 21 Prozent dabei waren.

Wer eine bereitwillige Person (männlich) gefunden hatte, egal zu welchem Zweck, bezeichnete sie meist als den „Hausfreund“, doch die Bezeichnung galt auch für den „Liebhaber mit Duldung des Partners“, der die Liebesdienste meist in Abwesenheit des Hausherrn ausführte. (Im Gegensatz zum „Freund des Hauses“, also einfach einer ledigen Person, zu der normale soziale Kontakte gepflegt wurden).

Die neue Lust am frivolen Spiel

Was sich heute daran verändert hat, ist vor allem die offen gelebte „fluide Sexualität“. Das Wort bedeutet, weder ausschließlich hetero- noch homosexuell zu sein. Auch das Etikett „Bisexuell“ vermeiden viele Angehörige dieser Gruppe. Das heißt, dass sich immer mehr Frauen und Männer ihre sinnlichen Lüste erfüllen lassen wollen – gleich, ob von einem Mann oder einer Frau. Man könnte dies als „Abenteuer, in die Lust einzutauchen“ bezeichnen.

Und mit diesem Satz sind wir nun in der Jetztzeit angekommen. Die Schwelle zum Dreier wird geringer, weil es mehr und mehr um neue sinnliche sexuelle Erfahrungen beim Dreier geht. Und wir werden mehr und mehr mit dem Phänomen sogenannter „Einhörner“ konfrontiert. Das sind meist junge, neugierige Frauen, die bei einem Paar die Schärfung ihrer Lüste suchen.

Einhörner sind weiterhin rar

Allerdings ist etwas noch so wie vor 50 Jahren: Einhörner sind rar. Manche sprechen schon davon, dass sie gejagt werden, was schwierig ist, wie sie im Grunde scheu sind. Und wie so oft, wenn die Nachfrage groß ist und das Angebot klein, besetzten „Escorts“ das Terrain.

Und die Paare? Eine Escort-Frau zu engagieren, gilt einerseits als ethisch inkorrekt, andererseits sogar als sozial völlig inakzeptabel. Also sagen sich viele Paare, dass es auf keinen Fall infrage kommt, Geld für „so etwas“ zu bezahlen. Für andere ist es völlig inakzeptabel, das „Bett mit einer Hure zu teilen“ – allein der Gedanke befremdet die meisten Frauen. Also wird oft in sozialen Netzwerken oder auf Apps gesucht. In Kurzgeschichten hingegen ist es meist eine Frau oder ein Mann aus dem Bekanntenkreis – dann können wird davon ausgehen, dass sie Geschichte von einem Mann stammt. Frauen sind deutlich empfindsamer, wenn es darum geht, Bekannte oder gar Freunde „einzuspannen“.

Die soziale Ethik des Dreiers

Nun sind wir also bei der Moral angekommen – bei der Ethik des Dreiers, sozusagen. Und eigentlich müssten wir jetzt über Wertschätzung sprechen. Denn die Dritte, sei sie auch moralisch tadelsfrei und ein Einhorn aus Überzeugung, wird auch nicht völlig gleich behandelt, sondern wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Es dient dazu,, Paaren wundervolle Lüste zu bereiten – und das war es. Reicht es dann zu sagen: Sie wollte es doch so?

Abwertungen durch Paare

Immer, wenn sich jemand für etwas „hergibt“, steht er oder sie im Zwielicht. Und dies umso mehr, als die „gute Gesellschaft“ sich dafür schämt, mit „solchen Menschen“ in Kontakt zu stehen. Tut er/sie es aus „sexuellem Altruismus“ oder schenkt er oder sie großzügig sexuelle Lust, dann wird diese Person abgestempelt und entwertet. „Auf Augenhöhe“ gelangt sie nie, weil ihr kein Zugang zu den „üblichen sozialen Kreisen“ gewährt wird.

Wie die „Einhörner“ dies selber sehen, haben wir teilweise in Erfahrung bringen können. Von den jungen Männern hörten wir hingegen noch nichts.

Zum Weiterlesen empfehle ich das GQ-Magazin. Für diesen Artikel wurden mehrere alte und neue Quellen benutzt, unter anderem das Buch "Nur ernstgemeinte Zuschriften erbeten", aus dem die statistischen Erhebungen stammen.(Düsseldorf 1982) Bild: Liebesverlag-Archiv


Ist die Forschung zu Dreiern zuverlässig?

Demoskopie im sexuellen Bereich ist schwierig. Wer hier „wasserdichte Forschungsergebnisse“ erwartet, wird enttäuscht. Im Allgemeinen lügen alle Menschen, wenn es sexuell „ans Eingemachte“ geht. Sie orientieren sich an Normen, denen sie folgen, und sehen den Rest als „Abweichungen“. Über die Norm reden sie oft und teilweise geben sie auch recht zutreffende Antworten, doch ihr Intimstes offenbaren sie niemandem – auch keinem Wissenschaftler. Geht es um heterosexuelle „Erfahrungen“, so neigen Männer dazu, damit eher zu prahlen. Frauen hingegen versuchen, die Anzahl ihrer Sexpartner oder die Art ihrer sexuellen Erfahrungen herunterzuspielen.

Was gilt eigentlich als Dreier? Vom MGTs, zwei "M" udn zwei "F"

So ist es verständlicherweise auch bei den Dreiern. Der Wissenschaftler ordnet sie bei „Mixed Gender Sexual Threesomes“ ein (MGT). Unterschieden wird bei solchen MGTs nach MMF (MFM) einerseits und FFM (FMF) andererseits, wobei jeweils ein „F“ für Frauen, ein „M“ für Männer steht. Das meiste Interesse seitens der Wissenschaft besteht darin, wie viele Menschen davon fantasieren (das sagt euch die Liebeszeitung hier), wie viele es eventuell erwägen würden und wie viele tatsächlich eine solche Erfahrung hatten.

Ein wichtiger Aspekt wird dabei allerdings vergessen: fluide Sexualität. Sie scheint eine der Triebfedern zu sein, sich in Dreiern zu engagieren.

Wie dem auch sein: Die Forschung steht auf morastigem Boden, und der „Dreier“ ist aus ethischen, sozialen und teils auch religiösen Gründen ein Minenfeld. Die erste Frage der Wissenschaftler lautet meist: „Wie ist Ihre persönliche Einstellung zu einem Dreier?“

Die "Einstellung" zum Dreier - wie bedeutend ist sie?

In einer oft zitierten Studie wurde Studierenden ein Punktsystem vorgelegt, mit dessen Hilfe sie ihre Einstellung zu einem Dreier bewerten sollten, das von einem Punkt (als schlecht) bis zu sieben Punkten als „ausgesprochen gut“ reichte. Ob dies nun etwas aussagt oder nicht: Frauen gaben im Durchschnitt 3,2 Punkte, während Männer 4,6 Punkte vergaben.

Die Ergebnisse weichen bereits ab, wenn man fragt: „Wie interessiert sind Sie persönlich an einem Dreier?“ Oder „wie reizvoll wäre für Sie ein Dreier?“

Nehmen wir einmal an, du würdest nach einer umfassenden Erkundung deiner Sexualität streben. Dann würdest du dich fragen: „Mit wem oder welcher Gruppe könnte ich dies am besten tun?“ Und ich könnte wetten, du würdest nicht in erster Linie denken: „Wie reizvoll ist ein Dreier für mich?“ So gesehen, wären etwa 90 Prozent der Frauen nicht an Dreier interessiert, während nur zehn Prozent ein gewisses Interesse zeigten. Nehmen wir an, dass ein „stärkerer Reiz“ für die aktive Teilnahme sprechen würde, dann wären demnach nur 2,5 Prozent der Teilnehmerinnen der entsprechenden Studie bereit. (Die Werte für Männer entnehmt bitte den Quellen).

Eher mit zwei Frauen als mit zwei Männern?

Die nächste Frage, die Forscher interessiert, ist zumeist, ob die Befragten eher an MMF (MFM) oder an FFM (FMF) Dreiern interessiert waren, ob es also um eine Frau und zwei Männer oder zwei Frauen und einen Mann gehen sollte. Interessiert zeigten sich 82 Prozent der Männer für eines von beiden Modellen, aber nur 31 Prozent der Frauen. Das verwendete Punktesystem brachte allerdings hervor, dass Männer wesentlich interessierter an FFM als an MMF waren, während sich dies bei Frauen in etwa die Waage hielt. Ähnliche Modell wurden auch anderwärts erprobt und brachten zwar abweichende, aber doch ähnliche Ergebnisse. (Alle Zahlen, die hier verwendet wurden, stammen aus den USA oder aus Kanada.)

Die meisten Forscher waren überrascht zu erfahren, dass Frauen, wenn sie überhaupt an Dreiern interessiert wurden, die beiden Hauptformen, MMF und FMM als gleich interessant ansahen. Die Begründungen dazu erwiesen sich allerdings als Spekulationen. Bestätigt wurde hingegen die Überzeugung, dass Frauen lieber eine fremde Person als „Dritte/Dritten“ sehen wollten als eine bekannte Person. Dies deckt sich in etwa mit den Fantasien.

Einmal im Leben ein Dreier - ist das überhaupt relevant?

Die dritte Frage ist die spekulativste, weil sie wirklich „unter die Haut“ geht: „Hattest du schon mal?“ Es zeigte sich, dass 18 Prozent der Männer einer kleineren US-Studie behaupteten, schon einmal an einem FFM-Dreier beteiligt gewesen zu sein, waren, aber immerhin noch acht Prozent an einem MMF-Dreier. Bei den Frauen waren es sieben beziehungsweise fünf Prozent. Manchmal wird zusätzlich gefragt, wie häufig dies vorkam oder ob das Ereignis in diesem Jahr stattfand. Dabei kann man beobachten, dass kaum jemand regelmäßig an Dreiern teilhat.

Ob sich aus den Zahlen etwas ergibt, das wir außerhalb des Forschungsbetriebs gebrauchen können? Im Grunde nicht. Denn selbst dann, wenn „Frau“ oder „Mann“ schon einmal „einen Dreier hatte“ ist völlig unklar, was er/sie sich davon erwartete und ob es erfüllt wurde.

Das allerdings wissen auch die Forscher nicht. Wer könnte es wissen? Tatsächlich gibt es zwei Gruppe, die mehr wissen müssten: Die Paare selbst und die Einzelpersonen, die von den Paaren gesucht und gefunden wurden. Die meisten von ihnen verstecken sich - und diejenigen, die darüber berichten, stehen in Verdacht, einseitig eine Weltanschauung zu vertreten. Und die Liebeszeitung? Wir machen uns Gedanken und analysieren weiter.

Quellen unter anderem:
Sex And Psychology
Psychology Today
Forbes

Dreier als Fantasie – die aktuelle Sicht und die Wissenschaft

Emotionen ausgeschlossen - bei Gummibären
Der Dreier ist eine der verbreitetsten sexuellen Fantasien unter Amerikanern. Das Kinsey-Institut berichtet, (nach Dr. Justin Lehmiller 1,2) dass angebliche 95 Prozent der Männer und 87 Prozent der Frauen vom Sex mit mehreren (gedanklich anwesenden) PartnerPartnern (Partnerinnen) träumten. Explizit nach den „Dreiern“ befragt, wird berichtet:

(Unter denjenigen, die es versuchten) ging es oft nicht gut aus – nicht zuletzt, weil alle drei beteiligten möglicherweise sehr unterschiedliche Erwartungen hatten … und … „die meisten Leute haben kein Drehbuch dafür, wie ein Dreier ablaufen sollte … aber die Realität ist oft ganz anders, als wir sie uns in unseren Köpfen vorstellen.“

Deshalb sind Fantasien über Dreier immer wundervoll

Das klingt plausibel: Eine Idee zu haben, ja sogar nach einem Skript zu fantasieren, gelingt vielen – es funktioniert sozusagen „faltenfrei“. Die Geilheit steuert den Gedankenfluss, nicht die Realisierbarkeit. Das ist bei vielen Masturbationsfantasien so, nicht nur bei Dreien. Außerdem muss der/die Masturbierende nur für eine Person denken und probehandeln, nicht für drei. Wir werden noch sehen, dass „Drei“ nicht wirklich aus drei gleichen Teilen besteht – doch davon später.

Die Literatur lahmt - sowohl die edle wie auch die erotische

Problematischer ist es schon, eine literarisch halbwegs plausible und ethisch vertretbare Geschichte über „den“ Dreier zu schreiben. Gefühle entstehen nicht allein durchduftende Blütenkelche, sondern auch durch Widerstände aller Art. denkt einfach daran, was bei einem nackt ausgeführten Dreier alles in Reich- und Griffweite liegt für euch wie für die anderen. Denn gerade der Dreier gibt den Beteiligten mehr Freiraum, einander zu berühren, als ihnen lieb sein mag.

Und schließlich ist es die Beteiligung – intim zu sein mit mehr als einer anderen Person. Wir sind es kaum gewohnt, und es ist anders als zu zweit. Wesentlich anders.

In der Realität stellen sich viele Fragen über Dreier

In der Realität ist der Dreier eine Herausforderung. Nehmen wir an, alle wüssten, was sie erwartet, alle haben einem bestimmten Konzept zugestimmt und der Einfluss von Alkohol wäre gering. Dann stellt sich immer noch die Frage: Wem dient der Dreier? Wer profitiert? Wer gehört zu den Gewinnern, wer ist der Verlierer?

Frauen als Initiatorinnen, Beschenkerinnen und "Mitläuferinnen" bei Dreiern

Wenn Frauen nicht die Initiatorinnen sind, dann ist ihre Rolle oft fragwürdig. Das glauben jedenfalls manche Wissenschaftlerinnen. Demnach möchte manche Frau ihren Freund oder Ehemann mit einem „Dreier“ beschenken, während andere aus Neigung, Bedürftigkeit oder Neugierde daran teilnahmen. Wenn sie später mit Forschern sprechen, behaupten sie oftmals, die Einwilligung zu bedauern. Sie sagen dann, es sei „schwieriger gewesen, einen Rückzieher zu machen, als sich darauf einzulassen.“

Einlassen auf einen Dreier? Gründe, Gefahren und Widerstände

Wir sehen – es ist schwer, sich durch den Dschungel von Beteiligten und Experten zu kämpfen, ohne eine Meinung implantiert zu bekommen. Neugierig gewesen sein und enttäuscht worden? Das kommt auch sonst vor. Nachträgliches Bedauern einer Entscheidung? Das passiert manchen Menschen ständig. Und ich denke, jeder weiß, wie schwierig es ist, irgendeine sexuelle Handlung abzubrechen und zu sagen: „Ne, schönen Dank – ich will doch nicht.“

Was letztlich heiß: Wo Dreier sind, da ist auch die Verantwortung aller drei Personen gefragt. Dazu hören wir noch einmal die Forscher, die beispielsweise folgende Beobachtungen machten:

Es kann um absolute sexuelle Erfüllung gehen, aber auch um Macht. Um Spaß oder Erregung, oder um Alkohol. Es kann sein, dass der Gedanke spontan aufkam oder du dich fragtest: „Warum eigentlich nicht?“

Etwas mag dich verwundern. Zum einen, dass es offenbar für viele der Befragten „keine besondere Sache“ war, einen Dreier zu haben. Normalerweise würde man sie als „Sexpositiv“, vielleicht gar als „genderfluid“ bezeichnen. Dreier erlauben den Beteiligten oftmals, die Frage „Will ich jetzt eine Frau oder einen Mann?“, spontan zu entscheiden.

Sexueller Altruismus und jede Menge Vermutungen

Kann ein Dreier auch tatsächlich ein Geschenk an den Partner (die Partnerin) sein? Forscher sprechen dann und wann von „sexuellem Altruismus“. Oder wörtlich(1,3):

Es könnte sein, dass ihr Partner eine Dreier-Fantasie hatte, die sie nicht unbedingt teilten, oder dass sie in einer gemischtgeschlechtlichen Beziehung (besonders häufig bei Frauen) gleichgeschlechtliche Anziehung ausleben wollten.

Letztlich konnte kein Forscher etwas „Allgemeingültiges“ über Dreier sagen. Sie befragen, sie versuchen, der Wahrheit näherzukommen, und am Ende verwirren sie uns mehr als wir daraus gewinnen. Das Einzige, was wir am Ende erfahren, ist: Ja, es kann eine tolle Erfahrung sein – oder eine überaus frustrierende. Sie kann Gefühle frei machen, mit denen wir nicht gerechnet hatten, und sie kann zum Scheitern von Beziehungen führen. Ja, all das. So wie jeder Versuch, die sexuellen Erfahrungen zu erweitern.

Auf einen Nenner gebracht - reale Dreier, Experimente, Poly und Einhörner

Wenn wir alles auf einen einfachen Nenner bringen wollen: Dreier sind ein Experiment miteinander, und dabei eine Herausforderung für alle. Und doch gibt es einige Unterschiede. Sie beziehen sich darauf, wer wen zu was einlädt – und auch darauf, was die drei Beteiligten davon erwarten. In letzter Zeit hören wir oft Behauptungen über Dreier aus der polyamourösen Szene, die sich als „kompetent“ darstellt. Und ein weiterer Aspekt ist ohne Zweifel das „Einhorn“ – die dritte, relativ unabhängige Frau im Trio.

Versuchen wir einmal, auf die Realitäten zu kommen. Dazu benötigen wir das, was die Psychologie darüber erforscht hat und etwas Sozio-Kybernetik. Keine Angst vor dem Begriff – es geht darum, wer, mit wem eine Einheit bildet.

Anhang:

Ich habe noch einige Details zur Sichtweise aus einer anderen Quelle:l:

Frauen Träumen angeblich häufiger von eine „große Auswahl an Personen“, also Orgien, durchaus gemischt aus Frauen und Männern (57 %), als von MMF-Dreiern (31 %), jedoch würden sich auch viele auf „Sex mit einem unbekannten Paar (27 %) einlassen. Mit einem „bekannten Paar“ wären demnach nur knappe 18 % zusammen. Zudem wünschten sich 37 Prozent in ihren Fantasien Sex mit zwei Frauen (FFF).

Und die Männer? Sie bevorzugen den „Sex mit zwei Frauen“ also den klassischen MFF-Dreier, und zwar zu 85 Prozent. Bei den Orgien nannten sie 75 Prozent, und eigenartigerweise sagten 45 Prozent, dass der Sex mit zwei Männern zu ihren favorisierten Träumen gehörte, das wäre dann ein MMM-Dreier. Sex mit einem „bekannten Paar“ konnten sich 42 % der Befragten vorstellen, mit einem unbekannten Paar waren es 40 %.

Die Zahlen sind nicht kumulierbar – Mehrfachnennungen kamen häufig vor. Unbekannt ist auch, warum die Werte für gleichgeschlechtliche Lüste so große Abweichungen zeigen. Insgesamt ergibt sich aber ein relativ „rundes Bild“, wie stark die Fantasien rund um „Dreier und mehr“ verbreitet sind.


Quellen, Bücher und mehr ...

(1) The Guardian.
(2) Dr.Justin Lehmiller, Dr. Justin "ell me what you want" New York, 2020.
(3 )Scoats, Dr. Ryan Understandig Threesomes, London 2019.
Ergänzungen aus weiteren Quellen, unter anderem Universität von Quebec: What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy? Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières (2014).

Beim ersten Date: Selber die Lust entdecken - Autopilot abschalten

Vor einigen Tagen las ich etwas, an das auch ich zuvor noch niemals gedacht hatte: Normalerweise fliegen die Leute beim Date mit einem „Autopiloten“. Das wäre ein erdachtes Programm, was dir sagt, wann du lächeln und wann du dich empören musst, wann den Blick auf ihn (sie) richten solltest und wann du dich mit deinem Salat beschäftigen solltest. Welche Fragen du zu stellen wagst und welche besser nicht … und so weiter.

Das ganze Programm versagt, wenn du wirklich interessiert bist. Das kann ich dir vorab versprechen. Falls du trotz alledem daran festhältst, glaubtst du, dass du dich „im Griff“ hast. Aber dann fährst du nicht mehr mit dem „Autopiloten“ – dann steuert der Roboter dich. „Wenn eine Frau in meiner Situation wäre und sie ebenfalls schon fasziniert (oder auch feucht) wäre, was würde sie dann tun?“

Hast du etwas gemerkt? Die Frage wäre dann nicht mehr, was du tun würdest – das hat dir dein Körper längst erzählt. Die Frage ist: Was würde „jemand“ dann tun, den es gar nicht gibt und der mit dir recht wenig zu tun hat?

Kennenlernen ohne "Autopilot" und ohne Vorgaben

Da gibt es nur eines: Autopilot ausschalten. Du weißt, was dir dein Körper sagen will. Aber du musst nicht sofort tun, was er die befiehlt. Und es wird Zeit, den Steuerknüppel wieder in die Hand zu nehmen und Klartext zu reden. Ja, du willst ihn. Es wäre blöd, wenn er das nicht merkt. Also könntest du zum Beispiel versuchen, ehrlich zu sein. Und das wäre dann ein wenig mehr als „Telefonnummern auszutauschen“ und etwas weniger als sofort ins nächste Hotel zu fahren und ein Zimmer zu nehmen.

Vielleicht in drei Tagen? Wenn du einen Slip für den nächsten Morgen und etwas mehr Kosmetika mitbringt, und er ein Kondom?

Die Sache mit dem „Autopiloten“ habe ich in einer fantastischen Schilderung einer Frau gelesen, die als „Einhorn“ durch ihr Leben geht. Wir recherchieren gerade ein wenig über „Einhörner“. Sie heißen so, wie sie so selten sind …

Was die Hausfrau in der Küche hat …

Fundsache Badebürste ... und was sonst im Haushalt zählt ...
Was die Hausfrau in der Küche hat? Oh, eine hübsche kleine Domina-Ausstattung. Für den Hausgebrauch. Guckt doch mal in eure Küchenschubladen …

Wie war das noch mit den Deerns, die den Jungs den Hintern Verhauen? Oh, sie nutzen teure Möbelstücke (Handarbeit), besitzen zahllose Peitschen, Seile und allerlei ärztliche Instrumente für alle die Wünsche, die Männer manchmal haben. Von „Igitt“ über „Oha“ bis „Aua“.

Die Hausfrau und ihre Domina-Ausstattung

Nun aber zur Frage: Was hat die die Hausfrau, die Ehefrau, die Bäckerin oder die Köchin im Hause, wenn ihr Kerl mal nach perversen Lüsten jammert?

Bei den Deerns auf der anderen Seite des Atlantiks ist das ein Thema. Die haben sogar eine Tradition: Die Rückseite der Haarbürste, aus kurzer Distanz auf den Po des Gatten aufgebracht, schont die Hände und hat gloriose Effekte. Die große, hölzerne Haarbürste (langjährig in Gebrauch) ist die Favoritin.

Nun aber sucht man auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nach neuen Küchenutensilien. Gelobt sei, was pikst, klemmt und Aua macht.

Also fange ich mal an: Im Badezimmer befindet sich dann und wann noch eine hölzerne Badebürste mit langem Griff. Die „haut besser hin“ als die Haarbürste. Ist ja logisch. Eine Alternative, die alle Deerns kennen, auch wenn sie nur Rührei servieren, ist der Pfannenwender. Der wird beschrieben als beste Alternative für die Haarbürste. Aus Holz (dann vorzugsweise lange in Gebrauch), oder aus Silikon.

Clips, Teiglüfter und Essstäbchen

Ei, ei. Da waren noch diese Clips, mit denen man Tiefkühltüten verschließt. Wem dazu nichts einfällt - umso besser. Manche meinen, dass sich auch Essstäbchen eignen. Und die versierte Bäckerin nutzt für die Durchlüftung des Teigs natürlich keine Gabel, sondern einen Teiglüfter (Teigigel) zum Rollen.

Schon Ideen? Und damit ihr nicht denkt, ich hätte dazu in die Abgründe der BDSM-Presse abtauchen zu müssen: Alle Vorschläge stammen aus US-Publikumszeitschriften - aus Miami, Houston und anderen Städten.

Wie sagte noch Deutschlands dollster Dichter?

„Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.“

Genau! Es liegt in der Küchenschublade - so wahr ich Gramse heiße.

Gramse bleibt Gramse - unverschämt nahe an der Wahrheit und doch eine Satire