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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dating-Coaches - Gaukler oder sinnvolle Helfer?

Alles ganz einfach oder doch sehr abhängig von der Person?
Der Begriff „Coach“ steht für eine Person, die eine andere „trainiert“. Er ist mittlerweile aus dem Sport bekannt und ersetzt mehr und mehr das Wort „Trainer“.

Im Grunde tut der „Coach“ dasselbe, was ein guter Berater tut - er fragt also „wo willst du hin“ und dann „wie willst du dahin kommen“ oder schließlich „was fehlt dir dazu, es zu erreichen?“ Sodann versucht er, die vorhandenen Möglichkeiten und Anlagen im Hinblick auf die Ziele zu entwickeln.

Wird ein Flusspferd jemals zum Tiger?

Beziehungscoaches, Dating-Coaches und Flirtcoaches könnten also etwas bewerkstelligen, was dem Ratsuchenden ohne Hilfe nicht möglich wäre. Dazu gehört, vorhanden Potenziale besser zu nutzen oder mögliche Hemmungen zu beseitigen. Und sie behaupten zumeist, das alles würde ohne psychologische Hilfe möglich sein und die verwendet Methode sei keine populäre Form von „Gehirnwäsche“.

Die Frage ist nur: Kann man einen Esel zum Kamel umbauen? Oder ein Flusspferd zum Tiger? Seriöser ausgedrückt: Kann jemand mit Eigenschaften, die ihm antrainiert werden, wirklich dauerhaft erfolgreich sein?

Die WELT (Iconist) versuchte jüngst, Dating-Coaches zu entlarven und schrieb (1):

Deutsche Männer seien zu „weiblich“, Frauen sollten nicht zu selbstständig sein - in markigen Videos wollen selbst ernannte Dating-Coaches die Liebe erklären. Hinter ihren Ratschlägen verbergen sich jedoch mitunter absurde Botschaften.

Die Werbung der Coaches - - immer ähnlich

Interessant ist, dass die Versprechungen seit Jahren identisch sind - so, als würde ein Coach vom anderen abschreiben. Und auch die Art und Weise, wie das Coaching angepriesen wird, änderte sich kaum. Zuerst wird dein Mangel verschärft: „Du hast dich neulich schon wieder nicht getraut, nicht wahr?“ Dann wird appelliert: „Und denkst du, dass dies immer so weitergehen soll?“ Was außerordentlich vertrauensbildend wirkt, ist dann, sich selbst einzubringen: „Siehe, mir ging es einst wie dir - aber ich habe es geschafft.“ Manchmal folgt das „retardierende Moment“: „Mann, es war schrecklich schwierig für mich und hat ewig gedauert.“ Doch der Coach hat natürlich eine Lösung: „Am Ende fiel mir wie Schuppen von den Augen: Es ist ganz einfach, ich musste nur ...“ (2)

Das Wort NUR - oder die fragwürdige Lösung

Oft heißt es, es gehe „nur“ darum, die Furcht zu überwinden, eine Frau anzusprechen. Dann wieder, du müsstest „nur“ authentisch sein. Und das alles wirst du ganz, ganz schnell lernen.

Warum mich das immer an „wie man jeden Tag ohne Mühe 1.000 Euro verdient“ erinnert? Ja, warum eigentlich?

(1) Welt ICONIST - leider nur für Abonnenten.
(2) Die kursiv gesetzten Satzteile wurden stilistisch nachempfunden. Es wäre der reine Zufall, wenn sie jemand in gleicher Weise formuliert hätte.
Bild: Aus dem Titelblatt von "Weird Tales", Ausgabe Juli 1929.

Die Schlampe – warum wir sie lieben, hassen oder verachten

Eine Schlampe im Warenhaus-Regal
Wird jemand als „Schlampe“ bezeichnet, so war ursprünglich eine Frau gemeint, die nicht auf sich achtet, also beispielsweise „nachlässig, unordentlich oder schmutzig in ihrem Äußeren“ ist. Heute bezeichnet man mit dem Ausdruck aber eher eine Frau, die zeigt, dass sie unter gewissen Umständen dem Geschlechtsverkehr zugeneigt ist.

Die Schlampe ist an sich recht beliebt

Im Allgemeinen sind Frauen, die für eine Begegnung offen sind, bei Männern recht beliebt. Dennoch reden sie oft abfällig von den „Schlampen, die es mit jedem treiben.“ Möglicherweise offenbart dies bereits ein Paradoxon: Denn die Frauen, die von Männern als „Schlampen“ bezeichnet werden, sind oft wählerisch. Das heißt, sie suchen sich die Männer gezielt aus, die ihr Bett teilen dürfen. Und wer dabei nicht zum Zuge kommt, ist schnell bereit, eine Dame als „Schlampe“ abzuwerten.

Warum Schlampen abgewertet werden

Es geht also um das „Abwerten“ oder auch um die inzwischen übliche Praxis, sexuell aktivere Frauen als „Schlampen bloßzustellen“, was ungefähr dem Begriff „Slut Shaming“ entspricht. Üblicherweise tun dies nicht ausschließlich Männer – auch Frauen werten andere Frauen auf diese Weise ab. Generell trifft dies solche Frauen, deren Sexualverhalten nicht den bürgerlichen Standards entspricht, doch reicht oft schon eine Aufmachung, die als „provokativ“ empfunden wird.

Wer provoziert und wie wird das wahrgenommen?

Eine gewisse Unschärfe in der Betrachtung liegt darin, dass die Provokation durch Kleidung und Auftreten beabsichtigt sein kann. Das ist im Grunde simpel: Mal möchtest du ein bisschen auffallen, dann wieder willst du wieder in der Masse abtauchen. Und dieses Verhalten ist absolut normal.

Was „aufreizend gekleidet“ zu sein bedeutet, ist eine Sache des Blickwinkels und damit der Menschen, die etwas als „aufreizend“ empfinden. Dies ist weitgehend kultur- und situationsabhängig. Und um es klar zu sagen: Die Verantwortung für falsche Interpretationen liegt nicht bei der Frau, die etwas trägt oder nicht trägt. Sie ist ausschließlich abhängig von denjenigen, die sich ihre Urteile daraus bilden.

Im Verhalten liegt der Unterschied

Im Grunde ist die Einstufung als „Schlampe“ nicht von der Kleidung abhängig, sondern vom Verhalten. Dazu müssen wir ein wenig ausholen:

Stellt euch vor, ihr wäret am FKK-Stand, und alle wären nackt und ähnlich attraktiv. Wenn euch das Bild stört: Denkt nun einmal daran, du würdest - wie alle deine Kameradinnen oder Kolleginnen - eine Uniform tragen. Wie könntest du dann als attraktiv auffallen und wie könntest du das erreichen?

In der Praxis ist es stets eine Kombination aus der Erscheinung, der Bekleidung, des Verhaltens und der Persönlichkeit, als was man dich wahrnimmt. Und du hast zwar Möglichkeiten, dies zu beeinflussen - aber das tut niemand zu jeder Minute, in der du öffentlich auftrittst. Und das bedeutet eben oft, dass man dich nicht so beurteilt, wie du es gerne möchtest. Und dies gilt unabhängig davon, wie deine Einstellung zu deiner Sexualität ist.

Es gibt sie, die Begriffe „Slut Shaming“ und „Victim Blaming“. Aber genau genommen sind es plakative Zuweisungen, bei denen nur das Ergebnis betrachtet wird. Und klar werfen damit Leute herum, die gewohnt sind, alles zu vereinfachen.

Und du? Ordne dich nicht unter. Nicht unter diesen und nicht unter jenen Begriff. Zwischen einer „Schlampe“ und einer „Zimperliese“ gibt es ein freies Feld für das tägliche Spiel um Ansehen und Abwertung. Und DU bist die Spielerin.

Wir nutzten einen Artikel in COSMOPLITAN zur Inspiration und Grimms Wörterbuch, um zu den Wurzeln des Begriffs zu gelangen.
Bild der Schlampe aus dem Meer fotografiert by Gebhard Roese, nachgearbeitet und © 2023 by liebesverlag.de