Von der Schwierigkeit, ehrlichen Rat zum Dating zu geben
Gestern las ich einen Text, der sich mit Männern beschäftigt und mit dem, was man „Beratungsresistenz“ nennt. Eine Frau führte dabei aus:
Für mich persönlich ist erstaunlich, dass sehr viele Männer auf windige „Erfolgssysteme“ hereinfallen. Ob es darum geht, jeden Tag 1.000 Euro zu verdienen, die Karriereleiter sprunghaft zu überklettern oder Frauen wie ein Magnet anzuziehen – Männer glauben einfach, dass dies für sie funktionieren könnte. Die junge Frau schrieb dazu weiter:
Das mag eines der Luxusprobleme der Männer sein. Das eigentliche Problem ist viel einfacher. Es ist das Prinzip, den Eigenwert erheblich zu überschätzen. Man nennt das den Overconfidence-Effekt, also den Effekt, sich selbst zu überschätzen.
Er geht so:
1. Niemand will Durchschnitt sein.
2. Die meisten Menschen sind aber Durchschnitt.
3. Ordnet sich jemand bei den „Überdurchschnittlichen“ ein, fühlt er sich möglicherweise besser.
4. Leider entspricht dies nicht der Realität – sein „Marktwert“ bleibt gleich.
5. Weil unser Held sich selbst überschätzt, „bellt er die falschen Bäume an“ – und versagt dabei.
Gibt es überhaupt einen Unterschied im Verhalten von Frauen und Männern, was „Fehleinschätzungen“ angeht?
Worauf Frauen hereinfallen
Ich bin mal ketzerisch und behaupte, die PUAs der Frauen heißen „Redakteurinnen bei Frauenzeitschriften“. Manche von ihnen raten vor allem jungen Frauen, sich „nicht für weniger herzugeben als den idealen Mann“. Liest die Frau nicht die Ratgeberseiten, sondern ist sie an einem schlanken Körper interessiert, an einem verführerischen Make-up oder raffinieren Dessous, so lernt sie alles über die Möglichkeiten, sich besser zu vermarkten. Vor allem, wenn sie Durchschnitt ist.
Und aus dieser Sicht sind Männer und Frauen ähnlich naiv. Beide Geschlechter glauben, sich mithilfe einer Illusion von der Masse abzusetzen. Der Unterschied? Nun ja. Ich las anderwärts, dass der bereits erwähnte Effekt, die „Overconfidence“ ausgeprägter sei als bei Frauen, weil sich Frauen angeblich weniger überschätzen.
Die Hoffnung, etwas "hinzubiegen" und ehrlicher Rat
Ich beobachte das etwas anders: Männer haben offensichtlich eine natürlich-naive Einstellung, „besser“ zu sein. Frauen hingegen wird eingeredet, sie verdienten nur das Beste, und mit ein bisschen Illusion ließe sich das schon „hinbiegen“.
Oh, ich vergaß etwas. Wer „ehrlichen Rat“ geben will, hat es immer schwerer als jede Person, die mit „goldenen Regeln“ um sich wirft.
Und damit verlasse ich meine Leserinnen und Leser für heute.
Quellen: Zitate nach einem Beitrag von Mona Lazar.
Der Denkfehler (Overconfidence-Effekt") nach Rolf Dobelli, München 2011.
Bild: Anzeige in einem Männer-Magazin, ca. 1970
Ich schreibe viele Artikel über Dating und Beziehungen und die meisten von ihnen zielen darauf ab, Männern zu helfen, ein befriedigenderes Liebesleben zu führen.
Für mich persönlich ist erstaunlich, dass sehr viele Männer auf windige „Erfolgssysteme“ hereinfallen. Ob es darum geht, jeden Tag 1.000 Euro zu verdienen, die Karriereleiter sprunghaft zu überklettern oder Frauen wie ein Magnet anzuziehen – Männer glauben einfach, dass dies für sie funktionieren könnte. Die junge Frau schrieb dazu weiter:
(Obwohl diese Männer professionellen Rat in den Wind schlagen) … haben (sie) kein Problem damit, auf den Rat von PUAs Künstlern und toxischen Kumpels zu hören, die Frauen als Ware ansehen und ihren männlichen Kunden raten, Frauen schlecht zu behandeln.
Das mag eines der Luxusprobleme der Männer sein. Das eigentliche Problem ist viel einfacher. Es ist das Prinzip, den Eigenwert erheblich zu überschätzen. Man nennt das den Overconfidence-Effekt, also den Effekt, sich selbst zu überschätzen.
Er geht so:
1. Niemand will Durchschnitt sein.
2. Die meisten Menschen sind aber Durchschnitt.
3. Ordnet sich jemand bei den „Überdurchschnittlichen“ ein, fühlt er sich möglicherweise besser.
4. Leider entspricht dies nicht der Realität – sein „Marktwert“ bleibt gleich.
5. Weil unser Held sich selbst überschätzt, „bellt er die falschen Bäume an“ – und versagt dabei.
Gibt es überhaupt einen Unterschied im Verhalten von Frauen und Männern, was „Fehleinschätzungen“ angeht?
Worauf Frauen hereinfallen
Ich bin mal ketzerisch und behaupte, die PUAs der Frauen heißen „Redakteurinnen bei Frauenzeitschriften“. Manche von ihnen raten vor allem jungen Frauen, sich „nicht für weniger herzugeben als den idealen Mann“. Liest die Frau nicht die Ratgeberseiten, sondern ist sie an einem schlanken Körper interessiert, an einem verführerischen Make-up oder raffinieren Dessous, so lernt sie alles über die Möglichkeiten, sich besser zu vermarkten. Vor allem, wenn sie Durchschnitt ist.
Und aus dieser Sicht sind Männer und Frauen ähnlich naiv. Beide Geschlechter glauben, sich mithilfe einer Illusion von der Masse abzusetzen. Der Unterschied? Nun ja. Ich las anderwärts, dass der bereits erwähnte Effekt, die „Overconfidence“ ausgeprägter sei als bei Frauen, weil sich Frauen angeblich weniger überschätzen.
Die Hoffnung, etwas "hinzubiegen" und ehrlicher Rat
Ich beobachte das etwas anders: Männer haben offensichtlich eine natürlich-naive Einstellung, „besser“ zu sein. Frauen hingegen wird eingeredet, sie verdienten nur das Beste, und mit ein bisschen Illusion ließe sich das schon „hinbiegen“.
Oh, ich vergaß etwas. Wer „ehrlichen Rat“ geben will, hat es immer schwerer als jede Person, die mit „goldenen Regeln“ um sich wirft.
Und damit verlasse ich meine Leserinnen und Leser für heute.
Quellen: Zitate nach einem Beitrag von Mona Lazar.
Der Denkfehler (Overconfidence-Effekt") nach Rolf Dobelli, München 2011.
Bild: Anzeige in einem Männer-Magazin, ca. 1970