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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wer kann was besser beim Sex - er, sie oder wer sonst?

Die Botschaft in diesem Bild versteht jeder ...
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Einstellung zur Sexualität in Deutschland „aufgehellt“. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass mehr Menschen als je zuvor an dem lustvollen Teil der Sexualität interessiert sind. Das heißt, wir streben mehr und mehr nach dem Genuss, den uns die Berührung des Körpers schenkt. Und da gilt nicht nur für den eigenen Körper, sondern ebenso für die Lust, die wir anderen bereiten können oder die andere uns bereiten. Die Zahlen dazu wirken wegen der dürftigen Einstufungen noch etwas willkürlich, doch wir bekommen immer mehr Einblick in die Welt erotischer Lüste.

Sexuelle Orientierung - vom Segen und Fluch der "Etiketten"

Ein Thema, das wir unbedingt zuvor behandeln müssen, ist das, was uns als „sexuelle Orientierung“ angeboten wird. In der Sichtweise, die auf den Juristen Karl Heinrich Ulrichs zurückgeht, gibt es „Homosexuelle, Bisexuelle und Heterosexuelle“, die er allerdings noch nicht so nannte. Für ihn waren es zunächst die Urninge, zu denen er sich selbst rechnete, dann die Masse der Dioninge, schließlich die Uranodioninge.

Heute ist es so, dass alle, die sich nicht festlegen, von der Gruppe der organisierten “Andersseitigen“, kurz „Queer“ genannt, als CIS-Menschen bezeichnet werden, also als „Diesseitige“. Menschen mit „fluider Sexualität“ rechnen sich selbst meist keiner Gruppe zu, sodass der Begriff „bisexuell“ auf sich kaum passen dürfte.

Das klingt alles furchtbar kompliziert, aber niemand sollte glauben, dass dies alles „unverbrüchlich so ist“ oder gar „wissenschaftliche Grundlagen“ hat.

Sinnliche Eindrücke unabhängig vom Geschlecht - geht das?

Die Forschung sagt, dass wir alle sinnlichen Eindrücke genießen können (1) – auch erotische und sexuelle Reizungen, und zwar gedankliche, optische, akustische wie auch taktile. Einige dieser Reize gehen von uns selbst aus (Masturbation, Fantasien Wellness) andere erreichen wir durch den Gebrauch von Hilfsmitteln (Vibratoren, Masturbatoren, anregender Literatur, Video). Die erregendsten Eindrücke entstehen aber durch Berührungen anderer. Sie können vom anderen oder vom gleichen Geschlecht ausgehen, und selbstverständlich auch von einer Transperson oder jemandem, der sich lediglich einem „sozialen Geschlecht“ zuordnet.

Im Grunde ist die einzige Frage, die wirklich relevant ist: „Empfindet die Person, die 'begünstigt' wird, dieses spezielle erotische/sexuelle Berührung als angenehm, lustvoll oder sexuell erregend?“

Was wir wissen

Wir wissen, dass immer mehr Menschen von gleichgeschlechtlichen Kontakten träumen, aber diese nicht zwangsläufig praktizieren (2). Zudem wird in Umfragen immer nach der „Orientierung“ gefragt, also nicht danach, ob der/die befragte Freude an gleichgeschlechtlichen sexuellen Praktiken hat. Das führt zu der Annahme, dass nur etwa elf Prozent der volljährigen jungen Frauen und immerhin sieben Prozent der volljährigen jungen Männer Freude daran hätten.

Zudem wissen wir recht genau, dass optische Reize bei Frauen Lüste auslösen können – und zwar unabhängig davon, ob es sich um gleich- oder verschiedengeschlechtliche Aktivitäten handelt. (2) Bei Männern fehlen noch gesicherte Beweise, es scheint aber festzustehen, dass Männer gleichgeschlechtliche Handlungen gerne sehen, auch wenn sie sie diese niemals praktizieren würden.

Der Männertraum - der MFF-Dreier

Noch etwas spektakulärer ist die Annahme, Triolen (sexuelle Dreier) würden zu gleichgeschlechtlichen Aktivitäten führen. Das ist durchaus möglich, doch sind „gleichgeschlechtliche Aktivitäten“ nicht zwangsläufig Liebesbeweise. Das trifft auch für alle anderen „ausschließlich sexuellen“ Beziehungen zu. Insofern wäre es durchaus nicht ungewöhnlich, dass es bei Gruppen-Aktivitäten (Triolen, Partnertausch, Swinger, SM-Aktivitäten) auch zu gleichgeschlechtlichen sexuellen Kontakten kommt.

Was im Dunkeln bleibt

Wenn wir auf „gewöhnliche Liebesbeziehungen“ sehen, dann glauben wir, dass die Zuneigung zum anderen Geschlecht dafür verantwortlich ist, Botenstoffe freizusetzen. Sie übernehmen dann sozusagen das Kommando, um die sexuelle Erregung einzuleiten und zum Ziel zu führen.

Ein neues Phänomen: TFM-Triolen

Das ist aber nicht immer so. Auch eine lustvolle Berührung, verbunden mit einer unterschwelligen Erregung, kann zu Orgasmen und Ejakulationen führen. Bleibt dabei buchstäblich „im Dunkel“, ob eine Frau, ein Mann oder ein „Diverser“ als Verursacher infrage kommt, zählt allein die Lust daran. Tatsächlich wissen wir noch sehr wenig über die Formel M+F+D, anders als bei MMF oder FFM-Dreiern. Lediglich die Pornografie-Branche preschte hier schon vor und brachte Ladyboys und Crossdresser in Aktion. Das ist allerdings schon seit langer Zeit der Fall und hat möglicherweise nichts mit den neuen Tendenzen der „Fluidität“ zu tun. In der letzten Zeit wurden aber auch etwas realistischere Schilderungen publik, die daraus hindeutete, dass insbesondere Transmänner und sogenannte „Asexuelle“ an Dreier und anderen Gruppenaktivitäten interessiert sind. eine neu Bezeichnung dafür ist TMF. Wie auch immer – mag die Neugierde an allen Trans-Menschen auch groß sein, so bleiben sie doch Ausnahmen im Bewusstsein des Alltags. Das gilt für soziale Kontakten, Freundschaften und auch rein sexuelle Beziehungen.

(1) Konkrete Forschungsergebnisse, beispielsweise bei Sagepub.
(2) Fantasien, ausführlich mit Zahlen, Daten und Fakten über Fantasien aus der Studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?" von Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada.
(3) Bzga, Einstufungen nach drei Kategorien.

Eine Erklärung der selten gebrauchten Begriffe und Abkürzungen findet ihr im Anhang.
"Wer kann was besser beim Sex - er, sie oder wer sonst? " vollständig lesen

Asexualität und das Klischee von der "durch und durch übersexualisierten Welt"

Muss ein Etikett drauf?
Klischees überall – auch dort, wo ich es nicht erwartet hätte. Zum Beispiel in der Betrachtung der „Asexualität“. Der Begriff ist weder wissenschaftlich exakt definiert, noch ist er anderweitig genügend beschrieben. Manche Menschen behaupten einfach, sie seien „asexuell“, andere freuen sich, dass sie endlich ein Etikett gefunden haben, unter das sie fallen. Dabei ergibt sich die Frage, wie wir als Gesellschaftsordnung den Eikettierungswahn stoppen können.

Ich lese:

Schwer genug haben es asexuelle Menschen auch trotzdem weiterhin in einer durch und durch übersexualisierten Welt.

Wer behauptet eigentlich den Blödsinn, die Welt sei „durch und durch“ übersexualisiert? Ich denke, es sind Extremistinnen und Extremisten. Doch Journalisten stört weder, dass es keinerlei überprüfbaren Fakten für „Asexualität“ gibt noch irgendwelche Maßstäbe für die „Übersexualisierung“.

In einer Welt ohne Fakten kann jeder behaupten, was er will, zum Beispiel:

Asexualität ist aber keine Haltung oder Einstellung, sondern eine Orientierung.

Orientierung, Etiketten und Vereinnahmungen
Womit wir mal wieder belehrt wurden, obwohl die Behauptung durch nichts bewiesen werden kann. Denn seit einiger Zeit hat die assimiliert die „Queer-Bewegung“ nahezu alle Besonderheiten, die gerade ein Etikett bekommen haben und die sich nicht willentlich beeinflussen lassen. Und für sie wird dann auch eine „Erleichterung durch Outing“ geboten.

Was dran ist, lässt sich nur schwer nachweisen, zumal, wenn keine Zahlen und Fakten verfügbar sind. Selbst in seriösen Publikationen wird nur über eine „psychische“ oder „emotionale“ Einordnung von Asexualität gesprochen. Jedenfalls habe ich noch nie von medizinischen oder auch nur biologischen Fakten gehört, die für „Asexualität“ sprechen. Glaubt jemand wirklich, dass die Psychologie die Antworten findet?

Vorläufig bleibt alles, was wir über „Asexualität“ lesen, reine Spekulation. Eine „sexuelle Orientierung“, die sich an niemanden wendet, ist keine Orientierung. Doch auch diese Appell an die Logik wird vermutlich nicht gehört.

Zitate aus Buzzfeed