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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Passiv anal - Geheimnisse und Fakten beim Analverkehr

Fantasien der Männer und Realität: Pegging auf den Punkt gebracht ...


Hinweis: Die Grundlagen unserer Betrachtungen wurden schon im ersten Teil behandelt. Wir empfehlen, ihn zuerst zu lesen.

Analverkehr - was fühlen Männer dabei? Und wie ergeht es Frauen?

Schon im ersten Teil haben wir darauf hingewiesen, wie dürftig es um das Wissen um den Analverkehr bestellt ist. Tatsächlich gibt es immer noch Statistiken, die nicht in aktiven und passiven Analverkehr trennen udn daher kaum Aussagekraft haben.

Männer und Frauen

Die entscheidenden Nervenenden sitzen dort, wo sich der Anus befindet. Sie sind ausgesprochen sensibel und reagieren „aufgeregt“, wenn etwas von außen nach innen dringt. Menschen, deren Körpertemperatur anal genommen wurde oder die Zäpfchen verabreicht bekamen, wissen das. Und sie haben dann auch eine Ahnung davon, wie angenehm/neutral/unangenehm sie dies empfanden.

Der eigentliche passive „Analverkehr“ ist eine Kombination aus Vertrauen in die Person, die ihn aktiv ausführt, eine gewisse Intimität mit ihr und der Wunsch, sich für die Dauer des analen Verkehrs dominieren zu lassen. Wie das genau ist, weiß niemand wirklich. Manche Frauen und manche Männer bekommen Orgasmen durch die Kombination von Emotionen und Fantasien, auch wenn dies „theoretisch“ nicht immer plausibel ist.

Männer – einschließlich und ausschließlich

Die Prostata ist ein innen liegendes Organ beim Mann, das von außen so gut wir gar nicht reizbar ist, außer durch die Stimulation des Damms. Die intensivsten Gefühle werden aber erst durch die Berührung mit einer Fingerkuppe, einem gebogenen Dildo (P-Punkt-Dildo/Vibrator) oder durch sonstigen gezielten Druck auf die Prostata ausgelöst. Wie auch immer – dieser Druck bewirkt zunächst sehr intensive, oft peinliche Gefühle. Erst wenn diese überwunden sind, empfinden manche Männer den Genuss. Andere scheuen diese Gefühle wie der Teufel das Weihwasser. Normalerweise kann nicht vorausgesagt werden, was überwiegt – aber beim „ersten Mal“ ist es fast immer höllisch schwer zu ertragen. Erwähnt werden soll, dass viele Männer unangenehmen Erinnerungen an die medizinische Prostatauntersuchung bekommen, die sie vor passivem Analverkehr zurückschrecken lassen.

Gut – und wie ist es mit den „Geberinnen und Gebern“? Manche Männer gelten als „total anal fixiert“, andere versuchen, Frauen zu dominieren, indem sie auf Analverkehr bestehen. Wieder andere Behaupten, sie würden nur beim Analverkehr, den gewünschten sinnlichen Effekt einer „gewaltigen Ejakulation“ erreichen. Technisch tun sie beim Analverkehr ohnehin das Gleiche wie beim Vaginalverkehr, sodass die Frage ist, ob die Frau wirklich Lust dabei empfindet. Offenbar interessiert dies Männer allerdings kaum. Manche Frauen verlangen daher, dass sie sich „revanchieren“ dürfen. Einer der üblichen Sprüche, mit denen dies vertuscht wird, ist „Was für die Gans gut ist, taugt auch für den Ganter.“

Die Frau als "Geberin" beim Analsex

Womit wir erneut beim männlichen, passiven Part wären – und zugleich bei der Frau als „Geberin“. Dies kann auf verschiedenen Wegen geschehen. Sehr populär und öffentlichkeitswirksam ist stets das Pegging mithilfe eines Strap-on-Geschirrs. Allerdings beklagen viel Frauen, dass sie selber dabei keine Befriedigung erfahren. Zudem seien die ungewöhnlichen Beckenbewegungen höchst anstrengend. Neutral betrachtet hat die Geberin auch so gut wie keine Möglichkeit, den Vorgang mit dem eigenen Gefühl zu synchronisieren.

Wie auch immer – Männer sind auf den aktiven Part besser vorbereitet. Diejenigen allerdings, die den passiven Part erleben wollen, ziehen zumeist vor, ihn mit einer möglichst erfahrenen Frau auszuleben. Das gilt besonders dann, wenn sie submissiv veranlagt sind oder es ihnen lediglich um eine komplette Prostatastimulation geht.

Vorbereitungen sind nötig

Analverkehr ist ein weites Feld, wie man unschwer erkennt. Und hier werdet ihr keine Hinweise auf die „besten Wege der Ausführung“ finden. Dabei gibt es durchaus Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: Langsam, liebevoll und mit jeder Menge Gleitmittel, so heißt es, sei der beste Weg - Kondome gelten als obligatorisch. Und bevor irgendein Gegenstand zur Hand genommen oder gar umgeschnallt wird: Ein behandschuhter Finger ist ausgezeichnet geeignet, um den ersten Schritt zu vollziehen.

Einen kleinen Teil aus unsere Recherchen findest du im Anhang. "Passiv anal - Geheimnisse und Fakten beim Analverkehr" vollständig lesen

Analverkehr - wer tut es und warum?

Das hübsche Gesäß
Zum Thema „Analverkehr“ gibt es zahllose Informationen, Stellungnahmen und Statistiken. Die meisten von ihnen haben einen Mangel: Sie fragen nur nach dem aktiven, „biologischen“ Analverkehr. Und den können nur Personen ausüben, die einen Penis haben.

Wer da so sieht, für den ist das Thema schnell eingeschränkt. Um Konflikte zu vermeiden, wird die „fordernde“, aktive Person zum Mann. Und die passive Person – sei sie erduldend oder begünstigt – ist dann eine Frau. Damit wird das Thema stark eingeschränkt.

Ganz korrekt wäre die Fragestellung: „Was empfinden Frauen, die einen männlichen, heterosexuellen Partner haben, beim analen (empfangenden) Analverkehr?“ Und darauf gibt es durchaus Antworten.

Wie so oft, seht bei manchen Menschen die Experimentierfreude im Vordergrund. Das heißt, diejenigen, die es tun, wollen wissen, wie es „sich anfühlt“. Diese Erkenntnis ist allerdings allgemeiner Natur. Wenn eine Frau „Analverkehr will“, kann dies höchst unterschiedliche Gründe haben. Forscher teilen diese grob in drei Hauptkategorien:

1. Dem Wunsch, Analverkehr zu erfahren – warum auch immer.
2. Um dem Partner einen Gefallen zu tun.
3. Weil eine Gegenleistung erwartet wird.


In den weitaus meisten Fällen wird angegeben, dass Analsex nur mit einem „speziellen Partner“ ausgeübt wurde – dann wurde der Sex auch als „sehr intim“ beschrieben.

Spekulationen um Gefühle und Emotionen - sind sie glaubwürdig?

In den Bereich der Spekulationen fällt weitgehend, welche Gefühle dabei mit welchen Emotionen zusammenfielen. Schmerz, Scham und Ekel stehend dabei sinnlichen, lustvollen Erfahrungen gegenüber. Teilweise wurde berichtet, dass der Analverkehr ausschließlich im betrunkenen Zustand ausgeübt wurde.

Womit wir bei den Gefühlen wären: Lust und Schmerz, Begierde und Scham, Neugierde und Entsetzen, Beherrschung und Unterwerfung. Und um darüber zu reden, muss nun der „passive Mann“ auf die Bühne kommen.

Personen mit Prostata fühlen mehr

Um sehr präzis zu sein: Personen, die eine Prostata haben, fühlen anders als Personen, denen sie fehlt. Denn ein Teil der Lüste und Schmerzen, der Neigung oder Abneigung bei Männern zum passiven (empfangenden) Analverkehr läuft über dieses Organ, das ausgesprochen sensibel ist.

Kein Hinweis auf "Homosexualität"

Dabei wäre gleich ein Irrtum zu korrigieren: Die Annahme, dies hätte etwas mit Homosexualität oder mit irgendeiner „sexuellen Präferenz“ zu tun. Das Gefühl ist für alle Männer ähnlich, wenngleich auch die Reize etwas differenziert empfunden werden. Die Emotionen allerdings sind höchst unterschiedlich – und sie haben etwas damit zu tun, wie intim der Mann mit der Person ist, die er als „Geber(in)“ ausgewählt hat.

Also gut – wir müssen an die Gefühle heran.

Das tun wir im zweiten Teil, er betrifft sowohl Frauen wie auch Männer, aktiv und passiv.

Oralsex – nur Sex oder Zeichen der innigen Liebe?

Es ist nicht das, wonach es aussieht ...
Das schillernde Thema "Oralsex" wird in diesem Artikel ausführlich behandelt. Dies ist der zweite Teil mit einem erklärenden Anhang. Die Redaktion empfiehlt, den ersten Teil zuerst zu lesen.

Liebe, Verliebtheit, Romantik, Lust - oder "nur Sex"?

Alles, was ich zum Thema las, war ausgesprochen spekulativ. Männer, die ihre Fellatio-Erfahrungen mit Prostituierten gemacht hatten, wurden oftmals nie von ihren Ehefrauen auf diese Weise beglückt. Sie haben also keine Vergleiche, und ihre Lüste wurden unter Zeitdruck befriedigt. Waren die Ehefrauen hingegen bereit, so waren sie oft nicht „kompetent“ genug, um wirklich zu überzeugen. Bei Männern, die viele Vergleiche haben - inklusive Bi-Erfahrungen – gelten Männer manchmal als die besseren Geber. Sind hingegen „romantische Triebe“ im Spiel, so überspielt die Verliebtheit die Qualität. Das heißt, die Frau, in die ein Mann verliebt ist, wird als „lustvolle Geberin“ empfunden – unabhängig von ihrer Praxis.

Ganz ähnlich scheint es bei Frauen zu sein. Vom männlichen Lover wird erwartet, dass er Erfahrung und maximale Sinnlichkeit in das Werk seiner Lippen legt - vom Kuss bis zum Cunnilingus. Doch oftmals wird behauptet, dass Frauen einfach sensibler sind, wenn es um den Cunnilingus geht - und er schon deswegen der Beschenkten mehr Lust bereitet.

Gibt es Tatsachen zur Lust beim Oralsex?

Im Grunde fehlen solche Tatsachen komplett. Zwar kann man sowohl Fellatio wie auch Cunnilingus als „isolierte Formen sexueller Befriedigung“ auffassen – meistens aber werden sie in Zusammenhang mit einer bestehenden oder aufkeimenden Beziehung gesehen. Und mit Sicherheit auch als „Herausforderung“, denn viele Frauen und Männer haben zu Anfang Vorbehalte, die Herausforderungen von Oralkontakten anzunehmen.

Wer tiefer in das Thema eintauchen will, wird fast vergeblich nach zuverlässigen Quellen suchen. Erotische Romane sparen oft das Wesentliche aus. Foren und Blogs sind oft nichts als Sammlungen privater Meinungen. Und die Wissenschaft? Sie verharrt im Erbsenzählen, sagt uns also lediglich, wer in welchem Alter nach Eigenangaben schon mal Fellatio oder Cunnilingus hatte. Dabei sind Oralkontakte schon in alten Hochkulturen nachzuweisen - irgendwann muss es also eine weit verbreitete Lust gewesen sein.

Wer mag, kann im Anhang Details dazu erfahren.

Wann wurde das erste Mal Oralsex praktiziert?

Niemand weiß es genau, doch ist die Praxis im alten Ägypten sehr populär gewesen. Aus dem vorderen Orient kamen solche Praktiken vermutlich nach Griechenland, wo sie ebenfalls durch Abbildungen belegt sind. Auch aus indischen Darstellungen geht hervor, dass orale Kontakte das Liebesspiel beflügelten. Und schließlich wurden noch aus dem frühen Mittelalter alle Arten von oralen Kontakten geboten. Unter dem Einfluss der christlichen Kirchen, so heißt es in Abhandlungen dazu, sollen dann alle Lüste, die nicht zur Zeugung von Nachkommen dienten, verdammt worden sein. Besonders jene im außerehelichen Bereich. Noch heute nimmt die katholische Kirche diese Position ein.

Manche Autoren gehen davon aus, dass dieser Einfluss zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückging. Und tatsächlich finden wir die „erste sexuelle Revolution“ ausgerechnet im angeblich so prüden England der Königin Viktoria.

Warum eigentlich "französisch"?

Erwähnt wurde schon der Begriff „Gamahouching“, dessen Ursprünge im Französischen liegen – bekannt wurde er allerdings aus der viktorianischen Erotik-Literatur. Oft ist unklar, ob er für „Oralverkehr“ insgesamt oder weitgehend nur für den Cunnilingus steht. In Frankreich soll auch der Begriff „Fellatrice“ entstanden sein (aus dem Wort „Fellatrix“), der eine Frau bezeichnet, die Fellatio ausführt. Der deutsche Ausdruck „Französisch“ kommt wahrscheinlich von Besucher französischer Bordelle und könnte von Soldaten „importiert“ worden sein. Es mag auch sein, dass er – wie so viele Erotik-Begriffe – einfach den Franzosen „in die Schuhe geschoben“ wurde. Der Ausdruck „Blasen“ (wie auch in „Blow Job“ enthalten) ist zwar populäre, aber dennoch falsch. Er mag aus der optischen Ähnlichkeit mit dem Blasen eines Holzblasinstruments entstanden sein, weil sich das Mundstück zwischen den Lippen befindet. In Wahrheit meint man damit aber das Gegenteil, nämlich das Saugen. Dabei wird mithilfe der Mundhöhle ein Unterdruck erzeugt, der zur Versteifung des Penis dient. Insofern gehört Fellatio oft zum Vorspiel, in der Sprache der Sexarbeiterinnen „Halb und halb“.

Sobald von Fellatio und dem Vergnügen der „Geber(innen) die Rede ist, fällt auf, wie wenig plötzlich von Frauen die Rede ist. In Suchmaschinen tauchen häufig Hinweise auf homosexuelle Praktiken oder entsprechende Pornografie auf. Dies könnte Hinweis darauf sein, dass man Frauen nicht zutraut, Fellatio zu mögen.

Für die andere Form, Oralsex zu geben, wird normalerweise entweder das Fremdwort „Cunnilingus“ verwendet oder es wird als „Lecken“ bezeichnet.

Hier verwendet:

Die Denverpost als eine der Quellen für Zahlen, die gerne in den Rauam geworfen werden.
Genauer: Psychology Today.
Zur Geschichte des Oralsex (namentlich Fellatio: MIC.
Dazu mehrere Quellen aus nicht näher bezeichneten Blogs oder Foren.,sofern bloße Meinungen betroffen sind.
Bücher:
"The Origins of Sex", London 2012.
"The Pleasure's All Mine", London 2013.
Sowie nach der Studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?" von Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada.
"Oralsex – nur Sex oder Zeichen der innigen Liebe?" vollständig lesen

Oralsex – viele wünschen ihn, doch wer genießt ihn?

Symbolisch steht ein "Y" für Cunnilingus
Wenn wir etwas über die sexuellen Defizite der Menschen heute erfahren wollen, dann ist es sinnreich, sich mit Fantasien zu beschäftigen. Selbst Forscherinnen und Forscher haben gestaunt, wie verbreitet alle sexuellen Fantasien über Oralsex sind. Etwa 79 Prozent der Frauen und sogar 88 Prozent der Männer fantasierten über beide Formen der oralen Lüste, also Cunnilingus und Fellatio, wie eine verlässliche Studie ergab. Ob sie diese aktiv und/oder passiv tatsächlich ausführen, ist eine Frage, die sich schwer beantworten lässt – und noch weniger steht fest, wie viel Freude die Geber/Geberinnen daran haben, diese Aktivitäten auszuführen.

Statistiken zu "Oralverkehr" sind oft sehr oberflächlich

Es gibt selbstverständlich „Statistiken“ zu diesem Thema, aber sie haben alle den Mangel, nicht sehr präzis zu sein. Nach Meinung von Forschern hatten beispielsweise Männer zwischen 25 und 45 Jahren zu 88 Prozent bereits (irgendwann, irgendwie) Oralsex mit einer Frau. Andere stellten Zahlen von „zwischen 60 und 90 Prozent“ “fest, und „im letzten Jahre“ hätten angeblich zwischen 50 und 80 Prozent Fellatio genossen.

Die Gretchenfrage: Genießen Frauen Fellatio?

Ob Frauen es genossen haben, Fellatio zu geben? Darüber sind die Meinungen höchst unterschiedlich. Die Sexualtherapeutin Louanne Weston behauptet, “eine Menge Frauen hätten Freude daran, die Erektion des Geliebten im Mund zu verspüren“, schränkt aber ein, dass diese Formen der Fellatio nicht dem entsprächen, was man oft in der Pornografie sehe. Denn um den Genuss zu maximieren und selbst Freude daran zu haben, sollte die Frau die nötige Freiheit haben, diesen Vorgang kreativ zu gestalten. Die Freude würden die Frauen auch daraus beziehen, dass sie ihren Lovern zu einem besonderen Genuss verhelfen könnten.

Stille Phänomene: Schweigen über den Cunnilingus

Weitaus weniger als über Fellatio ist über Cunnilingus bekannt. Gerüchteweise verweigern ihn viele Männer, dann und wann hört man aber auch, dass Frauen ihn empört zurückweisen. Es gibt kaum Erklärungen für dieses Phänomen.

Oberflächlichkeiten, Ansichten und Ungenauigkeiten

In Romanen aus der viktorianischen Zeit kommt der Begriff des „Gamahuching“ recht häufig vor. Für einige junge Frauen und junge Männer soll es im ausgehenden 19. Jahrhundert der „erste Sex“ gewesen sein, den sie erlebten. Gleich, ob er als Fellatio oder Cunnilingus übersetzt wird – Oralsex war es in jedem Fall. Später galt Oralsex dann als Tabu. Selbst Prostituierte sollen ihn verweigert haben – und eine „anständige Frau“ hätte nie im Leben erwogen, ihn zu vollziehen. Dabei hatte diese Form von Sex zwei Vorteile: Schwangerschaften wurden vermieden und die Lust konnte erheblich gesteigert werden. Vor allem Frauen, die niemals durch „gewöhnlichen Geschlechtsverkehr“ zur sexuellen Erfüllung kamen, kamen durch oralen Sex seitens des Mannes zu Orgasmen. Viele entdeckten allerdings, dass es nicht unbedingt ein Mann sein musste, denn manche Frauen erwiesen sich durchaus als die besseren Experten für weibliche Orgasmen.

Und am Freitag dann der zweite Teil mit Quellenangaben und historischen Erläuterungen.

Wer küsst besser, warum küssen sich Frauen gerne und was sagt die Wissenschaft?

Ein Kuss ist ... nicht nur ein Kuss
Wer jemals intensiv und lustvoll küsste oder geküsst wurde, wird schon einmal erlebt haben, wie schnell dabei die Lust in ihm/ihr aufkam. Oftmals versuchten die Beteiligten, ihre erkennbare körperliche Erregung zu verbergen, weil sie ihnen peinlich war. Das gilt für Männer mit Frauen, Frauen mit Männern und Frauen mit Frauen und gelegentlich auch bei Männern und Männern.

Sexuelle Lüste beginnen oft mit einem Kuss

Bleiben wir einen Moment bei Frauen. Nachdem eine Zeit behauptet wurde, sie würden einander küssen, um die Aufmerksamkeit von Männern auf sich zu lenken, sehen Wissenschaftler dies heute anders. Dazu ein Zitat (1):

Frauen küssen einander nicht nur wegen der Aufmerksamkeit der Männer. Oder weil sie dadurch zeigen wollen, dass sie stolz auf ihre bisexuelle oder lesbische Identität sind. Denn dazwischen gibt es zahlreiche weitere Bedeutungen …

Der Kuss als Initialzündung für Sex

Behauptet wird oft, dass sich Frauen „in Emotionen hineinküssen“. Das heißt, sie versuchen, mithilfe von Küssen sich selbst und ihre Partner oder Partnerinnen in die geeignete Stimmung für intimere Berührungen zu versetzen.

Das passt zu anderen Aussagen von Forscherinnen, die Aussagen, dass viele heterosexuelle Frauen „lange Zeit geleugnet haben, dass sie andere Frauen attraktiv finden.“ Mittlerweile scheint aber festzustehen, dass Frauen weitaus empfänglicher für (sinnliche) sexuelle Reize sind als Männer. Und dazu eignen sich Küsse vorzüglich.

Von Männern wird behauptet, sie nutzen die Küsse vor allem dazu, sich selbst und ihre Partner(innen) möglichst schnell zu sexuellen Handlungen anzuregen. Offensichtlich funktioniert dies in vielen Fällen problemlos.

Indessen beleibt die Frage: Ist das alles wirklich so? Und genau an dieser Stelle kommt „die Wissenschaft“ ins Spiel – mist einem bunten Strauß von Meinungen und vereinzelten Fakten.

Wissenschaft, Behauptungen und Klischees

Bei den Sätzen, die Forscher und/oder Journalisten über „Unterschiede“ zwischen Männern und Frauen verlieren, ist Vorsicht angebracht. Eine der kürzesten Versionen will ich euch nicht vorenthalten (2):

Männer küssen für die Gegenwart, Frauen küssen für die Zukunft.

Dieser Satz basiert auf populären Forschungen aus der Evolutionspsychologie, und die Langform sei hier zitiert (3):

Frauen ginge es beim Küssen eher darum, potenzielle Partner auf ihre Tauglichkeit zu testen, sagt die Anthropologin (Helen Fisher). Männer küssten hingegen, um ihrem Ziel, Sex zu haben, näher zu kommen. Dies funktioniere, indem sie die Frau mit ihrem testosteronhaltigen Speichel in Kontakt bringen, um ihr so biochemisch Lust auf die Lust zu machen.

Es ist kein Wunder, dass damit Klischees gestützt werden. Das funktioniert so: Sieht man Lippen- und Zungenküsse in all ihren Formen als „Handlungen“, so kann man daraus höchst unterschiedliche Ergebnisse ableiten. Und in diesem Fall werden eben auch Klischees gestützt. Falls man aber fragt: „Welche Form des Kusses nutzen Frauen und Männer, um den Partner/die Partnerin sexuell anzuregen?“, dann wären die Unterschiede minimal.

Keine Frage - Frauen küssen sinnlicher - aber nicht ausschließlich

Wollte man ein Fazit ziehen, so können sowohl Frauen als auch Männer von den sinnlichen Kussqualitäten der Frauen profitieren, wenn sie „langsam“ erregt werden wollen. „Fordernde Küsse“ sind hingegen, wie es scheint, eher eine Domäne der Männer. Das bedeutet nun wieder nicht, dass Frauen „niemals“ fordern und leidenschaftlich geküsst werden wollen.

Küsse sind – wie auch alle anderen oralen Kontakte – unzweifelhaft intime Liebesbezeugungen, die nur dann genossen werden können, wenn eine gewisse Schamschranke überwunden wird. Diese Hürde kann hoch oder niedrig sein und sie kann von der „sexuellen Ausrichtung“ abhängen.

Aber all dies gilt nicht immer und überall. Im Grunde entscheidet jeder Mensch selbst darüber, wie tief oder hoch die Latte seiner Neigungen oder Abneigungen gelegt wird.

Und falls ihr es vergessen habt: die meisten Personen, von denen die Rede ist, definieren sich als „Heterosexuell“ oder „Heteroflexibel“ -und oftmals einfach als menschliche Wesen ohne jeden Aufdruck.

Im Anhang findet ihr alle Quellen und zahnlose Hintergrundinformationen. "Wer küsst besser, warum küssen sich Frauen gerne und was sagt die Wissenschaft?" vollständig lesen