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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Extremstandpunkte – hier Frauen, da Männer , dort Sex

Extremstandpunkte wirkten schon immer heftiger und führten zu erheblicheren Kontroversen, wenn sie nur geschickt genug in Diskussionen eingebettet wurden.

Beginnen wir mal mit dem Extremstandpunkt beider Geschlechter (1):

„Ich bestimme, wo es lang geht – niemand sonst. Ich gebe nichts und biete nichts an, aber ich nehme mir jeden/jede, den/die ich will, und zwar wann ich will und wie ich will. Wenn du das nicht willst, dann hau eben ab.“

Ich gebe zu, dass dies ein harter Brocken für viele ist, sozusagen ein Extrakt der Aussagen von Frauen und Männer, die übermäßig konsequent, krankhaft selbstbewusst und dabei genügend attraktiv sind.

Der letzte Teil des Satzes ist der Wichtigste: Nur, wenn ein Mensch genügend attraktiv ist, kann er sich leisten, so zu denken oder zu handeln.

Die Frauen

Beschäftigen wir uns kurz mit den Frauen. Sind sie attraktiv für männliche und/oder weibliche Partner, so können sie „schalten und walten“, wie es ihnen gefällt, solange andere mitmachen.

Die üblichen „80 Prozent“

Die 80 Prozent (2), die nicht so attraktiv sind, finden schnell Gründe, warum sie viele Begegnungen (Dates) oder „zweite Dates“ ablehnen. Von „die Männer wollen sowieso nur das eine“, bis „das sind doch alles Trolle“ reichen die Aussagen – meist über „die Männer“. Das heißt letztlich: „Die Männer sind schuld daran, dass ich sie nicht haben will.“

Und die Männer?

Nehmen wir mal an, dass etwa 20 Prozent gebildet, finanziell abgesichert, körperliche in guter Verfassung sowie emotional und sozial verträglich sind.

Was ist mit den „restlichen“ 80 Prozent?

Diejenigen, die nur schwer eine Partnerin finden, neigen oft dazu, ihre Einsamkeit und ihre sexuelle Unzufriedenheit hervorzuheben. Dabei sagen sie auffällig oft, dass Frauen „zu wählerisch“ seien und oftmals insbesondere keine Lust auf Sex hätten. Wären Frauen also anders, so ihre Logik, dann wären sie glücklich und zufrieden. Reden wir kurz über den Bodensatz dieser Männer und die Erwägungen, die sie an Frauen haben.

Natürlich ist diese Erwartung, nach dem Date sofort Geschlechtsverkehr zu verlangen, völlig absurd. „Sex als Gratifikation“ ist weitgehend unüblich geworden. Und noch ein bisschen Sex nach dem Date zu geben, weil der Mann fünf Minuten lang Süßholz geraspelt hat und den teuren Champagner spendierte, geht auch nicht mehr.

Es ist nicht nur das „Nein“ zum Sex. Es ist einfach die Haltung der Frauen, die den Männern nicht gefällt. Und der Bodensatz von den Männern, vielleicht etwa fünf bis zehn Prozent, macht daraus eine Ideologie. Diese Männer sagen, Frauen seien „respektlos“ und hätten ein übertriebenes gestörtes Selbstbewusstsein. Gemeint ist aber, dass sie im Endeffekt, nicht neugierig genug auf Sex wären, weil sie schon zu viele Partner hatten.

Lösung Männer: Runter vom hohen Ross

Keine Frage: Für mehr und mehr Frauen kommen auch andere Frauen als Partnerinnen infrage. Vor allem, um zärtlichen Sex zu genießen oder heftigen Sex nach eigenem Plan zu verwirklichen. Und das gilt unabhängig von der „sexuellen Orientierung“. Das bedeutet also nicht, dass diese Frauen damit „vergeben“ wären. Sie sind oft durchaus bereit für Ehe und Familie, orientieren sich dann aber eher an den „besten Männern“, die sich für die Fortpflanzung eignen.

Es lohnt sich also für die meisten Männer, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu überprüfen und die Partnersuche neu zu überdenken.

Lösung Frauen: Neue Sichtweise finden

Frauen wird allgemein empfohlen, die Sichtweise (auf sich selbst, auf andere, auf Zusammenhänge) neu zu überdenken. Vor allem wird ihnen geraten, die Partnersuche aktiv zu beginnen. Wenn irgendwo „Trolle“ sind, muss das „Trollhaus“ eben gemieden werden. Und wenn die Männer angeblich nur „an dem Einen“, also an Sex, interessiert sind, ist die Frage: „Was hast du selbst zu bieten, was Männer sonst noch interessieren könnte?“ Das ist nun aber wirklich die einzige „bittere Pille“, die ich für euch habe.

Und mein Rat: Macht euch frei von Klischees – macht euer eigenes Ding. Das hilft.

Hinweis: Für einen Teil des Artikels habe ich die „noospheere“ gelesen.
(1) Extrakt aus Aussagen von Extremistinnen/Extremisten.
(2) Die Angaben 80:20 wurden willkürlich gewählt, um klar festzulegen, wo die Mehrheiten sind und wo die Minderheiten. 90:10 wäre im Grunde noch wahrscheinlicher.
Gibt es zu diesem Artikel Diskussionsbedarf? Dann schnell kommentieren!

Der heimliche Grund (k)einen Partner zu finden

Du suchst nach dem Grund, warum du keinen Partner findest?

Das ist wirklich ganz einfach – aber kaum jemand sagt dir den eigentlichen Grund. Und wenn du ihn kennen würdest, wärst du zunächst verblüfft. Also, bitte lies weiter. Ich komme sofort darauf.

Küchenpsychologie kontra Wissenschaft

Na ja – jetzt mal tief durchatmen: Es liegt vor allem daran, dass „mehr“ eigentlich zu „weniger“ führt. Das heißt: Je intensiver du jemanden suchst, umso weniger wirst du jemanden finden. Das klingt wie Tante Eulalias Küchenpsychologie? Klingt vielleicht so, ist aber nicht das Gleiche.

Denn Tante Eulalia meinte ja, dass du überhaupt nicht suchen solltest. Denn nur dann erkennt der weiße Ritter auf dem ebensolchen Schimmel, dass DU ein Kleinod unter den Frauen bist.

Mach es besser - mach es anders

Siehst du, und das ist genau falsch. DU sollst suchen. Aber mit Ruhe und Bedacht.

Ich will dich nicht langweilen, aber eigentlich ist das eine wissenschaftliche Wahrheit, die seit Langem bekannt bist. Denn nach der Theorie der Problemlösungen gibt es zwei Wege zum Erfolg:

1. Mehr vom Selben.
2. Etwas anderes.

Uns wird meistens gesagt, wir sollen „mehr desselben“ machen. Also uns mehr anstrengen und mehr Energie einzusetzen, um mehr Erfolg zu haben. Und genau das ist der Punkt: Wenn du das tust und dabei nirgendwo ankommst, dann rennst du und rennst du und erreichst nichts. Deswegen versagen viele Menschen – nicht nur bei der Partnersuche.

Also mach es anders: Versuche, weniger Menschen gründlicher kennenzulernen. Lerne sie zu verstehen, und versuche dabei, deine eigenen Interessen verständlich zu machen.

Denn wenn du es so machst, wirst du zufrieden sein. Man nennt so eine Person neuerdings auch „Satisficer“ – ein wirklich blödes Fremdwort. Aber es ist jemand, der seiner Sache sicher ist, dass er eine völlig zufriedenstellende Wahl getroffen hat.

Und nun noch eine Sache: Wann wirst du damit beginnen, anders zu suchen, wenn nicht jetzt?

Theorie:
Nach Watzlawick, Weakland und Fish: Lösungen.
Herbert Alexander Simon, Barry Schwartz, Philippa Perry.
Gegenteil: Maximizer.

Der Cuckold – historisch und pornografisch

An keine Zeit gebunden: Der Hahnrei (Cuckold)
Dieser Tage lief mir wieder das „Cuckolding“ über den Weg. Und ich nahm mir die Zeit, den langen Weg in die Vergangenheit zu gehen, um dem „modernen“ Kuckucksweibchen auf die Spur zu kommen.

Seitensprünge – ganz normal?

Zunächst finden wir, dass im frühen Mittelalter „zahlreiche illegale Verhältnisse zu den … Selbstverständlichkeiten des Lebens“ gehörten. Solche Seitensprünge hatten dann und wann Folgen, und man beschloss, eheliche wie uneheliche Kinder gleich zu behandeln. Wer der Vater angeblich „ehelicher“ Kinder war, wusste ohnehin nur die Mutter. Das „Kuckuckskind“ wurde mit aufgezogen, auch noch in der bürgerlichen Epoche, denn man achtete auf die „Fassade“, nicht auf das, was tatsächlich geschah. Und so ging man sonntags eben mit „Kind und Kegel“ flanieren – das heißt „mit ehelichen und unehelichen“ Kindern.

Im alten England war der Cuckold ein beliebtes Thema

In der altenglischen Literatur ist der „Cuckold“ ein beliebtes Thema. Eine Frau, die mit einem anderen Mann schlief, beleidigte vor allem die Ehre des Ehemanns. Das lag daran, dass der Mann seine wesentliche Aufgabe ansah, die Ehefrau zu kontrollieren. Dabei zeigte sich oftmals das alte Schema: Je mehr die Ehefrau eingeengt wurde, umso mehr suchte sie einen Ausweg. Oder wie es in einem altenglischen Text (Die Eule und die Nachtigall) heißt:

Je öfter sie misshandelt wird, umso schneller erkennt sie ihre eigenen Bedürfnisse und versucht, sie zu befriedigen. Und Gott weiß, sie kann nicht anders, als ihn zum Hahnrei zu machen.


Der Hahnrei und die aufgesetzten Hörner

Womit wir beim „Hahnrei“ wären, dem deutschen Ausdruck für den „Cuckold“. Das Wort wirkt etwas angejahrt, aber man sagt immer noch: „Sie setzt ihm Hörner auf“, obgleich der Zusammenhang zwischen dem „kastrierten Hahn“ (Kapaun) und dem „Hahnrei“ kaum noch bekannt ist.

Immerhin wissen wir nun, was sowohl ein Cuckold wie auch ein Hahnrei ist. Ein Ehemann, dessen Frau offenkundig Sex mit einem anderen Mann hat. Der Ehemann ignoriert dies aber oder toleriert die Beziehung. Um den ehelichen Frieden nicht zu gefährden.

Von der Realität in die Pornografie

Doch wie kam der „Cuckold“ in die Varianten der erotischen Literatur und insbesondere in pornografische Filme?

Zunächst zur Literatur: indem man den „Ehebruch“ gemeinsam als eine Art Rollenspiel inszeniert. Das heißt, ein recht liberales, „sexpositives“ Paar überlegt, wie man das eigene Sexualleben „auffrischen“ könnte. Nach einigen Diskussionen und oft auch nach einem längeren Zögern wird dann ein Dritter gesucht, der in die Rolle des Liebhabers schlüpft. Im Verlauf des Geschehens lässt sich die Ehefrau physisch befriedigen, während der Ehemann weitgehend in die Rolle des Voyeurs schlüpft.

In pornografischen Filmen, in denen man traditionell schneller „zur Sache“ kommt, wird die Handlung oft verschoben. Die Ehefrau inszeniert die Beregnung als sexuell bedürftiges „Hotwife“. Der Ehemann wird mit dem Klischee des Schwächlings versehen, und der muskulöse und übermäßig potente „Dritte“ taucht ebenso schnell auf, wie er wieder verschwindet.

Heute – die Realität und die sinnliche Vorstellung

Gut – das wäre also das, was ist. Doch warum begeistern diese Geschichten, Filmszenen und Darstellungen so sehr? Und welche Gründe mag es geben, tatsächlich einen „Selbstversuch“ zu wagen?

Wenn ihr interessiert seid, verfolgen wir das Thema weiter. Interessant ist vor allem, wie sich das Thema „Cuckolding“ in den letzten Jahren verändert hat. Spielen Offenheit, Polyamorie, Heteroflexibilität und ähnliche Phänomene eine Rolle? Oder hat das Interesse an „Dreiern“ einfach zugenommen, die ja oft auch Cuckold-Elemente enthalten?

Die Redaktion ist gespannt, was ihr denkt.

Bild: Le cucu armé, historisch, Buchillustration.
Zitiert unter Verwendung von "Die deutsche Familie", Frankfurt 1974
Langzitat (keine wörtliche Übersetzung) nach publicmedievalist

Oralsex und andere Alternativen: Das aktive Stoßen und das sinnliche Aufnehmen

Unser Artikel „Oralsex und andere Alternativen: Das aktive Stoßen und das sinnliche Aufnehmen“ beschreibt in sachlicher Form und unter Berufung auf bekannte wissenschaftliche und seltene historische Quellen, wie Paare einander befriedigen. Der Artikel ist keine Anleitung, sondern dient ausschließlich der Information.
Eher selten - sinnliche Zehen als Comic

Noch vor einem Jahrhundert war es so gut wie unmöglich, alle Variationen des Geschlechtsaktes zu beschreiben – zumal, wenn es kein „vollständiger“ Geschlechtsakt zum Zweck der Zeugung war. Der Schweizer Psychiater August Forel schrieb 1905 (1), bei den sexuellen Variationen handele es sich um „sexuelle Perversionen durch Angewöhnung“. Demnach bedarf es eines „künstlich gereizten Sexualtriebes“, der in der „Abwechslung und der Sucht nach Seltsamkeiten“ Befriedigung sucht. Genannt wird von Forel sowohl „die Onanie“, wie auch „die Einführung des Gliedes in den Mund oder in den After“.

Die unendliche Varianten der gegenseitigen Befriedigung

Sowohl Fantasien wie auch Praktiken, die mit dem Penis zusammenhängen, nannte man zu jener Zeit noch „Irrumatio“. Das Wort bezeichnet das aktive Stoßen des Penis in eine Körperöffnung oder eine Körperstelle, die sich so weit verengen lässt, dass darin ein Penis aufgenommen werden kann. Theoretisch können es entsprechend eingesetzte Finger, Hände, Fußsohlen, Zehen, Oberschenkel, Armbeugen oder Brüste sein. Für einige der Praktiken gib es deutsche Wörter oder Fremdwörter. Bekannt sind Brustverkehr, Schenkelverkehr oder Achselverkehr. Zumeist (aber nicht ausschließlich) ist damit der aktive Geschlechtsverkehr auf einem weitgehend passiven Körper gemeint. In einem gewissen Gegensatz dazu steht die „aktive Aufnahme“ des Penis in den Mund (Fellatio) – und teilweise auch der sogenannte „Handjob“ oder der „Footjob“, bei denen die Reibung von der Partnerin ausgeht.

Die „heiße“ Literatur und die ausweichende Wissenschaft

In der erotischen Unterhaltungsliteratur des beginnenden 20. Jahrhunderts finden wir extrem häufig die Lust um „Gamahuching“. Das Wort wurde sowohl für Cunnilingus als auch für Fellatio benutzt, und man konnte es in einem einzigen Roman immerhin 660-mal finden. (2)

Interessanterweise schweigt sich die wissenschaftliche Literatur aus dieser Zeit über Oralverkehr nahezu völlig aus. Die 1930 erschienene „Bilderlexikon Sozialgeschichten“, (3) eigentlich ein „Sittengeschichtliches Bilddokument“ verweist bei „Fellatio“ auf „Cunnilingus“ und gibt dazu eine wenig aufschlussreiche Erklärung. Nur die 1963-er Ausgabe des Buches von Armand Mergens (4) „Sexualforschung in Wort und Bild“ zeigt uns anhand einer bekannten US-amerikanischen Quelle, (Kinsey) wie weit „Fellatio“ unter amerikanischen Frauen verbreitet war. Um die Zahlen zu nennen: Ungefähr die Hälfte der US-Amerikanerinnen (48 Prozent) gaben bereits 1940 Fellatio, während es bei einer späteren Studie (1980) bereits etwa 90 Prozent waren. (5)

Unverheiratete junge Paare – Befriedigung durch Petting

Manche Autoren behaupten, der Oralkontakt sei eine Folge des damals populären „Pettings“. Mit dieser Methode erfüllten sich Liebespaare oder verlobte Paare den Wunsch nach körperlicher Befriedigung. Die Abstufung war ungefähr so (6):

1. Streicheln über der Kleidung ohne Genitalien.
2. Streichen der Genitalien durch die Kleidung.
3. Lustvolles Berühren der Genitalien ohne finale Befriedigung.
4. Echte Befriedigung mit zahlreichen Methoden, aber ohne „echten“ Sex (PiV).

Der Schock über Fellatio und die Freude daran

Die Anzahl der Frauen, die im Laufe ihres Liebeslebens bereits Fellatio gaben, haben viele erschüttert. Wie kann es sein, dass ganz gewöhnliche, gebildete bürgerliche Frauen ihren Freunden, Geliebten, Verlobten und Ehemännern Oralsex schenkten? Hatte man dies nicht vor allem bei Frauen aus „einfachen Verhältnissen“ vermutet? Und wie gingen sie überhaupt damit um?

Einige neue Studien sagen aus, dass Frauen durchaus genießen, Männern Fellatio zu geben. Eine neue Befragung/Studie will sogar wissen, dass neuen von zehn Frauen wirklich Lust auf Fellatio hatten (7). Der Hauptgrund, dies zu tun, liegt allerdings darin, dem Partner eine besondere Freude zu bereiten.

Negative Erfahrungen beim Oralverkehr

Negative Erfahrungen sind allerdings im Lauf eines Frauenlebens nicht selten. So gaben über drei Viertel der Frauen an, schon einmal schlechte Erfahrungen mit dem „Blowjob“ gemacht zu haben. Dazu zählt verständlicherweise, dass manche Frauen sich unter Druck gesetzt fühlten oder tatsächlich unter Druck gesetzt wurden. Tatsächlich soll es auch Männer gegeben haben, die viel zu lange brauchten, um zu ejakulieren. Und schließlich war es die schlechte Hygiene, die Frauen abschreckte.

Überraschend mag auch sein, dass Fellatio offenbar nicht als Vorbereitung auf andere Aktivitäten geplant war, sondern als Sologenuss. Dafür spricht, dass die Teilnehmerinnen recht genau Angaben darüber machten, was mit dem Ejakulat geschah, nachdem es das Licht der Welt erblickte - oder eben die Dunkelheit der Mundhöhle.

Allgemein – Varianten ohne PiV und „Oral“ gibt es weiterhin

Oralverkehr ist nicht die einzige Art des Geschlechtsverkehrs, bei der nicht der „biblische Sinn“ des Liebesakts (PiV) angewendet wird. Vor allem Männer erleben eine ausreichende, teils auch als sehr lustvoll empfunden Befriedigung, wenn auf den Penis Reibung ausgeübt wird. Und obwohl das Gefühl nicht so intensiv sein mag wie bei Fellatio oder Vaginalverkehr, erlebt der intensive, lang anhaltende Handverkehr eine Renaissance. (Zum Beispiel als „Edging“,8).

Wissenschaft und Gefahren des Oralverkehrs

Wenn ihr die Werbung im Fernsehen beobachtet, ist euch sicher schon einmal aufgefallen, dass dort von einer „Impfung“ gegen „gewisse Risiken“ die Rede ist. Damit sind Risiken sexuelle übertragbarer Krankheiten gemeint, die bestimmte Krebsarten begünstigen können. Es ist sinnvoll, dazu einen Arzt zu konsultieren oder die betreffende Webseite des RKI aufzuschlagen, falls ihr euch objektiv informieren wollt. Auch die Webseite von ZEVA bringt ausführliche Informationen zum Thema, und ebenso das Portal lilli. für junge Frauen und Männer.


(1) August Forel: "Die sexuelle Frage"
(2) Historische Erotika und Gamahuche
(3) "Bilderlexikon Sittengeschichte" Nachdruck.
(4) "Sexualforschung in Wort und Bild" gibt sich besonders wissenschaftlich.
(5) Pubmed.
(6) Die meisten Dokumente darüber sind verschollen. Die Zahlen in "Schofield - das sexuelle Verhalten junger Leute" (USA), 1965 sind zu alt, um noch als Referenz zu taugen.
(7) Veröffentlicht in "The Bad Girls Bible" und anderwärts.
(8) In "Emotion" ausführlich beschrieben.
(9) RKI, Deutschland.
10) ZEVA, auch für ältere Erwachsene interessant
(12)Lilli (Oralverkehr, ausführlich) für junge Menschen

Gleichheit als Fetisch der Partnerwahl?

Gestern habe ich über Gleichheit bei der Auswahl der Partner geschrieben – und mich dabei hauptsächlich mit KI und ähnlichen Randerscheinungen beschäftigt.

Heute will ich Tacheles reden. Denn weder der Volksmund noch die Wissenschaft haben die Weisheit mit Löffeln gegessen. Sie ist – Pardon, liebe Wissenschaftler – viel einfacher.

Die Orte der Gleichheit - Dorf, Kleinstadt, Kiez, soziale Umgebung

Ich schaue mal auf das Dorf, die Kleinstadt oder das Stadtviertel, auch „Kiez“ genannt. Man weiß, wer noch ledig ist, und natürlich auch, wer einen Partner sucht. Und man kennt die Menschen über 25, die noch „zur Verfügung“ stehen. Die meisten davon sind „uns gleich“. Nehmen wir Hanni – es ist nicht ihr richtiger Name. Sie wurde in einem überschaubaren Viertel der großen Stadt geboren, ging dort zur Schule, heiratete den Sohn des Nachbarn und lebt weiterhin dort. Sie hätte nie nach Gleichheit gefragt. Warum auch?

Die Verschiedenheit beginnt, wenn du Neuland betrittst

Das ist bis heute noch ähnlich – wer sein Dorf, seine Kleinstadt oder sein Stadtviertel verlässt, kommt mit der Verschiedenheit in Berührung. Wer gar in eine andere Stadt oder in ein anderes Land zieht, spürt die Verschiedenheit in jedem Fall – und besinnt sich manchmal auf „Gleichheit“, also den „Menschenschlag“, den er kennt.

Der Weg in die Verschiedenheit kann vielfältig sein. Manchmal reicht ein anderes Stadtviertel mit anderen sozialen Bedingungen, in dem die Menschen plötzlich als „interessanter“ erscheinen. Manchmal ist es der Weg von West nach Ost, von Nord nach Süd.

Der Weg in die Verschiedenheit - von der Zeitungsanzeige zum Online-Dating

Der klassische Weg für Partnersuchende über 25, war lange Zeit die „Zeitungsanzeige“, mal unter „Heiraten“ und mal unter „Bekanntschaften“ aufgegeben. Sie brachte Personen zusammen, die zunächst einmal single waren, aber nicht zwangsläufig aus dem gleichen Milieu stammten. Wer diesen Weg ging, musste sich darauf einlassen, dass er oder sie nun auf Menschen traf, die abweichende Lebensentwürfe hatten.

Die sogenannten „Single-Börsen“, „Online Partnervermittler“ und „Apps“ ermöglichten zu Beginn des 21. Jahrhunderts dann Reisen kurz und quer durch den Menschenzoo. Und bevor daraus „die große Wurstfabrik“ der Gefühle wurde, bei denen man die Haut zu Markte trug und sonst gar nichts, erfand man das „Matching“ - auch „Partnerübereinstimmung“ genannt.

Der Versuch, neue Gleichheiten zu erschaffen

Das beruht auf der einfachen Tatsache, dass wir uns am wohlsten fühlen, wenn wir Menschen treffen, die uns ähnlich sind – also solche, die aus dem gleichen „virtuellen Kiez“ kommen. Also versuchte man, Personen zusammenzuschweißen, die in einer „relativen Nachbarschaft“ (etwa 25 Kilometer) wohnten. Dazu kam noch die Bildung, die als Wertstufe angesehen wurde, und der Beruf, um den sozialen Status zu ermitteln. Sozusagen „obendrauf“ kamen noch zwei oder drei Begriffe aus den fünf Standards der Psychologie („Big Five“) – und fertig war die Liebeslaube. Der Zeitgeist brachte später noch einige umstrittene „Passungen“ mit: beispielsweise Musikgeschmack und Freizeitaktivitäten.

Psycho-Fetische, Respekt vor dem Individuum und das reale Leben

Mit den Jahren wurde die Gleichheitshypothese immer mehr zum Fetisch der Wissenschaft. Krass gesagt; man liebte es, den Menschen auf ein paar Fummel seiner Psyche zu reduzieren, statt ihn mit seinen großartigen Möglichkeiten zu respektieren.

So weit die Theorie. Ob es bei einem Paar „passte“ lag letztendlich an den beiden Personen, die in der „Persönlichkeit“ des anderen oft eher eine „Ergänzung“ als eine „Übereinstimmung“ suchten. Von Liebe, Lust und Leidenschaft ganz zu schweigen.

Und abseits des Online-Datings? Wie verhält es sich da?

Höchst einfach. Wenn wir einen völlig fremden Menschen kennenlernen, fallen uns zuerst die Unterschiede auf. Das heißt, wir wissen meist recht genau, was uns unterscheidet. Suchen wir jedoch nach Gemeinsamkeiten, so zeigen sich diese erst dann, wenn wir miteinander etwas unternehmen – und zwar nicht nur einmal und nicht immer das Gleiche. Wir müssen uns also darum bemühen, die Gemeinsamkeiten zu entdecken.

In diesem Rahmen bemerken wir dann auch, welche „Gleichheiten“ gefallen, welche Ähnlichkeiten wir schätzen, welche Ergänzungen uns nützen und welche Unterschiede wir positiv nutzen können. Und nun, gegen Schluss, zitiere ich nochmals den Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker Jürg Willi. (1) Er fragte:

Ergibt sich die kollusive (2) Ergänzung der Partner aus ihrer vorbestehenden Persönlichkeitsstruktur oder erst aus einem beiderseitigen Anpassungsprozess?

Und er fand eine einfache Antwort auf diese Frage:

Jeder erlebt und verhält sich als Persönlichkeit anders, je nachdem, mit welchem Partner er in Interaktion (3) steht.

Was das bedeutet? Nicht mehr und nicht weniger, als dass wir dafür sorgen müssen, dass wir eine Gleichheit in der Verschiedenheit finden und die Verschiedenheit anerkennen, die auch bei Gleichheit besteht.

(1) Jürg Willi "Die Zweierbeziehung", Original 1975 Reinbek, zitiert aus der 6.Auflage von 2022, Seite 227.
(2) das ergänzende Zusammenspiel.
(3) Gemeinsames Handeln oder miteinander kommunizieren.