Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Warum "Mann sein" so schwierig sein kann

Differenziertes Denken fällt vielen Menschen schwer, vor allem, wenn es um die Beurteilung des Zeitgeistes und seiner Auswirkungen geht. Kurz gesagt: Wir leben zwar alle in der gleichen Welt, aber wir haben durchaus unterschiedliche Sichtweisen darauf. Das allein wäre noch nicht einmal bemerkenswert. Wesentlich schwieriger ist, mit den Realitäten umzugehen. Und eine davon ist: Ein und dasselbe Phänomen kann man von zwei Seiten betrachten – und keine davon ist für sich genommen richtig oder falsch.

Männer erhalten widersprüchliche Botschaften - was bedeutet das?

Ich las einen umfassenden Artikel darüber, wie der heutige Mann in Mitteleuropa die Welt sieht, und ich zitiere zunächst diesen Abschnitt:

Viele Männer sind in einem Vakuum gefangen, weil sie widersprüchlichen Botschaften ausgesetzt sind: Die traditionellen Normen gelten weiterhin, es bleibt also alles wie immer. Hinzu kommen aber auch viele neue Normen, es soll also auch alles anders sein. So entsteht viel Verwirrung und Wut, weil die meisten Männer nicht wissen, wie sie mit dieser Spannung umgehen sollen.

Im Gegensatz zum Autor dieser Zeilen denke ich einfacher: Männer müssen diese Spannungen eben aushalten. Und nicht nur Männer. Jeder, der sich als Mann, Frau oder etwas anderes definiert, muss sich diesen Mehrdeutigkeiten stellen.

Drei Gruppen von Männern - welche Bedeutung hat das?

Der Autor Markus Theunert, von dem der Satz stammt, teilt die Welt der Männer in drei Gruppen.

Eine (vermutlich die kleinste Gruppe) sei mit Argumenten nicht zu beeindrucken. Sie würde Frauen eine bestimmte Rolle zuweisen, etwa so, wie man dies in den 1950er/1960er-Jahren tat. Eine weitere Gruppe findet an der Gleichstellung durchaus gefallen – sie fühlt sich mehr oder weniger bestätigt. Doch darum geht es dem Autor nicht so sehr – er versucht, die unentschlossenen Männer zu erreichen – eigentlich kein „Drittel“, sondern eher der größere Teil.

Appelle aus der Soziologie - sinnvoll oder nicht?

Die Frage ist allerdings, was durch solche „wissenschaftliche“ Appelle erreicht werden kann. Die Soziologie steht immer wieder im Verdacht, mehr Forderungen zu stellen als Lösungen anzubieten. Denn das Positive, das sich auf lange Sicht ergeben könnte, ist dem Soziologen nicht genug - im Original:

Gleichstellung lässt sich nicht von sozialer Gerechtigkeit trennen.

Warum eigentlich nicht? „Soziale Gerechtigkeit“ ist eine Forderung, die einer Utopie ähnelt. Gleichstellung ist ein Verfahren, um das Leben aller an beschreibbare Normen anzugleichen. Und da wäre noch eine letzte Bemerkung: Menschen leben nach ihren individuellen Vorstellungen – Männer, Frauen und alle, die sich woanders einordnen.

Dennoch: Der Artikel in der Schweizer „Wochenzeitung“ ist in jedem Fall lesenswert. Die Zitate stammen alle aus dem Beitrag der WOZ(CH).

Dating-Trends 2024 - brauchen wir ein neues Wertesystem?

Heute exotisch: Dating-Trends
Val-Core Dating, Betterment Burnout, Consider-date und Open-Hearted Masculinity sind einige der Dating-Trends, die von einer Dating-Plattform vorhergesagt werden. Alles ziemlich nebulös? Oder einfach zu exotisch? Zugegeben, die Veröffentlichung des entsprechenden Original-Artikels sollte Inderinnen und Inder ansprechen. Aber der Artikel ging um die ganze Welt – in der gewohnten Weise. Und falls ihr ihn noch nicht in eurem Postkästchen hattet – hier erkläre ich euch, was vielleicht gemeint sein könnte.

Das Werteschema – hohe Werte zählen

Val Core. Kaum korrekt zu übersetzen, sagt aus, dass der Kern eines Menschen von hohem Wert ist. Der oder die Partnersuchende ordnet sich in ein Werteschema ein, steht dazu und wünscht sich ähnliche Partner(innen).

Hör auf mit „Selbstoptimierungen“ – sei du selbst

Betterment Burnout – nach dem die „Selbstoptimierung“ („Betterment“) beim Dating einstmals hohe Wellen geschlagen hatte, folgt nun die Ernüchterung: der Burnout. Mit anderen Worten: Die Selbstverbesserung zieht nicht mehr. Partnersuchende (und insbesondere Frauen) suchen eher einen Menschen, der weiß, wer er ist und was er will als jemanden, der sich gerade noch „optimiert“.

Intim sein heißt, die Psyche einzubeziehen

Intuitive Intimacy. „Intim zu werden” hat normalerweise etwas mit Sinnlichkeit und Sex zu tun. Doch heute achten Frauen angeblich darauf, dass auch die „innere Intimität“ gewährleistet ist – also die echten Emotionen – oder eben das, was aus der Psyche kommt.

Männer öffnen ihre Herzen und zeigen Gefühle

Open-Hearted Masculinity. Ehrliche Männlichkeit ist ein neues Schlagwort. Wenn es um Beziehungen geht, so las ich, gab einer von vier Männern an, dass er sein Verhalten aktiv geändert hat. Dadurch sei er verletzlicher und offener gegenüber Menschen geworden ist, mit denen er sich trifft, um eine Beziehung einzugehen.

Sport wird zum Götzen

MVP (Most Valuable Partner). Von Werten war schon die Rede – diesmal ist es ein Fetisch der modernen Gesellschaft: Sport. Ob du ihn ausführst oder nur Zuschauer bist – Hauptsache, du interessiert dich für Sport. Das wird jedenfalls in einer Umfrage behauptet. Besonders in Indien soll dies derzeit sehr populär sein.

Partnersuche mit Ruhe und Selbstschutz

Consider-date. Ebenfalls schwer zu übersetzen: Ein Date, das in Ruhe abläuft, um mehr auf sich selbst und die eigene psychische Gesundheit zu achten. Eine Art „Slow-Dating“ mit Selbstschutz.

Sind das wirklich die Dating-Trends 2024?

Alle Aussagen stammen aus einer einzigen Quelle (1) , und gültig soll sie vor allem für Inderinnen und Inder sein.

Doch über den „exotischen Effekt“ hinaus, was mag er bedeuten, wenn er als „Trend für 2024“ vermarktet wird?

Unzweifelhaft spielen wertkonservative Elemente eine Rolle. Entschleunigung (Beruhigung) und die Konzentration auf innere Werte und eine neue Psycho-Hygiene sind weitere Indizien dafür, dass sich manche Menschen mehr „Verinnerlichung“ wünschen.

Wunschdenken oder zukünftige Realitäten?

Ist dies alles nicht eher eine Art „Wunschdenken“? Kennenlernen ohne Lüste und Leidenschaften? Dafür aber mit einem enormen psychischen Potenzial, das leider nirgendwo genau beschreiben wird? Oder ist alle so „indisch-exotisch“, dass es für den Rest der Welt nicht zutrifft?

Was meint ihr? Die Quelle (mid-day, India)