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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Druck, Zwang, Tränen und „Katharsis“ - Hilfe für die Psyche?

Rollenzuweisungen: Sadistin, Masochistin
In Tränen auszubrechen gilt – wie jede andere Art eines spontanen, ungewöhnlichen und erschütternden Gefühls als seltene psychische Sensation. Die Person hofft, sich durch das „Ausheulen“ von Spannung und Konflikten psychisch befreien zu können. Doch die sogenannte Katharsis soll nach Meinung von manchen Autoren mehr als „psychisches Abreagieren“ sein. Vielmehr soll sie die Gründe für psychische Schwierigkeiten enthüllen, wie etwa in der Psychoanalyse oder der Gestalttherapie. Dort versucht man, den Kern der Psyche unter verschiedenen, verhüllenden Schalen (Zwiebelschalen) zu entdecken. Einige esoterisch angehauchte Wundertherapien versuchen, dem Beispiel zu folgen.

Psychischer Druck und körperlicher Zwang außerhalb der seriösen Therapien

Erreicht werden kann dies außerhalb der seriösen Psychotherapie auf zwei Arten: Durch „psychischen Druck“ (einengen, übliche Aussagen bezweifeln, abwerten, demütigen) oder durch „therapeutische Körperstrafen“, also beispielsweise, heftige Schläge zu verabreichen, die erduldet werden müssen.

Das übliche Mittel: psychischer Druck

Solange die Anbieter sich edel und hilfreich geben, wird möglicherweise ausschließlich mit psychischem Druck gearbeitet. Dazu gehören auch Maßnahmen ganz gewöhnlicher Wunderheiler, Gurus und Sektierer. Das verraten sie dir allerdings nichts, wenn du dich bei ihnen anmeldest. Zum Aufbau dieses Drucks werden überwiegend „ganz gewöhnliche“ Maßnahmen verwendet, also beispielsweise Überwachung, Gruppendruck, Abwertung der Person einerseits, Zuweisungen an die Person andererseits und ähnliche Verfahren.

Körperlicher Druck wird seltener

Nach meinem Kenntnisstand wird heute nur noch in vereinzelten Religionsgemeinschaften, in bestimmten „esoterischen“ Gruppen und in extremen BDSM-Kreisen eine Art „therapeutische körperliche Bestrafung“ angewendet.

Meist sind die Ziele fragwürdig – warum sollst du leiden?

Ziel ist bei nahezu allen Methoden, den „umgebenden Selbstwert“ abzulegen, der eigentlich „Ballast“ ist, bis der nackte Kern der Psyche freigelegt wird. „Weinen“ wird dabei als Zeichen für das Gelingen gewertet.

Die Lust an der Demütigung und das Spiel damit

Obwohl es paradox klingt, geht der Wunsch danach, nackt und hilflos zu sein und dabei psychisch völlig entblößt zu werden oftmals von den „Opfern“ aus. Sie heißen in der Psycho-Sprache Masochisten/Masochistinnen, ihre Gegenspieler Sadisten/Sadistinnen. Objektiv gibt es dabei allerdings einen Unterschied: Solange sie zeitlich begrenzt nach bekannten Regeln spielen, mit denen beide einverstanden sind, kann jeder davon halten, was er will. Wird jedoch nach den Regeln einer „übergeordneten Prinzips“ oder einer Respektsperson gespielt, dann ist es an der Zeit, schnellstens einen der noch offenen Fluchtwege einzuschlagen.

Das Fazit - die Psyche zu reinigen ist ein Abenteuer - mehr nicht

Machen wir es kurz: es gibt nicht den geringsten Beweis dafür, dass jemand seine Seele reinigen kann, wenn er sich öffentlich zu Sünden bekennt, die keine sind und sich dabei jeder erdenklichen Strafe unterzieht. Katharsis ist ein schön klingendes Wort, aber was in Wahrheit damit gemeint ist, nämlich die „Läuterung der Psyche“ ist ebenso fragwürdig. Möglicherweise fühlt sich ein Mensch nach einer rituellen Prozedur wirklich „emotional befreit“. Wenn dies aber unter irgendeiner Form von Zwang geschieht, dann ist jedoch Vorsicht geboten.

Hinweis der Redaktion:

Dieser Beitrag enthält einige Textstellen, die auf Meinungen und Erfahrungen beruhen, aber nicht typisch für alle Verfahren sind, die von heutigen Gruppen verwendet werden.

Das Weinen und die Lust – wie kommt das zusammen?

Tränen - warum? Wann? Für was?
Finden wir Menschen attraktiv, wenn sie weinen? In jedem Fall werden wir auf sie aufmerksam. Ob jemand weint oder nicht: Ein Gefühl der Hilflosigkeit, das du deutlich zur Schau trägst, kann sinnliche Gefühle in einem anderen Menschen auslösen. Jedenfalls, wenn du eine Frau bist - bei Männern wirkt es nicht so gut.

Viele Fragen - wenig Antworten in den Medien

Ist es ein Trick? Kann ein Mensch einen anderen „passiv Verführen“? Was ist, wenn die Tränen gespielt sind? Wenn der Wunsch nach Trost sehr schnell in sinnliche Berührungen übergeht?

Erstaunlich, wie wenig Antworten es darauf gibt. Meist landet man irgendwie bei „Trost-Sex“, der eher als unfein gilt, weil sich jemand „mit Sex über eine verlorene Beziehung hinwegtröstet“. Dabei werden meist gängige Klischees bedient: „Mann sucht sich Frau nach Beziehungsverlust, aber für nichts als Sex“.

Na schön – Klischees zu bedienen, ist billig und bringt den Redakteurinnen viel Zuspruch. Die berechnende junge Frau, die vorgeblich Trost sucht, um von einem Mann (oder auch von einer anderen Frau) verführt zu werden, ist nicht halb so populär.

Verflucht noch mal – sollte es möglich sein, Gefühle mit vermeintlich passiven Haltungen in die gewünschte Richtung zu bringen? Mit gespielter Schamhaftigkeit, jugendlicher Naivität oder mit feuchten Augen und Tränen, die über die Wangen rollen?

Ja? Nein?

Versuche, eine Antwort zu finden - nimm mein Weinen wahr, Fremder

Ich bleibe bei den Tränen und zitiere:

Sichtbare Tränen haben Auswirkungen darauf, wie andere Weinende wahrnehmen. Einerseits schreibt man weinenden Menschen zu, warmherziger und freundlicher, aufrichtiger und ehrlicher zu sein, andererseits werden sie oft auch als wahrscheinlich emotional instabiler, inkompetenter und manipulativer eingeschätzt.

Wenn jemand mit Tränen „passiv“ manipuliert, dann hat sie/er vermutlich einen Grund. Die sonst übliche Vorsicht und Zurückhaltung bei Körperkontakten soll schnell überwunden werden. Wer bereits durch eine Umarmung („würdest du mich mal drücken?“) aufgefordert wurde, kann sehr schnell verführt werden. Und das zu Anfang normale Gefühl der selbstlosen Helfer(innen) lässt sich durchaus in Begierde verwandeln. Ganz abgesehen davon, ist die Suche nach Trost oder die Bereitschaft, Trost zu spenden, nicht selten das Tor zur Lust. Die Literatur ist voll davon.

Gefühle sind nicht so eindeutig, wie viele denken

Der Irrtum der meisten Menschen: Das Gefühl, mit dem alle anfängt, ist ehrlich, aufrichtig und edel. Selbst wenn das so ist, dann spielt immer „auch etwas anderes“ mit. Und oft wandeln sich Gefühle sehr schnell – auch während einer einzigen Zusammenkunft. Ganz zu schweigen von den Absichten, die oft mehrschichtig im Kopf vorhanden sind.

Nun, das war ein bisschen mehr als nur ein Artikel über „Lust und Tränen“, nicht wahr? Und so viel sei noch verraten: Es gibt auch ehrliche Freudentränen, wenn die Begierden erfüllt wurden oder die Hoffnung besteht, dass die „wahre Liebe“ gefunden wurde. Ich wünsche euch Freudentränen - und falls ihr an etwas anderes gedacht habt - da habe ich auch noch ein Zettelkästchen.
Zitaten-Quelle: QUARKS
Bild: Anonymer Autor. Symbolische Darstellung