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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Pornografie und die Realität - der Unterschied

Die eingeübte Pose - und die Wirklichkeit?
Erotische Literatur handelt von „Sex und noch etwas anderem“, während pornografische Literatur das Leben auf Sex (oder Varianten davon) reduziert. In beiden Fällen kann es sich um „Trivialliteratur“ handeln. Für sie ist typisch, dass Gefühle vereinfacht werden und Handlungen kaum jemals auf Plausibilität überprüft werden.

Drauflos schreiben, um erotische Gefühle zu wecken

Die Autoren solcher Literatur haben den Vorteil, einfach drauflos schreiben zu können. Wenn sie pornografische Literatur verfassen, geht es ihnen darum, die Neugierde ihrer Leser(innen) zu wecken und sie dabei möglichst sexuell zu erregen. Ob die Vorgänge, Handlungen und Gefühlsregungen technisch, körperlich oder emotional möglich oder wenigstes wahrscheinlich sind, ist ihnen gleichgültig. Entsprechend einfach sind die Plots, die größtenteils Klischees bedienen.

Sinnlichere Erfahrungen: sich in die Figur hineinversetzen können

Aus der Sicht der Leser und Leserinnen ist wichtig, sich in eine der handelnden Personen hineinversetzen zu können. Das gilt zunächst für jede Kurzgeschichte, jede Novelle und jeden Roman. Je einfacher das Konzept, und je plakativer die Figuren sind, umso besser gelingt dies. Ist dien Hauptfigur eine Art Aschenbrödel, naiv, jungfräulich und unterwürfig, funktioniert das tadellos. Interessanterweise wirkt auch das Gegenteil: Frauen können sich oftmals auch in die dominante Frau hineinversetzen und die Macht genießen, die sie auf diese Weise ausüben können. Besonders wichtig ist für Frauen ganz offensichtlich, dass es sich überhaupt um eine „Story“ handelt, also nicht nur um eine Episode, in der Sexszenen aneinandergereiht werden. Werden Frauen angesprochen, so werden die sexuellen Szenen in eine Gefühlswelt eingebettet – und da gibt es kaum einen Unterschied zu traditionellen Liebesromanen. Echte Gefühle, Zwiespälte und gemischte Gefühle werden zumeist auf gängige Klischees reduziert. Auf diese Wiese riskieren die Autorinnen und Autoren nicht, dass persönliche Ängste und Unsicherheiten in der Psyche der Leserinnen und Leser wachgerufen werden.

Bei Männern ist dies ein bisschen anders, weil sie gerne auf eine detaillierte Handlungs- oder Gefühlsschilderungen verzichten. Ihnen geht es vielmehr darum, möglichst erregende sexuelle Handlungen in Folge zu lesen.

Das bewegte Bild – vom Schreiben zum Darstellen

Der Hauptunterschied zwischen einem Roman und der Verfilmung besteht darin, dass wir die Bilder der Figuren sozusagen „fertig serviert“ bekommen. Innerhalb der Pornografie haben sich die Darsteller(innen) darauf spezialisiert, nackt und schamlos vor die Kamera zu treten und dabei glaubhaft und gefühlsstark sehr intime Sexszenen zu spielen. Nur wenige der Figuren werden als „Menschen mit sozialem Hintergrund“ dargestellt – sie tauchen aus dem Nichts auf, lassen nach einigen Minuten die Kleidung fallen, absolvieren die üblichen Rituale und gehen wieder auseinander. Ausführliche, sinnliche Begegnungen werden sehr selten gezeigt – schon deshalb, weil lustvolle Dialoge fehlen, bevor es „zur Sache“ geht. Vor allem Kriminalromane, Abenteuerromane, Liebesromane und eben auch pornografische Themen werden überwiegend durch erregende optische Eindrücke vermittelt. Man sieht also mehr auf die Oberfläche und weniger auf die Gefühle.

Von der Literatur und dem bewegten Bild zurück zur Realität

Im Grunde geht es bei der „ungeschminkten“ Pornografie immer darum, körperliche Erregung hervorzurufen oder zu verstärken. Also zielen sie meist auf die Erfüllung feuchte Träume ab. Manchmal werden sie aber auch zur Vorlage für eigene Tagträume mit abweichenden Handlungen. Und letztlich versuchen manche Paare, die Szenen „nachzuspielen“.

Dabei tauchen in der Regel emotionale und physische Hürden auf. Darstellerinnen und Darsteller in erotischen oder pornografischen Filmen sind zumeist schlank und athletisch, und jederzeit bereit und in der Lage, auch die kompliziertesten Positionen einzunehmen. Liebespaare oder Ehepaare haben – jede Person für sich – sowohl körperlich wie psychisch „befangen“. Wir können getrost davon ausgehen, dass die Darsteller(innen) alles, was sie zeigen, schon einmal gemacht haben. Das heißt, sie wissen, wo ihre Scham- und Schmerzgrenzen liegen.

Die Lust sieht oft besser aus, als sie schmeckt

Zudem gibt beim „Nachspielen“ ein Problem, das selten bedacht wird: Die Erwartungen, die beide Teile des privaten Paars an die Szene hatten, werden oft nicht einmal annähernd erfüllt. Dabei spielt nicht nur die Tagesform eine Rolle, auch die Toleranzen wurden häufig überschätzt. Und was in der Theorie ganz einfach und „sauber“ aussah, kann in der Praxis durchaus Ekelgefühle auslösen – oder sogar Panik. Noch einfacher ausgedrückt: Die Lust kann leckerer aussehen, als sie schmeckt.

Nun ist keine Frage, dass viele Menschen – auch Frauen – von sinnlichen, erotischen oder pornografischen Darstellungen so stark angeregt werden, dass sie es doch gerne versuchen würden. Das gilt insbesondere dann, insbesondere dann, wenn es darum geht, die eigenen Grenzen auszutesten. Dabei werden auch immer wieder echte oder vermeintliche Tabus berührt, wie etwa Unterwerfung, Schmerzlust, Heteroflexibilität oder Sex mit mehr als zwei Personen.

Es gibt noch viele Geheimnisse - und manche Überraschungen

Bislang ist nur bekannt, dass ein relativ großer Anteil der Menschen solche lüsternen Fantasien hart – mit oder ohne Pornografie. Wie viele Paare sich wirklich an solche Aktivitäten heranwagen und in welcher Form sie diese genießen, ist hingegen noch weitgehend unbekannt.

Die meisten „gewöhnlichen“ Alltagsmenschen kommen mit solchen Themen gar nicht erst in Berührung, könnte man meinen. Doch stimmt das eigentlich wirklich?

Falls ihr Antworten darauf habt, schreibt uns oder kommentiert hier. Die Redaktion recherchiert inzwischen weiter, aber eines wissen wir schon jetzt: Es gibt tatsächlich ein paar glaubwürdige Annahmen zum Thema – und einige davon werden euch überraschen.