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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Gedanken zum Jahresabschluss – (3) Online-Dating-Krise und Dating-Burn-out im Zwielicht

Nahezu die gesamte Presse griff im Jahr 2024 etwas Sensationelles auf: Die zuvor gehätschelten Online-Dating-Dienste (Dating-Apps) gerieten plötzlich ins Zwielicht: angeblich zuerst bei Generation „Z“.

Wünsche, Wahrheiten und Illusionen

Das lässt sich durchaus mit wirtschaftlichen Fakten belegen – sagt aber nichts über die Gründe aus, die dazu geführt haben. Denn die Ursachen liegen Jahre zurück. Aus einer sinnreichen und zugleich lukrativen Idee (Online-Dating) wurde eine Spielerei mit der eigenen Attraktivität. Der darauffolgende Boom gaukelte denn Kunden („Usern“) vor, nun ein wertvolles Werkzeug zum Kennenlernen in der Hand zu halten, während die Anbieter wussten, dass ihre Ideen ihnen in jedem Fall Geld bringen würden. – völlig unabhängig vom Erfolg der Kunden. Der ließ allerdings zu wünschen übrig – denn die Quote erfolgreicher „Matches“, die zu „Dates“ führten und in Beziehungen endeten, war fast überall mies.

Die wahren Gründe für den Misserfolg

Nun kann man darüber reden, warum das so ist. Übermäßige, unerfüllbare Versprechungen bei den Anbietern? Und ebenso völlig überzogene, weitgehend unrealistische Erwartungen bei den Kunden?

Die Antwort wäre: beides. Und neben vielen Sachgründen für die vielen erfolglosen Versuche sind im Grunde die Suchenden dafür verantwortlich. Typisch für sie ist, keine Ahnung von Eigenwert auf dem Dating-Markt zu haben, sich aber dennoch darauf zu tummeln.

Was dich selbst betrifft - realistischer an die Partnersuche gehen

Oder anders ausgedrückt, falls du betroffen bist: Du schätzt deinen Selbstwert sehr hoch ein, während dein Marktwert eher niedrig ist.

Nachdem dies gesagt ist, kannst du selber überprüfen, wie deine Chancen sind. Wenn du den Misserfolg suchst, reicht es völlig, deinen Wert als Partner(in) enorm hoch einzuschätzen, obgleich deine Chancen bestenfalls durchschnittlich sind.

Artet dieses Verhalten in einen Kampf gegen Windmühlen aus, dann werden manche Zeitgenossen einen Dating-Burn-Out vermuten. Damit werden sie, wie im ablaufenden Jahr geschehen, einen neuen Mythos wachrufen: Du bist durch viele Dates ausgebrannt.

Was sie dir vielleicht nicht sagen werden: Du hast die Partnersuche unvorbereitet und unter falschen Voraussetzungen begonnen und deine Ansprüche standen in keinem Verhältnis zu deiner Attraktivität am Partnermarkt.

Immerhin: Das kannst du im neuen Jahr ändern.

Gedanken zum Jahresabschluss – (1) Psycho-Prognosen für Paare?

Zukunftsprognosen? Nein, mutig den eigenen Weg gehen ...
Die Liebeszeitung wurde 2009 gegründet, um jenen wieder eine Stimme zu geben, die kurz zuvor von der Philosophie, der Psychologie, der Soziologie und anderen geschwätzigen Wissenschaften vereinnahmt wurde. Daran hat sich nichts geändert – im Gegenteil. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von „Experten“, die glauben, im Besitz einer höheren Wahrheit zu sein. Was letztlich bedeutet: Die Liebe eines Menschen zu einem anderen wurde systematisch in ein Kunstgebilde angeblicher „Wissenschaften“ überführt.

Die schnöde Wahrheit

Die Wahrheit ist so schnöde, dass ich kaum noch wage, sie auszusprechen.

Wenn sich zwei gesunde, erwachsene Menschen einvernehmlich lieben, ist dies ausschließlich ihrer Sache, solange sie nicht gegen bestehende Gesetze verstoßen.


In einem solchen Fall gehe ich davon aus, dass beide davon profitieren. Und wenn das so ist, dann erübrigt sich jeder Kommentar, und jede Beurteilung ist überflüssig.

Das ist der Kern und Grundgedanke dieses Blogs, den ich „Liebeszeitung“ nenne.

Der Sinn der Beratung

Mir ist bewusst, dass die Liebe allein oft nicht ausreicht. Dann geht etwas schief. Wer in dieser Situation eine Fachfrau oder einen Fachmann konsultiert, der kann dies tun – das ist gut so. Allerdings gilt dies für Beziehungen, die von vornherein eine klare Zukunftsperspektive hatten, also Langzeitbeziehung, dauerhafte Ehen oder glückliche Familien.
Gibt es zuverlässige Prognosen für Ehepaare?

An den vergangenen Jahren haben immer mehr „Experten“ öffentlich damit herumgeprahlt, Hilfe bei der Partnersuche und/oder Partnerwahl leisten zu können. Meistens handelte es sich um „Prognosen“, die davon ausgingen, dass beide Partner sich beruflich, emotional, sozial und oder „überhaupt“ niemals bewegen würden. Das ist ziemlich unrealistisch für die heutige Zeit, vor allem für Menschen, die einen eigenen Antrieb haben, sich zu bilden und sich persönlich wie auch beruflich zu entwickeln.

Natürlich geht es dennoch – in Beziehungen, die auf Toleranz und Interessenausgleich basieren. Es ist bisweilen anstrengend, aber es ist möglich. Einfacher ist es, wenn einer von beiden „zurücksteckt“, doch das ist häufig der Moment, in dem Krisen auftauchen.

Und in diesem Moment gehen beide vielleicht zur Paarberatung, um die Beziehung zu retten – ihr gutes Recht, und oft auch von Nutzen.

Die Grenzen der Paarberater

Stellt euch nun aber einmal vor, ihr wäre solche ein Paarberater oder solch eine Paarberaterin. Würdet ihr dann auf der Basis jener Paare, deren Zukunft nicht so aussah, wie sie sich diese gewünscht hatten, eine Prognose für taufrische Paare aufbauen?

Ich halte das für eine Anmaßung. Für mich gilt immer noch dieser einfache Satz:

„Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance.“

Eine Beziehung ist meist ein Versprechen auf die Zukunft. Und nur die Mutigen und Standhaften werden sie wirklich meistern können. Daran solltet ihr denken, wenn ihr eine Beziehung eingeht – gleich, welchen Zweck ihr damit verfolgt.

Zitat unten: Victor Hugo
Bild oben:Nach einer Werbekampagne aus den 1950er Jahren.


Ein seltener Lichtblick im Meinungsdschungel der sozialen Netzwerke

Ich habe meine Gründe, mich sehr selten auf „soziale“ Medien und andere populäre Quasselbuden einzulassen – und ich bin sehr skeptisch, wenn ich Überschriften lese wie (1):

10 große Learnings, die Leute in Sachen Dating gemacht haben

Learnings sind übrigens Erfahrungen oder Erkenntnisse – dies nur so nebenbei. Und doch fand ich dann in einer verlinkten Antwort in „Reddit“ eine der seltenen, überzeugenden Stellungnahmen (2):

Gehe die Sache nicht so an, als ob du nach „dem Einen“ suchen würdest. Konzentriere dich stattdessen darauf, die Menschen auszusieben, die nicht infrage kommen. (Wenn du dich auf bestimmte Eigenschaften konzentriert), die ein perfekter Partner haben sollte, wie beispielsweise Aussehen und Karriere, sagt dies nichts darüber aus, welchen Wert diese Person für dich haben wird. Wenn du dich trotzdem auf (deine Vorstellung vom perfekten Partner) konzentrierst, wirst du wirklich eingeschränkt. Es könnte sein, dass dir dann ein paar ganz tolle Leute entgehen, die genau das sein könnten, was du wirklich brauchst.

(Der Beitrag wurde stark gekürzt. Als Folge davon mussten in der Übersetzung Teile hinzugefügt werden, um das Verständnis zu erhalten. Sie stehen in Klammern).

Ich empfehle wirklich jedem und jeder, diesem Rat zu folgen. Egal, wer es geschrieben hat und was die Person anderwärts meinte – sie traf den Nagel auf den Kopf.

Quellen:

(1) Die Überschrift, die mir auffiel
(2) Was ich las

Brauchst du wirklich eine Checkliste für deine Partnersuche?

Manche Psychologen wollen dir einreden, du könntest deine Partnersuche mit „Checklisten“ gestalten. Ich frage mich oft, ob sie es selber auch tun – und ob sie damit glücklich sind, falls sie es tun.

Was Fragenkataloge, (Checklisten) wirklich sind

Fangen wir mal damit an, was Checklisten eigentlich sind – nämlich Fragenkataloge, mit denen man den Istzustand feststellt. Daraufhin kann man den Sollzustand definieren, und was übrig bleibt, ist die Differenz.

Nehmen wir mal an, du hättest es für dein Leben getan (es muss sich nicht um Partnersuche handeln). Dann wirst du schnell feststellen, ob die Differenz für dich groß oder klein aussieht. Ist sie überschaubar, dann kannst du deine Bemühungen verstärken, das heißt dann Lösungen erster Ordnung. Es kann auch sein, dass du bisher etwas übersehen hast, was dich hindert. Dann bedeutet dies, dass du eine Lösung zweiter Ordnung brauchst.

Einfach ausgedrückt:

1. Eine Lösung erster Ordnung ist „mehr von dem, was du bisher schon getan hast“. Also: Mehr Anstrengungen von dir, besserer Einsatz deiner Möglichkeiten.
2. Eine Lösung zweiter Ordnung ist, etwas anderes tun als bisher, um deine Ziele zu erreichen. Das heißt, du musst die Wege verlassen, die du bisher gegangen bist, und ein neues Konzept für dich finden.

Wer ständig scheitert, versucht ständige, "mehr vom Selben" zu geben

Ich kann dir ein Geheimnis verraten: Menschen, die ständig scheitern, versuchen immer neue Lösungen erster Ordnung. Das heißt, sie strengen sich immer mehr an, bis sie sich bewusst werden, dass sie immer mehr vom Ziel abkommen.

Warum versuchen sie nicht eine ganz andere Lösung?

Es gibt drei Gründe dafür:

- Falsches Lernen. Man hat dich gelehrt, dass es nur einen Weg zum Ziel gibt – und du glaubst immer noch daran.
- Gewohnheit. Das ist der Hauptgrund, warum wir Menschen keine neuen Wege suchen: Du weißt, dass etwas nichts taugt, fürchtest aber, dass du für eine andere Lösung etwas Neues lernen müsstest.
- Selbstüberschätzung. Du glaubst, weit über dem Durchschnitt begehrenswert oder befähigt zu sein, sodass für dich nur eine „perfekte Lösung“ einen Sinn ergibt.

„Falsches lernen“

„Falsches lernen“ ist korrigierbar – und möglicherweise sogar relativ leicht. Im Grunde brauchst du nur den Entschluss, etwas völlig anderes zu probieren als zuvor. Das ist nicht schwer, wenn du deine bisherigen Verhaltensweisen beobachtest und versuchst, sein zu verändern.

Gewohnheit

Auch Gewohnheiten lassen sich verändern – dazu ist es nötig, deine Komfortzone zu verlassen. Wenn du noch jung bist, dann versuche, alle Gewohnheiten zu überprüfen, auch wenn du damit Neuland betrittst.

Selbstüberschätzung

Die Selbstüberschätzung ist ein Elend der Neuzeit. Du denkst, dass du zum oberen Drittel der Menschen gehörst, vielleicht gar zum oberen Viertel. Sehr wahrscheinlich trifft das nicht zu. Und: Die meisten Menschen, die sich selbst überschätzen, ignorieren die Wünsche anderer. Und die meisten (ja wirklich) haben keine Ahnung von den Gesetzen des Marktes.

Das Fazit – überprüfe dein Verhalten

Der erste Schritt, um etwas zu verbessern, ist etwas Bestehendes infrage zu stellen. Du kannst damit beginnen, dein Verhalten gegenüber anderen zu beobachten. Dann kannst du nach und nach ausprobieren, ob es anders besser funktionieren würde. Das ist zweifellos noch keine Lösung, es kann aber zur Lösung beitragen.

Der allerletzte Datingtrend: Alles versuchen oder den Richtigen suchen?

Früher gab es einmal Wundertüten, in die man ansonsten schwer verkäufliche Süßigkeiten zusammenmischte. Sozusagen „für jeden etwas“, nur wenig Qualität. Heute werden Wundertüten als „Mischungen von höchster Qualität“ angeboten – letztlich heißt das aber nur: Man weiß nicht so genau, was drin ist.

Datingtrends in Wundertüten

Das lässt sich auch für die Datingtrends sagen, die 2024 angeblich festgestellt und für 2025 vorausgesagt wurden.

Ein wenig weniger - die "Nanoships"

Der erste Trend heißt „Nanoships“ – ein „Nano“ (Elektroniker denken da vermutlich an „Nanofarad“) ist der Es ist der milliardstel Teil eines Begriffs. Da zitiere ich mal, was das für Beziehungen bedeutet (1):

„Keine Begegnung in der Liebe fühlte sich zu klein an, um eine Rolle zu spielen, „Singles finden selbst in den kleinsten Interaktionen einen Sinn – ob es nun etwas Ernstes ist oder nur zum Spaß, diese kleinen Mikromomente (2) führen zu echten Möglichkeiten.“

Das Schicksal schlägt zu - wie im Kino?

Meine Pupillen weiten sich, während ich über einen zweiten „Trend“ lese: Kis-met. Wer daraus „Schicksal“ zu lesen versteht, liegt nicht falsch. Man benötigt nur eine höchst ungewöhnliche Situation, in denen sich zwei Personen kennenlernen und die Hoffnung, dass alles ausgeht wie im Kino.

Lautstarkes Suchverhalten - Loud Looking für Goldgräberinnen?

Noch fast schockstarr über so viel Blödsinn lese ich von einem „Trend“ der eigentlich keiner ist: Hohe Ansprüche, Goldgräbermentalität, heute als „Loud Looking“ bezeichnet. Heißt: Du hast hohe Ansprüche, suchst ganz spezielle, sehr rare „Typen“ und versteifst dich darauf, dass es unbedingt „diese“ sein müssen – sonst geht nichts.

Ehrlich gesagt fand ich einen Teil davon – stark abgewandelt – in einer Frauenzeitschrift. Dort hat man einen Abschnitt aus der angeblichen „Trendanalyse“ genutzt, um schlicht dies zu sagen (3):

Also lasst uns alle das anstrengende Hin und Her im Jahr 2024 lassen und im neuen Jahr stattdessen auf „Loud Looking“, bewusste Entscheidungen und „laute“, klar kommunizierte Absichten setzen. Und ganz ehrlich? Wir feiern's total! Denn mal ehrlich? Diese ganzen Unverbindlichkeiten sind am Ende doch vor allem eines: anstrengend!

Ei potz – also keine Kis-mets und Nano-Lüste?

Da biegen sich die Zehennägel nach oben – aber Hauptsache, man „feiert“ den eigenen Anspruch. Man? Ich denke, es sind vor allem Frauen, die ihre Ansprüche „laut kommunizieren“, wobei „Kommunizieren“ hier eigentlich „einfordern“ heißen müsste.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels wurde die Einheit "Nano" falsch bezeichnet. Ich bitte um Entschuldigung. (sehpferd)

(1) hypebae
(2) Mikro und Nano unterscheiden sich gewaltig – aber wen interessiert es schon?
(3) desired