Gleich und Gleich – Psychologie entmystifiziert
Immer wieder wird von psychologischer Seite behauptet, dass Partnersuchende nach „gleichen“ oder „ähnlichen“ Persönlichkeiten suchen würden. Dafür gäbe es auch einen Namen: die Homogamie („Heirat unter Gleichgesinnten“, (1)). Der Makel an all diesen Thesen: Es geht dabei überwiegend darum, um beide die gleichen Weltanschauungen haben, meist als „Nomen“ und „Werthaltungen“ bezeichnet.
Von der Forschung in die Küchenpsychologie
Wenn solche Aussagen einmal dort angekommen sind, wo sie verbreitet werden, also im Volksmund, in Publikumszeitschriften, Blogs oder sozialen Netzwerken, wird schnell eine Küchenpsychologie daraus:
Das Beispiel mag zeigen, dass eine ungenaue Definition der Begriffe enorm schnell zur Verfälschung von wissenschaftlichen Arbeiten führt. Ob dies klammheimlich sogar erwünscht ist, mag jeder selber entscheiden, denn gleich (oder unterschiedliche) politische, religiöse oder andere Weltanschauungen kann man leicht abfragen – bei Eigenschaften ist dies erheblich schwieriger.
Machen wir einen Versuch, die Wahrheit herauszufinden?
Paare, die langfristig zusammen sind, haben tatsächlich oft ähnliche Werthaltungen. Zum einen ist dies selbstverständlich, denn sie haben sich großenteils in einem vergleichbaren Milieu kennengelernt, sodass eine solche „psychologische“ Behauptung nicht überrascht. Zum anderen könnte es durchaus sein, dass sie sich aneinander angepasst haben. Und logischerweise waren ihre Vorstellungen dann nicht von Anfang an gleich. Auch das Gegenteil ist möglich: Weltanschauliche Fragen werden oft heiß gekocht, solange die Menschen jung sind – und nachdem sie sich mit vielen unterschiedlichen Realitäten auseinandergesetzt haben, flachen die „Spitzen“ ab.
Werden Paare mit ähnlichen Wertvorstellungen glücklich?
Nehmen wir nun einmal an, Paare hatten tatsächlich ähnliche Wertvorstellungen – wurden sie damit glücklich?
Bei Befragungen werden in der Regel nur Paare berücksichtigt, die langfristig zusammen waren und deren Ehe zum Zeitpunkt der Befragung noch existierte. Was ist mit jenen, die auseinandergegangen sind? Wie viele von ihnen hätten „eigentlich“ eine lange, glückliche Ehe führen müssen? Ich vermute am vorwitzig, dass der Grund für die Trennungen im emotionalen Bereich lagen. Politische Ausrichtungen sind nun einmal kein ewiges Bindemittel.
Und wie ist es mit jenen, die nach den Vorstellungen der Psychologen und Soziologen „ähnliche Normen“ hatten? Welche Normen hat man dabei konkret untersuchen können? Wurden sie wirklich „glücklich“? Oder blieben sie zusammen, weil die Normen sie miteinander verbanden?
Der anfangs zitierte Behauptung hat jedoch einen anderen, entscheidenden Mangel: Sie sagt nicht aus, was als „ähnliche Merkmale“ eingestuft wurde. Ein bisschen "Weltanschauung" reicht da kaum aus, um den Beweis zu führen.
Eine einfache Bahauptung ist kein Beweis - aber ebenso richtig
Ich sage es mal ein einem Satz: Die besseren Partner sind immer diejenige, deren Liebe sie zusammenhält und deren Eigenschaften alltagstauglich sind.
Das ist zwar keine Wissenschaft, aber genauso so wahr oder unwahr wie alles, was Wissenschaftler über Beziehungen angeblich „herausgefunden“ haben.
Fakt aus der Forschung: obwohl man bei etwa 80 bis 90 Prozent der Paare „ähnliche Merkmale“ in weltanschaulichen Fragen, Bildung und Intelligenz feststellte, waren typische „Persönlichkeitsmerkmale“ keinesfalls ebenso gleich. Das ist besonders wichtig, weil die meisten Partnerübereinstimmungstests auf Persönlichkeitsmerkmalen basieren– erstaunlicherweise mit dem Schwerpunkt „extravertiert“ oder „introvertiert“. Wer es nicht weiß: psychologische Partnerübereinstimmungstests basieren überwiegend auf diesem Merkmal.
(1) Homogamie wäre die korrekte Bezeichnung, in manchen Texten heißt es aber abweichend "Homophilie", also "Liebe unter Gleichgesinnten". Beispiel: Deutschlandfunk Auch in der KI-Anfrage wurde zuerst "soziale Homophilie" beschrieben.
Zitat: Immerwährende Behauptung, in zahlreichen Veröffentlichungen zitiert.
Von der Forschung in die Küchenpsychologie
Wenn solche Aussagen einmal dort angekommen sind, wo sie verbreitet werden, also im Volksmund, in Publikumszeitschriften, Blogs oder sozialen Netzwerken, wird schnell eine Küchenpsychologie daraus:
Gleich und gleich (Homogamie) ist die beste Ehevoraussetzung.
Das Beispiel mag zeigen, dass eine ungenaue Definition der Begriffe enorm schnell zur Verfälschung von wissenschaftlichen Arbeiten führt. Ob dies klammheimlich sogar erwünscht ist, mag jeder selber entscheiden, denn gleich (oder unterschiedliche) politische, religiöse oder andere Weltanschauungen kann man leicht abfragen – bei Eigenschaften ist dies erheblich schwieriger.
Machen wir einen Versuch, die Wahrheit herauszufinden?
Paare, die langfristig zusammen sind, haben tatsächlich oft ähnliche Werthaltungen. Zum einen ist dies selbstverständlich, denn sie haben sich großenteils in einem vergleichbaren Milieu kennengelernt, sodass eine solche „psychologische“ Behauptung nicht überrascht. Zum anderen könnte es durchaus sein, dass sie sich aneinander angepasst haben. Und logischerweise waren ihre Vorstellungen dann nicht von Anfang an gleich. Auch das Gegenteil ist möglich: Weltanschauliche Fragen werden oft heiß gekocht, solange die Menschen jung sind – und nachdem sie sich mit vielen unterschiedlichen Realitäten auseinandergesetzt haben, flachen die „Spitzen“ ab.
Werden Paare mit ähnlichen Wertvorstellungen glücklich?
Nehmen wir nun einmal an, Paare hatten tatsächlich ähnliche Wertvorstellungen – wurden sie damit glücklich?
Bei Befragungen werden in der Regel nur Paare berücksichtigt, die langfristig zusammen waren und deren Ehe zum Zeitpunkt der Befragung noch existierte. Was ist mit jenen, die auseinandergegangen sind? Wie viele von ihnen hätten „eigentlich“ eine lange, glückliche Ehe führen müssen? Ich vermute am vorwitzig, dass der Grund für die Trennungen im emotionalen Bereich lagen. Politische Ausrichtungen sind nun einmal kein ewiges Bindemittel.
Und wie ist es mit jenen, die nach den Vorstellungen der Psychologen und Soziologen „ähnliche Normen“ hatten? Welche Normen hat man dabei konkret untersuchen können? Wurden sie wirklich „glücklich“? Oder blieben sie zusammen, weil die Normen sie miteinander verbanden?
Der anfangs zitierte Behauptung hat jedoch einen anderen, entscheidenden Mangel: Sie sagt nicht aus, was als „ähnliche Merkmale“ eingestuft wurde. Ein bisschen "Weltanschauung" reicht da kaum aus, um den Beweis zu führen.
Eine einfache Bahauptung ist kein Beweis - aber ebenso richtig
Ich sage es mal ein einem Satz: Die besseren Partner sind immer diejenige, deren Liebe sie zusammenhält und deren Eigenschaften alltagstauglich sind.
Das ist zwar keine Wissenschaft, aber genauso so wahr oder unwahr wie alles, was Wissenschaftler über Beziehungen angeblich „herausgefunden“ haben.
Fakt aus der Forschung: obwohl man bei etwa 80 bis 90 Prozent der Paare „ähnliche Merkmale“ in weltanschaulichen Fragen, Bildung und Intelligenz feststellte, waren typische „Persönlichkeitsmerkmale“ keinesfalls ebenso gleich. Das ist besonders wichtig, weil die meisten Partnerübereinstimmungstests auf Persönlichkeitsmerkmalen basieren– erstaunlicherweise mit dem Schwerpunkt „extravertiert“ oder „introvertiert“. Wer es nicht weiß: psychologische Partnerübereinstimmungstests basieren überwiegend auf diesem Merkmal.
(1) Homogamie wäre die korrekte Bezeichnung, in manchen Texten heißt es aber abweichend "Homophilie", also "Liebe unter Gleichgesinnten". Beispiel: Deutschlandfunk Auch in der KI-Anfrage wurde zuerst "soziale Homophilie" beschrieben.
Zitat: Immerwährende Behauptung, in zahlreichen Veröffentlichungen zitiert.
