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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Sax: ein teils erotisches Röhren zum 200. Geburtstag

Das Tenorsaxofon


Merkwürdig, dass manche große Männer, die die Welt veränderten, nicht einmal erwähnt werden wenn sie, würden sie noch leben, ihren zweihundertsten Geburtstag feiern konnten. Die Rede ist von Adolphe Sax, der am 6. November 1814 in Dinant geboren wurde. Der gelernte Instrumentenbauer revolutionierte die Musik des 20. Jahrhunderts in einer Weise, wie sie lange Zeit zuvor niemand verändert hatte und bis heute kaum jemand verändert hat.

Nur, wer mit dem Tunnelblick auf die sogenannte „klassische Musik“ schaut, wird darüber anderer Meinung sein. Ein Saxofon? Ach so, das ist so ein Exoteninstrument, das nur sehr selten in der Musik eingesetzt wurde – wozu sollte man es auch benötigen?

Was blieb von Monsieur Sax? Alles, bis auf einige Instrumente, die in Vergessenheit geraten sind

Da wäre also dieser Monsieur Sax, der eine „geblasene Freiluftgeige“ entwickelte, also ein Instrument, das zwar Schalmeien-Töne erzeugen kann, aber lauter und intensiver als beispielsweise eine Geige klingen sollte. Sax setzte auf Vielfalt und entwarf das Instrument als Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton-, Bass-, Kontrabass- und Subkontrabass-Saxofon. Erhalten haben sich davon vor allem die Instrumente, die später im Jazz die wesentliche Rolle spielten: hauptsächlich Tenor- und Altsaxofone, gelegentlich auch das Baritonsaxofon und als lustvoller Exote, das Sopransaxofon. Im Swing der 1940er Jahre war klar, dass jede Band einen Saxonfonsatz haben musste, der aus zwei Altsaxofonen, zwei Tenorsaxofonen und einem Baritonsaxofon besten musste. Da Baritonsaxofone beim Solospiel nicht besonders gut klingen, hab es zu Anfang kaum Solisten, und auch heute hört man das Baritonsaxofon relativ selten. Auch das Sopransaxofon, das mit dem Tod seines bekanntesten Spielers, Sidney Bechet, beinahe verschwunden war, kam später mit John Coltrane wieder zu Ehren – und gilt heut als eines der sinnlichsten Instrumente der Jazzgeschichte.

Nur ein paar Sektierer kritisieren das Instrument noch

Die Naserümpfer haben das Saxofon immer noch als „unrein“ in ihren Kladden stehen – ein Bastard, über den man nicht spricht, schon gar nicht, wenn man ihn, wie ich, mit „f“ schreibt. Sie sind nicht mehr zu retten. Nicht nur der Jazz, auch die Tanzmusik und selbst die Weltmusik sind zu einem großen Teil Saxofonmusik. Wichtige weibliche Stimmen haben sich am Saxofonklang orientiert, und Acapella-Gruppen singen ganze Saxofonsätze nach. Das Saxofon ist das Instrument, das am meisten spricht – das gilt sogar noch im Zeitalter der Gitarrenmusik.

Die Erotik des Saxofons - spätestens seit Ravel wohlbekannt

Über das Saxofon und die Sinnlichkeit ist nur wenig geschieben worden. Man weiß gerade mal, dass die Saxofone einen nicht unerheblichen Anteil am erotischen Klang des Boleros von Maurice Ravel hatten. Doch wie kommt es, dass der Klang gewisser Saxofonisten über das Ohr mancher Frauen und auf verschlungenen Wegen erotische Gelüste auslöst?

Denken wir nicht darüber nach, oder? Nehmen wir es einfach als gegeben.

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