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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Anonymität und der Graubereich der Lust



Weide dich an meiner fantasievollen und fordernden Leidenschaft, während ich dir deine geheimsten Träume erfülle“ – da lächelt mich eine junge Dame an, die nicht allzu viele Textilien am Leib trägt – doch will ich nicht Vollmitglied des entsprechenden Forums bin, darf ich die Bilder der bezaubernden Mietzmatzmutz nicht sehen. Das macht allerdings nichts, denn die Eingabe des Nicks bei Google offenbart: Die Dame ist häufig fotografiert worden, hat ein Sedcard als Erotik- und Aktmodell und gibt immer mal wieder andere Vorlieben an – immerhin darf ich sie jetzt völlig hüllenlos sehen oder auch mal mit einem Röckchen bekleidet, in dem die Anfangsdreißigerin dann wohl so kess aussehen soll wie ein Teenie.

Über den immer wiederkehrenden Nick, die Bilder, den Wohnort und Ortsteil und ein paar andere Details lässt sich nahezu lückenlos identifizieren, wer Frau Mietzmatzmutz ist. Ich kenne mittlerweile ihren Körper aus allen Perspektiven, weiß ihren Geburtstag, ihre Telefonnummer und ihre korrekte E-Mail-Adresse. Selbstverständlich habe ich inzwischen auch erfahren, was ich als Fotomodell alles von ihr bekommen kann und was sie "in der Liebe" zu geben bereit ist - doch das habe ich gar nicht vor. Ich bin lediglich mit einer Recherche beschäftigt, ob sich mithilfe von Data Mining etwas über Menschen herausfinden lässt, die immer die gleichen Nicks benutzen.

Was mich daran verwundert, ist die Offenheit, mit der man sich präsentiert – denn selbstverständlich können die veröffentlichten Bilder auch von den Nachbarn, ehemaligen Schulkameraden und möglicherweise noch parallel existierenden „bürgerlichen“ Arbeitskolleginnen gesehen werden. Die Profile werden dabei auf Dutzende von Seiten kopiert, und ähnlich ist es mit den Fotos. Eine angebliche Hausfrau nahe der Schweizer Grenze ist ebenfalls besonders zeigefreudig und posiert ebenfalls völlig nackt auf einer einschlägigen Kontaktseite – die „Ware“ ist trotz der 45 Jahre, die die Dame als Alter angibt, noch frisch, wie man in ihren diversen Anzeigen sehen kann.

Meine Recherchen überstrichen übrigens den gesamten Bereich der Kontaktsuche im Internet - ich analysierte dabei die Nicks auf seriösen Dating-Seiten ebenso wie die in Foren und auf Web 2.0-Netzwerken. Mein Fazit ist ernüchternd: Sobald man aus den seriösen Singlebörsen und Partneragenturen hinausgeht und in den Anzeigenbereich abtaucht, findet man per Data-Mining jede Menge personenbezogener Daten und vor allem auch Fotos jeglicher Art.

Eigentlich sollte man vor allem Frauen dies raten: Einen Künstlernamen für die Wäsche- und Aktfotografie wählen, und einen völlig abweichenden Nick für die sonstigen Aktivitäten – gleich, ob man „den schnellen Sex“ anbietet oder einen Lebenspartner sucht. Am besten wäre freilich, gar nicht erst mit Wäsche- und Aktfotos zu beginnen, wenn man später noch eine „bürgerliche“ Karriere anstrebt.

Anmerkung: Das Original-Zitat lautet anders. Es wurde abgewandelt, um wenigstens hier die Identität zu schützen, und auch der „Nick“ wurde verändert. Die Frau auf dem Foto ist nicht identisch mit einer der hier erwähnten Pesronen.

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liebepur am : Diese Woche (6) in Dating – Koydo, Affären und Bücher

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Es gibt ein Wort, das mit zum Hals heraushängt: Sex-Skandale. In Wahrheit geht es dabei gar nicht um Skandale, sondern um mehr oder weniger harmlose Affären, die im Leben nun einmal vorkommen. Ich meine, habe die Kollegen von der Boulevardpresse wirklich

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