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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

„Generation Porno“ – versagt die Schule?



Der Spagat zwischen Berichterstattung und Sensationsmache muss jeden Tag neu versucht werden – diesen Eindruck habe ich jedenfalls beim Thema der „Generation Porno“.

Der Westen versucht heute diesen Spagat anlässlich einer Berichterstattung über eine Konferenz des Medienkompetenz-Netzwerks NRW und weiß sinngemäß, dass Kinder und Jugendliche, die in gefestigten Beziehungen leben, von der Internet-Pronografie ebenso wenig beeinflusst werden wie ihre Eltern und Großeltern von der Heftchen-Pronografie.

Falsche Vorbilder aus der Internet-Pornografie beziehen dahingegen die Kinder und Jugendlichen aus Kreisen, die man früher als „Subproletariat“ bezeichnet hätte und die man heute „sozial korrekt“ als „bildungsferne Schichten“ ansprechen muss – hier fischen ja auch die Sensationsberichterstatter im Trüben, wenn man sie mal wieder eine „richtig geile Story“ über die „Generation Porno“ brauchen.


Das Menschenbild der Schule ist veraltet

Dabei fällt auch auf, dass die Schule offenbar immer noch einem veralteten Menschenbild anhängt. Wenn man bedenkt, dass erst Acht- oder Neuntklässler (wie es in dem Artikel heißt) Ihren „Aufklärungsunterricht“ erhalten, dann muss man sich wirklich fragen, ob die Schule ihrem Bildungsauftrag gerecht wird. Wer so lange mit dem Aufklärungsunterricht wartet, der bildet nicht aus, sondern gefährdet Jugendliche. Vielleicht sollten die Damen und Herren, die dafür verantwortlich sind, einmal ihre Aufmerksamkeit auf die vielen Foren für Frauen und Mädchen richten, in denen junge Frauen ganz konkret nach Sextipps fragen, die sie anderwärts nicht bekommen können. Ich kann meinen Leserinnen und Lesern versichern, dass dort eine schärfere Gangart eingeschlagen wird als in der Schule, in der die jungen Mädchen mit fünfzehn Jahren Kondome über Holzmodelle ziehen dürfen. Übrigens handelt es sich dabei nicht um Pornografie, sondern um Informationsseiten.

Wer sich da noch wundert, dass sich auch junge Frauen ihre Sextipps bereits aus dem Internet holen,

Wer staunt denn da über den Alltag?

Das merkwürdige, veraltete Menschenbild zeigt sich aber auch an dem „Staunen“ vereinzelter Lehrerinnen, „dass die Mädchen von heute Poster von Popsängerinnen in Ketten und Reizwäsche tolerieren“. Wenngleich sie mit Ketten nicht sonderlich vertraut sein mögen, so wünschen sich doch viele Frauen, in Reizwäsche verführerisch auszusehen – und auch mal die süßen Plüschhandschellen zu erproben. Kein Wunder, dass auch schon die 14- und 15-jährigen weiblichen Jugendlichen daran Gefallen finden.

Ist es wirklich „der männliche Blick“ mit dem die jungen Frauen sich hier sehen, wie der Westen meint? Ich zitiere wörtlich:

„Diese extrem entspannte Haltung der Mädchen und jungen Frauen zur Darstellung von Geschlechtsgenossinnen als Sexobjekt übrigens ist wirklich neu, so die Sexualwissenschaftler. Es gibt da oft ein Achselzucken den männlichen Konsumenten gegenüber.“

Ich denke, dass nicht allzu viele Gesamtschullehrerinnen und „Sexualwissenschaftler“ Vogue oder Cosmo lesen – sonst hätten sie vermutlich längst ein anderes Frauenbild.

Titelbild © 2007 by perhapstoopink

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