Unterwürfig sein als Spiel – wie geht das?
Vorbild Wanda: Nicht Sacher-Masochs Fehler wiederholen - das Spiel bleibt ein Spiel
Spiele, die Erwachsene spielen
Spielen bedeutet für Erwachsene, sich in eine Situation zu begeben, aus der sie mit Sicherheit wieder herauskommen. Und das geht nur, wenn wir Vertrauen in den Mitspieler haben, ihn also möglichst schon lange kennen. Dann können wir spielen, was wir wollen. Wahrscheinlich werden es keine Doktor- oder Indianerspiele mehr sein, aber die Elemente sind durchaus vorhanden. Wir werden dem anderen weitaus näher treten, als dies üblich ist (selbst unter Liebenden), ihn in unüblicher Weise zu behandeln und ihn psychisch wir auch körperlich für die Dauer des Spiels bis an seine Grenzen herausfordern.
Was passiert dabei konkret?
Wir beginnen mit dem Mentalen (dem Gefühlsmäßigen) :
Beschimpfen
Die Gefühle des Partners bewusst verletzen, ihn beispielsweise beschimpfen oder erniedrigen. Dies kann mit physischen Aktionen verbunden werden, es ist aber nicht zwingend notwendig.
Beschämen
Nacktheit kann eine wesentliche Rolle spielen. weil nur der unterwürfige Partner nackt sein wird – Herrin oder Herr bleiben vollständig angezogen. Der Unterwürfige verliert dadurch – und durch weitere Maßnahmen den Schutz seiner Intimität. Er wird beispielsweise auch liegen, während die „Herrschaft“ steht oder sitzt. Ebenso kann das Spiel darin bestehen, dass der Unterwürfige er etwas tun oder sagen muss, was ihm außerhalb der Rolle unangenehm ist.
Als unmündig behandeln
Das Füttern mit Nahrungsmittel und jede andere Handlung, die den Partner in die Kindheit zurückversetzt.
Feminisieren oder Verachtung der Geschlechtlichkeit
Die Behandlung als Angehörigen des anderen Geschlechts (besonders bei Männern) oder die Abwertung geschlechtlicher Attribute (Brüste, Schamlippen, Penis).
Spiele mit der Furcht
Nun Physisch (körperbezogen):
Bewegungshemmer, Entzug einzelner Sinne
Üblich sind bei leichten Rollenspielen Fesslungen (Bewegungshemmer) und die Behinderung einzelner Sinne, beispielsweise durch Augenmasken.
Spiele mit dem Schmerz
Dies ist ein Klassiker. In der Tat glauben viele Menschen fälschlich, „Peitsche und Rohrstock“ seien die Grundzüge unterwürfiger Rollenspiele. Sie sind aber eher eine Ergänzung zum Spiel mit den Gefühlen, und sie werden auch meist so eingesetzt. Häufiger sind unter Liebenden allerdings Handschläge oder das Wechselbad zwischen „Küssen und Schlägen“. Außerdem gehört dazu das Spiel mit Kälte und Hitze (Eis, Wachs).
Intensive Spiele mit mehreren Komponenten
Bei sehr geübten Spielern kommen Fesselungen, emotionale Beschämungen und Schläge zusammen. Wichtig ist dabei, dass die Spieler ihre Rolle kennen, und dass die Spielsituation eine konkreten Anfang und ein sicheres Ende hat. Um das Ende sicher und einvernehmlich zu gestalten, solltet ihr unbedingt ein Sicherheitswort vereinbart. Und: Bei vielen dieser Spiele geht es nicht um Sex, sondern allein darum, die eigenen Grenzen kennenzulernen und die Lust an der Unterwerfung zu genießen.
War es das, was ihr wissen wolltet? Es ist nur ein winziger Überblick, aber wir haben ihn aus verlässlichen Quellen, die Wert auf den freien Willen zur erotischen Unterwerfung und auf Sicherheit legen.
Deshalb die Warnung: Lasst euch nie von Zufallsbekanntschaften überreden! Spiel nie, wenn ihr psychisch angeschlagen oder betrunken seid. Und wenn ihr als Ehepaar spielt: Gebt dem Ganzen einen Rahmen, der sich deutlich von eurem Alltag unterscheidet.
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