Die Sexsucht – die Presse wird objektiver
Die „Sexsucht“ ist heute wieder in aller Munde – doch diesmal geht die Presse sorgfältiger mit dem Thema Sexsucht um als noch vor einigen Wochen. Inzwischen werden tatsächlich Fachleute befragt, und wirkliche Fachleute findet man fast ausschließlich unter den Suchtexperten – ein „normaler“ Psychotherapeut, der sich nie mit Süchten beschäftigt hat, gilt bei den Selbsthilfegruppen nicht als kompetente Quelle.
Der Deutsche Depeschen Dienst ist der Urheber der zutreffenden Meldungen, und als Kronzeuge wird der Freiburger Sexualmediziner Michael Berner angeführt. Das Schöne an der Meldung: Sie trifft absolut zu. Das Zitat aus der „Heilpraxis“ von Prof. Dr. Christian Schulte-Cloos will ich Ihnen nicht entgehen lassen, weil es deutlich zeigt, wann jemand süchtig ist und wann nicht:
"Nur ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel – weisen auf sexuelle Sucht hin."
Damit dürfte auch widerlegt sein, dass populäre Seitenspringer wie Tiger Woods oder Jesse James an Sexsucht leiden oder litten. Vielmehr gilt „Sexsucht“ heute als populistische Ausrede für Ehebruch.
Mit Zahlen sollte man vorsichtig sein: Wer fünf Prozent der Bevölkerung als „sexsüchtig“ bezeichnet, lehnt sich weit aus dem Fenster: Temporäre sexuelle Hyperaktivität ist noch kein Fehl- oder Suchtverhalten, und viele sogenannte „sexsüchtige“ haben auch andere Suchtprobleme, sind also mehrfachsüchtig. Ob und wie man Süchte heilen kann, ist umstritten – insofern müssen Bemerkungen mit Vorsicht behandelt werden, die von einer „Krankheitsdauer von zwei Jahren“ oder dergleichen ausgehen. Dass eine „Sexklinik“ einen Patienten in wenigen Monaten „heilen“ kann, glauben bestenfalls Klatschkolumnisten – die Experten in den Selbsthilfegruppen können über solche Nachrichten nur den Kopf schütteln und sagen es einfach: Wenn jemand behauptet, von einer Sexsucht in drei Monaten geheilt worden zu sein, dann hatte er keine. Sexsucht ist auch nicht davon abhängig, wie viele Hurenbesuche oder Seitensprünge man bereits in seinem Leben hatte – sondern ausschließlich davon, ob man sein normales Leben noch beherrschen kann oder nicht.
Der Deutsche Depeschen Dienst ist der Urheber der zutreffenden Meldungen, und als Kronzeuge wird der Freiburger Sexualmediziner Michael Berner angeführt. Das Schöne an der Meldung: Sie trifft absolut zu. Das Zitat aus der „Heilpraxis“ von Prof. Dr. Christian Schulte-Cloos will ich Ihnen nicht entgehen lassen, weil es deutlich zeigt, wann jemand süchtig ist und wann nicht:
"Nur ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel – weisen auf sexuelle Sucht hin."
Damit dürfte auch widerlegt sein, dass populäre Seitenspringer wie Tiger Woods oder Jesse James an Sexsucht leiden oder litten. Vielmehr gilt „Sexsucht“ heute als populistische Ausrede für Ehebruch.
Mit Zahlen sollte man vorsichtig sein: Wer fünf Prozent der Bevölkerung als „sexsüchtig“ bezeichnet, lehnt sich weit aus dem Fenster: Temporäre sexuelle Hyperaktivität ist noch kein Fehl- oder Suchtverhalten, und viele sogenannte „sexsüchtige“ haben auch andere Suchtprobleme, sind also mehrfachsüchtig. Ob und wie man Süchte heilen kann, ist umstritten – insofern müssen Bemerkungen mit Vorsicht behandelt werden, die von einer „Krankheitsdauer von zwei Jahren“ oder dergleichen ausgehen. Dass eine „Sexklinik“ einen Patienten in wenigen Monaten „heilen“ kann, glauben bestenfalls Klatschkolumnisten – die Experten in den Selbsthilfegruppen können über solche Nachrichten nur den Kopf schütteln und sagen es einfach: Wenn jemand behauptet, von einer Sexsucht in drei Monaten geheilt worden zu sein, dann hatte er keine. Sexsucht ist auch nicht davon abhängig, wie viele Hurenbesuche oder Seitensprünge man bereits in seinem Leben hatte – sondern ausschließlich davon, ob man sein normales Leben noch beherrschen kann oder nicht.
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