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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie fühlt sich ein Mann bei der Liebe?

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Es gibt kaum eine Frau, die sich nicht irgendwann einmal gefragt hat, wie sich Männer fühlen, wenn sie lieben. Die meisten Frauen glauben, dass Männer „irgendwie anders“ fühlen. Sie spüren, dass die Momente der Liebe unterschiedlich empfunden werden, und zwar in Körper, Geist und Seele.

Das Erlebnis, das sie stutzen lässt, ist zumeist dies: Auf eine heftige, ganz reizvolle Anmache („er war ja so süß“) folgen ein paar Liebesnächte, deren Urgewalt die Frau erbeben lässt und dann das totale Schweigen. Er meldet sich nicht mehr.

Die meisten Frauen sind dann außer sich. Von „Männer wollen doch sowieso nur das Eine“ bis zu „Männer denken mit dem Schwanz“ bis hin zu Mütterleins „wenn sie ihr Ziel erreicht haben, lassen sie dich fallen wie eine heiße Kartoffel“ reicht das Spektrum der Sprüche.

Das ist sozusagen der „Knackpunkt“. Der eine Teil der Frauen schimpft wie die Rohrspatzen über das männliche Schwein, der andere macht sich Gedanken. „Sie fühlen offenbar anders als wir“ ist ein guter Ansatz, solange Frauen dies berücksichtigen: Sie fühlen nicht alle gleich.

Männer müssen die Liebe lernen - von Frauen

Das beginnt schon damit, wie Männer die Liebe lernen. „liebe lernen“ kann man nicht theoretisch – nicht anhand von Erbauungsliteratur und nicht anhand von erotischen Romanen. Jede Idee davon, dass beides die jungen Männer nachhaltig beeinflussen könnte, ist ausgemachter Blödsinn. Liebe lernen junge Männer von Frauen. Was sie vorher wissen, ist bestenfalls, dass sie ihren Körper fest an die Frau drücken müssen, dass sie möglichst steif und kräftig dabei bleiben sollten und dass sie letztlich irgendwelche Stoßbewegungen ausführen müssen.

Falls Sie sich jetzt fragen, warum nicht von der emotionalen Liebe die Rede ist, von der romantischen Liebe und von der Verliebtheit: Auch dabei lernen Männer natürlich von Frauen. Doch der Prozess, die sinnliche, romantische und innige Liebe zu lernen, beginnt erst mit dem völligen Erwachsensein – also erst gegen das 25. Lebensjahr.

Die Liebe der Männer führt über den Körper der Frau

Junge Männer lernen die Liebe über den Körper einer Frau kennen – und je mehr sie darin geschult wurden, sich an Frauenkörpern zu freuen, umso mehr sind sie auch bereit, sich an der Liebe zu Frauen zu erfreuen. Das mag eine kühne Hypothese sein, und beweisen kann ich sie nicht. Doch nehmen wir einmal eine Frau, die immer wieder von Männern verzaubert wird, sich auf ein paar Liebesnächte einlässt und dann fallen gelassen wird wie ein weggeworfener Handschuh – für wen hatte sie sich entschieden? Für einen sensiblen Mann oder für einen Macho? Ich bin mir fast sicher, dass sie einem Macho verfiel: Männer, die gewohnt sind, Frauen zu “nehmen“ bekommen Frauen, die gewohnt sind, von Männern genommen zu werden.

Berechnende Liebe ist einfacher als wahre Liebe

Ein wichtiger Umstand kommt noch hinzu: Man kann Menschen in zwei Gruppen einteilen, und zwar diejenigen, die lieben und geliebt werden, weil Männer und Frauen existieren und es schön ist, an der Liebe teilzuhaben – das sind üblicherweise diejenigen, die von ihren Eltern vorbehaltlos geliebt werden. Die zweite Gruppe besteht aus denjenigen, die sich Liebe durch Leistung erkaufen wollen: Sie meinen, dass man mehr geliebt wird, wenn man mehr Geist, Körperkraft, Geld oder andere Ressourcen in die Liebe investiert. Man sagt, dies seien jene, die schon von den Eltern nur dann geliebt wurden, wenn sie gute Leistungen erbrachten. Diese zweite Gruppe ist berechenbarer, aber sie ist auch berechnender, auf den Mann umgemünzt: Ich investiere ein bisschen in die Frau und hole mir dafür das Meiste heraus. In der Praxis heißt das: „Für wie viel spendierte Drinks an der Bar kriege ich wie viel Sex?“ oder „wie teuer muss das Dinner sein, damit sie sich knacken lässt?“

Ich fürchte, die meisten Frauen folgen dem „einfachen Schema“. Es ist wesentlich schwerer, einen Mann zu begeistern, der um seiner selbst willen geliebt werden will, als einen, der seinen Einsatz genau kalkuliert. Menschen, die um ihrer selbst geliebt werden wollen, haben kompliziertere Zugangswege. Viele Frauen scheuen diesen langen Weg, der ja zweiseitig ist: Man muss gegenseitig voneinander begeistert sein, muss sich in Körper, Geist und Seele umschlingen und sich auf verschiedenste Arten lieben. Wer glaubt, diese Denkweise sei eine „typisch weiblich“ ist auf dem Holzweg. Auch Frauen lieben teilweise erschreckend undifferenziert und benutzen Gefühlskanonen, die mit nichts als Platzpatronen gefüllt sind. Die Qualität ihrer Gefühle ist nicht besser, nur, weil sie Frauen sind.

Frauen haben kaum eine Ahnung, was Männer wirklich fühlen

Männer fühlen anders. Viele Frauen sehen nur, dass sie Männer penetrieren wollen. Sie haben keine Ahnung davon, was dies für Männer bedeutet und erst recht keinen blassen Schimmer davon, wie sie diese Bedeutung beeinflussen könnten. Wenn Frauen Männern nicht die „Liebe lehren“, wer soll es dann tun? Ich weiß, es ist nicht sehr populär, die Sache so zu sehen. Doch Männer sollten vor allem Freude an der Liebe haben. Sie sollten die Verbindung erlernen können, die aus dem Genuss des Körpers und der Emotionen gemeinsam entstehen. Frauen, die Männer lehren, wie sie lustvoller, länger und sinnlicher lieben können, beeinflussen die Gefühle ihrer Männer nachhaltig. Mag sein, dass sie am Ende etwas Mühe haben, den so vorbereiteten Mann zu halten, denn er ist auch für andere Frauen attraktiv. Aber etwas Risiko ist mit der Liebe eben immer verbunden.

Titelbild © 2009 by weglet

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