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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die neue Herrschaft der Frauen

herrrscherin?

Frauen werden zunehmend selbstbewusster, und zwar „von innen heraus“. Dies muss erwähnt werden, weil das Selbstbewusstsein westdeutscher Frauen in den 1970er bis 1990er Jahren noch oft „angeschminkt“ wirkte. Ich gestehe, dass ich selbst 1990 an dieser Stelle noch „das Selbstbewusstsein der Frauen“ geschrieben hätte. Erst mit den Jahren habe ich erfahren, dass wir in Westdeutschland in den 1970er Jahren eine künstliche und über alle Maßen „aufgesetzte“ Emanzipationswelle erlebten, die beispielsweise in den skandinavischen Ländern, der Ex-DDR und den osteuropäischen Ländern in dieser Form gar nicht existierte.

Gerade las ich eine Studie, in der dies stand: Man habe festgestellt, dass in den Beziehungen unter Jugendlichen immer häufiger die Mädchen bestimmen, „wo es lang geht“. Dies deckt sich mit einem Ereignis, dessen Zeuge ich vor einigen Tagen wurde: Eine Schülerin, vielleicht 16 Jahre alt, stellte einen Jungen zur Rede: „Ich möchte mir dir jetzt über die Sachen sprechen, die du überall von mir rum erzählst“. Der Junge wirkt verdruckst, sagt schließlich: „Von den Sachen, die du machst, redet doch die ganze Schule“. Doch die junge, schöne und selbstbewusste Frau lässt sich nicht einschüchtern: „ich rede nicht von den Sachen, von denen angeblich die ganze Schule spricht, sondern darüber, was angeblich zwischen dir und mir auf dem Schulhof passiert ist“.

Offenbar stimmt, was Beobachter der Jugend meinen: Natürlich sind Jungs immer noch wild und wollen die Hoheit über die Mädchen – aber das Verhältnis ändert sich, sobald die Pubertät Gelüste weckt. Nun bestimmen die Mädchen, wer von den Jungen an sie heran darf – und diese Auslese wird von nicht wenigen jungen Männern als „gnadenlos“ empfunden.

Emanzipation am Ziel: Selbstbewusstsein statt Quote

Diese Entwicklung verläuft anders als die Emanzipationswelle, die wir aus den 1970er Jahren kennen: Damals gab es wenig Emanzipation, aber viele Worte, wenig selbstbewusste Hetero-Frauen, aber viele vorlaute lesbische Frauen – und man wollte den Zugang zu den fetten Jobs – vor allem an der Uni und im öffentlichen Dienst – durch Regulierungen auf „Quote“ bringen.

Davon ist schon seit einigen Jahren kaum noch etwas übrig. Frauen wurden über alle Maßen gefördert – aber selbst das hätte gar nichts geholfen, wenn sie nicht selbst erkannt hätten, dass der Erfolg aus drei Dingen besteht: Ausbildung, Selbstbewusstsein und Führungsqualitäten.

Inzwischen sind sie da, die „neuen Frauen“. Sie entsprechen in keiner Weise den Suffragetten der Vergangenheit, noch eifern sie den pseudo-emanzipierten Frauen der 1970er nach: Frauen wollen nicht „gleich“ sein, sondern gleichberechtigt, und sie wollen nicht den Männern nacheifern, sondern auf ihre eigene Art erfolgreich sein. Entsprechend gehen sie nicht ungeschminkt, ohne BH und auf Jesuslatschen durch die Büroflure, wie dies die Frauen der 1970er Jahre noch forderten, sondern sind schick und attraktiv, tragen Unterwäsche vom Feinsten und verschmähen auch High Heels nicht mehr.

Männer - wie Frauen sie "gebrauchen"

Ja – nur die Männer, die kommen da nicht mehr ganz mit. Durch die Bürotüren kommt nicht „Frischfleisch“ für die Betten der Jungmanager herein, sondern es kommen Frauen, die selbst führen wollen und können. Haben die Männer diese Kröte geschluckt, dann kommt die zweite Phase, die sie frustriert: Frauen unter 40 haben die freie Wahl unter Männern, und sie machen auch davon Gebrauch, wobei „Gebrauch“ bisweilen wortwörtlich zu nehmen ist: Zumindest einige von ihnen nehmen sich Männer, um sie bei Bedarf zu gebrauchen – und werfen sie auch wieder aus dem Bett, wenn sie ihnen lästig werden.

Männer sehen sich also zumindest teilweise mit einer neuen Situation konfrontiert: Die alten Anmachtouren funktionieren nicht mehr immer und überall. Wer in der Jugend ein schönes Liebesverhältnis sucht, muss vor allem charmant sein und Frauen überzeugen können – fünf Cocktails und ein paar schräge Sprüche reichen nur noch für sogenannte „Schlampen“, die es ja immer noch gibt. Die Dinosaurier werden immer trauriger: Schon mancher „Flachlegekünstler“ musste sich von Frauen auslachen oder gar vorführen lassen. Männer werden auf die Plätze verwiesen: Frauen suchen aus, wer ins Bett darf und wer nicht. Es soll dabei keinesfalls bestritten werden, dass Machos immer noch Chancen haben. Manche Frauen nehmen sich, was sie gerade brauchen, und dazu gehören vorzugsweise auch Machos und manche verfallen in einen Liebesrausch und vergessen für eine Weile ihr Selbstbewusstsein: Wer eine gute Rüstung hat, darf sie auch mal ablegen.

Viele Männer bleiben zurück - ratlos

Das Problem ist nur: Die „ganz gewöhnlichen“ Männer stehen vor der neuen Szenerie wie ein paar Turnvereinsmitglieder, die plötzlich ratlos in der Zirkuskuppel einen Salto vollführen sollen.

Doch müssen sie dis wirklich? Salti in der Zirkuskuppel, Hahnenkämpfe auf dem Schulhof, Affentänzchen im Büro? Ich meine, dass es besser wäre. Nicht die Lösung „mehr desselben“ anzustreben, sondern „etwas anderes“. Was es sein mag, sollte jeder Mann selbst herausfinden, aber eines können Männer bereits von Frauen lernen: Ein falsches Selbstbewusstsein in Form eines maskulinen Plastikpanzers nützt so wenig wie das aufgeschminkte Selbstbewusstsein der 1970er-Frauen. Es geht also darum, ein neues, individuelles und stabiles Selbstbewusstsein zu entwickeln, das weder dem traditionellen Männerbild entspricht noch zu sehr auf Verinnerlichung und Anpassung setzt. Eine schwere Aufgabe, wie ich meine – aber eine lohnende.

Lesen Sie dazu bitte auch unserer Hintergrund: Die neue und die alte Herrschaft der Frauen.

Tiel (bearbeitet) © 2009 by cupcakes2

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