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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Escort-Dienste und Covid-19 – was ist da noch möglich?

Sinnlichkeit, Dessous, Musik ... Escort ist nur ein neuer Name für die bezahlte Geliebte
Plötzlich stehen in der Presse Branchen im Fokus, die Journalisten sonst nur mit „spitzen Fingern“ anfassen. Besonders in einem Bereich ist dies der Fall: in allem, was üblicherweise mit dem Wort „Prostitution“ belegt wird. Die Berichterstattung reicht von Situationsschilderungen über Stellungnahmen von Verbänden und letztlich auch Statements von Politikerinnen und Politikern. Und die Prostitution selbst ist ein „weites Feld“. Sie genau zu fokussieren ist fast unmöglich. Unsere Redaktion wollte wissen, welche Schwierigkeiten Escort-Dienste in Corona-Zeiten haben und ob die Frauen, die sich als Escorts verdingen, nun arbeitslos geworden sind. Dazu haben wir Fragen gestellt, die erstaunlich offen beantwortet wurden. Unsere Interviewpartnerin war Anna von "Escort Deluxe"

Liebes Zeitung: Seit der Corona-Krise haben viele selbstständige Dienstleister Schwierigkeiten, Geld zu verdienen. Welches ist die größte Schwierigkeit, mit der Sie gegenwärtig zu kämpfen haben?

Anna: Die Regularien zur Bekämpfung der Pandemie betreffen natürlich auch den Escort Sektor. Ein Escort Service fällt unter das Prostitutionsrecht und Prostitution ist zurzeit verboten. Es ist also aktuell nicht möglich, Escort Dates zu vermitteln.

LZ: Wäre dies nicht so – hätten Sie da nicht andere Probleme, wie etwa die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten, die Sicherheitsabstände, die Schließung von Gaststätten und Hotels oder die Angst vor Infektionen? Was wirkt Ihrer Meinung nach schwerer?

Anna: Natürlich überwiegen hier die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten, die das Vermitteln von Dates nicht gestatten. Wären Dates weiterhin erlaubt, würde die Schließung von Gaststätten und Hotels aber auch zum Problem werden, da die Escortdamen keine Hausbesuche machen und daher auf diese Einrichtungen angewiesen sind. Inwiefern die Angst vor Infektionen eine Rolle spielt, wird sich wohl erst zeigen, wenn das Kontaktverbot für den Escortsektor gelockert wird. Aktuell lässt sich das nur schwer einschätzen.

LZ: Apropos Lockerungen: Aus feministischer Sicht gibt es große Vorbehalte gegen Escort-Dienste, die ja, wie Sie richtig sagen, auch unter die Prostitutionsgesetzgebung fallen.

Anna: Ja, man muss ganz klar sagen, dass Escortdamen, bei aller Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit, Sexarbeiterinnen sind und aus dieser Sicht gibt es eben Menschen, die das aus emanzipatorischer Sicht befürworten oder ablehnen. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig und es gibt sicher gute Argumente für verschiedene Perspektiven. Man sollte sich davor nicht verschließen oder voreingenommen sein.

LZ:Häufig wird aber der Vorwurf erhoben, keine Frau würde freiwillig solche Dienste anbieten.

Anna: Ich denke, es gibt keine Escortdame, die diesen Beruf ausschließlich aus erotischer Leidenschaft betreibt, auch wenn das natürlich für einige ein großer Antrieb ist. Es gehört auch immer der finanzielle Aspekt dazu. Aus Marketinggründen versuchen Agenturen natürlich, diesen Aspekt weitestgehend auszublenden, was ich nachvollziehbar finde. Schließlich wollen auch die Damen möglichst effektiv vermarktet werden. Dass das dann auf Kritik stößt, weil es ein falsches (Frauen-) Bild vermittelt, finde ich aber genauso nachvollziehbar.

LZ: Greifen wir die finanziellen Aspekte noch einmal auf. Stehen die Frauen, die Sie vermitteln, jetzt „ohne Einkommen“ da?

Anna: Da unsere Agentur nicht mit Damen zusammenarbeitet, die „Escort“ als Hauptberuf verstehen, gibt es bei uns eine Erwartungs-Tendenz zum „lukrativen Nebenerwerb“. Die tatsächlichen Verdienstmöglichkeiten sind dann abhängig von Faktoren wie Flexibilität, Zuverlässigkeit, Bildung, Erscheinungsbild oder davon, ob die Damen Stammkunden für sich gewinnen. Das heißt die Eigeninitiative der Damen spielt eine große Rolle.

LZ: Eine letzte Frage: Wie beurteilen Sie die Escort-Welt in der Zeit „nach Covid-19? Wird sich etwas Wesentliches verändern, oder wird es einen „Weg zurück in ihre Normalität“ vor Corona geben?

Anna: Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen haben viele Menschen stärker für die Themen Gesundheit und Hygiene sensibilisiert. Die Angst vor Ansteckungen und damit auch das neu gelernte Meiden von Nähe wird sicher noch eine Weile in den Köpfen einiger Kunden arbeiten. Ich denke, es wird deshalb nach den Lockerungen im Escort Bereich auf kurze Sicht weniger Buchungsanfragen in allen Agenturen geben, als in den Zeiten „vor Corona“. Auf lange Sicht aber wird es sich wieder normalisieren, da bin ich mir sehr sicher. Für mich ist die Frage entscheidend, wie lange das dauern wird und wie wir und auch andere Agenturen unbeschadet durch diese Zeit kommen. Es wird sicher finanziell bedingte Schließungen, vor allem kleinerer Agenturen geben. Eine hohe Fluktuation am Agenturmarkt gab es aber auch schon vor der Pandemie, insofern wird auch das auf lange Sicht wohl eher unbemerkt bleiben.

Hinweis: Die Fragen wurden schriftlich gestellt, die Antworten wurden ebenfalls schriftlich übermittelt. Wir danken Anne von Escort DeLuxe für die offenen Antworten auf unsere teils kritischen Fragen.

Bild: Historisches Foto, nachkoloriert

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