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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Das Sugar Baby – ganz ohne Zucker

Symbolisches Sugar-Baby -1960er Jahre
Was ist ein „Sugar Baby“? Das deutsche Wikipedia-Lexikon versucht erst einmal, Ordnung in die Sache zu bringen, benennt das Thema um in „Altersunterschiede in Partnerschaften“ und zeigt allerlei Statistiken (1).

Zuwendungen für Zuwendung

Nun hat eine als „fest“ deklarierte Beziehung allerdings nichts mit dem „Sugar Baby“ oder dem „Sugar Daddy“ zu tun, der ihr zugetan ist. Denn ein echtes „Sugar Baby“ ist eine Frau, die finanzielle Zuwendungen oder Geschenke von Wert von ihrem Lover erhält.

Textlich (2):

(Es ist eine) Praxis, bei der eine Person Geld, Geschenke, Unterstützung oder andere finanzielle und materielle Vorteile im Austausch für ihre Treffen erhält, die einer Beziehung ähneln. Die Person, die die Geschenke erhält, wird als Sugar Baby bezeichnet, während ihr zahlender Partner als Sugar Daddy oder Sugar Momma bezeichnet wird.

Dabei besteht ein beachtlicher Unterschied, ob es sich um eine wirkliche „Beziehung“ handelt, die lediglich unter finanziellen, sozialen und altersbezogenen Kriterien als ungewöhnlich gilt oder um Begegnungen, die scharf an Prostitution grenzen.

Durchaus normal - oder schon an der Grenze?

Sind beide ledig, so darf man annehmen, dass es sich um eine zwar ungewöhnliche, aber durchaus sinnvolle Begegnung handelt. Das gilt auch dann, wenn das „Sugar Baby“ die Ressourcen ausschöpft, die ihm zur Verfügung gestellt werden. Beispiele wären: Zugang zu bestimmten Gesellschaftsschichten, Geschenke, eine Kreditkarte ohne Limit, aber auch Beiträge zum Unterhalt zur Miete oder für Anschaffungen. Der Unterschied zwischen etwa Gleichaltrigen, die in ähnlichen Beziehungen leben, ist minimal. Allerdings wird dieses Argument auch von Prostituierten gebraucht, die sich als „Sugar Babys“ ausgeben oder als solche verdingen.

Grenzfragen - Prostitution oder nicht?

Als Prostitution werden üblicherweise sexuelle Dienstleistungen bezeichnet, bei der ein direkter Zusammenhang zwischen der „Gewährung des Geschlechtsaktes“ und einer Geldzahlung (oder geldwerten Vergütung) besteht. Professionell tätige „Sugar Babys“ nutzen diese Lücke in der Definition aus, indem sie behaupten, nur „gesponsert“ zu werden, dafür aber keine sexuellen Dienstleistungen zu erbringen. Zwar gäbe es solche Erwartungen, aber sie seien nicht Grundlage der Vereinbarungen.

Zudem schützen sich „Sugar Babys“ über den Begriff einer „innigen Beziehungen“. Dazu muss man sich vergegenwärtigen, dass es in Ehen und anderen dauerhaften Beziehungen ebenfalls um Sex und Geld geht, doch werden diese nicht von außen hinterfragt. Und deshalb ist die Beziehung auch dann geschützt, wenn ein „Sugar Baby“ sehr hohe Geldbeträge kassiert. (3)

Dieses „Schönreden“ fällt in die Grauzone der bezahlten sexuellen Dienstleistungen. Nahezu alle, die daran beteiligt sich, versuchen, ihre Beziehungen auf diese Weise darzustellen.

Der kleine Bereich ganz gewöhnlicher Beziehung zum "Sugar Baby"

Interessant ist auch die Frage, wie das „Sugar Baby“ zu seinem „Sugar Daddy“ gekommen ist. Von manchen ledigen, reichen Männern geht durchaus eine Faszination ist, die ausreicht, um eine Beziehung anzustreben. Egal, von wem die Initiative ausgeht, kann man dabei durchaus von einer „Liebesbeziehung“ sprechen.

Wenn sich ein „Sugar Baby“ allerdings bewusst einen reichen Mann sucht und zugleich danach fragt, was ihm die Beziehung „wert ist“, dann liegt der Verdacht der Prostitution durchaus nahe. Schon der Satz „kannst du dir eine Frau wie mich eigentlich leisten?“; deutet auf Prostitution hin.

Nur Beziehungen sind letztlich "Beziehungen"

Um das Sugar-Dating (auch „sugering“) zu bewerten, muss man zunächst feststellen, wer sich wo anbietet, und ob schon ein „Preisschild“ drauf klebt. Ist das so, dann liegen die Erwartungen beiderseits fest, auch ohne dass dies explizit ausgerückt werden muss. Bei „gewöhnlichen“ Beziehungen ist dies nie der Fall. Keine Frau, die an einer Beziehung interessiert ist, sagt „ich brauche 3.000 Euro im Monat. Melde dich nur, wenn du dir das leisten kannst.“ Selbst ausgesprochen „berechnende“ Frauen tun dies nicht. Und kein Mann sagt; „Ich will dich mit 3.000 Euro im Monat unterstützen, weil du so wertvoll bist.“

Erfolgreiche Sugar Babys?

In manchen Ländern ist das „Sugar Dating“ offenbar sehr erfolgreich - in anderen weniger. Entsprechend kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob es eher einen Nachfrage- oder einen Angebotsdruck gibt. Man hört jedoch, dass die Anzahl der „Sugar Daddys“ nicht sehr hoch ist - um sich auf Dauer ein „Sugar Baby“ leisten zu können, sind jährliche Einkommen von mindestens etwa 100.000 EUR/USD nötig, wie man hört. (4) Die „Sugar Babys“ müssen also um ihre Position kämpfen, um ein akzeptables Einkommen aus ihren Beziehungen zu erzielen. Sicher: es gibt Berichte über märchenhafte Einkommen - die Frage ist freilich, wie hoch ihr Wahrheitsgehalt ist.

Auf dem Graumarkt der Lust sind viele tätig

Nur am Rande sei erwähnt, dass „professionelle Sugar Babys“ nicht die einzigen sind, die sich für „Beziehungen auf Zeit“ anbieten. Im Grunde ist der „Graumarkt der Lust“ ein weites Feld, und die „Sugar Babys“ sind bestenfalls die Glitzersteinchen auf diesem Acker.

Bar jeder Moral - oder wo bliebt die Moral?

Nachdem dies alles gesagt ist - wer würde noch glauben, dass sich selbstetikettierte „Sugar Babys“ für „ganz gewöhnliche Beziehungen“ interessieren?

Wir moralisieren nicht - doch „Bar jeder Moral“ können wir sagen:

1. Sex gegen Geld ist ein Geschäft - auch dann, wenn wir es nicht „Prostitution“ nennen.
2. Wer sagt „ich nehme Geld von dir an“ provoziert automatisch die Frage: Wofür soll das Geld denn sein?
3. Nur minimale Geldbeträge zählen als „Nettigkeiten“ (z.B. Rechnung im Restaurant bezahlen).
4. Regelmäßige „Unterstützungen“ führen in die Abhängigkeit und schon daraus entsteht der Wunsch, sie fortzusetzen, auch wenn sich die „Bedingungen“ für die Fortzahlung ändern.
5. Jede Frau, die sich als „Geliebte auf Zeit“ mit finanziellen Zuwendungen einlässt, erweckt den Verdacht, käuflich zu sein, und kann dadurch in schlechten Ruf kommen.


Nicht jeder sieht "Prostitution" gleich an

Es gibt sicher andere Sichtweisen, und es gibt Tauschgeschäfte in Ehen und Beziehungen, die eine gewisse Verwandtschaft zur Prostitution haben. Das alles ist „der Lauf der Welt“, und der Faszination des Geldes kann jede Frau und jeder Mann erliegen. Aber sich jemandem in einem erotischen Zusammenhang gegen Geld anzubieten - egal, was das „sich“ dabei bedeutet, grenzt immer an Prostitution.

(1) Wikipedia (englisch, empfohlen)
(2) Wikipedia, deutsch.
(3) Motyl über US-amerikanische Sichtweisen.
(4) Mia DeSoto.
Bild: Nach einer Illustration, ca. 1966

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