Neue Tabus, Dessous und Shitstorms
Die Gesellschaftsordnung gibt sich liberal, doch nicht wenige meinen, bei der Darstellung sinnlicher Körper wären wir in der Öffentlichkeit längst viel zu weit gegangen. Beispielsweise würden Frauen auf ihre „weiblichen Attribute“ reduziert - und wir wissen inzwischen, dass dies Wüstenstürme auslösen kann, die heute von ihren Befürworten „Shitstorms“ genannt werden.
Doch was ist das? Ich lese gerade:
In erotische Wallungen gerieten die Kommentatoren offenbar beim „Anblick eines simplen hautfarbenen Mieders“ oder eines „wohlgefüllten Büstenhalters“.
Der wohlgefüllte Büstenhalter und das ausgefüllte Dirndl
Ich kann mich lebhaft erinnern, dass ein ähnlicher Begriff über einen „Busen“ („Sie können ein Dirndl auch ausfüllen“) anno 2013 für einen der ersten feministischen Shit-Stürme im Internet verantwortlich war.
Erstaunlich, dass damals alle Medien mitgespielt haben im Empörungskonzert. Die Zeitschrift Meedia enthüllte zwar später, mit welcher Naivität Journalisten an das Thema herangingen - aber zunächst einmal wurden kräftig in die Scheiße gehauen. Und sage deutlich: Ich würde den Ausdruck „in die Scheiße hauen“ hier nicht benutzen, wenn andere nicht „Shitstorm“ sagen würden. Ich zitiere Meedia:
Die alten, neuen Tabus
Es gibt sie noch, die alten Tabus. Mit ihrer Hilfe kann man jederzeit Empörungsskandale entfachen. Und ebenso gibt es noch die lustvolle Freude an körperlichen Enthüllungen, so, wie einst bei den „Schönheitstänzen“ in Opas Edel-Strip-Cabarets.
Alles hat seine Liebhaberinnen und Liebhaber. Und so verhüllen und enthüllen sich eben manche Frauen, die in ihren Körper und ihre Wäsche verliebt sind - und durchaus auch darin gesehen werden wollen. Nicht von jedem - aber von denen, die sie beeindrucken wollen. Neben ihrer Bildung, ihrer Klugheit, ihren Emotionen und ihrer sozialen Kompetenz.
Doch was ist das? Ich lese gerade:
Die laufenden Online-Kommentare ließen durchaus erahnen, wie viele eingebildete, verordnete oder politisch-korrekte Tabus bei den Zuschauern ins Wanken geraten, wenn die unscheinbare »Nachbarin« mit Kopftuch oder die folgsame »Angestellte« im braven Kleid sich auf solche Spielchen einlassen.
In erotische Wallungen gerieten die Kommentatoren offenbar beim „Anblick eines simplen hautfarbenen Mieders“ oder eines „wohlgefüllten Büstenhalters“.
Der wohlgefüllte Büstenhalter und das ausgefüllte Dirndl
Ich kann mich lebhaft erinnern, dass ein ähnlicher Begriff über einen „Busen“ („Sie können ein Dirndl auch ausfüllen“) anno 2013 für einen der ersten feministischen Shit-Stürme im Internet verantwortlich war.
Erstaunlich, dass damals alle Medien mitgespielt haben im Empörungskonzert. Die Zeitschrift Meedia enthüllte zwar später, mit welcher Naivität Journalisten an das Thema herangingen - aber zunächst einmal wurden kräftig in die Scheiße gehauen. Und sage deutlich: Ich würde den Ausdruck „in die Scheiße hauen“ hier nicht benutzen, wenn andere nicht „Shitstorm“ sagen würden. Ich zitiere Meedia:
„Die Mechanik des modernen Medienskandals geht ungefähr so: Ein Thema wird in Medien nach oben gespült. (...) Im Internet wird der „Skandal“ bei Facebook und Twitter sowie in Kommentarspalten aufgegriffen, gedreht, gewendet, zurückgewiesen und verstärkt. Alles gleichzeitig. Die Rezeption im Web wird dann zurückgespielt in die klassischen Medien.
Die alten, neuen Tabus
Es gibt sie noch, die alten Tabus. Mit ihrer Hilfe kann man jederzeit Empörungsskandale entfachen. Und ebenso gibt es noch die lustvolle Freude an körperlichen Enthüllungen, so, wie einst bei den „Schönheitstänzen“ in Opas Edel-Strip-Cabarets.
Alles hat seine Liebhaberinnen und Liebhaber. Und so verhüllen und enthüllen sich eben manche Frauen, die in ihren Körper und ihre Wäsche verliebt sind - und durchaus auch darin gesehen werden wollen. Nicht von jedem - aber von denen, die sie beeindrucken wollen. Neben ihrer Bildung, ihrer Klugheit, ihren Emotionen und ihrer sozialen Kompetenz.
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