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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Liebe lernen und genießen– wie und wann?

liebe lernen

Die Frage, wie man denn die Liebe am besten erlernt, stellen sich nicht nur sehr junge Mädchen und Jungen in der Pubertät – sie durchzieht die ganze Jugendzeit („Teenagerzeit“) und bewegt auch noch die jungen Erwachsenen, die man früher „Twens“ nannte - und er genau hinsieht, der findet auch noch zahllose Menschen über 30, die nicht von sich behaupten können, die Liebe schon zu beherrschen.

Lernen wird die Liebe wirklich in der frühen Pubertät?

Die „sexuelle Präferenzstruktur“ entstehe, wie sich neulich ein Wissenschaftler äußerte, im Jugendalter und bleibe dann bis zum Lebensende bestehen. Mit anderen Worten: Was Gretchen nicht lernt, lernt Grete nimmermehr, und wenn Hänschen dann schon verkorkst wird, dann bleibt er es auch Hans. Nicht ganz klar wurde allerdings dabei, wie die sogenannten „Präferenzen“ denn nun eigentlich entstehen, oder mit anderen Worten: Wie lernen denn die Menschen Liebe, wenn sie ganz jung sind?

Während es an Aussagen darüber nicht mangelt, fehlen, wie fast immer in der Psychologie, die Fakten. Mal ist es die frühkindliche Phase, die uns alle prägt, mal ist es die Frühpubertät – und beides ist so richtig oder so falsch, wie es bei geisteswissenschaftlichen Aussagen nun mal ist: Sie haben keinen verbindlichen Stellenwert, sondern müssen ständig neu interpretiert werden.

Liebe lernen wir von anderen Menschen

Verlassen wir doch einmal die Wissenschaft – was prägt die Menschen in der Liebe wirklich? Wenn man den Erfahrungsschatz der Menschheit befragen würde, man würde schnell zu dem Ergebnis kommen: andere Menschen. Diejenigen, die wir im Laufe unseres Lebens liebten, haben einen nachhaltigen Einfluss auf uns genommen – und nicht nur derjenige, mit dem wir uns „das erste Mal“ vergnügt oder geschunden haben. Man muss nur einmal zurückdenken an die Hits und Flops – und dann finden wir jemanden, der uns das erste Mal eine wirklich schöne, erfüllende Liebe schenkte. Zumeist fiel dies nicht in die Zeit, als wir noch für Rockstars oder Wäschemodelle schwärmten. Was Frauen und Männer in der Liebe wirklich schenken können, und wie schön es ist, die Liebe in Körper, Gefühl und Geist zu erfahren, ist kaum jemanden gegeben, der unter 25 ist – bis dahin sind es einfach die „aufregenden Gefühle“, die uns mal kirre machen und mal weinend auf den Boden werfen – doch das entgeht Forschern nur allzu häufig: Sie interessiert in der Regel gar nicht, was ganz normale Menschen unter ganz gewöhnlichen Lebensbedingungen empfinden – Hauptsache, ihre Forschungsergebnisse werden unter ihresgleichen akzeptiert.

Die wahre Erfüllung in der Liebe - oft erst mit über 30

Viele Menschen sagen, sie hätten eine wirkliche Erfüllung in der Liebe erst erlebt, als sie gar nicht mehr daran glaubten. Gerade Frauen über 30, ja sogar solche über 40, sagen immer wieder, dass sie die Höhepunkte ihrer sexuellen Lust und die volle Erfüllung ihrer körperlichen Wünsche an die Liebe erst im späten Erwachsenenalter erlebt haben –sehr jenseits irgendeiner „Prägung“ in der Jugend. Was Wissenschaftler ungerne eingestehen wollen: Sie forschen zu kurz und zu oberflächlich. Die Prägung der 12- oder dreizehnjährigen Mädchen wird gar nicht bis ins Erwachsenenalter verfolgt – wenn, dann zäumt man das Pferd von hinten auf und behauptet, Erwachsene seien in der einen oder anderen Weise aufgefallen, weil sie als Kinder so geprägt wurden. Wozu das führt, wissen wir aus „Forschungen“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Umfeld der forensischen Psychiatrie: Damals war neben den aufkommenden erotischen Romanen vor allem die Masturbation die Wurzel allen Übels – und die Herren, die damals solche Behauptungen in ihr Bücher schrieben, galten als unbestechliche Koryphäen auf ihrem Gebiet.

Die Einstellung zur Liebe verändert sich das ganze Leben lang

Menschen haben die Tendenz, sich während ihres gesamten Lebens zu verändern. Ich habe Frauen erlebt, die jahrelang mit Männern zusammen waren und schließlich ihre Liebe zu einer Frau entdeckten – und dies ohne ersichtlichen Grund. Das mag ein besonders extremes Beispiel sein, aber wenn es so ist, was sollte Liebende daran hindern, an ganz neuen Erfahrungen Freude zu haben? Sind etwas alle Sadomasochisten, die Handschellen und Peitschen in ihr Liebesspiel einfügen? Sind Frauen, die sich mit ihrem Liebespielzeug besser vertragen als mit einem Mann, nur verkorkste Gretchen, die zu viel Pornos geguckt haben? Nein, sie alle haben nur irgendwann einmal ihre persönliche Lusterfüllung gefunden – und dies auch nicht für immer und ewig. Nein, sie verändern sich weiter und wechseln ihre Vorlieben – schließlich isst man auch nicht jeden Tag das Gleiche und will mal Linseneintopf und mal Spargel mit Zander und neuen Kartoffeln.

Auf den sinnlichen Genuss der Liebe muss man oft lange warten

Wer Liebe lernen will, kann sie weder aus pornografischen Schriften oder Filmen lernen noch kann er sie dort verfehlen. Er muss vielmehr einen Menschen finden, der ihn wirklich liebt, der mit ihm seine Wünsche und Hoffnungen an die Liebe entdeckt und der ihm die erste wirkliche Erfüllung der Liebe schenkt. Manchmal muss man sehr lange darauf warten: Es ist nicht unbedingt nötig, der erfüllenden Liebe mit 18 Jahren zu begegnen. Bis zum dreißigsten Lebensjahr hat man in jedem Fall noch Zeit, durch Begegnungen mehr über die Liebe zu lernen, die gegeben und empfangen werden kann. Wohl dem Menschen, der die Liebe erst lernt, wenn er selbst bereits die Möglichkeit des vollen Genusses erreicht hat – und der dabei nicht nur liebt, sondern auch versteht.

Es ist eben so: Wer ein wundervolles Abendessen genießen kann und auch weiß, wie man eines zubereitet, hat mehr Lebensfreude als jemand, der ständig Currywürste verschlingt. Aber irgendwann muss man eben das erste Mal in ein wirklich gutes Restaurant hineingeführt werden und das Essen dort auch wirklich genießen. In der Liebe ist dies keinesfalls anders.

Titelfoto © 2005 by Grevel

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