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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Zwischen Neugierde und Angst – das erotische Abenteuer



Die interessantesten Momente unseres Lebens entstehen nicht am Reißbrett unserer sogenannten „Lebensplanung“, sondern aus einer erregenden Folge zufälliger Ereignisse. Wenn wir eine brave junge Frau oder einen liebevollen jungen Mann kennenlernen wollen und dies über eine Partneragentur vermitteln lassen, bekommen wir genau das, was wir wollten: eine ganz interessante Begegnung, bei der wir abwägen können, was wir damit tun wollen. Tisch, Bett oder zurück ins Meer der Suchenden wären heute die Alternativen.

Doch das ist nicht die Art von Begegnung, die wir uns in unseren unruhigen Singlebetten erträumten: Zufällig, wild und leidenschaftlich sollte sie sein. Ein geheimnisvoller Fremder (oder ebene eine Fremde) sollte auftauchen, nicht lange fackeln, uns den Atem rauben und den Verstand verwirren. Wir wünschen uns eine Erregung, die zwischen Furcht und Leidenschaft schillert, eine, die uns erregende Neuigkeiten beschert, die wir nur aus unseren Träumen kannten, kurz: Wir suchen das Abenteuer. Nicht immer und nicht überall, und vielleicht nicht mit dem Partner, den wir einmal heiraten werden. Aber wenigstens ein paar Mal.

Der erotische Zwiespalt: Flüchten oder Standhalten?

„Mein Drang, der Situation zu entfliehen traf sich mit dem Willen, der Situation standzuhalten“, beschreibt eine Frau die typische Situation. Ich denke, viele Menschen kennen sie, diese Lage: Ein Teil von uns sagt: „Flüchte, solange es noch Zeit ist“, und ein anderer: „Meistere es. Versage nicht dabei, sondern spiele die Sache zu Ende. Du darfst es, und du kannst es“. Nein, ich meine nicht Situationen, in denen wir genötigt werden oder wegen unseres Alkohol- oder Drogenkonsums nicht mehr Herr unserer Sinne sind. Ich meine solche Situationen, in denen „Nein, danke“ genügt hätte, und wir hätten gehen können.

Wer eine solche Situation kennt, der weiß, dass die Entscheidung selten „ganz zu Anfang“ fällt. Man ist bereits halb drin in einem Spiel, das die Sinne befeuert. Man ist überrascht von sich selbst, wie weit man „unter Anleitung“ gehen würde, wie schnell man dem Beispiel des oder der anderen folgen würde und wie lustvoll all die Verlockungen plötzlich erscheinen. Man ist längst über die erste Schwelle gegangen, teils aus Neugierde, teils aus Neigung.

Der Punkt ohne Rückkehr - Angst und Wonne

Das Leben ist schon merkwürdig: Kurz bevor der eigentlichen Entscheidung, dem Punkt ohne Rückkehr, wird uns noch einmal deutlich, dass die Begierde, die wir nun schon intensiv fühlen, sich noch einmal mit den Werten abgleicht, die kalt den Rücken hinaufkriechen: „Das tut man nicht“, „davon könnte man abhängig werden“, oder gar „es ist zu gefährlich für mich“. Daneben kämpfen Angst und Pioniergeist miteinander: „Ich mag mich nachher nicht mehr im Spiegel ansehen, weil ich es getan habe“ konkurriert mit „Wenn ich es nicht tue, mag ich mich nachher nicht mehr im Spiegel ansehen, weil ich feige war“.

Ist der Punkt ohne Rückkehr einmal überwunden, geht gottlob zumeist alles gut. Man wundert sich, wie erregend die Begegnung mit dem Unbekannten sein kann: Süße und bittere Lüste kommen auf uns zu wie beim ersten Besuch in einem indischen Restaurant. Wir werden überschüttet mit süßen Zärtlichkeiten und verbrennen uns an den scharfen roten Pfefferschoten des Schmerzes, und am Ende werden wir den neuen Freunden vielleicht sagen: „Danke, dass ich diese Erfahrung machen dufte“.

Das Erwachsenenleben erfordert eigenständige Entscheidungen

Das erste Mal etwas Ungewöhnliches tun, etwas, das nicht der Norm entspricht – irgendwie gehört dies zum Erwachsenenleben. Gegen jeden Rat entscheiden wir uns, den sicheren Beamtenstatus aufzugeben und eine selbstständige Tätigkeit aufzunehmen – woran die Schwiegermutter schier verzweifeln will.

Was dem Erwachsenen im Berufsleben recht ist, darf ihm im Liebesleben durchaus billig sein: Die ausgetretenen Pfade zu verlassen und sich den schärferen Lüsten der anderen zuzuwenden, steht ihm frei wie jede andere Entscheidung auch.

In etwas hineingeraten? Nur beim ersten Mal glaubwürdig

Die wenigen Menschen, die am Ende sagen: „Ich bin da in etwas hineingeraten“ sollten nicht der Maßstab dafür sein, neue Wege der sexuellen Erfüllung gar nicht erst zu versuchen. Ich kenne einige Frauen, die immer wieder „die falschen Männer kennenlernen“ wie auch solche, die behaupten, „niemals für einen ONS bereit gewesen zu sein“ und dann schluchzend sagen: „Ich weiß überhaupt nicht, wie mir das passieren konnte.“ Nun bitte: Wer nicht weiß, warum ihm etwas passieren konnte, der muss lernen, es zu erkennen, sonst passiert es wieder. Übrigens ist dies tatsächlich so. Die Dame, die gestern nicht wusste, warum sie auf den Macho hereinfallen konnte, der sie erst betrunken gemacht und dann „flachgelegt“ hat, wird sich morgen von einem anderen Macho mit anderen Drinks bettbereit machen lassen, und dann wird sie einem anderen Menschen vorweinen, „sie hätte nicht geglaubt, das ausrechnet ihr so etwas passieren würde“.

Foto © 2010 by Alaskan Dude

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