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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Liebe – die lustvolle Herausforderung

das erst mal: aufregend in jeder hinsicht


Liebe ist für uns alle eine Herausforderung. Wer sich noch erinnert, wie er seine erste Freundin oder seiner ersten Freund hatte, und „es“ noch nie gemacht hatte, der weiß, wie groß die Herausforderung ist. Man weiß nicht genau, wie weit man selbst gehen will oder was man sich schon zumuten möchte. Die Aussicht auf den ersten Sex ist nicht wie Straßenbahnfahren: Ich kann nicht einsteigen und an der nächsten Station wieder aussteigen. Klar könnte ich das, logisch. Aber wenn ich es tue, weiß ich ja nicht, was ich eigentlich wissen wollte: Was erlebe ich eigentlich in Körper und Seele, wenn ich einmal richtig „loslasse“. Nein, es ist eher, wie Achterbahn fahren: Einmal eingestiegen kommst du nicht mehr heraus. Wie auch bei der Achterbahn gibt es in der Liebe keine verkürzten Probefahrten zum Eingewöhnen. Sicher, es gibt Bremsen und Notbremsen. Mann kann „Nein“ sagen, sicherlich. Doch wie sagt man „Nein“, wenn man zuvor „Ja, unbedingt“ gesagt hatte? Was, wenn die eingeweihte Freundin am nächsten Tag fragt, „na, wie war’s? Und man muss sagen: „Du, ich hab im letzten Moment gekniffen?“

Wenn man jetzt einen Psychologen fragt, dann sagt der natürlich: „Man kann immer Nein sagen, zu jedem Zeitpunkt“ – und er hat selbstverständlich recht. Die Entscheidung bei absoluter Nichterregung, vollständiger Bekleidung, unterkühlter Beraterpraxisstimmung, bei Neonlicht und ohne Alkohol fällt immer leicht. Doch was, wenn man schon leicht feucht ist, die Bluse schon am Boden liegt, die Frühlingsluft duftschwer ist, die Kerzen sanftes Licht verbreiten und drei Glas Sekt schon den Kopf von Hemmungen befreit haben? Wer sagt dann noch: „Ach, Max, ich hab mir das jetzt anders überlegt, heute eigentlich doch lieber nicht?“

Vergessen wir nie, dass Liebe ein Prozess ist, denn wir nicht vollständig planen können. Nicht ist scheußlicher, als zu wissen, dass man „ins Bett eingeladen wird“ – dann muss es sein, heute, Per Ritual, das Bett in besonderer Weise mit schwarzer Seide bezogen, das Negligé im Badezimmer versteckt, um vorher noch mal zu duschen und dann aufzutreten wie eine billige Filmnutte? Ja, es mag Männer geben, die das wollen. Die meisten aber nicht – sie wollen aus der Situation heraus überrascht und fasziniert werden.

In der Liebe gibt es die erotische Herausforderung ja nicht nur einmal, nicht nur beim ersten Mal – bei jeder neuen Freundin, jedem neuen Freund kommt sie wieder zum Tragen: Was mute ich mir zu, was kann ich ihm zumuten? Was will ich schenken, was könnte er fordern? Bin ich zu erfahren oder zu unerfahren für ihn?

Doch nicht nur jeder neue Mensch im Lebenslauf der leibe ist eine neue Herausforderung – lang gehegte oder plötzlich entdeckte Sehnsüchte, pikante Wünsche, die man kaum auszusprechen wagt, der wiedererwachende Wunsch nach dem eigenen Geschlecht oder die Lust auf Bestrafung – all dies wuselt und gruselt in der Menschheit herum und treibt sie immer wieder dazu, in die Achterbahn, die Geisterbahn oder sonst wo hin einzusteigen, wo man das einmal erworbene Ticket nur abfahren oder verfallen lassen kann.

Fragt sich: Soll man oder soll man nicht? Ja, wenn das so einfach wäre. Ist es aber nicht. Eigentlich kann man nur sagen: Möglichst nie mit völlig Fremden etwas auszuprobieren, dessen Wirkung man nicht kennt – nicht, dass es Ihnen so geht wie einem Freund: Als er zum Blind Date mit einer selbstverständlich nagelneuen, schönen du exotischen Frau in einem indischen Restaurant saß, fragte der Kellner „indische oder europäische Würzung?“ Er entschied sich für „indisch, selbstverständlich“ und brauchte drei Flaschen Selters, um wenigstens ein Viertel des Gerichts essen zu können, während er ein Hemd völlig durchschwitzte. Was uns zeigt: Das Fremde sollte man zunächst in kleinen Dosen genießen, und dann mit Menschen, die man kennt.

Für die Liebe gilt vor allem: Man kann fast alles tun, aber man sollte nicht vergessen, wer man ist – und so schön wie die erotischen Träume sind die erotischen Realitäten eben oft nicht – vor allem nicht im Bereich der Swinger, BDSM-Liebhaber und Bi-neugierigen. Der beste Schutz ist ein gesundes Selbstbewusstsein, das man keinesfalls an der Garderobe zurücklassen sollte. Die Persönlichkeit gibt man nur auf Zeit und nur im Spiel auf – nicht im wirtlichen Leben, denn wer das tut, hat schon einen Schritt in den gesellschaftlichen Abstieg getan.

Was meint ihr?

Tilefoto © 2006 by greggoconnell

Bild links nach einer Grafik von Paul Kamm

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