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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Trickverführer: Nun hast du sie im Bett – na und?

trickverführung

Wenn man den alternden Machos glauben darf, die immer in die Pampe hauen, dass es spritzt, dann müsst ihr alle „cocky and funny“ werden, Jungs. Das heißt auf Deutsch so viel wie frech und witzig. Für diejenigen, die nicht zu den „bildungsfernen Schichten gehören“: So etwas nennt man „charmante Frechheiten“ .

Nun ist es ja so: Frechheiten kommen in der Regel immer dann gut an, wenn sie charmant vorgetragen werden – und auch umgekehrt wird ein Schuh draus: Ein charmanter Mann kann eigentlich sagen, was er will und tun, was er will – die Frauen werden ihm auch alle Frechheiten verzeihen – und einige dieser Frechheiten werden sie sogar lieben.

Blieben wir einen Moment bei den „charmanten Frechheiten“. Was wäre das Gegenteil? Richtig, „belanglose Artigkeiten“, die bis an den Rand der Schleimerei gehen können. Nun will keine flirtende Frau belanglos sein, und „Artigkeiten“ haben ihren Platz bestenfalls noch beim Small Talk.

Ziemlich dumm ist, zu behaupten, das sei so als „würde man seine kleine Schwester ein wenig aufziehen“, denn erstens haben nicht alle Männer kleine Schwestern, also keine Vergleiche, und zweitens ist das „Aufziehen“ eine spielerische, ziellose Machtdemonstration, und drittens hat die kleine Schwester keine Flirtwünsche an den Bruder (das hoffen wir jedenfalls mal).

US-Trickverführer und deutsche Nachahmer zielen auf die Verlierer

Die Kataloge der Herren Verführmeister sind lang – und sie sind verräterisch. Der eigentliche Rezipient ist der Verlierer, der bisher vergeblich versucht, in US-amerikanischen Bars die „heißen Frauen“ aufzureißen und sauer darüber ist, dass sie andere abgeschleppt haben. Das Schema muss simpel sein, sonst würde es nicht in die Verliererköpfe hineingehen – deshalb solche Begriffe wie „cocky and funny“ für die Grundseinstellung und „push & pull“ für die Komplimente.

Das Problem bei den „Werken“ dieser Leute ist ja nicht nur, dass sie bei US-Autoren abgeschrieben werden – dass tun viele Datingberater in Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse in Europa. Nein, das eigentliche Problem ist, dass sie auf einen bestimmten Frauentyp ausgerichtet sein, der „im Grunde“ abgeschleppt werden will, der aber stets sagen würde „um Himmels willen, doch nicht ich“.

Manchmal klappt die Trickverführung – aber lohnt es sich?

Ich will gar nicht behaupten, dass die von den „Flachlegern“ gelehrten Vorgehensweisen niemals wirksam sind. Es gibt genug Frauen, die froh sind, überhaupt einmal angesprochen zu werden, und es gibt solche, die zwar die mühevoll erlernten Strategien der Herren durchschauen und dennoch mitspielen – da konnte man flapsig sagen „man gönnt sich ja sonst nichts“. Ja, ich will soweit gehen, zu behaupten, dass es auch naive, emanzipierte und an sich selbstbewusste Frauen geben könnte, bei denen ein Trickverführer einmal Glück hat.

Recht dümmlich ist nur die Behauptung, man könne mit strategischem Vorgehen oder gar Psychotricks „jede Frau in kürzester Zeit herumkriegen“.

An dieser Stelle wäre der richtige Zeitpunkt, einmal zu fragen: „Na, und was habe ich dann davon?“ Ist „Frauen herumkriegen“ etwa ein Wettbewerb wie „Tore schießen“? Was hat man davon, eine Frau sechs Stunden lang verbal zu betrommeln, gelegentlich strategisch zu betatschen und nebenbei noch mit Alkohol abzufüllen und sie dann in irgendeiner unerotischen und trostlosen Umgebung flachzulegen?

Wollen Trickverführer den Bordellbesuch einsparen?

ein mitglied der zielgruppe?
Na klar – wer es schafft, der hat einen Besuch im Bordell eingespart und hat einmal gezeigt, dass er der „große Macker ist“. Aber halt: Was ist so toll daran,sich einmal mit einer angetrunkenen Frau austoben? Ist das ein wundervolles Leben? Ist man wirklich froh über eine Zufallsfrau, eine, die sich leichtfertig jedem hingibt, der sie ins Bett labert und abfüllt? Lohnt es sich, dafür viel wertvolle Zeit in Bars zu verschwenden und Drinks zu bezahlen? Ich kann nur immer hoffen, dass die Verführungslehrlinge wenigstens Kondome benutzen, denn Frauen, die sich in Bars abschleppen lassen, tun dies ja nicht nur einmal – und eine Geschlechtskrankheit fängt man sich schnell – abgesehen davon, dass sich auch schon Frauen bei ONS schwängern ließen. Bei labilen Charakteren muss man mit allem rechnen, auch damit. Manchmal wäre ein Bordellbesuch sicher risikoloser gewesen.

Führen beim Verführen – ja. Miese Tricks - nein

Klar ist: Frauen mögen, wenn Männer sie führen beim Verführen, und klar ist auch, dass jede kluge Frau dem Mann den Ruhm der Initiative überlässt, auch, wenn sie selbst daran mitgewirkt hat. Klar ist aber auch: Frauen mögen nicht, wenn sie behandelt werden, als seien sie nichts als Beischlafmaterial, das in die Betten verfrachtet werden muss. Nicht von ungefähr bezeichnen die Meisterverführer ihre Opfer wie Vieh: „So, wie ich euch das hier beschreibe, Freunde, kriegt ihr damit die drei bis vier Stück heißesten Frauen, die an der Bar herumhängen“.

Ja – und was ist das Fazit?

Vor allem dies: Ein Mann mit Charme und liebvoller Frechheit baucht keine Anleitung, um Frauen zu verführen, sondern dem fliegen sie ganz von selbst zu. Bei den talentierten, aber schüchternen Männern mögen Verführungsratgeber wirken - falls man sich selbst und die Frauen entpersönlichen will und es nur um den Sex geht. Die Verlierer allerdings bleiben Verlierer – bei ihnen gewinnen nur die Verleger und Autoren einschlägiger Bücher.

Anmerkungen: Die Idee zum Artikel kam mir bei der Lektöre eines Artikels von Cassy Bouffier. Das Zitat des Trickverführers wurde umformuliert, steht aber sinngemäß so in einem einschlägigen Artikel
http://cassybouffier.wordpress.com/2010/06/03/und-wieder-einmal-ein-mannerratgeber/.

Titelfoto: © 2006 by jonrawlinson

Bild rechts: © 2009 by greyloch

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