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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Gnaden-Sex, Mist und die Freiheit, Sex zu schenken

Sex - kein Mitleid, keine Gnade - aber vielleicht ein Geschenk?
Der Morgen hat kaum begonnen, das lese ich: „Sextherapeutin findet Gnaden-Sex Mist“ - nein, ich verlinke nicht auf den Artikel im „Tagblatt“, weil er keine Informationen bietet, sondern von der Zeitung für Werbezwecke benutzt wird. Auf diese Weise weiß ich auch nicht, ob das Wort „Gnadensex“ im Artikel wiederholt wird.

Ich lese noch schnell anderwärts: „Viele lassen sich auf Gnadensex ein“.

Also dann mal los - was ist Gnade?

Das wissen wir recht genau, und ich zitiere ein altes Lexikon, in dem es heißt:

Gnade (lat. Gratia), im Allgemeinen jedes Wohlwollen des Höhern gegen den Niedern, insbesondere die Machtvollkommenheit des Souveräns, insofern sie Vergünstigungen zu Teil werden lassen kann, auf welche ein Rechtsanspruch nicht besteht.

Also: Der/die Höhergestellte gewährt einem Untertanen, Angestellten oder Lakaien (alle m/f/d) eine Gunst, auf die kein Rechtsanspruch besteht, also aus freien Stücken nach Lust und Laune.

Die entlarvende Wortwahl: Gnadensex

Schon entlarvt durch das Wort Gnadensex. Es ist ein Übergriff auf die Sprache, der mich bei Psychologinnen/Psychologen kaum noch wundert. Wer es in Deutsch besser ausdrücken kann, würde „Mitleidsex“ sagen. Das hieße: Jemand vögelt mit einem/einer anderen aus Mitleid, weil diese oder sie einen so großen Drang hat. Er/sie wird also bedauert, und deswegen wird Sex geschenkt. Doch auch dieser Begriff ist willkürlich gewählt. Sex aus Mitleid – geht das jemanden etwas an?

Im Allgemeinen ist es so, dass dies niemand interessieren dürfte - es ist privat, denn jeder Erwachsene kann Gunst, Lust oder Sex an andere Erwachsene verschenken, wie er will. Aber offenbar steckt mehr dahinter, und das interessiert Psychologinnen und Psychologen, weil sie eine Art „inneren Zwang zur Hingabe“ darin sehen.

Der Ursprung der Begriffe

Als Wortschöpfer der Begriffe gilt der Arzt David Schnarch, der - wie kann es anders sein - über die Thematik mehrere Bücher geschrieben hat, die auch ins Deutsche übersetzt wurden. Die Begriffe „Mercy Sex“, „Mercy Fuck“ oder „Pity Sex“ (bei Schnarch tatsächlich „mercy fuck“), wurden dann ins Deutsche übersetzt, und zwar „Mercy“ mit Gnade, „Pity“ mit Mitleid. Daraus entstand dann „Mitleidssex“ wie auch „Gnadensex“. Das „F-Wort“ wird dabei vermieden.

Sex - sind die Motive immer „ethisch und psychologisch korrekt?“

Statt den Begriff „schenken“ oder wenigstens „geben“ zu verwenden, versuchen Psychologen/Psychologinnen den Sex zu idealisieren oder zu veredeln und dem oder der „Schenkenden“ allerlei psychische Mängel zu unterstellen. Zum Beispiel, dass sie von „falschen Motiven zum Mitmachen“ geleitet würden, dass ihnen ein „schlechtes Gewissen eingeredet“ würde und sie (offenbar abgestoßen von all dem) nach dem Prinzip „Augen zu und durch“ handeln würden. Niemand bezweifelt, dass es so etwas gibt - aber die Psyche der Menschen liegt nicht frei. Und genau genommen sind die Beweggründe, „Sex zu schenken“ oder „Sex einzusetzen“ recht vielfältig und nicht immer von „ethisch sauberen“ Motiven geprägt.

Gnadensex - Nur ein Schlagwort?

Lassen wir doch einmal stehen, dass jeder erwachsene Mensch frei und gleich entscheiden kann, wann, wie oft und wem er einem andere erwachsenen Menschen Sex schenkt. Sollte er darunter leiden oder glauben, zu viel zu geben oder zu wenig „zurückzubekommen“ so könnten Psychologinnen und Psychologen das Wort ergreifen und Hilfe anbieten.

Doch etwas anderes ist eingetreten: „Gnadensex“ oder „Mitleidsex“ ist zum Schlagwort geworden und „unter die Räder gekommen“. Und da machen die „üblichen Verdächtigen“ kräftig mit.

Zitat: Meyers Lexikon, historisch
Hinweis: Um diesen Artikel zu schreiben, wurde in etwa zwei Dutzend Quellen recherchiert.
Bild: Historisches, nachkoloriertes SW-Foto.

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