Gibt es sieben Merkmale für den richtigen Partner?
Die Sieben - ach die Sieben. Sie muss herhalten, um eine psychologische Erklärung dafür zu geben, dass Menschen zusammenkommen oder auch nicht. Und wer weiter in den Tiefen des Internets gräbt, findet dort solche schrägen Meinungen:
Was ist mit den Sieben Merkmalen?
Der Psychologe Gregory Webster, seines Zeichens Professor an der University of Florida, beschäftigt sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem aber mit dem Teil, in den die Liebe hineinwirkt. Das nennt der Amerikaner „romantische Beziehungen“ - und wir hier in Deutschland Liebes- oder Paarbeziehungen.
Verschiedentlich wird nun veröffentlicht, er habe „sieben Merkmale“ gefunden, die für die Partnersuche essenziell wichtig wären. Nicht mehr und nicht weniger. Und das, was dann in der Zeitung steht, ist: Diese Merkmale wären bei allen Menschen gleich.
Der Professor hat dies in der Tat beforscht – und zwar anhand der Ausschlusskriterien. (Deal Breakers). Davon fand er sieben an der Zahl. Meist wird der Rückschluss veröffentlicht, also die sieben Punkte, die so wichtig sind, dass sie in jeder Beziehung hinterfragt werden sollten.
Die sieben Punkte des Psychologen für die Beziehung
So, und nun geht es los – was sind diese Punkte (die Reihenfolge ist willkürlich gewählt)
1. Ist die Person attraktiv für mich?
Alles klar? Eine Person, die für dich nicht attraktiv ist, willst du nicht treffen oder jedenfalls nicht noch einmal treffen. Gemeint ist vor allem das Äußere, der erste Eindruck, die Erscheinung.
2. Lebt die Person gesund?
Bei Beziehungen spielt eine große Rolle, ob der Lebensstil dazu führen wird, lange Jahre miteinander zu verbringen und Nachkommen großzuziehen. Insofern ist wichtig, wie er/sie sich ernährt, zu Drogen (auch Rauchen und Alkohol) steht, Sport treibt oder sich anderweitig „fit“ hält.
3. Wie ist sein/ihr sozialer Status in der Gesellschaft?
Das Ansehen in der Gesellschaft kann ein Kriterium sein. Hat er/sie überhaupt eine Art „Ansehen“? Hat er/sie einen guten Beruf oder ein passables Einkommen? Besitzt die Person Macht oder ist sie anderweitig angesehen?
4. Wie ist sein / ihr Charakter?
In der Überschrift habe ich „Charakter“ gewählt – in Wahrheit ist die Summe der „Persönlichkeitsmerkmale“ gemeint. Das heißt: Welche Alltagseigenschaften oder welches Verhalten finde ich an ihm/ihr gut? Kann ich davon etwas nutzen? Wie wirken sie sich sonst auf mich aus?
5. Beziehungsziele - wie steht es um Bindung und Freiheit?
Heute will jeder Mensch bestimmte Freiheiten behalten, wenn er eine Beziehung eingeht. Diese können sehr unterschiedlich sein - mancher braucht mehr Freiraum, ein anderer mehr Nähe. Die Grundfrage ist immer: Fördert der andere mich durch seine Anwesenheit oder erdrückt er mich?
6. Paarungsstrategien – Beziehungsverhalten
Nicht alle Paare wollen „monogame Ehen“ oder Familien. Dieser Punkt ist relativ neu – vor etwa 25 Jahren wurde kaum danach gefragt. Heute wird gelegentlich gefragt, wie „Offen“ die Beziehung für andere sein soll, ob beispielsweise „Dritte“ geduldet oder gar in die Beziehung eingeschlossen werden sollen. Normalerweise wird das Thema nur von Personen angesprochen, die solche Parallelbeziehungen wollen
7. Religion und Weltanschauung
Ob Religion, Politik oder „nur“ Weltanschauung – wer eine extreme Richtung angehört oder sich mit „Herzblut“ engagiert, der möchte, dass sein Partner (seine Partnerin) ähnliche Ziele verfolgt. Für die meisten anderen Personen ist dieser Punkt unerheblich.
Hat der US-Professor recht?
Ich persönlich halte diese Auflistung für ziemlich willkürlich. Wenn die Presse teilweise behauptet, es gäbe „tatsächlich nur sieben Merkmale“ (1), dann unterliegt sie einer Täuschung, denn das, was Partnersuchende wirklich interessiert, ist der Blick auf die Zukunft. Und dieser Blick, der ohnehin etwas schwierig ist, besteht nicht aus drei, fünf, sieben oder neun Punkten, sondern aus einem Geflecht der Eigenschaften beider Partner.
Der Rat von den Experten der Liebeszeitung
Zuletzt ein Tipp für Dich persönlich:
Wenn du deine Möglichkeiten und Grenzen kennst, weißt du auch, was dir am wichtigsten ist und worauf du verzichten kannst. Dazu braucht man weder ein Psychologiestudium noch ein Beuteschema. Frag dich nur: Was will ich von einer Beziehung?
(1) Einige Informationen aus dem "Express"
Hintergründe und Erläuterungen (englisch): The Science Explorer
Nach Josef Paneth ist die Sieben die erste Primzahl im psychologischen Sinn.
Was ist mit den Sieben Merkmalen?
Der Psychologe Gregory Webster, seines Zeichens Professor an der University of Florida, beschäftigt sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem aber mit dem Teil, in den die Liebe hineinwirkt. Das nennt der Amerikaner „romantische Beziehungen“ - und wir hier in Deutschland Liebes- oder Paarbeziehungen.
Verschiedentlich wird nun veröffentlicht, er habe „sieben Merkmale“ gefunden, die für die Partnersuche essenziell wichtig wären. Nicht mehr und nicht weniger. Und das, was dann in der Zeitung steht, ist: Diese Merkmale wären bei allen Menschen gleich.
Der Professor hat dies in der Tat beforscht – und zwar anhand der Ausschlusskriterien. (Deal Breakers). Davon fand er sieben an der Zahl. Meist wird der Rückschluss veröffentlicht, also die sieben Punkte, die so wichtig sind, dass sie in jeder Beziehung hinterfragt werden sollten.
Die sieben Punkte des Psychologen für die Beziehung
So, und nun geht es los – was sind diese Punkte (die Reihenfolge ist willkürlich gewählt)
1. Ist die Person attraktiv für mich?
Alles klar? Eine Person, die für dich nicht attraktiv ist, willst du nicht treffen oder jedenfalls nicht noch einmal treffen. Gemeint ist vor allem das Äußere, der erste Eindruck, die Erscheinung.
2. Lebt die Person gesund?
Bei Beziehungen spielt eine große Rolle, ob der Lebensstil dazu führen wird, lange Jahre miteinander zu verbringen und Nachkommen großzuziehen. Insofern ist wichtig, wie er/sie sich ernährt, zu Drogen (auch Rauchen und Alkohol) steht, Sport treibt oder sich anderweitig „fit“ hält.
3. Wie ist sein/ihr sozialer Status in der Gesellschaft?
Das Ansehen in der Gesellschaft kann ein Kriterium sein. Hat er/sie überhaupt eine Art „Ansehen“? Hat er/sie einen guten Beruf oder ein passables Einkommen? Besitzt die Person Macht oder ist sie anderweitig angesehen?
4. Wie ist sein / ihr Charakter?
In der Überschrift habe ich „Charakter“ gewählt – in Wahrheit ist die Summe der „Persönlichkeitsmerkmale“ gemeint. Das heißt: Welche Alltagseigenschaften oder welches Verhalten finde ich an ihm/ihr gut? Kann ich davon etwas nutzen? Wie wirken sie sich sonst auf mich aus?
5. Beziehungsziele - wie steht es um Bindung und Freiheit?
Heute will jeder Mensch bestimmte Freiheiten behalten, wenn er eine Beziehung eingeht. Diese können sehr unterschiedlich sein - mancher braucht mehr Freiraum, ein anderer mehr Nähe. Die Grundfrage ist immer: Fördert der andere mich durch seine Anwesenheit oder erdrückt er mich?
6. Paarungsstrategien – Beziehungsverhalten
Nicht alle Paare wollen „monogame Ehen“ oder Familien. Dieser Punkt ist relativ neu – vor etwa 25 Jahren wurde kaum danach gefragt. Heute wird gelegentlich gefragt, wie „Offen“ die Beziehung für andere sein soll, ob beispielsweise „Dritte“ geduldet oder gar in die Beziehung eingeschlossen werden sollen. Normalerweise wird das Thema nur von Personen angesprochen, die solche Parallelbeziehungen wollen
7. Religion und Weltanschauung
Ob Religion, Politik oder „nur“ Weltanschauung – wer eine extreme Richtung angehört oder sich mit „Herzblut“ engagiert, der möchte, dass sein Partner (seine Partnerin) ähnliche Ziele verfolgt. Für die meisten anderen Personen ist dieser Punkt unerheblich.
Hat der US-Professor recht?
Ich persönlich halte diese Auflistung für ziemlich willkürlich. Wenn die Presse teilweise behauptet, es gäbe „tatsächlich nur sieben Merkmale“ (1), dann unterliegt sie einer Täuschung, denn das, was Partnersuchende wirklich interessiert, ist der Blick auf die Zukunft. Und dieser Blick, der ohnehin etwas schwierig ist, besteht nicht aus drei, fünf, sieben oder neun Punkten, sondern aus einem Geflecht der Eigenschaften beider Partner.
Der Rat von den Experten der Liebeszeitung
Zuletzt ein Tipp für Dich persönlich:
Wenn du deine Möglichkeiten und Grenzen kennst, weißt du auch, was dir am wichtigsten ist und worauf du verzichten kannst. Dazu braucht man weder ein Psychologiestudium noch ein Beuteschema. Frag dich nur: Was will ich von einer Beziehung?
(1) Einige Informationen aus dem "Express"
Hintergründe und Erläuterungen (englisch): The Science Explorer
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