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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die wundersame Welt der erotischen Sehnsüchte

Lust - in Wirklichkeit oder besser im Traum?


Unser Leben ist von Träumen und Sehnsüchten ebenso durchzogen wie von der Realität, doch schon bald bemerken wir: Die Realität ist zwar erregender, aber diese Erregung hält nicht lange. Zwar sehen wir uns nach sanften Berührungen, die uns zum Schnurren bringen ebenso wie nach wollüstigen Schreien in unserer Ekstase, doch wann bekommen wir dieses schöne Arrangement wirklich? Gekonnte, wohldosierte Verführungen, sanftes Erschauern, überraschend Wendungen, die uns in neue, unbekannte Welten eintauchen lassen?

Während ich dieses schreibe, kommt mir der alte Spruch in den Sinn: Du musst viele Frösche küssen, bevor du einen Prinzen findest. So in etwa funktionier ja Realität: Du musst viele Lover durchziehen, bis du einen findest, mit dem die Liebe wirklich schön ist – und der muss nicht einmal unbedingt dein Prinz sein.

Die Macht der Fantasie - die Sehnsüchte werden enthüllt

Mit der Macht der Fantasie beschleunigt sich die Wanderung unserer Gedanken – und lässt uns von einem wundervollen Prinzen- oder Prinzessinnenbett ins andere wandern. In der Fantasie haben wir die freie Auswahl unter unseren Bettgefährtinnen und Bettgefährten: Frauen, Männer, Paare, was wir wollen. Wir können ihnen die Gesichter von Filmstars oder Verbrechern, Sekretärinnen oder Huren geben. Auch wenn es manche Menschen erschrecken dürfte: Manchmal tragen sie die Masken von Personen aus unserer nächsten Nähe. Für Männer die vollbusige Empfangsdame oder die flirterfahrene Küchenhilfe, für Frauen der männlich-markante Verkaufsingenieur oder der muskulöse Hilfsarbeiter aus der Packerei. Die Fantasie kennt keine sozialen Grenzen. Wir stellen uns vor, mit ihr oder ihm allein zu sein und entwicklen Szenarien dazu – wilde Träume, die niemals Wirklichkeit werden. Doch unsere Fantasien überschreiten die Grenzen, holen sie fiktiven Gestalten in wundervolle Szenarien hinein, die alleine wir kennen. Wer Erfahrungen mit dieser wilden Fantasiewelt hat, der weiß, dass es oft nicht beim „reinen Traum“ bleibt. Die Fantasiewelt wird gefüllt mit der selbst erzeugten Lust, in der sie sich schließlich auflöst. An nächsten Tag, wenn wir dem Menschen begegnen, von dem wir träumten, senken wir vielleicht den Kopf, schämen uns ein wenig. Wir hätten als Traumsurrogat einen Menschen wählen sollen, der uns ferner ist.

Die Angst vor dem Partner beim Geständnis der Sehnsüchte

Das Problem der meisten Menschen ist ja dies: In unseren Träumen sind die Liebhaber immer das, was wir in sie hineinlegen – aber in der Realität haben sie Bartstoppeln, Mundgeruch oder eklige Slips, haben nicht einmal die grundlegendsten Fertigkeiten für ein schönes Vorspiel oder wollen für sich selbst das meiste aus der Situation herausholen.. Zudem haben viele Menschen eine innere Sperre dagegen, bei einem erotischen Wunsch zurückgewiesen zu werden: Der Ehemann fürchtet, dass die Ehefrau vor Entsetzen zur Nachbarin flieht, wenn er ihr von seinem Wunsch nach einer Prostatastimulation erzählt, während die Ehefrau und Mutter in entsetzte Augen blickt, wenn sie ihrem Mann gesteht, sie würde die Liebe einmal gerne hilflos gefesselt genießen. In der Tat sind manche dieser Ängste nicht unbegründet, denn wer derartige Wünsche äußert, wird nicht selten mit Verachtung gestraft.

Fantasien mit dem dem Partner verwirklichen? Und was, wenn man Single ist?

Auch Paaren, die sich über gemeinsam zu erkundende Fantasien einig sind, schaffen dies nicht immer: Die emotionale Nähe ist eher kontraproduktiv, oder mit anderen Worten: Der Partner kann die „völlig andere“ Rolle nicht glaubhaft verkörpern. Nur einen „nuttigen Fummel“ anzuziehen, macht nun wirklich noch keine Halbweltdame aus, wenn man sich nicht auch so verhalten kann – wenigsten für die eine süße Stunde, die man miteinander spielt. Schwieriger wird es noch, wenn man einen Dritten oder ein Paar zur Erfüllung braucht: ein Dreier? Ja, woher bitte, nimmt man dann den Dritten? Wer ohne Partner ist, hat es noch schwerer: Wie überzeugt man eine Fremde oder einen Fremden, auf ein erotisches Spiel einzugehen? Wie hoch ist das Risiko, das dabei verbleibt? Was passiert, wenn man einem Paar folgt, um ein Abenteuer einzugehen? Wäre es für ein Rollenspiel nicht besser, gleich jemanden anzuheuern, der sich mit so etwas auskennt? Genau ab hier gibt es Unterschiede bei den Geschlechtern: Männer wissen die Plätze, an denen ihnen jede Illusion gegen Geld zur Verfügung steht – für Frauen existieren diese Orte oft gar nicht.

Erotische Literatur - das vergessene Füllhorn der Sehnsüchte

Was bleibt, ist das innere Universum der Sehnsüchte, das wir beliebig mit Inhalt füllen können. Die Literatur, schon immer ein galanter Verführer, weiß um die wilden Sehnsüchte der Frauen und Männer, die ein wenig Hilfe benötigen, um die inneren Lüste in Schwingungen zu bringen. Ob Orgien, Dreier, Schläge, lesbische Beziehungen oder gar eine Entführung – die erotische Literatur deckt heute alles ab. Filme tun dies zwar auch, aber in ihnen geschieht viel zu viel Konkretes, und deshalb bleibt die Fantasie oft auf der Strecke: Wird die „Femme fatale“ erst einmal durch eine Schauspielerin verkörpert, hat sie nur noch den Bruchteil des Charmes einer Frau der Romanwelt.

Gerade Bücher – mehr noch als Filme – können über die Realität weit hinausgehen. In ihnen sind die Heldinnen und Helden völlig uneingeschränkt zur Liebe bereit, können man jedem Ort und in jeder Lage die Liebe vollziehen und müssen sich niemals Gedanken über die kleinen Hemmnisse der Lust machen. Weil wir ihre Gesichter nicht sehen, schreiben wir ihnen her die Gefühle zu, die wir selber haben würden, wenn wir an ihrer Stelle wären. Mancher Leser durchlebt jede Faser des Geschehens wie am eigenen Leibe, malt sich in der Fantasie die Gesichter und Körper der Protagonisten aus und leckt sich dabei die Lippen.

Realität oder Traumwelt der Sehnsucht?

Ist es also falsch, in einer Welt der Sehnsüchte zu verbleiben?

Es ist weder richtig noch falsch, sondern eine Frage des persönlichen Ermessens. Das Hineingleiten in Träume sind gelegentlich um so viel schöner als die Wirklichkeit, dass man sie nur empfehlen kann – und vor allem sind sie sicher. Die Realität erotischer Experimente ist hautnaher, zupackender und direkter, und wer seine Grenzen kennt, wird sie auch meistern. Allerdings hat die Realität auch Risiken, die umso höher sind, je ungewöhnlicher die Praktiken sind. Die Entscheidung liegt also – wie so oft – ausschließlich bei der Person.

Titelbild © 2007 by frankonot

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