Schmutzige Fantasien, visuelle Darstellungen, Frauen und das reale Verlangen
Forscher wissen seit Jahrzehnten: Die erotischen Fantasien der Menschen weichen von dem, was sie selber wagen wollen, deutlich ab.
Tabu-Themen im Hintergrund
Am deutlichsten zeigte sich dies in bisherigen Studien an den Themen Bisexualität, Unterwerfungsfantasien und Voyeurismus. Das Ventil war und ist die Literatur, deren Konsum nicht weiter auffällt – schließlich stehen die „FSOG“ in vielen bürgerlichen Bücherregalen. Wer den Schritt zur visuellen Erotik wagt, die meist abfällig als Pornografie bezeichnet wird, gerät allerdings schnell ins Zwielicht.
Bilder, die Männer anregen - sehr einseitig
Die meisten „gewöhnlichen“ Mitmenschen wissen, was „der Mann braucht“ – nämlich pornografische Filme zur frivolen Erregung. Sie sind schrecklich langweilig: Die Dame zieht sich möglichst schnell aus, geht in die Knie, beschäftigt sich eine Weile mit seinem Gehänge … und legt sich dann bereitwillig hin, um den Rest zu zelebrieren. Diese Art der Darstellung goutieren Frauen offenbar nur selten.
Das Rätsel, was die Frau bevorzugen würde, ist allerdings schnell gelöst: Aktionen aller Art, die irgendwie irgendetwas mit sinnlicher, aber dennoch heftiger Sexualität zu tun haben. Das wissen wir seit langer Zeit – aber es wird immer wieder mehr oder weniger bewusst unter die Teppichkante gekehrt.
Ablehnen - und dennoch erregt sein - geht das?
Kürzlich stellte ein Team um Professor Shor allerdings noch etwas viel Erstaunlicheres fest, denn offenbar suchten Frauen häufig nach Videos, die Sadomasochismus, Fesselungen, Disziplin, Dominanz und Unterwerfung enthielten. Etwa zwei Drittel dieser Frauen genossen die Szenen, bestanden aber darauf, dass die jeweiligen Aktivitäten einvernehmlich sein müssten.
Wie schon zuvor, zeigte auch die neue Studie, dass die meisten Frauen aggressiven Sex und typische SM-Szenen nur im Zusammenhang mit Film-Fantasien oder Tagträumen genießen konnten. Keinesfalls wollte sie diese Szenen selber durchleben.
Diese Erkenntnisse entstammen einer noch recht „überschaubaren“ Studie. Sie wurde 2021 veröffentlicht – ein Buch dazu, das Professor Eran Shor zusammen mit Kimberly Seida 2020 verfasste, kann auf der Webseite von Taylor Francis angelesen werden.
Die Studie untermauert jedenfalls die These, dass heftige sexuelle Fantasien nicht „typisch männlich“ sind. Was die Darstellung in Wort und Bild betrifft, sollen Frauen und Männer allerdings unterschiedlich denken. Wenn das Bild direkt ins Hirn gehen und dort ein erotisches Feuerwerk auslösen soll, dem sich Frauen gefahrlos hingeben können, ist jedenfalls etwas Mühe nötig.
Bild: Liebesverlag-Archiv
Tabu-Themen im Hintergrund
Am deutlichsten zeigte sich dies in bisherigen Studien an den Themen Bisexualität, Unterwerfungsfantasien und Voyeurismus. Das Ventil war und ist die Literatur, deren Konsum nicht weiter auffällt – schließlich stehen die „FSOG“ in vielen bürgerlichen Bücherregalen. Wer den Schritt zur visuellen Erotik wagt, die meist abfällig als Pornografie bezeichnet wird, gerät allerdings schnell ins Zwielicht.
Bilder, die Männer anregen - sehr einseitig
Die meisten „gewöhnlichen“ Mitmenschen wissen, was „der Mann braucht“ – nämlich pornografische Filme zur frivolen Erregung. Sie sind schrecklich langweilig: Die Dame zieht sich möglichst schnell aus, geht in die Knie, beschäftigt sich eine Weile mit seinem Gehänge … und legt sich dann bereitwillig hin, um den Rest zu zelebrieren. Diese Art der Darstellung goutieren Frauen offenbar nur selten.
Das Rätsel, was die Frau bevorzugen würde, ist allerdings schnell gelöst: Aktionen aller Art, die irgendwie irgendetwas mit sinnlicher, aber dennoch heftiger Sexualität zu tun haben. Das wissen wir seit langer Zeit – aber es wird immer wieder mehr oder weniger bewusst unter die Teppichkante gekehrt.
Ablehnen - und dennoch erregt sein - geht das?
Kürzlich stellte ein Team um Professor Shor allerdings noch etwas viel Erstaunlicheres fest, denn offenbar suchten Frauen häufig nach Videos, die Sadomasochismus, Fesselungen, Disziplin, Dominanz und Unterwerfung enthielten. Etwa zwei Drittel dieser Frauen genossen die Szenen, bestanden aber darauf, dass die jeweiligen Aktivitäten einvernehmlich sein müssten.
Wie schon zuvor, zeigte auch die neue Studie, dass die meisten Frauen aggressiven Sex und typische SM-Szenen nur im Zusammenhang mit Film-Fantasien oder Tagträumen genießen konnten. Keinesfalls wollte sie diese Szenen selber durchleben.
Diese Erkenntnisse entstammen einer noch recht „überschaubaren“ Studie. Sie wurde 2021 veröffentlicht – ein Buch dazu, das Professor Eran Shor zusammen mit Kimberly Seida 2020 verfasste, kann auf der Webseite von Taylor Francis angelesen werden.
Die Studie untermauert jedenfalls die These, dass heftige sexuelle Fantasien nicht „typisch männlich“ sind. Was die Darstellung in Wort und Bild betrifft, sollen Frauen und Männer allerdings unterschiedlich denken. Wenn das Bild direkt ins Hirn gehen und dort ein erotisches Feuerwerk auslösen soll, dem sich Frauen gefahrlos hingeben können, ist jedenfalls etwas Mühe nötig.
Bild: Liebesverlag-Archiv
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