Die Persönlichkeit – wie sich der Begriff verändert
Einst war es das ICH, das uns beherrschte, dann das SELBST, und schließlich wandelte sich alles in etwas, da ebenfalls nie schlüssig erklärt werden konnte – die Persönlichkeit.
Uns? Waren es nicht eher Philosophen, Psychologen und andere „Deuter“?
Die Persönlichkeit - nichts als eine Sammlung von Eigenschaften
Im Grunde wissen wir schon lange, dass „die Persönlichkeit“ nichts als eine Sammlung von Eigenschaften ist. Aus ein paar Dutzend möglichen „Traits“ (Eigenschaften) hat man schließlich fünf herausgefiltert und sie als „Big Five“ in die Welt der Psychologie eingebracht. Und ob es nun wirklich die „großen Fünf“ sind, stand schon immer infrage. Das System – wie auch allen anderen, ähnlichen Systemen – beruhten auf der „Introversion“ und „Extraversion“ als Gegensatzpaar oder auch als skalierbare Grundlage. Als wichtig wurde also angesehen, ob jemand eher „nach innen gewandt“ ist oder ob es ihn eher an die Öffentlichkeit drängt.
Ist das "psychologische" an der Persönlichkeit realistisch?
Das alles mag ja nett gedacht sein, und sicher wird dies mancher Personalchef begrüßen. Aber eine Persönlichkeit ist mehr als solch ein simples Gedankenspiel. Und selbst, wenn wir noch die vier anderen Begriffe dazunehmen: Ist die „psychologische“ Persönlichkeit auch „die Persönlichkeit“?
Vermutlich nicht – es handelt sich möglicherweise um einen Irrglauben. Denn: Persönlichkeitseigenschaften sind nicht wirklich Eigenschaften, auch wenn sie so genannt werden, sondern Ausdruck eines Verhaltens. Dieses Verhalten kann sich je nach Situation und Umgebung ändern. Das heißt, der Eindruck der Persönlichkeit in der Situation, die du mit ihm/ihr durchlebst, ist wesentlich entscheidender als das Gebilde, das nach dem Ausfüllen eines Fragebogens entsteht.
Fertigkeiten und Fähigkeiten oder andere "Merkmale"?
In letzter Zeit wird oftmals empfohlen, andere Gesichtspunkte zu berücksichtigt als früher. Die „Persönlichkeit“ besteht demnach eher aus „Fertigkeiten und Fähigkeiten“, man könnte auch sagen: aus dem Erbe der Evolution und dem eigenen Lernen. Wer wollte auch wirklich wissen, welche der „Traits“ sich hinter der Persönlichkeit verbergen? Schön, dass wir wissen, wie viel Offenheit in jemandem steckt – doch offen wofür? Was ist uns wirklich wichtig?
Eigenschaften oder Ausdruck des Verhaltens?
Hinzu kommt noch etwas: Persönlichkeitseigenschaften sind nicht wirklich Eigenschaften, auch wenn sie so genannt werden, sondern Ausdruck eines Verhaltens. Dieses Verhalten kann sich je nach Situation und Umgebung ändern. Das heißt, der Eindruck der Persönlichkeit in der Situation, die du mit ihm/ihr durchlebst, ist wesentlich entscheidender als das Gebilde, das nach dem Ausfüllen eines Fragebogens entsteht.
Dunkle Seiten und das Herbeireden einer negativen Persönlichkeit
Eine weitere Unsitte der Psychologie solle zumindest erwähnt werden: der Versuch, Persönlichkeiten nach „guten und schlechten“ Eigenschaften zu bewerten. Das ist in letzter Zeit der Fall, nachdem man von „Dark Traits“ spricht – das sind deutlich schlecht bewertete Eigenschaften, aus denen dann der „Dunkle Charakter“ zusammengekocht wird. Diese Theorie wurde erst 1998 entwickelt und wird durch soziale Netzwerke inzwischen überall verbreitet, obgleich diese Eigenschaften weder Neuerungen darstellen noch typische „negative“ Persönlichkeitsmerkmale sind.
Was bedeutet das alles?
Vermutlich wird in Zukunft als „Persönlichkeit“ nur noch das gelten, was wir als „unsere Persönlichkeit“ wahrnehmen. Die anderen werden das genau das annehmen, was sie auf lange Sicht an unserem Verhalten beobachten können. Der Begriff der „Persönlichkeit“ hat sich also völlig verändert. Er ist ein „Eindruck von uns“, sei es nun unser Eindruck oder der Eindruck anderer.
Hinweis:
Dieser Artikel beruht auf Beobachtungen allgemeiner Art sowie auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Unter den geschilderten Voraussetzungen fällt viel Licht auf das "psychologische Matching".
Quellen:
sehpferd
hofgrefe
Uns? Waren es nicht eher Philosophen, Psychologen und andere „Deuter“?
Die Persönlichkeit - nichts als eine Sammlung von Eigenschaften
Im Grunde wissen wir schon lange, dass „die Persönlichkeit“ nichts als eine Sammlung von Eigenschaften ist. Aus ein paar Dutzend möglichen „Traits“ (Eigenschaften) hat man schließlich fünf herausgefiltert und sie als „Big Five“ in die Welt der Psychologie eingebracht. Und ob es nun wirklich die „großen Fünf“ sind, stand schon immer infrage. Das System – wie auch allen anderen, ähnlichen Systemen – beruhten auf der „Introversion“ und „Extraversion“ als Gegensatzpaar oder auch als skalierbare Grundlage. Als wichtig wurde also angesehen, ob jemand eher „nach innen gewandt“ ist oder ob es ihn eher an die Öffentlichkeit drängt.
Ist das "psychologische" an der Persönlichkeit realistisch?
Das alles mag ja nett gedacht sein, und sicher wird dies mancher Personalchef begrüßen. Aber eine Persönlichkeit ist mehr als solch ein simples Gedankenspiel. Und selbst, wenn wir noch die vier anderen Begriffe dazunehmen: Ist die „psychologische“ Persönlichkeit auch „die Persönlichkeit“?
Vermutlich nicht – es handelt sich möglicherweise um einen Irrglauben. Denn: Persönlichkeitseigenschaften sind nicht wirklich Eigenschaften, auch wenn sie so genannt werden, sondern Ausdruck eines Verhaltens. Dieses Verhalten kann sich je nach Situation und Umgebung ändern. Das heißt, der Eindruck der Persönlichkeit in der Situation, die du mit ihm/ihr durchlebst, ist wesentlich entscheidender als das Gebilde, das nach dem Ausfüllen eines Fragebogens entsteht.
Fertigkeiten und Fähigkeiten oder andere "Merkmale"?
In letzter Zeit wird oftmals empfohlen, andere Gesichtspunkte zu berücksichtigt als früher. Die „Persönlichkeit“ besteht demnach eher aus „Fertigkeiten und Fähigkeiten“, man könnte auch sagen: aus dem Erbe der Evolution und dem eigenen Lernen. Wer wollte auch wirklich wissen, welche der „Traits“ sich hinter der Persönlichkeit verbergen? Schön, dass wir wissen, wie viel Offenheit in jemandem steckt – doch offen wofür? Was ist uns wirklich wichtig?
Eigenschaften oder Ausdruck des Verhaltens?
Hinzu kommt noch etwas: Persönlichkeitseigenschaften sind nicht wirklich Eigenschaften, auch wenn sie so genannt werden, sondern Ausdruck eines Verhaltens. Dieses Verhalten kann sich je nach Situation und Umgebung ändern. Das heißt, der Eindruck der Persönlichkeit in der Situation, die du mit ihm/ihr durchlebst, ist wesentlich entscheidender als das Gebilde, das nach dem Ausfüllen eines Fragebogens entsteht.
Dunkle Seiten und das Herbeireden einer negativen Persönlichkeit
Eine weitere Unsitte der Psychologie solle zumindest erwähnt werden: der Versuch, Persönlichkeiten nach „guten und schlechten“ Eigenschaften zu bewerten. Das ist in letzter Zeit der Fall, nachdem man von „Dark Traits“ spricht – das sind deutlich schlecht bewertete Eigenschaften, aus denen dann der „Dunkle Charakter“ zusammengekocht wird. Diese Theorie wurde erst 1998 entwickelt und wird durch soziale Netzwerke inzwischen überall verbreitet, obgleich diese Eigenschaften weder Neuerungen darstellen noch typische „negative“ Persönlichkeitsmerkmale sind.
Was bedeutet das alles?
Vermutlich wird in Zukunft als „Persönlichkeit“ nur noch das gelten, was wir als „unsere Persönlichkeit“ wahrnehmen. Die anderen werden das genau das annehmen, was sie auf lange Sicht an unserem Verhalten beobachten können. Der Begriff der „Persönlichkeit“ hat sich also völlig verändert. Er ist ein „Eindruck von uns“, sei es nun unser Eindruck oder der Eindruck anderer.
Hinweis:
Dieser Artikel beruht auf Beobachtungen allgemeiner Art sowie auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Unter den geschilderten Voraussetzungen fällt viel Licht auf das "psychologische Matching".
Quellen:
sehpferd
hofgrefe
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