Partnersuche: Zeitreise rückwärts mit Stationen in 2004 und 1974
Ich gucke vorsichtshalber mal auf den Kalender. Ja, es ist der 4. Juli 2024. Was für ein Glück – ich bin nicht zufällig auf einer Zeitreise rückwärts im Jahr 2004 ausgesetzt worden. Damals wurde MySpace gegründet. Wer sich noch erinnert: das erste „Soziale Medium“ das ein weltweiter Erfolg wurde. Allerdings wurden sowohl Hoffnungen wie auch Befürchtungen, dass nun die „Partnersuche revolutioniert“ würde, enttäuscht.
Und nun lese ich (1):
Der Bericht erschien im SPIEGEL – und der Auslöser war offensichtlich eine private Studie aus dem fernen Indien. Dabei geht es nach dem Bericht um „eine veränderte Realitätswahrnehmung und Denkweise bei jungen Erwachsenen“, die letztlich „zur Verunsicherung bei der Auswahl potenzieller Partner“ führe.
Kritik an der Jugend - wie vor 50 Jahren
Das alles klingt wie die Kritik konservativer Kreise an der Nachkriegsjugend in Deutschland – auch damals sprach man davon, dass Beziehungen nach völlig veränderten Maßstäben aufgenommen wurde. Da man einen Buhmann benötigte, wurden die damaligen Medien, insbesondere die Musik- und Filmbranche dafür verantwortlich gemacht, aber auch Publikationen wie „Bravo“ und „Twen“.
Die altehrwürdigen Forscher(innen) verstanden damals die Welt nicht mehr. Sie „forschten“, wie man damals so forschte, suchten Schuldige und Übeltäter und fanden gelegentlich auch Gründe, die sich als kaum nachvollziehbar erwiesen. In Wahrheit aber waren sie ratlos.
Jahre später erwies sich: Diese jungen Frauen und Männer (heute im Rentenalter) wurden ganz gewöhnliche Staatsbürger, Mitbürger und Ehepaare, und sie gründeten ebensolche „ganz gewöhnliche“ Familien. Das Gegacker auf dem Hühnerhof der Öffentlichkeit hatte niemandem beeindruckt.
Ach ja, ich hatte mich ja in die Zeit von 2004 zurückversetzt gefühlt, aber ich hätte auch schreiben können: in die konservative deutsche Ideologie von 1974. Nur ohne Internet.
Wie war das noch: Ein Mann aus Indien sagte … 2024…? Im Titel des Magazins, das den Artikel veröffentlichte, stand nichts von Indien. Nur davon, dass „Social Media“ die Partnersuche bei jungen Erwachsenen erschwert.
Zitatenquellen: "Der Spiegel"
Und nun lese ich (1):
Früher traf man die große Liebe oft auf Festivals, Partys oder in der Kneipe. Nun suchen vor allem junge Menschen immer öfter ihre Partner mithilfe spezieller Social-Media-Apps.
Der Bericht erschien im SPIEGEL – und der Auslöser war offensichtlich eine private Studie aus dem fernen Indien. Dabei geht es nach dem Bericht um „eine veränderte Realitätswahrnehmung und Denkweise bei jungen Erwachsenen“, die letztlich „zur Verunsicherung bei der Auswahl potenzieller Partner“ führe.
Kritik an der Jugend - wie vor 50 Jahren
Das alles klingt wie die Kritik konservativer Kreise an der Nachkriegsjugend in Deutschland – auch damals sprach man davon, dass Beziehungen nach völlig veränderten Maßstäben aufgenommen wurde. Da man einen Buhmann benötigte, wurden die damaligen Medien, insbesondere die Musik- und Filmbranche dafür verantwortlich gemacht, aber auch Publikationen wie „Bravo“ und „Twen“.
Die altehrwürdigen Forscher(innen) verstanden damals die Welt nicht mehr. Sie „forschten“, wie man damals so forschte, suchten Schuldige und Übeltäter und fanden gelegentlich auch Gründe, die sich als kaum nachvollziehbar erwiesen. In Wahrheit aber waren sie ratlos.
Jahre später erwies sich: Diese jungen Frauen und Männer (heute im Rentenalter) wurden ganz gewöhnliche Staatsbürger, Mitbürger und Ehepaare, und sie gründeten ebensolche „ganz gewöhnliche“ Familien. Das Gegacker auf dem Hühnerhof der Öffentlichkeit hatte niemandem beeindruckt.
Ach ja, ich hatte mich ja in die Zeit von 2004 zurückversetzt gefühlt, aber ich hätte auch schreiben können: in die konservative deutsche Ideologie von 1974. Nur ohne Internet.
Wie war das noch: Ein Mann aus Indien sagte … 2024…? Im Titel des Magazins, das den Artikel veröffentlichte, stand nichts von Indien. Nur davon, dass „Social Media“ die Partnersuche bei jungen Erwachsenen erschwert.
Zitatenquellen: "Der Spiegel"
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