Warum sind Dating-Apps in Verruf geraten?
Es gab viele Gründe für den Niedergang der Heiratsvermittler. Und es gibt eben so viel Gründe für den Niedergang der Bekanntschaft- und Heiratsanzeigen. Je mehr wir uns dem 21. Jahrhundert nähern, gibt es zahllose Gründe für den Aufstieg und Fall der Singlebörsen und der Online-Partnervermittler, heute allgemein als "Dating-Apps" bezeichnet.
Hauptgrund für Misserfolge: Naive Vorstellungen und Realitätsferne
Einer der Gründe wird immer wieder genannt: Viele Menschen gehen mit naiven Vorstellungen in den Dschungel der Partnersuche. Egal, ob wir sie als Suchenden, Kunden, Klienten oder als „User“ bezeichnen – sie haben kaum Ahnung, worauf sie sich dabei einlassen. Das heißt nicht, dass sie deswegen erfolglos wären. Die Erfolgsquote unter schlechten Bedingungen liegt unter einem Prozent, bei besten Bedingungen gegen 30 Prozent. Dazwischen liegt die Grauzone der Motive – nicht alle sagen, was sie suchen und ein großer Teil kennt sich nicht einmal selbst gut genug, um zu wissen, wen er/sie sucht.
So gesehen, ist es völlig gleichgültig, welchen Weg der Suchende geht. Wer sucht, erlebt die eigenen Höhen und Tiefen sozusagen „körpernah“, und er unterliegt dem Risiko, alle exotischen Exemplare des Menschenzoos zu treffen.
Die Menschensuche im Menschenzoo als Spiel
Schon deshalb sahen (und sehen) einige Singles die Suche als Spiel. Einmal eintauchen ins geistige, soziale und emotionale Gewirr der Gattung Mensch, Beobachter bleiben, solange es geht, um dann und wann zum Spieler zu werden.
Die Anbieter der heutigen Zeit sind darauf vorbereitet - sie bieten den Spielern und Spielerinnen außerhalb der Realität jede nur erdenkliche Möglichkeit. Wen es nicht selber verlockt, täglich auf „seine“ App zu gehen, der wird dazu veranlasst, sodass es ihm oder ihr schließlich unmöglich wird, nicht am, Spiel teilzunehmen. Und am Ende spielen alle ein Spiel, bei dem dann und wann eine „Belohnung“ abfällt.
Und damit beginnt der Niedergang: Nur, wenn alle ernsthaft suchen und sich die Anbieter wirklich bemühen, passende Paare zu finden, können wir wirklich von „Partnersuche“ sprechen. Das alles ist aber nicht gesichert. Und oft ist das Spiel eben attraktiver als die Realität.
Hinzu kommen wirtschaftliche Überlegungen, die dazu führen, psychologische Tricks anzuwenden (Zitat 1):
Glücksgefühle statt Partnerschaften?
Anders ist es, wenn ihnen Glücksgefühle vermittelt werden, indem man ihnen sagt, man habe neue „Matches“ gefunden. Denn in dieser Form werden sie angeregt, wieder auf die Plattform zu gehen. Sie glauben, „ihr Spiel“ zu spielen – in Wahrheit sind sie Figuren auf dem Schachbrett der Anbieter.
Es ist ein bisschen so, wie es einst Ronald D. Laing beschrieb:
Merkwürdigerweise gibt es in diesem Spiel auch Gewinner. Das sind Personen, die das System erkennen, aber ignorieren, es durchschaut zu haben. Hingegen werden die Übrigen „naiven“ Teilnehmer aus dem Spiel keinerlei Gewinn ziehen, solange sie sich an die Gegebenheiten klammern.
Kein Dating-Burn-out - sondern der Kummer über den Verlust des Spiels?
Und der Verruf? Er wird deutlich im Dating-Frust und angeblichem Dating-Burn-out. In Wahrheit ist es vermutlich der Verlust des lang währenden Spiels, das so verheißungsvoll beginnt und trotz des teils recht hohen finanziellen und emotionalen Einsatzes zum Misserfolg wurde.
Lösungsansatz: Verlasse dich auf dich selbst
Es dauert einige Zeit, bis man als „User“ klüger geworden ist. Was hauptsächlich bedeutet, sich auf sich selbst zu verlassen. Die Frage: „Was tue ich eigentlich hier und welches Ziel habe ich dabei?“, ist sicher kein schlechter Anfang, sich selbst zurück auf den richtigen Weg zu bringen.
Zitat 1 und weitere Informationen: Focus-Interview.
Zitat Laing aus dem Gedichtband "Knoten" des Psychiaters.
Hauptgrund für Misserfolge: Naive Vorstellungen und Realitätsferne
Einer der Gründe wird immer wieder genannt: Viele Menschen gehen mit naiven Vorstellungen in den Dschungel der Partnersuche. Egal, ob wir sie als Suchenden, Kunden, Klienten oder als „User“ bezeichnen – sie haben kaum Ahnung, worauf sie sich dabei einlassen. Das heißt nicht, dass sie deswegen erfolglos wären. Die Erfolgsquote unter schlechten Bedingungen liegt unter einem Prozent, bei besten Bedingungen gegen 30 Prozent. Dazwischen liegt die Grauzone der Motive – nicht alle sagen, was sie suchen und ein großer Teil kennt sich nicht einmal selbst gut genug, um zu wissen, wen er/sie sucht.
So gesehen, ist es völlig gleichgültig, welchen Weg der Suchende geht. Wer sucht, erlebt die eigenen Höhen und Tiefen sozusagen „körpernah“, und er unterliegt dem Risiko, alle exotischen Exemplare des Menschenzoos zu treffen.
Die Menschensuche im Menschenzoo als Spiel
Schon deshalb sahen (und sehen) einige Singles die Suche als Spiel. Einmal eintauchen ins geistige, soziale und emotionale Gewirr der Gattung Mensch, Beobachter bleiben, solange es geht, um dann und wann zum Spieler zu werden.
Die Anbieter der heutigen Zeit sind darauf vorbereitet - sie bieten den Spielern und Spielerinnen außerhalb der Realität jede nur erdenkliche Möglichkeit. Wen es nicht selber verlockt, täglich auf „seine“ App zu gehen, der wird dazu veranlasst, sodass es ihm oder ihr schließlich unmöglich wird, nicht am, Spiel teilzunehmen. Und am Ende spielen alle ein Spiel, bei dem dann und wann eine „Belohnung“ abfällt.
Und damit beginnt der Niedergang: Nur, wenn alle ernsthaft suchen und sich die Anbieter wirklich bemühen, passende Paare zu finden, können wir wirklich von „Partnersuche“ sprechen. Das alles ist aber nicht gesichert. Und oft ist das Spiel eben attraktiver als die Realität.
Hinzu kommen wirtschaftliche Überlegungen, die dazu führen, psychologische Tricks anzuwenden (Zitat 1):
Wenn sich Menschen auf diesen Plattformen finden, verdienen diese also kein Geld mehr. Rein wirtschaftlich gedacht wäre es doch desaströs, wenn alle Menschen auf diesen Plattformen Lebensgefährten finden.
Glücksgefühle statt Partnerschaften?
Anders ist es, wenn ihnen Glücksgefühle vermittelt werden, indem man ihnen sagt, man habe neue „Matches“ gefunden. Denn in dieser Form werden sie angeregt, wieder auf die Plattform zu gehen. Sie glauben, „ihr Spiel“ zu spielen – in Wahrheit sind sie Figuren auf dem Schachbrett der Anbieter.
Es ist ein bisschen so, wie es einst Ronald D. Laing beschrieb:
Sie spielen ein Spiel. Sie spielen damit, kein Spiel zu spielen.
Merkwürdigerweise gibt es in diesem Spiel auch Gewinner. Das sind Personen, die das System erkennen, aber ignorieren, es durchschaut zu haben. Hingegen werden die Übrigen „naiven“ Teilnehmer aus dem Spiel keinerlei Gewinn ziehen, solange sie sich an die Gegebenheiten klammern.
Kein Dating-Burn-out - sondern der Kummer über den Verlust des Spiels?
Und der Verruf? Er wird deutlich im Dating-Frust und angeblichem Dating-Burn-out. In Wahrheit ist es vermutlich der Verlust des lang währenden Spiels, das so verheißungsvoll beginnt und trotz des teils recht hohen finanziellen und emotionalen Einsatzes zum Misserfolg wurde.
Lösungsansatz: Verlasse dich auf dich selbst
Es dauert einige Zeit, bis man als „User“ klüger geworden ist. Was hauptsächlich bedeutet, sich auf sich selbst zu verlassen. Die Frage: „Was tue ich eigentlich hier und welches Ziel habe ich dabei?“, ist sicher kein schlechter Anfang, sich selbst zurück auf den richtigen Weg zu bringen.
Zitat 1 und weitere Informationen: Focus-Interview.
Zitat Laing aus dem Gedichtband "Knoten" des Psychiaters.
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