Die sinnliche Schmerzlust zu Großmutters Zeiten und in der Gegenwart - 1

Erster Teil: warum früher fast jede(r) gezüchtigt wurde
Wer sich an eine „Züchtigung“ erinnert, denk vermutlich an die Kindheit oder Jugend in einer vergangenen Epoche. Weniger bekannt ist, dass auch Lehrlinge (Auszubildende), Bedienstete, Schüler, Zöglinge und sogar die Ehefrau gezüchtigt werden duften – und dass diese Praxis bis ins 20. Jahrhundert hineinreichte.
Je nach der Stellung des Züchtigenden wurden dafür einerseits speziell dafür bestimmte Instrumente genutzt, wie etwa die Rute oder der Rohrstock. Adlige Damen und Herren verwendeten Reitpeitschen oder Knuten für heftige Züchtigungen, aber auch Ruten für den täglichen Gebrauch. Bürgerliche Männer benutzen lederne Hosengürtel und Rasierriemen und ihre Frauen griffen gerne zu Haushaltsgegenständen, wie etwa Kochlöffel, Haar- und Badebürsten, Handfeger, Pantoffeln oder Teppichklopfer.
Auf diese Weise machten nahezu alle Menschen auf die ein oder andere Weise Bekanntschaft mit der „körperlichen Züchtigung“, die teils spontan, dann aber auch wieder in festgelegten Ritualen vollzogen wurde. Je strukturierter die Institution oder auch die bürgerliche Familie damit umging, umso eher gab es feste Regeln. Sie bestanden darin, wie die Strafe vollzogen wurde, wer dabei anwesend sein musste und in welchem Bekleidungszustand die Person versetzt wurde, die gezüchtigt werden sollte.
Außerdem gab es zumeist eine dreistufige Abfolge:
1. Die Anerkennung der Schuld und die Unterwerfung unter die Strafe.
2. Den Vollzug der Strafe.
3. Den Dank an die strafende Person das „Eckenstehen“.
Falls du bei dem Wort „Züchtigung“ eher an sehr junge Menschen denkst oder glaubst, dies alles hätte im Mittelalter stattgefunden, bist du auf dem Holzweg. Wie befinden uns zumeist unter Erwachsenen und von der Zeit etwa im Bereich zwischen 75 und 150 Jahren.
Geplant oder bereits veröffentlicht:
(1) Diese Artikel als Einstieg.
(2) Wie Romane und Novellen die Schmerzlust junger Erwachsener darstellen.
(3) Gemischte Gefühle - die Schmerzlust Heute.
(4) Die Nostalgie der süßen Strafen.
(5) Die Lust der Zukunft.
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