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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Apple: Albernes Getue um angebliches „Sexting“-Filter

sich zeigen wie eine stripperin ist gefährlicher als jede sex-textnachricht


Apple macht derzeit in Moral: Mit dem Patent 7814163 will Apple angeblich Jugendschutz betreiben. Laut „Südkurier“ behauptet Apple, der Zweck der Erfindung sei,

« „anstößige“ Sprache zu unterbinden und so zu verhindern, dass die Nutzer – absichtlich oder nicht – SMS-Nachrichten mit eindeutig sexuellem Bezug senden oder erhalten. »


Damit wollen Apples Spin-Doctors einem überwiegend naiven Publikum nahelegen, dass man mit dem Programm das Senden und Empfangen von „Sexting“ verhindern kann. Apple nennt es ein „Anti-Sexting-Device“, in deutschen Zeitungen wird es oft als „Anti-Sexting-Patent“ bezeichnet.

Dies ist gleich in dreifacher Hinsicht eine Farce:

1. Man kann niemals verhindern, dass Nachrichten verschlüsselt übermittelt werden, selbst dann nicht, wenn man den heutigen Jugendjargon mit einfiltert. Statt dessen kann es vorkommen, dass auch „normale“ Texte nicht mehr gelesen werden können. Die Jugend kann sich schnell neue Begriffe suchen, die gar nicht gefiltert werden können, zum Beispiel die Bindung von Sexwünschen an Farben.
2. Die eigentlich gefährlichen Nachrichten sind gar keine Textnachrichten mehr, sondern Bilder – vor allem Aktfotos. Wenn Eltern sich Sorgen machen müssten, dann deswegen.
3. Was angeblich gegen Sexting wirkt, wirkt auch als Applikation zur Zensur von Nachrichten in Ländern, in denen die Meinungsfreiheit nicht gesichert ist. Dies sind attraktive Märkte für Apple.

Das Magazin Gawker veröffentlichte den Originaltext nach dem Lesen von Techcrunch mit einem durch die Zeilen schimmernden Kopfschütteln. Tacheles redet hingegen bereits John C. Dvorak vom PC-Magazine (USA) , der das Patent sehr genau untersuchte und schrieb über das angebliche Anti-Sexting-Tool:

„Bei diesem Patent geht es nicht um Sexting, sondern um politische Meinungsäußerung. Apple will seine Telefone auch im Iran, China, Saudi Arabien und anderen Teilen der Welt (verkaufen), wo politische Nichtübereinstimmung (mit dem Regime) ein Verbrechen ist.“


Apple dürfte diese Meinung – wie eigentlich so gut wie immer – gleichgültig sein, und möglicherweise glauben einige US-Eltern ja tatsächlich, dass es sich bei dem neuen Patent um ein Anti-Sexting-Programm handelt.

Allerdings Herr Dvorak ist nicht irgendwer, sondern einer der meinungsbildenden Stimmen der PC-Presse, und so wundert dann doch, wieso einige Pressorgane den Unfug, der über das neue Patent verbreitet wird, völlig kritiklos übernehmen.

Originaltext Dvorak (Englisch):

“This patent is not about sexting it's about political speech. Apple wants its phone in Iran, China, Saudi Arabia, and other parts of the world where political dissent is a crime.”


Das genaue angebliche Anti-Sexting Patent finden Sie hier.

Titelbild © 2010 by liebesverlag.de

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liebepur am : Wirbel um Sexting-Filter: Jugendschutz oder Zensur?

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Um das angebliche Sexting-Filter, auf das Apple ein neues Patent hält, ist es zu heftigen Auseinandersetzungen in der US-amerikanischen Welt gekommen. Bei allen Ressentiments gegen sexuelle Inhalte wird dort nämlich noch viel Wert auf die Freiheit des ge

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