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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kondome statt Moral

moral? oh, das ist, wie man sich am besten tarnt



Sie zieht wieder durch alle Ritzen, die scheinheilige Sexualmoral. Zumeist wird sie schwarzes Packpapier eingewickelt und mit aufgeschminkten Sorgenfalten als „Schutz vor der Gefährdung der Jugend“ verkauft. Erst kürzlich musste wie feststellen, wie selbst erfreuliche Zahlen der BZgA benutzt wurden, um zeitgeistige, Halloween-gerechte Horrorbilder von der Jugend zu zeigen.

Alibi für die Moraldiskussion: die Ehre der Frauen

Wenn es nicht die moralische Gefährdung der Jugend ist, die als Alibi für Diffamierungen, Anklagen und Verbotsaufforderungen benutzt wird, dann ist es die Ehre der Frauen. Immer häufiger benutzen Gutmenschinnen und Salonfeministinnen die Medien, um sich zu profilieren und das zu tun, was sie so gerne tun: Männer hassen, aber in subtilerer Form. Dies ist besonders der Fall, seit mehr und mehr bekannt wird, wie wenig Frauen engelsgleiche Wesen sind, sondern lebendige, sexuelle Menschen mit ausschweifenden Fantasien, die gelegentlich auch rücksichtslos in die Tat umgesetzt werden. Keine der vielen Seitensprungagenturen würde überleben, wenn sie nicht über große Flotten sexhungriger, oftmals verheirateter weiblicher Teilnehmer verfügen würde.

Schweigen ist das Gold der Ehebrecherinnen

Frauen sind schweigsamer über ihre geheimen Lüste und sie benutzen andere Strategien, sie durchzusetzen. Das ist nicht erst im 21. Jahrhundert so, sondern durchzieht die gesamte Geschichte des Abendlandes. Viel mehr als eine verlogene Freundin, Entschlossenheit und Verschwiegenheit brauchten auch die Bürgerfrauen des 19. Jahrhunderts nicht, um ihre Amouren zu vertuschen oder gar zu versilbern, und Kindern wurden seit Jahrhunderten erfolgreich den Ehemännern untergeschoben. Ein Schelm, wer da von „krimineller Energie“ sprechen würde, nicht wahr?

Nein, nein, Männer sind keine Engel. Sie habe Freundinnen, Geliebte, Begleiterinnen und gewöhnliche Huren. Allerdings gehen sie dabei oft leichtfertiger vor als Frauen – viel leichtfertiger. Das macht sie angreifbar. Affären sind immer nur das, was man beweisen kann, und Affären, die verschwiegen werden, zählten noch nie in der Geschichte der Menschheit.

Zu jeder Affäre gehören zwei Menschen

Zu jeder Affäre gehören zwei – auch das wird oft vergessen. Männer rühmen sich ihrer Affären nur, wenn die Initiative ganz bewusst von ihnen ausging. Geht die Initiative hingegen von Frauen oder von beiden gleichermaßen aus, so schweigen die betroffenen Männer und retten damit ihr eigenes privates Glück wie auch das der beteiligten Frauen. Die Frauen hingegen schweigen ohnehin, denn so gute wie keine Frau interessiert sich dafür, mit ihren Affären herumzuprahlen. Normalerweise tun sie dies nicht einmal, wenn ihr Liebhaber ein Rockstar oder ein sonstiger Prominenter war, mit dessen Bekanntschaft man „ganz schön angeben“ könnte. Die aktuellen Seitensprünge, die durch die Boulevardpresse gingen, wurden so gut wie immer von zwielichtigen Frauen ausgeplaudert – und in vielen Fällen dürfte dabei das Rampenlicht der entscheidende Faktor gewesen sein – mit all den finanziellen Erfolgen, die man dadurch zumindest kurzzeitig erzielen kann.

Kondome statt scheinheiliger Moralappelle

Die Appelle an die Moral kann man vergessen. Kein Mensch interessiert sich für eine öffentliche propagierte Sexualmoral. Die Neigung, sich nicht jedem Menschen in jeder Situation hinzugeben, muss von innen kommen – und daher kommt sie auch weiterhin. Doch im Moment der Lust regiert die Lust, und sonst gar nichts, und a hilft nur eines: verhüten und schützen.

„Cool sein ist ansteckend“, schrieb gerade die Kolumnistin Bettina Weber für die schweizerische Thurgauzeitung. Sie meinte dies im bitteren Sinne der Coolness – die sorgt nämlich dafür, sich beim Partner anzustecken, ihn zu schwängern oder von ihm geschwängert zu werden.

Zitat:

Die Kehrseite dieser vermeintlichen Offenheit ist, dass vor lauter Coolness und demonstrierter Aufgeklärtheit so etwas Selbstverständliches wie Verhütung als antiquiert gilt.


Kein Zweifel – sie hat recht. Doch normalerweise schwafeln unsere Gazetten und Talkrunden lieber Zeile um Zeile und Stunde um Stunde über innere und äußere Moralvorstellungen und die Gefahren, die uns von hier oder dort drohen und dabei vielleicht unser emotionales Oberstübchen in Richtung Rotlichtmilieu führen könnten. Es ist ja auch viel bequemer, mal so richtig schön vom Leder zu ziehen, was alle sein müsste und sein könnte oder besser so wäre oder nicht so wäre.

Ach, ihr Scheinheiligen beiderlei Geschlechts, Janusköpfige und Krokodilstränenweiner: Es gibt Kondome. Man muss sie nur anwenden. Sie retten euer Moral nicht, aber viele Menschen. Was ist euch eigentlich wichtiger?

Bild © 2007 by mark sebastian

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