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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Trauer und Lust bei Scheidungen nach langer Ehe

es passiert einfach - scheidung. aber was dann?


Man mag es verdammen oder akzeptieren: In Deutschland werden von Jahr zu Jahr mehr Ehen geschieden. Insbesondere der „verlassene“ Teil gerät dann oft in ein Tal der Trostlosigkeit. Psychotherapeuten und Volksbefrager prophezeien den Betroffenen lange Trauer- oder gar Therapiezeiten – da sind die „gemittelten 19 Monate“, von denen ständig herumgeschwafelt wird, noch human.

Was passiert eigentlich, wenn man geschieden wird?

Die Scheidung hat äußere Folgen, die von Recht, Gesetz, der Klugheit der Betroffenen und der Tüchtigkeit der Anwälte abhängig sind – etwa in dieser Reihenfolge. Lange „Rosenkriege“ nützen niemandem und schaden nur – es ist besser, die eigenen Aggressionen in einem Sportklub abzutrainieren als ständig mit dem Partner herumzuzoffen.

Doch die äußerlichen Folgen sind selten so schwer wie die innerlichen: Wer verlassen wird, verliert oft mehr als nur den Partner: Die eigene Persönlichkeit liegt zum Teil nackt und ungeschützt da. Man ist sich nicht sicher, wie man damit umgehen soll: Gefühle einbetonieren oder Tränen zeigen? Im Freundeskreis über den oder die Ex fluchen oder sagen „es war wohl nicht zu ändern?“ Nicht zuletzt: Soll man wieder Beziehungen aufnehmen? Wann? Wie? … und nicht zuletzt zu wem denn eigentlich?

Nie mehr „dasselbe in Grün“

Ich sage euch etwas, das euch nicht gefallen wird, aber es ist nötig: Nach 10, 15 oder 20 Jahren Ehe gibt es kein „wieder das Gleiche in Grün“, und sollte es dies doch geben, ist der nächste Reinfall vorprogrammiert.

Folgendes ist anders:

1. Du bist 10, 15 oder 20 Jahre älter geworden.
2. Die kulturellen Vorstellungen von Beziehungen haben sich inzwischen verändert.
3. Deine Chancen sind anders geworden.
4. Deine Jagdgründe sind nicht mehr die Gleichen.
5. Du selbst bist wieder ein Neuling im „Dating“.

Ich kann dazu nur sagen: Mach dir bitte erst mal klar, worauf du hinaus willst: Ungefähr ab 40 gibt es - für Frauen wie für Männer – die wundervolle Variante der Beziehung auf Zeit. Die gab es zwar schon vorher, aber nun könntest du dir überlegen, ob sie nicht sinnvoller wäre, kürzere Bezeihungen einzugehen, solange du noch unsicher bist, was werden wird. Da schadest damit niemandem, dann da draußen gibt es nach Tausenden zählende Menschen, denen es ähnlich geht.

Auf emotionale Vorteile achten – nicht auf den „Anstand“

Die Sache hat einen emotionalen Vorteil, den ich dir nicht verheimlichen will: Wenn du eine dauerhafte, lebenspartnerschaftliche Beziehung suchst, und sie endet nach sechs Wochen im spurlosen Verschwinden deines Partners, dann kriegst du zusätzlich einen emotionalen Schlag auf die Birne – das war nun wirklich nicht das Ziel, nicht wahr? Doch wenn du eine Beziehung eingehst, der du kaum die Chance gibst, sechs Wochen zu überdauern, und ihr seid nach sechs Jahren immer noch zusammen – na, das wäre doch was? Wer dir sagen will: das ist nicht „anständig“ oder gar „eine anständige Frau tut so etwas nicht“, den kannst du getrost aus der Liste deiner Berater(innen) streichen.

Wichtig ist immer: Was kannst du dir zumuten?

Wenn du wartest, bist du „die letzte Beziehung überwunden hast“, wirst du nicht viel weiter kommen. Wie soll denn das Geschehen? Wartest du nach einer Kündigung durch den Arbeitgeber etwa auch, bis du den Schmerz überwunden hast? Ist es nicht eher so, dass du dir dann einen Weg suchst, wie du weiter am Berufsleben teilhaben kannst? Warum sollte es denn bei der Liebe so viel anders sein?

Ich weiß, wie Psychotherapeuten jetzt handeln: Sie wiegen bedenklich ihr Haupt - das tun sie immer, wenn sie eigentlich nicht weiter wissen. Doch sollte s nicht auch in ihrem Interesse liegen, dir den schnellen Wiedereinstieg in ein Leben mit Lust und Liebe zu ermöglichen?

Nehmen wir an, du wärest eine ganz gewöhnliche Frau, die unter der Trennung oder Scheidung leidet: dann schau, was du dir zumuten kannst. Beziehungen können viele Varianten haben, nicht nur, was die Dauer betrifft, sondern auch, was die Intensität ausmacht. Mal zu Herrn X. in Y. für ein Wochenende fahren und sich nach Herzenslust verwöhnen lassen, obgleich an eine Beziehung gar nicht zu denken ist? Sich neue Freundinnen oder Freunde suchen? Partner wählen, die sich zum Ausgehen eignen und sonst zu gar nichts?

Das Einzige, was dir wirklich schaden kann, ist doch dies: „Ich will alles, und ich will es sofort“. Das gilt nicht nur für Geschiedene, sondern für alle. Aber es ist möglich, langsam wieder zu Naschen anzufangen an der Liebe. Niemand sollte sich diese Möglichkeit ausreden lassen.

Titelbild © 2009 by Quinn Dombrowski

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