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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Gedanken zum Luciafest

na, ein bisschen traurig, lucia? bald wird die welt wieder heller.


Die schwedische Tradition des Luciafestes hat ihre Ursprüngen im Volksglauben. Neben dem Julfest ist es eines der letzten Überbleibsel der im Volke tief verwurzelten vorchristlichen Kultur, für die man aus der dominierenden Sicht des Christentums den Schandnamen „Heidentum“ geprägt hat. Ob sie nun „germanisch“ ist, interessiert das Volk überhaupt nicht – es verehrt ja nicht Wodan und Frija, sondern freut sich daran, dass die Tage nach dem ursprünglichen Luciatermin (nach dem alten Kalender) wieder länger werden, wenngleich man nach dem neuen (gregorianischen) Kalender darauf noch ein paar Tage warten muss.

Dem Volk ist gleich, wessen „Jul“ man feiert. Denn selbst wenn sie Christen sind, sehen sie im Religionsstifter, der bedeutende Lehrreden hielt und nach Auffassung der Evangelisten dafür sterben musste, für einen anderen Jesus von Nazareth als den, der angeblich zu Weihnachten geboren wurde.

Doch was soll es überhaupt? Der Frohsinn der Weihnachtszeit resultiert aus der Überzeugung, dass die Sonne bald wieder den Sieg über die Finsternis erreichen wird. Wer jemals in Skandinavien war, weiß, wie sich das Leben anfühlt, wenn die Sonne gegen 10 Uhr aufgeht, ganz flach über dem Horizont hängt und bereits gegen 15 Uhr wieder verschwindet. Das ist es, was die Menschen sehen – und das ist es, was sie hassen.

Die Schweden feiern aus diesem Grund das Luciafest schon vor den „Wihen Nachten“ – es ist das Fest des Lichts, personifiziert durch eine junge, blonde Frau, die einen Lichterkranz im Haar trägt. Zwar muss sie inzwischen nicht mehr unbedingt blond sein – doch eine Lucia zu sein, ist der Traum vieler junger Mädchen, selbst wenn die Anerkennung, die ihr daraus erwächst, viel harte Arbeit bedeutet.

Sicher, man mag lächeln über solche Traditionen – aber ist es nicht wundervoll, das personifizierte Licht in der Stadt zu haben? Lucias sollen übrigens sehr begehrte Bräute sein – jeder junge Mann sieht sie ja, die schöne Lichterbraut – und viele wünschen sich insgeheim ein Date mit jener schönen Frau, die für ein paar Tage den Glanz der Öffentlichkeit genießt.

Die Lucia ist übrigens auch im schwedischsprachigen Teil von Finnland sehr beliebt, wo man sie seit 1936 wählt. In diesem Archiv sind unter anderem Aufnahmen von 1956.

Bild (stark modifiziert) © 2009 by "Giåm" Guillaume Baviere

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