Werden Frauen „schwach geredet“?
Soviel ist sicher: Alkohol kann Kontrollverlust erzeugen. Aber ist es hilfreich, denn die Deutsche Bundesregierung junge Frauen davor warnt, sich nach Alkoholkonsum eventuell „nackt im Internet“ zu finden, während Männer höchstens Gefahr laufen „am Straßenrand im Erbrochenen“ aufzuwachen?
Dazu schreibt Katrin Rönicke im Magazin „Der Freitag“:
Letztlich bedeutet dies: Frauen werden „schwach geredet“ – und dies in einer Kampagne, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und damit von der deutschen Bundesregierung gestützt wird – und nicht nur das: Hier wird suggeriert, dass die Frauen unschuldige Opfer sind, wenn ihre Akt-, Erotik oder Sexfotos ins Internet kommen.
Für mich ist sicher, dass manche der Fotos, die heute im Internet erscheinen, auch unter Alkoholeinfluss aufgenommen wurden – aber nicht unter völligen Kontrollverlust.
Mir erscheint die Regierungskampagne es als ein neuer Versuch, Frauen von jeder Verantwortung freizusprechen – und die Männer zur Wurzel allen Übels zu degradieren. Das hat zwar seit Jahrzehnten Methode, sollte aber wirklich einmal beendet werden. Frauen sind nicht „edler“ als Männer, nur weil sie Frauen sind. Frauen „schwach zu reden“ ist eine Verhöhnung moderner Frauen. Nur wer die Verantwortung für sich selbst übernimmt, kann auch stark sein und sich Zeitströmungen widersetzen – und das hat viel mit selbst erstellten Nackt- und Erotikfotos zu tun, aber wenig mit Alkoholkonsum.
Zum Thema Jugend, Internet und Fotos ist kürzlich ein Buch von Richard, Grünwald, Marcus Recht und Nina Metz erschienen: Flickernde Jugend - rauschende Bilder: Netzkulturen im Web 2.0
Dazu schreibt Katrin Rönicke im Magazin „Der Freitag“:
Die Kampagne vermittelt unterschwellig die Botschaft, dass Frauen, wenn sie die Kontrolle verlieren, als Opfer enden und Männer zu Tätern werden.
Letztlich bedeutet dies: Frauen werden „schwach geredet“ – und dies in einer Kampagne, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und damit von der deutschen Bundesregierung gestützt wird – und nicht nur das: Hier wird suggeriert, dass die Frauen unschuldige Opfer sind, wenn ihre Akt-, Erotik oder Sexfotos ins Internet kommen.
Für mich ist sicher, dass manche der Fotos, die heute im Internet erscheinen, auch unter Alkoholeinfluss aufgenommen wurden – aber nicht unter völligen Kontrollverlust.
Mir erscheint die Regierungskampagne es als ein neuer Versuch, Frauen von jeder Verantwortung freizusprechen – und die Männer zur Wurzel allen Übels zu degradieren. Das hat zwar seit Jahrzehnten Methode, sollte aber wirklich einmal beendet werden. Frauen sind nicht „edler“ als Männer, nur weil sie Frauen sind. Frauen „schwach zu reden“ ist eine Verhöhnung moderner Frauen. Nur wer die Verantwortung für sich selbst übernimmt, kann auch stark sein und sich Zeitströmungen widersetzen – und das hat viel mit selbst erstellten Nackt- und Erotikfotos zu tun, aber wenig mit Alkoholkonsum.
Zum Thema Jugend, Internet und Fotos ist kürzlich ein Buch von Richard, Grünwald, Marcus Recht und Nina Metz erschienen: Flickernde Jugend - rauschende Bilder: Netzkulturen im Web 2.0
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