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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Psychologen wollen Treueschutz entdeckt haben

Die Redaktion informiert: Jeden Tag tischen und die Medien Tinnef aus der Wissenschaft auf – und jeden Tag schlucken manche meiner Kollegen diese Kröten – und verbreiten neue Märchen über die Liebe. Die Liebeszeitung kontert als eine der wenigen Medien. Heute geht es um Forscher, die „bewiesen“ haben, dass nur Singles eine empfängnisbereite Frau attraktiver finden – und gebundene Männer nicht – und dies ist die Krönung: Das soll ein natürlicher Schutz gegen Seitensprünge sein. Als Folge draus würden also ungebundene Singles, die gar keine Seitensprünge vollziehen könne, auf fruchtbare Frauen fliegen, während gebundene Männer über einen natürlichen Schutzmechanismus verfügten, gar keine Seitensprünge einzugehen, woraus folgt: Es gäbe keine Seitensprünge. Da es sie bedauerlicherweise doch gibt, muss irgendjemand falsch ticken: voraussichtlich die „Wissenschaftler“. Recherche vom Herausgeber Gebhard Roese.

Psychologen stellen manches fest, und möglicherweise haben sie dann und wann sogar recht, aber irgendwie erinnere mich dann immer an die Sache mit dem Pferd … richtig, die mir dem „Klugen Hans”.

Aber mal der Reihe nach: Da haben Studenten also mit einer Dame Legosteine aufbauen gespielt. Die Dame, 21 Jahre alt, war sozusagen das Versuchskaninchen der Forscher. Die Dame sollte beim Legospiel möglichst wenig kommunizieren und keinen Augenkontakt halten. Ferner wurde sie instruiert, kein Make-Up zu benutzen, kein Parfüm, keine spezielle Frisur, nur Jeans (wir hoffen, nicht jeden Tag dieselben) und ein einfaches T-Shirt.

Soweit, so gut. Die Männer sollten anschließend ihre Attraktivität bewerten, und dabei stellte sich heraus, dass die Dame während des Eisprungs als attraktiver angesehen wurde. Nicht neu, werden Sie sagen, das wusste man doch schon von Stripperinnen, oder etwa nicht? Doch nun kommt angeblich die Sensation: So urteilten angeblich nur die Jungs, die ungebunden waren und nicht diejenigen, die bereits in einer Beziehung lebten.

keuschheitsgürtel oder psychologischer treueschutz?
Es ist üblich unter Psychologen, sofort wild zu spekulieren. Ein gebundener Mann geht demnach ein größeres Risiko ein, wenn er einer Frau nachstellt, die gerade empfängnisbereit ist – ja, und natürlich, das hat alles mit der Evolution zu tun, nicht wahr? Denn angeblich fördert die natürliche Selektion Paare, die lange genug zusammenbleiben, um Kinder großzuziehen. Fragt sich bloß, wenn diese Entwicklung eingesetzt hat. Als wir noch in Horden durch die Savanne gezogen sind? Wohl kaum. Wenn die Forscher auch nur ein paar Sekunden nachgedacht hätten, müsste sie dies sagen: Aus der Früh- und Urgeschichte des Menschen sind keine Familien bekannt, und auch später zogen die Sippen die Kinder noch gemeinsam auf.

Auch sonst ist diese Forschung nichts als Murks: Eine Frau kann auch dann differenziert kommunizieren, wenn sie T-Shirt und Jeans trägt, den Augenkontakt vermeidet und wenig Worte gebraucht. Das hätte man bei Paul Watzlawick nachlesen können. Dies per „Training“ zu verhindern, ist gar nicht möglich, zumal die männlichen Studenten ja den freien Blick auf die Dame hatten. Es ist also nicht einmal sicher, durch welches Nachrichtenweg (Duft oder Verhaltensänderungen) die Botschaft „Einsprung oder nicht“ an die Studenten gekommen ist.

Was immer die gebundenen Studenten veranlasst haben mag, die Damen an ihren fruchtbaren Tagen nicht so attraktiv zu finden wie die Single-Studenten, bleibt also im Dunkel. Üblicherweise versuchen gebundene Männer, an attraktiven Frauen vorbeizuschauen, wenn die Beziehung frisch ist. Die Behauptung allerdings, es gäbe einen biologischen Schutz gegen Seitensprünge, ist aus der Luft gegriffen.

Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten: Seitensprünge können überhaupt nur von verheirateten oder gebundenen Partnern ausgehen – es ist für ungebundene Singles unmöglich, einen Seitensprung vorzunehmen. Mit der Logik hapert es in der Psychologie also zu allem Überfluss also auch noch.

Quellen: Artikel gelesen in der aus der "New York Times" vom 21. Februar 2011, Pressemitteilung in Deutschland über GEO von 17.03.2011, adaptiert von Curado am 18.03.2011. Wir haben anhand des Berichts der NYT recherchiert.

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