Liebeslust ist schlecht und verderblich
Ein gewisser Veniamin Mikhailovich Tarnowsky (allgemein bekannt als Dr. B. Tarnowsky) oder auch Benjamin Tarnowsky (1839-1906) schrieb im Jahr 1886 ein Buch über die „Krankhaften Erscheinungen des Geschlechtssinnes“. Das fast vergessene Werk lehnt sich an das bekannte Hauptwerk von Krafft-Ebing an, die „Psychopathia Sexualis“, die sich wiederum hauptsächlich mit der „konträren Geschlechtsempfindung“, also der Homosexualität beschäftigte.
Offenbar fand Krafft-Ebíng damals zahlreiche Nachahmer, die sich des überaus populären Themas bemächtigten. Schon bald erschienen populistisch angehauchte Bücher über mögliche Therapien, beispielsweise das Buch von Albert von Schrenck-Notzing: „Die Suggestions-Therapie bei krankhaften Erscheinungen des Geschlechtssinnes: mit besonderer Berücksichtigung der conträren Sexualempfindung“ (1892) .
Interessanter als dieser historische Exkurs ist aber, was der Moskauer Professor damals über die Sexualität generell behauptet :
Zitiert nach dem Buch „Der Marquis de Sade und seine Zeit“ (Ausgabe 1917, Original von 1900) von Eugen Dühren (Pseudonym des Arztes Iwan Bloch).
- Epikuräismus (damals): Die Lust als höchstes Gut des Lebens ansehen.
Offenbar fand Krafft-Ebíng damals zahlreiche Nachahmer, die sich des überaus populären Themas bemächtigten. Schon bald erschienen populistisch angehauchte Bücher über mögliche Therapien, beispielsweise das Buch von Albert von Schrenck-Notzing: „Die Suggestions-Therapie bei krankhaften Erscheinungen des Geschlechtssinnes: mit besonderer Berücksichtigung der conträren Sexualempfindung“ (1892) .
Interessanter als dieser historische Exkurs ist aber, was der Moskauer Professor damals über die Sexualität generell behauptet :
Gegenwärtig erscheint das Laster in der in den Augen der Mehrheit nicht nur verführerisch durch die Kraft, Neuheit und Mannigfaltigkeit der Empfindungen, sondern es verleiht der Sphäre der eigentlichen Geschlechtstätigkeit dem Wüstling einen gewissen Anstrich des Epikuräismus, Ausgesuchtheit, Verwöhntheit und Überlegenheit vor anderen Menschen, die anscheinend weniger entwickelt, aber sittsamer und enthaltsamer sind.
Zitiert nach dem Buch „Der Marquis de Sade und seine Zeit“ (Ausgabe 1917, Original von 1900) von Eugen Dühren (Pseudonym des Arztes Iwan Bloch).
- Epikuräismus (damals): Die Lust als höchstes Gut des Lebens ansehen.
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