Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Männerröcke? Eine Frage der Mode, sonst gar nichts

Männer tragen Hosen – Frauen tragen Röcke. So war es gegen 1955. Hosen für Frauen waren gesellschaftlich verpönt, vor allem in den Disziplinierungskasernen der bürgerlichen Gesellschaftsordnung, den damaligen Schulen. Aber auch andere Brutstätten bürgerlichen Miefs verweigerten den Frauen das Tragen von Hosen – „vornehme“ Hoteliers beispielsweise oder auch der ehemalige Bundestagsvizepräsident Richard Jaeger, der 1970 drohte, er werde „jede Abgeordnete, die es wagen sollte, in Hosen zur Plenarsitzung zu erscheinen, aus dem Saal weisen“.

Soweit die Frauen. Heute trägt die Frau ganz selbstverständlich Hosen, und nur, wenn sie „betont feminin“, als „Abendbegleiterin“ oder als Verführerin auftreten will, tauscht sie die Hose gegen den Rock.

In der Gegenwart unterscheidet sich die Freizeitbekleidung der Frauen und Männer (jedenfalls in Deutschland) kaum noch: Beide tragen Hosen, beide T-Shirts, und der unterschied zwischen Blusen und Oberhemden wird auch immer geringer – bestenfalls zeigt er sich noch im engeren Schnitt für die Herren und in der Art, wie geknöpft wird. Bei den Hosen gibt es zwar Varianten, doch ein gut angezogener Mann trägt eben auch im Sommer keine Shorts oder bajuwarisch-wuchtige „Krachlederne“, sondern bestenfalls etwas weichere und luftdurchlässigere Baumwolljeans.

Der Rock beim Mann? Da sagen die Spießer: um Himmels willen! Zwar zählen elegante Männerröcke bei Modedesignern durchaus inzwischen zum Angebot, aber getragen werden sie kaum. Das ist einerseits auf die idiotische Meinung zurückzuführen, sie seinen „unmännlich“ und anderseits darauf, dass sie, wenn sie kurz sind, so wenig schick aussehen wie Shorts oder, wenn sie lang sind, sehr unbequem. Lediglich der Kilt, also der traditionelle Schottenrock, ist ebenso praktisch wie tragbar. Traditionell wir er mit einer Art Blazerjacke und Kniestümpfen getragen, sodass vom Männerbein nichts viel zu sehen ist.

Die Hasstriaden mancher Männer auf Männerröcke sind völlig unerklärlich, weil es sich beim Männerrock (ebenso wie bei heute üblichen Jeans) lediglich um eine Moderescheinung handelt, die mit „, männlich“ oder „weiblich“ gar nichts zu tun hat. Männer in Kilts sind teilweise imposante Gestalten, die gar nichts „Feminines“ an sich haben.

Man kann also einen Mann, der einen Kilt trägt oder einen modebewussten Männerrock, nicht als „feminin“ bezeichnen. Der Wunsch vereinzelter Hetero-Männer, sich feminin zu geben, drückt sich in der Regel nicht in der Kleidung aus und wird auch nicht in der Öffentlichkeit ausgelebt. Doch die Tatsache, dass auch im härtesten Kerl eine bisschen von einer Frau steckt und auch in der sanft-süßesten Frau ein Stück vom Mann darf andererseits auch nicht geleugnet werden. Nur wer sich ein klein wenig in die Rolle des anderen Geschlechts einfühlen kann, wird auch ein wenig von dessen Gefühlswelt erkennen. Deshalb schrieb ich, dass es keinem Mann schaden könne, einmal einen Rock zu tragen oder in High Heels zu gehen. Jede Frau kennt den Unterschied zwischen Hose und Rock sowie zwischen flachen Schuhen und High Heels, und es ist merkwürdig, dass Männer ihn nicht wenigstens einmal erproben wollen. Ob sie mit Rock und High Heels allerdings weiter als zehn Schritte kommen, wage ich zu bezweifeln.

Trackbacks

die liebeszeitung am : Schadet es Männern, „ein bisschen feminin“ zu sein?

Vorschau anzeigen
wie feminin darf ein mann sein? und wann lassen die frauen von ihm ab? Keine Liebes-Diskussion im Internet wird so kontrovers geführt wie diese: „Wie feminin dürfen eigentlich Männer sein“? Man hätte natürlich auch fragen können: „Wie maskulin dürfen eig

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen