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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex

Das Klischee vom starken Mann und der schwachen Frau

Machtansprüche und Einschüchterungen gehen auch von Frauen aus
Beginnen wir mal mit einem gängigen Klischee: Männer sind nicht nur kräftiger als Frauen, sie sind auch deutlich aggressiver.

Die Idee beruht darauf, dass eine Frau einen Mann nicht ernsthaft verletzen kann. Dem jungen Mann sagen wie, er möge sich auf keinem Fall wehren, wenn ihn eine Frau angreift. Oder in Worten: „Sieh mal, das ist eine junge, schwache Frau, sie kann dir gar nicht ernstlich wehtun.“ Und nun beginnt für den jungen Mann das Dilemma:

- Wehrt er sich ernsthaft, so verletzt er ein soziales Gebot und wird möglicherweise dafür bestraft.
- Wehrt er sich nicht, so bezeichnen ihn seine Freunde oder Kameraden als „Weichei“, das sich „von einer Frau verhauen lässt.“

Der Mann, der von einer Frau angegriffen wird, ist immer der Dumme

Es ist also gleich, wie der Mann darauf reagiert, von einer Frau geschlagen zu werden: Er ist immer der Dumme in diesem Spiel. Das bedeutet: Eine Frau, die aggressiv und genügend skrupellos ist, kann einen schwachen Mann behandeln, wie sie will. Sie kann ihm also physische oder psychische Gewalt antun, ohne jemals dafür belangt zu werden.

Es geht um die Person - nicht darum, wie sich "ein Geschlecht verhält"

Es gibt viele Gründe, andere Beherrschen zu wollen. Männer bedrohen und unterdrücken andere Männer gewaltsam. Frauen tun dies auch, vor allem dann, wenn eine fremde Frau in ihr Revier einzudringen versucht. Wir hören, lesen und sehen schreckliche Szenen, wenn Frauen von Männern geschlagen, genötigt oder unterdrückt werden. Doch über Frauen, die Männer psychisch zu vernichten versuchen, ihnen sozial den Boden unter den Füßen wegziehen, sie ihrer Freiheit berauben oder physisch bedrohen, hören wir fast nichts.

Das seltsame Weltbild, das über Frauen verbreitet wird

Die seltsame Philosophie, es sein für Frauen „absolut unmöglich, einen Mann ernstlich zu verletzen“ paart sich mit einem anderen System. Demnach sind Frauen „im Grundsatz“ nicht verantwortlich dafür, wenn sie erfolglos sind oder sonst etwas „schiefläuft“. Insbesondere in Frauenzeitschriften können wir lesen, dass es immer die anderen sind, die etwas verhindern. Sogar das sogenannte „Empowerment“ folgt dieser Philosophie: „Du hast die beste Ausbildung, den besten Job, den besten Partner verdient.“ Dann liest man Sätze wie „gebe dich nie mit weniger zufrieden als…“

Was wäre eigentlich, wenn du nicht dieser Philosophie folgen würdest, Frau? Dann könntest du auch eine gute Ausbildung haben, einen guten Job und einen guten Partner. So machen es übrigens die Männer, und auch sie träumen von andere Jobs, mehr Macht, mehr Ansehen und vielem mehr.

Zur Freiheit gehört Verantwortung - sie lässt sich nicht "abwälzen"

Kommen wir mal auf das Versagen. Alle Menschen versagen irgendwann, irgendwie und irgendwo mal. Dann kannst du „hoppla“ sagen und es vergessen. Oder es beim nächsten Mal anders angehen. Doch was tun viele Frauen und Pseudo-Berater(innen) von Frauen? Sie weisen dir nach, dass es Schuldige gibt: Männer und männliche Institutionen. Bewusste Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft. Und natürlich (immer wieder gern) ist es das „System“. Mal ist es der Kapitalismus, mal der „weiße, alte Hetero-Mann“. Manchmal ist es wirklich „das System“ – in Diktaturen und Theokratien. Und in liberalen Staaten oder Demokratien ist dies deutlich seltener der Fall. Das interessiert allerdings kaum jemanden – und vor allem keine linksradikalen Einpeitscher(innen) oder Extremfeministinnen.

Du kannst etwas ändern

Dein bester Feind bist du selbst. Und du kannst deine beste Freundin werden, wenn du deine positiven Kräfte für dein Wohl einsetzt. Und wenn du anderen Menschen mit Interesse und einem gewissen Wohlwollen begegnest.

Das reicht vielleicht noch nicht – aber es ist zumindest ein Anfang.

Ein Nachtrag: Alles, was ich beschrieben habe, handelt von der Macht, die sich eine Person aneignet. Und ebenso von der Weigerung, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Ich sprach nicht über die „Gründe“. Und wenn du etwas tun willst, um dein Leben, deine Gesellschaftsordnung oder deinen Staat besser zu machen – fang bei dir selbst an. Und das gilt für alle Menschen – Frauen, Männer und alle, die sich sonst wie definieren.

Passiv anal - Geheimnisse und Fakten beim Analverkehr

Fantasien der Männer und Realität: Pegging auf den Punkt gebracht ...


Hinweis: Die Grundlagen unserer Betrachtungen wurden schon im ersten Teil behandelt. Wir empfehlen, ihn zuerst zu lesen.

Analverkehr - was fühlen Männer dabei? Und wie ergeht es Frauen?

Schon im ersten Teil haben wir darauf hingewiesen, wie dürftig es um das Wissen um den Analverkehr bestellt ist. Tatsächlich gibt es immer noch Statistiken, die nicht in aktiven und passiven Analverkehr trennen udn daher kaum Aussagekraft haben.

Männer und Frauen

Die entscheidenden Nervenenden sitzen dort, wo sich der Anus befindet. Sie sind ausgesprochen sensibel und reagieren „aufgeregt“, wenn etwas von außen nach innen dringt. Menschen, deren Körpertemperatur anal genommen wurde oder die Zäpfchen verabreicht bekamen, wissen das. Und sie haben dann auch eine Ahnung davon, wie angenehm/neutral/unangenehm sie dies empfanden.

Der eigentliche passive „Analverkehr“ ist eine Kombination aus Vertrauen in die Person, die ihn aktiv ausführt, eine gewisse Intimität mit ihr und der Wunsch, sich für die Dauer des analen Verkehrs dominieren zu lassen. Wie das genau ist, weiß niemand wirklich. Manche Frauen und manche Männer bekommen Orgasmen durch die Kombination von Emotionen und Fantasien, auch wenn dies „theoretisch“ nicht immer plausibel ist.

Männer – einschließlich und ausschließlich

Die Prostata ist ein innen liegendes Organ beim Mann, das von außen so gut wir gar nicht reizbar ist, außer durch die Stimulation des Damms. Die intensivsten Gefühle werden aber erst durch die Berührung mit einer Fingerkuppe, einem gebogenen Dildo (P-Punkt-Dildo/Vibrator) oder durch sonstigen gezielten Druck auf die Prostata ausgelöst. Wie auch immer – dieser Druck bewirkt zunächst sehr intensive, oft peinliche Gefühle. Erst wenn diese überwunden sind, empfinden manche Männer den Genuss. Andere scheuen diese Gefühle wie der Teufel das Weihwasser. Normalerweise kann nicht vorausgesagt werden, was überwiegt – aber beim „ersten Mal“ ist es fast immer höllisch schwer zu ertragen. Erwähnt werden soll, dass viele Männer unangenehmen Erinnerungen an die medizinische Prostatauntersuchung bekommen, die sie vor passivem Analverkehr zurückschrecken lassen.

Gut – und wie ist es mit den „Geberinnen und Gebern“? Manche Männer gelten als „total anal fixiert“, andere versuchen, Frauen zu dominieren, indem sie auf Analverkehr bestehen. Wieder andere Behaupten, sie würden nur beim Analverkehr, den gewünschten sinnlichen Effekt einer „gewaltigen Ejakulation“ erreichen. Technisch tun sie beim Analverkehr ohnehin das Gleiche wie beim Vaginalverkehr, sodass die Frage ist, ob die Frau wirklich Lust dabei empfindet. Offenbar interessiert dies Männer allerdings kaum. Manche Frauen verlangen daher, dass sie sich „revanchieren“ dürfen. Einer der üblichen Sprüche, mit denen dies vertuscht wird, ist „Was für die Gans gut ist, taugt auch für den Ganter.“

Die Frau als "Geberin" beim Analsex

Womit wir erneut beim männlichen, passiven Part wären – und zugleich bei der Frau als „Geberin“. Dies kann auf verschiedenen Wegen geschehen. Sehr populär und öffentlichkeitswirksam ist stets das Pegging mithilfe eines Strap-on-Geschirrs. Allerdings beklagen viel Frauen, dass sie selber dabei keine Befriedigung erfahren. Zudem seien die ungewöhnlichen Beckenbewegungen höchst anstrengend. Neutral betrachtet hat die Geberin auch so gut wie keine Möglichkeit, den Vorgang mit dem eigenen Gefühl zu synchronisieren.

Wie auch immer – Männer sind auf den aktiven Part besser vorbereitet. Diejenigen allerdings, die den passiven Part erleben wollen, ziehen zumeist vor, ihn mit einer möglichst erfahrenen Frau auszuleben. Das gilt besonders dann, wenn sie submissiv veranlagt sind oder es ihnen lediglich um eine komplette Prostatastimulation geht.

Vorbereitungen sind nötig

Analverkehr ist ein weites Feld, wie man unschwer erkennt. Und hier werdet ihr keine Hinweise auf die „besten Wege der Ausführung“ finden. Dabei gibt es durchaus Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: Langsam, liebevoll und mit jeder Menge Gleitmittel, so heißt es, sei der beste Weg - Kondome gelten als obligatorisch. Und bevor irgendein Gegenstand zur Hand genommen oder gar umgeschnallt wird: Ein behandschuhter Finger ist ausgezeichnet geeignet, um den ersten Schritt zu vollziehen.

Einen kleinen Teil aus unsere Recherchen findest du im Anhang. "Passiv anal - Geheimnisse und Fakten beim Analverkehr" vollständig lesen

Analverkehr - wer tut es und warum?

Das hübsche Gesäß
Zum Thema „Analverkehr“ gibt es zahllose Informationen, Stellungnahmen und Statistiken. Die meisten von ihnen haben einen Mangel: Sie fragen nur nach dem aktiven, „biologischen“ Analverkehr. Und den können nur Personen ausüben, die einen Penis haben.

Wer da so sieht, für den ist das Thema schnell eingeschränkt. Um Konflikte zu vermeiden, wird die „fordernde“, aktive Person zum Mann. Und die passive Person – sei sie erduldend oder begünstigt – ist dann eine Frau. Damit wird das Thema stark eingeschränkt.

Ganz korrekt wäre die Fragestellung: „Was empfinden Frauen, die einen männlichen, heterosexuellen Partner haben, beim analen (empfangenden) Analverkehr?“ Und darauf gibt es durchaus Antworten.

Wie so oft, seht bei manchen Menschen die Experimentierfreude im Vordergrund. Das heißt, diejenigen, die es tun, wollen wissen, wie es „sich anfühlt“. Diese Erkenntnis ist allerdings allgemeiner Natur. Wenn eine Frau „Analverkehr will“, kann dies höchst unterschiedliche Gründe haben. Forscher teilen diese grob in drei Hauptkategorien:

1. Dem Wunsch, Analverkehr zu erfahren – warum auch immer.
2. Um dem Partner einen Gefallen zu tun.
3. Weil eine Gegenleistung erwartet wird.


In den weitaus meisten Fällen wird angegeben, dass Analsex nur mit einem „speziellen Partner“ ausgeübt wurde – dann wurde der Sex auch als „sehr intim“ beschrieben.

Spekulationen um Gefühle und Emotionen - sind sie glaubwürdig?

In den Bereich der Spekulationen fällt weitgehend, welche Gefühle dabei mit welchen Emotionen zusammenfielen. Schmerz, Scham und Ekel stehend dabei sinnlichen, lustvollen Erfahrungen gegenüber. Teilweise wurde berichtet, dass der Analverkehr ausschließlich im betrunkenen Zustand ausgeübt wurde.

Womit wir bei den Gefühlen wären: Lust und Schmerz, Begierde und Scham, Neugierde und Entsetzen, Beherrschung und Unterwerfung. Und um darüber zu reden, muss nun der „passive Mann“ auf die Bühne kommen.

Personen mit Prostata fühlen mehr

Um sehr präzis zu sein: Personen, die eine Prostata haben, fühlen anders als Personen, denen sie fehlt. Denn ein Teil der Lüste und Schmerzen, der Neigung oder Abneigung bei Männern zum passiven (empfangenden) Analverkehr läuft über dieses Organ, das ausgesprochen sensibel ist.

Kein Hinweis auf "Homosexualität"

Dabei wäre gleich ein Irrtum zu korrigieren: Die Annahme, dies hätte etwas mit Homosexualität oder mit irgendeiner „sexuellen Präferenz“ zu tun. Das Gefühl ist für alle Männer ähnlich, wenngleich auch die Reize etwas differenziert empfunden werden. Die Emotionen allerdings sind höchst unterschiedlich – und sie haben etwas damit zu tun, wie intim der Mann mit der Person ist, die er als „Geber(in)“ ausgewählt hat.

Also gut – wir müssen an die Gefühle heran.

Das tun wir im zweiten Teil, er betrifft sowohl Frauen wie auch Männer, aktiv und passiv.

Oralsex – nur Sex oder Zeichen der innigen Liebe?

Es ist nicht das, wonach es aussieht ...
Das schillernde Thema "Oralsex" wird in diesem Artikel ausführlich behandelt. Dies ist der zweite Teil mit einem erklärenden Anhang. Die Redaktion empfiehlt, den ersten Teil zuerst zu lesen.

Liebe, Verliebtheit, Romantik, Lust - oder "nur Sex"?

Alles, was ich zum Thema las, war ausgesprochen spekulativ. Männer, die ihre Fellatio-Erfahrungen mit Prostituierten gemacht hatten, wurden oftmals nie von ihren Ehefrauen auf diese Weise beglückt. Sie haben also keine Vergleiche, und ihre Lüste wurden unter Zeitdruck befriedigt. Waren die Ehefrauen hingegen bereit, so waren sie oft nicht „kompetent“ genug, um wirklich zu überzeugen. Bei Männern, die viele Vergleiche haben - inklusive Bi-Erfahrungen – gelten Männer manchmal als die besseren Geber. Sind hingegen „romantische Triebe“ im Spiel, so überspielt die Verliebtheit die Qualität. Das heißt, die Frau, in die ein Mann verliebt ist, wird als „lustvolle Geberin“ empfunden – unabhängig von ihrer Praxis.

Ganz ähnlich scheint es bei Frauen zu sein. Vom männlichen Lover wird erwartet, dass er Erfahrung und maximale Sinnlichkeit in das Werk seiner Lippen legt - vom Kuss bis zum Cunnilingus. Doch oftmals wird behauptet, dass Frauen einfach sensibler sind, wenn es um den Cunnilingus geht - und er schon deswegen der Beschenkten mehr Lust bereitet.

Gibt es Tatsachen zur Lust beim Oralsex?

Im Grunde fehlen solche Tatsachen komplett. Zwar kann man sowohl Fellatio wie auch Cunnilingus als „isolierte Formen sexueller Befriedigung“ auffassen – meistens aber werden sie in Zusammenhang mit einer bestehenden oder aufkeimenden Beziehung gesehen. Und mit Sicherheit auch als „Herausforderung“, denn viele Frauen und Männer haben zu Anfang Vorbehalte, die Herausforderungen von Oralkontakten anzunehmen.

Wer tiefer in das Thema eintauchen will, wird fast vergeblich nach zuverlässigen Quellen suchen. Erotische Romane sparen oft das Wesentliche aus. Foren und Blogs sind oft nichts als Sammlungen privater Meinungen. Und die Wissenschaft? Sie verharrt im Erbsenzählen, sagt uns also lediglich, wer in welchem Alter nach Eigenangaben schon mal Fellatio oder Cunnilingus hatte. Dabei sind Oralkontakte schon in alten Hochkulturen nachzuweisen - irgendwann muss es also eine weit verbreitete Lust gewesen sein.

Wer mag, kann im Anhang Details dazu erfahren.

Wann wurde das erste Mal Oralsex praktiziert?

Niemand weiß es genau, doch ist die Praxis im alten Ägypten sehr populär gewesen. Aus dem vorderen Orient kamen solche Praktiken vermutlich nach Griechenland, wo sie ebenfalls durch Abbildungen belegt sind. Auch aus indischen Darstellungen geht hervor, dass orale Kontakte das Liebesspiel beflügelten. Und schließlich wurden noch aus dem frühen Mittelalter alle Arten von oralen Kontakten geboten. Unter dem Einfluss der christlichen Kirchen, so heißt es in Abhandlungen dazu, sollen dann alle Lüste, die nicht zur Zeugung von Nachkommen dienten, verdammt worden sein. Besonders jene im außerehelichen Bereich. Noch heute nimmt die katholische Kirche diese Position ein.

Manche Autoren gehen davon aus, dass dieser Einfluss zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückging. Und tatsächlich finden wir die „erste sexuelle Revolution“ ausgerechnet im angeblich so prüden England der Königin Viktoria.

Warum eigentlich "französisch"?

Erwähnt wurde schon der Begriff „Gamahouching“, dessen Ursprünge im Französischen liegen – bekannt wurde er allerdings aus der viktorianischen Erotik-Literatur. Oft ist unklar, ob er für „Oralverkehr“ insgesamt oder weitgehend nur für den Cunnilingus steht. In Frankreich soll auch der Begriff „Fellatrice“ entstanden sein (aus dem Wort „Fellatrix“), der eine Frau bezeichnet, die Fellatio ausführt. Der deutsche Ausdruck „Französisch“ kommt wahrscheinlich von Besucher französischer Bordelle und könnte von Soldaten „importiert“ worden sein. Es mag auch sein, dass er – wie so viele Erotik-Begriffe – einfach den Franzosen „in die Schuhe geschoben“ wurde. Der Ausdruck „Blasen“ (wie auch in „Blow Job“ enthalten) ist zwar populäre, aber dennoch falsch. Er mag aus der optischen Ähnlichkeit mit dem Blasen eines Holzblasinstruments entstanden sein, weil sich das Mundstück zwischen den Lippen befindet. In Wahrheit meint man damit aber das Gegenteil, nämlich das Saugen. Dabei wird mithilfe der Mundhöhle ein Unterdruck erzeugt, der zur Versteifung des Penis dient. Insofern gehört Fellatio oft zum Vorspiel, in der Sprache der Sexarbeiterinnen „Halb und halb“.

Sobald von Fellatio und dem Vergnügen der „Geber(innen) die Rede ist, fällt auf, wie wenig plötzlich von Frauen die Rede ist. In Suchmaschinen tauchen häufig Hinweise auf homosexuelle Praktiken oder entsprechende Pornografie auf. Dies könnte Hinweis darauf sein, dass man Frauen nicht zutraut, Fellatio zu mögen.

Für die andere Form, Oralsex zu geben, wird normalerweise entweder das Fremdwort „Cunnilingus“ verwendet oder es wird als „Lecken“ bezeichnet.

Hier verwendet:

Die Denverpost als eine der Quellen für Zahlen, die gerne in den Rauam geworfen werden.
Genauer: Psychology Today.
Zur Geschichte des Oralsex (namentlich Fellatio: MIC.
Dazu mehrere Quellen aus nicht näher bezeichneten Blogs oder Foren.,sofern bloße Meinungen betroffen sind.
Bücher:
"The Origins of Sex", London 2012.
"The Pleasure's All Mine", London 2013.
Sowie nach der Studie: "What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy?" von Christian C. Joyal, PhD, Amélie Cossette, BSc, and Vanessa Lapierre, BSc, Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada.
"Oralsex – nur Sex oder Zeichen der innigen Liebe?" vollständig lesen

Oralsex – viele wünschen ihn, doch wer genießt ihn?

Symbolisch steht ein "Y" für Cunnilingus
Wenn wir etwas über die sexuellen Defizite der Menschen heute erfahren wollen, dann ist es sinnreich, sich mit Fantasien zu beschäftigen. Selbst Forscherinnen und Forscher haben gestaunt, wie verbreitet alle sexuellen Fantasien über Oralsex sind. Etwa 79 Prozent der Frauen und sogar 88 Prozent der Männer fantasierten über beide Formen der oralen Lüste, also Cunnilingus und Fellatio, wie eine verlässliche Studie ergab. Ob sie diese aktiv und/oder passiv tatsächlich ausführen, ist eine Frage, die sich schwer beantworten lässt – und noch weniger steht fest, wie viel Freude die Geber/Geberinnen daran haben, diese Aktivitäten auszuführen.

Statistiken zu "Oralverkehr" sind oft sehr oberflächlich

Es gibt selbstverständlich „Statistiken“ zu diesem Thema, aber sie haben alle den Mangel, nicht sehr präzis zu sein. Nach Meinung von Forschern hatten beispielsweise Männer zwischen 25 und 45 Jahren zu 88 Prozent bereits (irgendwann, irgendwie) Oralsex mit einer Frau. Andere stellten Zahlen von „zwischen 60 und 90 Prozent“ “fest, und „im letzten Jahre“ hätten angeblich zwischen 50 und 80 Prozent Fellatio genossen.

Die Gretchenfrage: Genießen Frauen Fellatio?

Ob Frauen es genossen haben, Fellatio zu geben? Darüber sind die Meinungen höchst unterschiedlich. Die Sexualtherapeutin Louanne Weston behauptet, “eine Menge Frauen hätten Freude daran, die Erektion des Geliebten im Mund zu verspüren“, schränkt aber ein, dass diese Formen der Fellatio nicht dem entsprächen, was man oft in der Pornografie sehe. Denn um den Genuss zu maximieren und selbst Freude daran zu haben, sollte die Frau die nötige Freiheit haben, diesen Vorgang kreativ zu gestalten. Die Freude würden die Frauen auch daraus beziehen, dass sie ihren Lovern zu einem besonderen Genuss verhelfen könnten.

Stille Phänomene: Schweigen über den Cunnilingus

Weitaus weniger als über Fellatio ist über Cunnilingus bekannt. Gerüchteweise verweigern ihn viele Männer, dann und wann hört man aber auch, dass Frauen ihn empört zurückweisen. Es gibt kaum Erklärungen für dieses Phänomen.

Oberflächlichkeiten, Ansichten und Ungenauigkeiten

In Romanen aus der viktorianischen Zeit kommt der Begriff des „Gamahuching“ recht häufig vor. Für einige junge Frauen und junge Männer soll es im ausgehenden 19. Jahrhundert der „erste Sex“ gewesen sein, den sie erlebten. Gleich, ob er als Fellatio oder Cunnilingus übersetzt wird – Oralsex war es in jedem Fall. Später galt Oralsex dann als Tabu. Selbst Prostituierte sollen ihn verweigert haben – und eine „anständige Frau“ hätte nie im Leben erwogen, ihn zu vollziehen. Dabei hatte diese Form von Sex zwei Vorteile: Schwangerschaften wurden vermieden und die Lust konnte erheblich gesteigert werden. Vor allem Frauen, die niemals durch „gewöhnlichen Geschlechtsverkehr“ zur sexuellen Erfüllung kamen, kamen durch oralen Sex seitens des Mannes zu Orgasmen. Viele entdeckten allerdings, dass es nicht unbedingt ein Mann sein musste, denn manche Frauen erwiesen sich durchaus als die besseren Experten für weibliche Orgasmen.

Und am Freitag dann der zweite Teil mit Quellenangaben und historischen Erläuterungen.