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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Liebe – Vibrationen, Erregung und dunkle Geheimnisse

Ausgezogen, angezogen. überzogen - wie der Körper wirkt
Was Liebe ist?

Nun, es ist das Vibrieren des Körpers, die Erregung der Sinne und das eigenartige Gefühl, dass dich dabei durchströmt.

Das ist kein Zitat über die Liebe. Es soll von Jazzmusikern stammen, die befragt wurden, was denn das Besondere an ihrer Musik sei. Wo wir gerade beim Wort „Liebe“ sind. Nein, die Nächstenliebe ist nicht gemeint und auch sonst kein Vorgang aus dem Umfeld des Christentums, der Soziologie oder anderer Weltanschauungen.

Die sinnliche Erregung und ihr Ziel

Etwas an jemandem erregt uns. Wir wissen nicht genau, was es ist. Aber es setzt einen Prozess in Gang, der ein einziges Ziel hat – den Geschlechtsakt zu vollziehen. Auf dem Wege dahin können Minuten oder Stunden, Tage oder Wochen vergehen. Möglicherweise kommt es niemals dazu. Seien wir ehrlich, dann gibt es einige Dutzend Gründe, die dagegensprechen. Menschen haben eine besondere Art, mit ihren Lüsten und Begierden umzugehen. Und deshalb endet die begehrliche Lust eben recht selten in der spontanen, kurzen sexuellen Begegnung. Menschen neigen dazu, Vorbehalte aufzubauen – je nach Lebensstil, Überzeugung und möglichen Risiken.

Wenn der Donner der Lust den Körper erdröhnen lässt

Wilde Lüste und Ekstase
Wenn Menschen ekstatischen Sex haben wollen, dann wollen sie den Donner, der sie durchdröhnen soll. Sie wollen die Hitze in ihren Blutbahnen spüren und die Stimulation der Nervenenden. Jede und jeder hat da Vorlieben.

Niemand sollte diese Gefühle erwachsener Personen als „unanständig“ brandmarken. Es sind stets die Moralisten, die sich daran ergötzen, dass sie „normal“ sind. Und sie denken: Ja, wenn wir, die Edelmenschen, frei von verborgenen Lüsten sind, dann müssen die anderen zwangsweise „pervers“ sein. Sind sie frei von „Sünden“? Nein, natürlich nicht. Wir müssen keine Philosophen oder Psychologen sein, um das zu begreifen. Es reicht völlig, die Worte des Religionsstifters zu benutzen: „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“

Natürliche Reaktionen können ungewöhnliche Lüste auslösen

Ich sage es nicht, weil ich das Christentum hervorheben will. Ich sage und schreibe es, weil die lodernde Liebeslust in vielen Wegen, Umwegen und Auswegen in uns brennt.

Manche Männer reagieren auf Brüste, manche Frauen auf Bizeps. Manche Männer lechzen nach exotischen Düften, mache Frauen auf den Geruch von Herbstblättern. Und ganz klar reagieren Frauen und Männer auf Kleidung, die mal überreichlich verhüllt, dann wieder auf solche, die den Körper hautnah betont.

Gut – vielleicht meint ihr, dass zur Liebe mehr gehört. Aber das sagt euch euer Verstand, nicht die Natur.

Bilder: Oben - Liebeszeitung Archiv, Mitte: Künstlerentwurf für Ekstase.

Die verkannte Lust am Schmerz – der Masochismus

Mit Humor: Frau als Amazone - Mann als Pferd
Die Lust am Schmerz unter dem Vorzeichen der Sexualität wird häufig als Algolagnie, auf Deutsch etwas „Schmerzlust“ bezeichnet. Inzwischen hat man sich darauf geeinigt, eher den Begriff „Sadomasochismus“ oder einfach „Masochismus“ zu verwenden. Der Volksmund sagt auch „Sadomaso“ dazu.

Der Wortschöpfer: Richard von Krafft-Ebing

Der Begriff selbst ist im Grunde genommen völlig wertlos. Der Psychiater Richard von Krafft-Ebing hat den Begriff Masochismus 1886 geprägt, ohne dabei viel nachzudenken. Ihm ging es darum, dem Begriff „Sadismus“, der auf die Bücher des Marquis de Sade Bezug nimmt, etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Dabei bot sich seiner Meinung nach der Autor und Zeitgenosse Leopold Ritter von Sacher-Masoch an. Er genoss zu Lebzeiten (1836 - 1895) große Popularität und ist bis heute durch sein Werk „Venus im Pelz“ bekannt.

Die offiziellen Definitionen

Es gibt mehrere „offizielle Versionen“ des Begriffs, die alle eines gemeinsame haben – die geschlechtlichen Lüste werden durch Demütigungen, Schmerzen und Unterwerfungen angeregt. So etwas im Dorsch (1):

Masochismus (ist) diejenige Perversion, bei der das Erleben des Orgasmus mit dem Erleiden von Demütigung, Schmerz oder Qual einhergeht.

In einer anderen Quelle heißt es (2):

Masochismus (bezeichnet das) Empfinden sexueller Erregung durch körperliche und seelische Misshandlung. In weiterem Sinn versteht man darunter alle Lustgefühle die durch Unterdrückung hervorgerufen werden.

In fast allen Lexikoneinträgen werden der Psychoanalyse nach Sigmund Freud einige Sätze gewidmet, die aus heutiger Sicht als Spekulationen gelten.

Masochismus - dem Begriff fehlt die beweisbare Ursache – bis heute

Inhaltlich und streng wissenschaftlich gibt das Werk von Krafft-Ebing allerdings wenig her. Masochismus wird bei ihm – wie auch bei nahezu allen anderen Autoren – mit der Sexualität des Menschen in Verbindung gebracht. Und wenn sie nicht dazu diente, Nachkommen zu zeugen, sondern aus anderen Gründen praktiziert wurde, nannte man sie eine Perversion, später auch eine Paraphilie. Vergessen haben die heutigen Autoren dabei offenbar, in welchem Zusammenhang die Psychologie bis in die 1980er-Jahre den „Masochismus“ sah. Zu den „Perversionen des Geschlechtslebens“ zählte man „Homosexualität, Masochismus, Sadismus, Fetischismus, Exhibitionismus und Voyeurtum. Man berief sich, auf Sigmund Freud, der die Ursachen solche Phänomene bekanntlich in „eine frühe Phase der Kindheit“ verlegte. (3)

Kein Wunder, dass viele vor so viel „wissenschaftlicher Objektivität“ in die Knie gingen und tatsächlich glaubten, nicht „alle Tassen im Schrank“ zu haben, wenn sie darunterfielen.

Zeitgeist, Quälgeister und Mysterien

Nun hat sich seither etwas getan – doch der „alte Geist“ der Psychiatrie und Psychologie spukt immer noch in den Köpfen der Menschen herum. Man vertraut sehr auf Freud, glaubt überhaupt, dass die Psychologie ausreicht, um Naturphänomene zu beurteilen. Immer wieder hören wir von einem riesenhaften Topf mit „Unbewusstem“, das in uns schlummert. Das Wissen darüber ist zwar nicht „streng geheim“, aber es kann auch nicht beschrieben werden. Also würde jeder kritische Mitmensch sofort sagen: „Dann existiert es auch nicht“.

Und so ähnlich ist es bis heute. Ich las diesen markanten Satz eines neuen medizinischen Ratgebers zuerst: (4)

Wie sich Masochismus entwickelt, ist weitgehend unbekannt. Es gibt dazu verschiedene Hypothesen.

Das ist schön und zurückhaltend formuliert – heißt aber eben auch nur: Es gibt keine Fakten, sondern nur Vermutungen. Die meisten stammen aus den Tiefen der Psychologie und erweisen sich schnell als unbeweisbare Hypothesen. Wobei sich die Frage ergibt: Wieso halten sich eigentlich Hypothesen über ein ganzes Jahrhundert, die niemals schlüssig bewiesen werden konnten?

Alternativen – das Menschlich, das Tierische und die Gehirne

Die Evolution und das Verhalten von Säugetieren, die in Gruppen leben, könnte Aufschlüsse ermöglichen. Sie müssen schließlich um ihre Positionen in der Gesellschaft kämpfen – und zum Kämpfen gehört auch, rechtzeitig „den Schwanz einzuziehen“ und anderen das Terrain zu überlassen. Demut und Unterwerfung sind dabei wichtige Elemente, und sie werden spielerisch erworben. Diese Eigenschaft hat zunächst nichts mit dem Masochismus zu tun, wirkt aber als Komponente in ihm. Und sofort entsteht die nächste Frage: Warum sind Geisteswissenschaftler eigentlich so sehr am morbiden Charme der sexuellen Unterwerfung interessiert?

Naturwissenschaften udn die Kybernetik des Gehirns

Wäre da nicht die Gehirnforschung – hätten wir ohne sie je erfahren, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Schmerzempfinden und dem Belohnungssystem gibt?

Nein, wir haben noch nicht verstanden, warum Schläge oder Demütigungen bei einem Menschen Lust, beim anderen Schmerz und beim nächsten Wut oder Verzweiflung auslösen. Die Kybernetik des Gehirns, namentlich der Informationsfluss und seine Verknüpfungen, sind für uns unbekanntes Terrain. Gegenwärtig können wir diese Umstände nicht entschlüsseln, und es ist ausgesprochen fragwürdig, ob wir es jemals können werden.

Spekulationen und Fehlsteuerungen der Psyche

Und eben weil wir nichts wirklich wissen, was da an Daten durch uns hindurchläuft, etwas bewirkt oder nicht bewirkt, etwas hinterlässt oder auch nicht, wird über die Ursachen spekuliert. Nützt dies irgendeinem Menschen? Ich denke, das es niemandem wirklich nützt, auf eine Spekulation hereinzufallen.

Bevor du diese Seite verlässt: Es gibt tatsächlich suchtartige Erkrankungen, die zu Fehlsteuerungen der Psyche führen. Der Grund dafür liegt in einem Fehler im „System“. Wenn wir nicht lernen, die Euphorie zu beherrschen, die körpereigene Drogen ins uns auslösen, dann können wir in Gefahr geraten, Opfer des eigenen Belohnungs-Systems zu werden. Und das ist dann wirklich gefährlich.

(1) Dorsch.
(2) Spektrum Lexikon Psychologie
(3) Fischer-Lexikon Psychologie. Neubearbeitung, Frankfurt 1957. bis mindestens 1975).
(4) Das Zitat und weitere Informationen beispielsweise bei „Netdoktor.de“.
Bild: Nach einer japanischen Vorlage, anonym, nachkololoriert


- und heute habe ich einige Fragen: hat dich dieser Artikel interessiert oder begeistert? Findest du ihn noch aktuell? Was sagst du zu dem Thema? Möchtest du kommentieren?

Die andere Art der männlichen Emanzipation

Wie feminin ist "zu feminin"?
Erster Teil: Was wir im 21. Jahrhundert über weibliche Sexualität lernten.

Dieser Abschnitt wendet sich an alle interessierten Leser(innen) und beinhaltet Fakten über weibliche Sexualität, die noch nicht überall bekannt sind.

Nicht alle meine Leser(innen) dürften damit vertraut sein, welche Erkenntnisse das 21. Jahrhundert über die Sexualität gebracht hat. Aus diesem Grunde stelle ich diesem Artikel zwei Erkenntnisse über weibliche Sexualität voran, bevor ich mich an die Männer wende.

Über weibliche sexuelle Lüste wissen wir seit einiger Zeit, dass sie nicht an das Geschlecht der Person gebunden ist, sondern an der Tatsache ansetzt, dass „es“ jemand tut. Frauen mit Männern, Frauen mit Frauen, Frauen solo und sogar Männer miteinander.

Die universelle Erregung - was Frauen anregt

Festgestellt wurde dies höchst eindrucksvoll – anhand von Filmmaterial und verlässlichen Messmethoden. Und zugleich wurde betont, dass die sexuellen Darstellungen die Fantasie nahezu unmittelbar körperlich trafen. Der gedanklich wirksame Teil des Gehirns war also gar nicht betroffen oder er wurde sozusagen „abgeschaltet“, um das Animalische des Menschen ungefiltert durchzulassen. Als Beweis dafür mag gelten, dass dieselben Frauen, die objektiv stark erregt wurden, im Interview angaben, keine oder bestenfalls eine schwache Erregung verspürt zu haben.

Nach wie vor sind solche Studien umstritten. Das Hauptargument dabei ist, man müsse den Worten der Probandinnen mehr glauben als dem Erregungszustand ihres Unterleibs.

Intimität ist mit beiden Geschlechtern möglich - auch bei "Hetero-Frauen"

Die zweite Überraschung erwischte uns nach dem Lesen einer Studie, die marktschreierisch durch die Presse verbreitet wurde. Ein namhaftes Institut wollte festgestellt haben, dass mindesten die Hälfte der jungen Generation „nicht eindeutig heterosexuell“ ist. Ich komme später auf den Wahrheitsgehalt der Umfrage.

Der Mann - strikt "hetero" oder bereit, neuen Maßstäbe zu setzen?

Nachdem dies für den Moment geklärt sein dürfte, will ich ein wenig in die Welt der Männer vordringen – vor allem in den Dschungel dessen, was man heute „akademisch“ Geschlechteridentität nennt. Die eigentliche Frage wird dabei allerdings stets vergessen: Mit wem wollen Männer (und alle anderen erwachsenen Menschen) welche Intimitäten teilen oder ausüben? Und wie und wann werden sie es tun?

Im zweiten Teil verwenden wir keine Daten, die absolut hieb- und stichfest sind, sondern verwenden eine Studie über sexuelle Fantasien - "echte", zuverlässige Daten körperlicher Erregung lagen für Männer nicht vor.

Hinweis: Statt der Quellen geben ich hier das Verfahren an, das verwendet wurde, um den Erregungsgrad bei Frauen festzustellen. Weitere Quellen im zweiten Teil des Artikels.

Warum es einfacher ist, Unterwürfigkeit zu beschreiben

Fantasien wie aus dem Bilderbuch - doch wo bleiben die Gefühle?
"Warum es einfacher ist, Unterwürfigkeit zu beschreiben" wendet sich an Autorinnen und Autoren. Der Artikel basiert auf Beobachtungen und Aussagen von Personen, die ihr eigenes erotisches Erleben "zu Papier" gebracht haben.

Etwas aus der Perspektive der Dominanz zu beschreiben, fällt den meisten Autorinnen und Autoren schwer. Denkt mal darüber nach: Wer wirklich dominant ist und vielleicht ein bisschen „echt Sado“ in seine Handlungen einmischt, hat nicht viel zu erzählen. Er oder sie „tut etwas“, überprüfte die Wirkung und arbeitet dann das Skript ab, das er (oder sie) vereinbart hat.

Ich denke, es liegt daran, dass die dominanten Frauen gar nicht schreiben wollen, was in ihnen vorgeht. Sie denken einfach, dass jemand etwas will, was ihn oder sie begeistert, und sie spielen die Rolle, die dazugehört. Mir fällt nicht so recht ein, was ein „guter Dominus“ machen würde. Aber fast jede dominante Frau behauptet, dass sie ihre Rolle für jemanden spielt - es ist also das Spiel des oder der Unterwürfigen, das sie spielt.

Der / die Unterwürfige ist deutlich sensibler für das Geschehen

Wer unterwürfig ist, kennt zwar das Drehbuch, nach dem gespielt wird - es ist schließlich von ihm oder ihr selbst geschrieben. Aber die Gefühle einstehen erst, wenn Worte und Hiebe durch die Luft sausen, ihr Ziel nicht verfehlen und dabei einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Das mag daran liegen, dass der dominante Teil weiß, wann er schlägt, wann es knallt und was das Zucken bedeutet, das etwas darauf folgt. Dieser Vorgang ist nicht auf „das Schlagen" beschränkt. Es kann eine Beschimpfung, eine Entwürdigung oder eine Besudelung sein. Etwas, das möglichst genau auf den / die Unterwürfige(n) einwirken soll - mitten in seine (ihre) Psyche.

Die Empfindungen des „Subs“ sind deutlich anders. Auch wenn er oder sie niemals aufschreiben könnte, wie „die Gefühle“ wirklich sind. Aber schon rein biologisch braucht jede Entwürdigung, jede Beschimpfung oder Besudelung einen gewissen Weg, bis sie als Schmerz, Kränkung oder auch Sinneslust empfunden wird. Oder mal ganz einfach: Was in der Psyche oder im Gehirn ankommt, ist nicht das Gleiche, was als Strafe, Beschimpfung oder Entwürdigung verabreicht wurde.

In den Kopf hineinsehen lassen - die Ereignisse "unter der Haut" beschreiben

Jüngst schreib eine Autorin, dass sie sich gerne in ihre „schlampigen kleinen Kopf“ hineinsehen lässt. Dies sei eine „narzisstische Eigenschaft“, denn bevor du jemals über deine Gefühle schreibst, musst du überzeugt sein, dass es irgendjemanden da draußen interessiert. Und deswegen gehst du am besten gleich in die Tiefe - unter die Haut, mit zusammengebissenen Zähnen, dorthin, wo die Nervenstränge verlaufen und wo Schmerz deinen Körper erbeben lässt. Dort, wo die Lust sich mit Hautrötungen paart, und wo Schreie und Tränen sich mit Wonne vermischen.

Vor der Tastatur und ohne die Möglichkeit, Szenen zu spielen

Das geht fast gar nicht, wenn du einen Charakter überstreifst - jedenfalls nicht als Autor oder Autorin. Warum das so ist? Wenn du auf der Bühne stehst, wächst du in die Rolle hinein, auch wenn du niemals eine Gestalt voller Niedertracht und Bösartigkeit gespielt hast. Wenn du aber vor einer Tastatur sitzt, ist es schwieriger. Denn eine Rolle zu beschreiben heißt nicht, wie eine Person zu empfinden.

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Lustvolle Erniedrigungen

Seit Jahrzehnten Gegegstand der Fantasien - sinnliche Erniedrigungen
Was bedeutet es, lustvoll erniedrigt zu werden?

In der Frauenpresse (1) erschien neulich ein Artikel zum Thema – nicht zum ersten Mal. Die Erniedrigung muss also jemanden interessieren. Und so, wie es scheint, interessieren sich immer mehr Frauen für lustvolle Spiele mit heftigen Emotionen. Es ist also also an der Zeit, ein wenig mehr darüber zu erfahren.

Was ist eigentlich los bei der Erniedrigung?

Worum geht es beim Spiel mit der Abwertung, der Erniedrigung, der Unterwerfung?

Zunächst einmal: Die Möglichkeit, zu dominieren und/oder erniedrigt zu werden, gehört bei Menschen dazu, um die Rangordnung zu erproben. Das ist sowohl Spiel wie auch ernst – und wir tun es ja nicht den ganzen Tag, sondern nur dann und wann.

Spiele mit der Macht - starke Rollen und die Lust am Spiel

Wenn jemand diese Neigungen in ein Spiel mit der Macht umwandelt, dann sprechen wir von einem „Rollenspiel“. Das heißt: Wir spielen entweder die dominante Person oder die unterwürfige Person. Beide Rollen verlangen etwas Schauspielkunst und Einfühlungsvermögen. Dennoch hat die unterwürfige Rolle den Vorteil, „die Verantwortung beim Betreten des Spielzimmers abzulegen.“ Der oder die Unterwürfige kann also behaupten, für nichts, was nun geschieht, verantwortlich zu sein. Da ist Teil des Spiels und keinesfalls die Realität – denn die Handlungen des Spiels (der „Plot“) ist – zumindest im Groben – zuvor besprochen worden.

Bei diesen Spielen geht es also darum, die Rangordnung spielerisch zu durchbrechen. Am leichtesten ist dies für den Unterwürfigen, weil er/sie nach dieser Rolle lechzt, sie also nicht nur „annimmt“. Beim anderen Spieler ist es oft so, dass er/sie die Rolle zunächst nur „annimmt“, dann aber oft in sie „hineinwächst“. Sogenannte „Switcher“ beherrschen beide Rollen.

Halten wir fest: Erniedrigungen sind ein Spiel mit der Macht.

Worte, Taten, Körperkontakte und Illusionen

Worte und Taten sind die Hauptwerkzeuge der dominanten Person. Als Spieler(in) nimmt sie sich heraus, die andere Person abzuwerten, zu entehren und zu beleidigen. Neben der Möglichkeit, dem anderen „psychisch zu nahe zu kommen“ hat sie weitere Trümpfe, denn sie kommt dem Unterwürfigen auch körperlich nahe. Dabei wird die gesamte Bandbreite des Spiels offengelegt: Es geht um bewusste Grenzüberschreitungen, am Beispiel:

- Es geht nicht darum, dass sich die andere Person auszieht. Vielmehr geht es darum, dass sie sich schämt, sich zu entkleiden oder entkleidet zu werden.
- Unerheblich ist, welche Mängel die andere Person wirklich hat. Es geht darum, sie wegen einiger Mängel zu beschämen.
- Das Ziel ist nicht, den anderen zu berühren, sondern dies ohne jede Hürde tun zu können.


Wie die Macht spielerisch demonstriert wird

Spiele dieser Art existieren in unendlichen Variationen. Üblicherweise demonstriert die dominante Person ihre Macht durch:

- Beleidigungen verbaler Art, die keinen Widerspruch dulden.
- Erzeugen von Angst, Furcht oder Einsamkeit, auch durch extreme Dunkelheit oder Heiligkeit.
- Den Beweis, dass der Partner/die Partnerin ihr völlig ausgeliefert ist.
- Eine beliebige körperliche Annäherung.
- Die Möglichkeit, Strafen zu verhängen, zu vollziehen oder auszudehnen.
- Hemmung eines oder mehrere Sinne, üblicherweise Hören oder Sehen.
- Manipulationen durch „Mehrfachbindung“ (Doublebinds) oder solche mit dem Zeitgefühl.

Bekannte und beliebte Rollenspiele

Es gibt ohne jeden Zweifel sehr extreme Spielsituationen, die hier nicht beschrieben werden können. Normalerweise sind die Szenarien aber einfach: Auf der einen Seite spielen Personen, denen Macht zugewiesen wird. Dazu gehören Lehrer(innen), Erzieher(innen), Gouvernanten, älteren Verwandte, namentlich Nenntanten oder jede andere Art von Respektsperson.

Die andere Seite wird von jungen bis mittelalten Erwachsenen verkörpert. Das wären dann Schüler(innen), Zöglinge, Neffen oder Nichten oder aber jede andere Art von Personen, die sich darin gefallen, unterwürfig zu sein.

Oft sind lustvolle Erniedrigungen nur Abenteuer der Sinne

Manchmal besteht das Spiel ausschließlich aus der Machtfrage, der Disziplin oder der Vergeltung durch Strafen. Dann ist es ein Abenteuer der Sinne, das zwischen Furcht und Hoffnung wie in einer Traumsequenz. Und schließlich ist es der Klassiker: Im Hintergrund lauert ein erotisches Begehren, das während des Spiels ständig herausgefordert wird.

Es gibt ganz sicher andere Spielformen, die hier nicht zur Debatte stehen können, weil sie tatsächlich unter dem Motto „Schuld und Sühne“ ausgeführt werden.

Doch um sich ein Bild zu machen, was in solchen sinnlichen, zwiespältigen und abenteuerlichen Rollenspielen passiert, eignet sich das, was du gerade gelesen hast, recht gut.

Manchmal besteht das Spiel ausschließlich aus der Machtfrage. Vor allem Aufsteiger der Gesellschaft haben ein dumpfes Gefühl, eigentlich für ihren unverschämten Egoismus bestraft zu werden. Früher waren es oft Manager oder Politiker (alle männlich), die sich durch Schläge reinwaschen wollten. Heute haben auch erfolgreiche Frauen das Gefühl, mit der Karriere eine Schuld auf sich geladen zu haben. Sie sehen in den Züchtigungen offenbar eine Art „innere Beichte“, die von Schuld befreit. Und schließlich gibt es den Klassiker: Im Hintergrund lauert ein ein erotisches Begehren, das während des Spiels ständig herausgefordert wird.

Es gibt ganz sicher so viele Spielformen, wie es Menschen gibt, die sich auf Rollenspiele einlassen. Doch um sich ein Bild zu machen, was in solchen sinnlichen, zwiespältigen und abenteuerlichen Rollenspielen passiert, eignet sich das, was du gerade gelesen hast, recht gut.

Was meinst du? Was kannst du dir vorstellen, was nicht? Egal, was du jetzt denkst: Empfehle diesen Artikel anderen, wenn du ihn magst. Und wenn du ihn nicht magst, dann sag es uns.

(1) Beispielsweise in der Jolie.
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Bild: Vermutlich japanischer anonymer Künstler