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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Faszination von Lust und Schmerz – in neuem Licht

Wo Lust und Schmerz sich einen ...
Fasziniert euch erotische Disziplin, die Lust, euch Schmerzen hinzugeben oder einfach die Rolle, die ihr dabei spielst?

Wenn nicht, lest nicht weiter … denn was ich hier behandeln will, sind die merkwürdigen Vorgänge, die Schmerz und Lust verbinden. Und dabei werden wir von „sinnlichen Züchtigungen“ reden müssen – was für ein Wort. Es handelt sich dabei meist um eine Prozedur, in der mit verschiedenen Gegenständen oder auch der bloßen Hand auf ein Gesäß eingeschlagen wird. Klingt schon besser, nicht wahr?

Der Schall ist schneller als der Schmerz

Reden wir ganz kurz von der Physik, dann von Nerven, und erst dann um alles, was unser Gehirn daraus macht.

Egal, was für ein Instrument wir nutzen: Wenn die Hand, der Schlegel oder jeder andere Gegenstand auf das Gesäß auftrifft, macht es irgendwie „klatsch“. Und vereinfacht gesagt, muss der arme Hintern dann die Energie des Schlags aufnehmen. Bevor wir davon aber irgendetwas merken, hören wir den Schlag, der ungefähr 343 Meter in der Sekunde zurücklegt. Um es einfach zu sagen: Der Schall ist schneller im Ohr und damit im Gehirn als der Schmerz.

Der Schmerz wandert und landet im Gehirn

Denn der braucht eine Weile, bis er „oben ankommt und unten wahrgenommen werden kann“. Die Natur hat dafür einen „Schnellweg“ geschaffen, der den Schmerz zunächst feststellt und kurz bewertet. Er ist fast so schnell wie der Schall, weil er mit einer Geschwindigkeit von 120 Metern in der Sekunde übertragen wird. Der intensivere, aber auch ungenauere Schmerz kriecht hinterher, nämlich mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Metern pro Sekunde.

Das recht allerdings höchstens aus, um die biologischen Fakten zu erklären und dir zu sagen, warum es erst klatscht und dann erst schmerzt.

Das Gehirn macht die Feinarbeit mit Lust und Schmerz

Doch ganz so einfach macht es sich das Gehirn nicht. Es vergleicht die gegenwärtige Situation mit allen bekannten Situationen und entscheidet dann, ob der Schmerz „bekannt“ ist oder neu und völlig unbekannt. Bei bekannten Schmerzen kommen durchaus Erinnerungen auf, die dann auch an das Bewusstsein gelangen. Dies wirft viel Licht darauf, ob die Person zuvor schon einmal gezüchtigt wurde und wie die Empfindungen dabei waren. Ein harmloser, intimer Klaps oder eine sinnliche, amouröse Züchtigung, die längst vergessen wurde, kann dabei durchaus eine Rolle spielen. Anders verhält es sich mit Schmerzen (und damit auch mit Schlägen), die dem Gehirn noch unbekannt sind. Ein typisches Beispiel wäre das langsame „Erwärmen“ des Gesäßes durch die Hand, vielleicht gar gefolgt von sanften Handschlägen. Das Gefühl, dass wir dabei bekommen, ist in jedem Fall ungewöhnlich, wenn es das erste Mal passiert – aber es kann durchaus angenehm sein. Warum sollte das Gehirn dies wundervolle Gefühl, als Schmerz abwehre, zumal, wenn es von der geliebten Person ausgeht? Forscher haben darüber etwas herausgefunden: Unser Belohnungszentrum reagiert zuerst auf Berührungen, die mit Erwärmung verbunden sind. Erst später wird das Schmerzzentrum aktiviert.

Das neuen Gewebe der Lust - nur du kennst es wirklich

Allerdings wissen wir nicht, was unser Gehirn daraus alles ableitet. Halten wir den Schmerz aus, obwohl wir eigentlich an der Lust interessiert sind? Ergänzen sich Lust und Schmerz? Steigert der Schmerz gar die Lust? Wie wandeln sich all diese Empfindungen in einer einzigen Stunde, in der wir uns zum Rollenspiel verabredet haben? Wollten wir einfach mal eine „ganz andere Person“ sein, die weitaus intensiver empfindet, als wir es vom Alltag gewohnt sind?

Ein Rätsel bleibt - kannst du es beschreiben?

Was bleibt, ist also das Rätsel, welches Geflecht unser Gehirn aus den Rohstoffen Schmerz und Lust webt. Nehmen wir an, wir wollten dies tatsächlich bewusst und nüchtern betrachten – wie würden wir es dann sehen?

Und mit diesem Gedanken verziehe ich mich aus diesem Thema.


Hinweise und zum Weiterlesen:

Um den Text allgemeinverständlich zu halten, wurden teilweise grobe Vereinfachungen benutzt.

Ausführliche wissenschaftliche Betrachtung zum Schmerz an sich und seiner Weiterleitung.
Vereinfachte Darstellung dieser Themen in "Apotheken.de"
Gehirnforschung, Annahme über Schmerz und Lust.

Um wie viel älter darf ER oder SIE sein?

Nicht so ideal - oder etwa doch?
Angeblich gibt es ein „ideales“ Paarungsalter – das mag sein. Und vielleicht auch ein ideales Alter für alle sonstigen Beziehungen, deren Hauptziel nicht unbedingt ein „biologischer Paarungserfolg“ ist.

Betrachten wir die Lage erst einmal ohne Forschung. Was wissen wir?

1. Für Ehe und Familie mit langfristigem Zusammenhalt eignen sich hauptsächlich annähend gleichaltrige Partner unter 40.
2. Bei Beziehungen, in denen es lediglich um Zweisamkeit bis ins Alter geht, kann die Spanne zwischen „ihrem“ und „seinem“ Alter groß sein. Aber nicht so groß, dass beide kaum Chancen haben, miteinander alt zu werden.
3. Beruht eine Beziehung auf sinnlichem Verlangen, so kann die Differenz größer sein, weil es unwahrscheinlich ist, ständig zusammenzubleiben.

Die drei Punkte beruhen auf der Idee, die heute hinter allem steht, was „Beziehungen“ heißt. Auch die Forschung weiß etwas dazu zu sagen, und das will ich hier kurz erläutern.

Über Männer (und häufig jüngere Frauen)

Ich hörte, dass eine Frau bis zu fünf Jahre älter und bis zu acht Jahren jünger sein darf, wenn ein Mann in seinen 30ern heiratet. Wird ein Mann älter, so werden seine Toleranzen „nach unten“ größer – vor allem, wenn er vermögend ist. Das gilt nach allem, was ich hörte, sowohl für Ehen wie auch für „schräge“ Beziehungen. Je älter Männer werden, umso mehr vermeiden sie, deutlich ältere Frauen zu treffen. Die Anzahl der attraktiven Männer, die auch im Alter nahezu „gleichaltrige“ Frauen suchen, ist stabil – aber sie treten selten am Partnermarkt auf.

Über Frauen (und deutlich jüngere Männer)

Eine neue Tendenz bei Frauen besteht tatsächlich darin, als Lebenspartner oder Lebensabschnittspartner jüngere Männer zu akzeptieren oder auch nach solchen zu suchen. Andererseits gilt: Je älter sie werden, umso weniger wollen sie einen deutlich älteren Partner. Wenn Frauen über etwa 45 gleichaltrige männliche Partner suchen, kämpfen sie meist vergeblich gegen die Marktgesetze: Gute Männer über 50 sind rar.

Konservative Betrachtungsweisen helfen nicht weiter

Solange wir von „echten“ Beziehungen, Lebenspartnern, Lebensabschnittspartnerinnen und dergleichen sprechen, steht die gegenseitige Unterstützung im Fokus der Paare. Das ist völlig normale und gilt für Beziehungen aller Art, also auch für homosexuelle Beziehungen. Bei ihnen steht etwas im Mittelpunkt, was man den „Glücksfaktor“ nennen könnte. Insofern können alle Beziehungen, auch solche mit einem Altersunterschied von 20 Jahren, als „glücklich“ empfunden werden – mit dem üblichen Vorbehalt, dass dieser Zustand nicht anhalten könnte.

Wie ist es also mit den Altersunterschieden?

Die meisten Wissenschaftler versuchen, die besten „Heiratsalter“ auf der Basis der Evolution zu erläutern. Sobald sie das tut, spricht sie aber von Ehen und Familien konventioneller Art und langer Dauer. Wenn man die Kriterien ändert und fragt: „Was macht mich glücklich?“ Bekommt man andere Antworten. Solange wir nicht darauf bestehen, dass jede Beziehung „ewig“ dauern muss, kann es durchaus von Vorteil sein, das Alter zu vernachlässigen. Es kann also Sinn haben, einen deutlich jüngeren Partner oder eine deutlich jüngere Partnerin zu suchen.

Hinweise:

Mehr wissenschaftliche Ergebnisse in FORBES.
Anderwärts (ausführlicher): PsychCentral mit weiteren Quellen.

Wohlfühlen, Liebe, Freundschaft und Wissenschaft

Sich wohlzufühlen, ist das erklärte Ziel der meisten Beziehungen, gleich, ob es sich „nur“ um gemeinsam lebende Paare oder um Ehepaare handelt.

Etikettierungswahn, Friendzone und Liebe

Nun trennt ein Teil der „Dating-Szene“ allerdings die „Freundschaftszone“ von der „Beziehungszone“ ab. Und das bedeutet nicht viel mehr als: Wenn sie (er) mit dir vögelt, habt ihre eine Beziehung – wenn nicht, dann ist es eine Freundschaft. Zack – zack: ein Schuhkarton für „Liebe plus Wohlbefinden“, etikettiert mit Freundschaft, der andere Schuhkarton für „Liebe plus Sex“, mit der Aufschrift: „Beziehung.“

Sobald man diese ebenso dümmliche wie dreiste Klassifizierung verlässt, und Paaren die Art ihres Wohlbefindens freistellt, tauchen Begriffe wir „Glück“, „Zufriedenheit“ und „Gesundheit“ auf.

Dann wird auch beschrieben, was eine stabile Beziehung ausmacht: Praktische, alltäglich Unterstützung, emotionales „Auffangen“ des Partners, die gemeinsame Intimität und die Synergien, die Paare entwickeln können.

Jüngst titele der STERN unter der Rubrik „Studienergebnisse“:

Ziel ewige Liebe: Sollte erst die Freundschaft oder erst die Liebe da sein?

Liest man den Artikel tatsächlich, so wird zunächst mit der „hohen „Scheidungsrate“ argumentiert, und sodann nach Verantwortlichen dafür gesucht und deshalb behauptet:

(Die hohe Scheidungsrate) … liegt jedoch auch daran, dass vielen Beziehungen die Basis für eine ewige Liebe fehlt. In der heutigen Welt lebt man in einer Art Wegwerfgesellschaft, auch auf die Liebe bezogen.


Nachdem dieser Satz im Raum steht wie ein Elefant, wird die „freundschaftliche Liebe“ hervorgehoben, die als „Hort des Guten“ angesehen wird. Jedenfalls führe sie zu (Zitat).

„Positiven Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden (des Paares) sowohl durch die Ehe als auch durch das Zusammenleben.“

Plakative Gefühle sind eigentlich gar keine Gefühle mehr

Das interessant an diesem Artikel ist, dass die Gefühle „Liebe, Freundschaft und Wohlbefinden“ allesamt plakativ benutzt werden. Es sind relativ unbestimmte Gefühle oder Teile von Gefühlen, die in vielerlei Beziehungen zusammenkommen, und die stets eine „neue Mischung“ ergeben. Was wieder verhindert, dass ex exakte Definitionen dafür gibt und noch weniger „zutreffende Konzepte“.

Was fangen wir mit dem Begriff „freundschaftliche Liebe“ an?

Zunächst einmal muss der Elefant aus dem Raum: Gute Gefühle für einen Menschen gehören zu einem Emotionsgemisch, das völlig uneindeutig ist, aber dennoch ernst genommen werden muss. Die Gefühle, die dabei als „positiv“ empfunden werden, verlieren allerdings an Wert, sobald sie ein Etikett bekommen.

Freundschaft plus - was eigentlich?

Sodann geht es um die Freundschaft: Wir können Freundschaft zu jemandem empfinden, mit dem wir keine sexuelle Beziehung haben, und wir können Sex miteinander haben, ohne in einer Beziehung zu sein. Und tatsächlich kann unser(e) Lebenspartner(in) jemand sein, mit dem wir in inniger Freundschaft verbunden sind.

Der Elefant geht aus dem Raum, wenn wir für uns selbst sprechen

Wenn wir den Elefanten aus dem Raum führen, dann gibt es kein „entweder – oder“ mehr, sondern nur noch ein „ich empfinde dies so, weil ich es erlebe … und du empfindest es so, wie du es erlebst. Und manchmal, wenn beide viel Glück haben, können sie beinahe gleich empfinden.

Manchmal, so denke ich, sollten wir doch noch mal bei Fritz Perls nachlesen, bevor wir uns festlegen, was „Freundschaft“ oder „Liebe“ oder irgendein anderes Gefühl ist.

Alle Zitate: STERN

Wie sexuelle Machtansprüche entstehen

Faszination weibliche Dominanz - eher in der Fantasie als in der Wirklichkeit
Am Anfang war angeblich Maledom. Wir erinnern uns: Die einzige Gottheit in den Schriften des Mose wird allgemein als „männlich“ empfunden, und sein Geschöpf, der Mensch, war unzweifelhaft ein dominanter Mann.(1) Das alles setzt sich in den „Zehn Geboten“ fort, in denen wir erkennen, dass der Patriarch alles „besitzt“ (auch die Menschen), die in seinem Haus Leben. Wenn wir statt der alten religiösen Schriften die Menschheitsgeschichte als Beleg benutzen, finden wir die Wurzeln im Neolithikum, als Menschen zu siedeln begannen.

Werfen wir einen Blick auf die wesentliche Komponente: die Macht

Wer die Macht, die Mittel und den Nutzen hat, und wer „schalten und walten kann, wie er will“ der entscheidet normalerweise auch über das Wohl und Wehe anderer. Das bewährte sich über viele Jahrhunderte, führte aber auch zu verschiedenen Problemen, die letztlich mehrere Umbrüche auslösten. Die Französische Revolution, die eher emotional geprägte erste Emanzipationsbewegung, und in heutiger Zeit vor allem die gestiegene wirtschaftliche und soziale Macht der Frauen.

Die Gegenwart - die meisten Änderungen sind schon lange angekommen

Womit wir wieder in der Gegenwart wären. Mit dem Aufstieg gebildeterer der Frauen in Positionen, die ihnen die Mittel und die Macht gaben, selber zu herrschen, änderte sich auch ihre gesellschaftliche Stellung. Von der Partnerwahl hatten wir schon geschrieben. Und dabei zeigt sich sehr konkret: Wer die Macht hat, kann auswählen - wer sie nicht hat, wird ausgewählt. In der Folge wurde klarer, dass Frauen die Männer auswählen – und nicht etwa die Männer die Frauen. Entsprechen gehören zu den Verlierern am Partnermarkt nahezu alle Frauen, die „gefunden werden wollen“ und Männer, die über keine brauchbaren Eigenschaften für eine Beziehung verfügen.

Traditionelle Sexvarianten auf dem Prüfstand

Der „gewöhnliche Geschlechtsverkehr“ befriedigt im Grunde nur den Mann, nicht aber die Frau. Nachdem dies offenkundig wurde, versuchten viele Frauen, sich mit geeigneten Instrumenten schnell und sicher zum Orgasmus zu bringen. Dazu allerdings benötigten sie keinen Mann. Um Liebe, Zuneigung und Sex zu vereinen, und das Glücksgefühl mit einem Mann zu teilen, war mehr nötig. Auf diese Weise entstand eine neue erotische Intimität zwischen Paaren. Ein Mann, der Frauen in erster Linie als „Gefäß“ für sein Ejakulat sah, fiel damit aus dem Raster.

Frauen und S/M-Beziehungen

Und in der „Nische“, als der S/M angesehen wird, tauchen Frauen nun in zwei relativ neuen Rollen auf: Als machtvolle Herrscherinnen einerseits, die „sich holten, was (und wen) sie wollten“. Und als atypische Unterwürfige, die zwar Macht haben, aber diese gerne dann und wann abgaben. Was konkret heißt: sich zu unterwerfen, um in diesem Zustand keine Verantwortung zu tragen. Doch auch die „alte Rolle“, also der letzte Rest von „weiblicher Unterwerfung“ ist so fest eingegraben, dass sie in Fantasie, Spiel und Realität immer wieder auflebt.

Der Zeitgeist und der Rückzug männlicher Dominanz (Maledom)

Schnee von gestern: Maledom-Szene aus Japan
In den letzten Jahren ist das Interesse an „Maledom“ (männlicher Dominanz) etwas zurückgegangen. Was auch immer der Grund sein mag: Öffentlich derartige Fantasien zu diskutieren, seien es weibliche oder männliche, ist nicht mehr „hoffähig“. Was nicht heißt, dass es sie nicht mehr gibt, denn die Fantasien sind recht gut dokumentiert. Das „öffentliche Bild“ vermeidet derzeit aber sowohl die verborgenen Lüste der Frauen wie auch die der Männer, die nicht „auf Augenhöhe“ verwirklicht werden.

Femdom - die Dominanz der Frau

Bei Femdom, also der weiblichen Dominanz, ist es anders. Sie steht nirgendwo im Fokus, erzeugt kaum negative Empfindungen und gilt als „Nischenthema“ in Filmen und Romanen. Und sie ist ebenso von erregenden Fantasien durchsetzt wie „Maledom“. Dazu müssen wir einen Sprung in die Literatur wagen:

- Wenn eine Frau dominiert, kann sich der Leser/Zuschauer mit der dominanten Frau oder mit dem unterwürfigen Menschen identifizieren.
- Diese Person kann eine Frau oder ein Mann sein, wodurch sich männliche „Subs“ mit dem entsprechenden Mann identifizieren können.
- Ist die unterwürfige Person ebenfalls eine Frau, so kann sich der machtorientierte Mann an ihren Leiden ergötzen, während die unterwürfige Frau eher Gefallen an der Rolle dieser Frau findet.


Lezdom – eine neue Variante, nicht nur für Voyeure und Voyeusen

In der Realität sollen unterwürfige Frauen inzwischen mehr Vergnügen empfinden, wenn der dominante Teil ebenfalls eine Frau ist. Es wird auch berichtet, dass machtvolle Frauen sich inzwischen aus gleichen Motiven nach Unterwerfung sehnen wie es einst die machtvollen Männer taten.

Wie es sich mit der Fantasie verhält

Wechseln wir zurück in das Gebiet der Fantasie. Hier treffen Vorstellungen auf Situationen, die niemals real werden. Und weil das so ist, wird jeder und jede zum Voyeur. Die Idee, jemanden zu entkleiden, um ihn zu strafen, ist ebenso vertreten wie die Vorstellung, selbst die Person zu sein, die entkleidet wird – und das ist erst der Anfang. Die Szenarien sind bunt, bittersüß, meist unrealistisch und gerade darum so fantastisch. Jede Stellung, jede Situation und jedes Instrument der „Zucht“ erzeugt andere Gefühle von Lust und/oder Leid. Und diese Gefühle sind insofern realistisch, als sich kaum jemand der Faszination entziehen kann, sich selbst „an die Stelle“ der Protagonistinnen oder Protagonisten zu stellen. (Wie es beispielsweise mit den „50 Shades of Grey“ bewiesen wurde).

Das Fazit – sinnliche Fantasien und lustvolle Illusionen bleiben

Die Gefühle während der Fantasien setzen sich zusammen aus Lust, Schmerz, Betroffenheit, Begierde. Sie sind zwar „nur“ Fantasien, doch sind sie sie emotional deutlich spürbar. Der Vorteil daran ist, dass keine körperlichen Spuren zurückbleiben. Wenn die Managerin also heute eine intensive Fantasie durchlebt, wie der Rohrstock tief in das Fleisch ihres Gesäßes vordringt, kann sie sich morgen wieder sorglos den Chefsessel setzen.

Bei manchen Rollenspielen werden die Gefühle direkter, unmittelbarer und durchaus nachhaltiger empfunden. In diesem Fall wird die Person zum Schauspieler oder der Schauspielerin, die sich ganz der Rolle hingibt. Für manchen Menschen ist beängstigend, wie schnell er oder sie die Rolle vergisst und sich für einen Moment völlig in die Person hineindenkt. Darin liegt die Stärke von Rollenspielen generell. Wir werden ein „anderer“ (eine „andere“), solange das Spiel andauert und fallen in den Alltag zurück, sobald das Spiel beendet ist und der Rausch nachlässt.

Dies ist die letzte Folge unserer Serie über Femdom, Maledom, Alltag, Partnersuche, Rollenspiele und Fantasien.

Ich habe in allen vier Teilen des Artikels auf Quellenangaben verzichtet. Wer etwas bestätigen kann oder widersprechen möchte, kann dies jederzeit tun. Auch (und gerade!) hier.

(1) Ich weiß, dass es in der Genesis zunächst anders geschrieben steht ... aber das könnt ihr selbst nachlesen.
Grafiken:
(oben) Sinnbild der weiblichen Dominanz als Vision. Herkunft unbekannt.
(unten) Nach einer Vorlage aus dem Japan der 1950er (?) Jahre

Erotische Dominanz und andere Machtfragen in Medien und Realitäten

Dominant sein - durchaus für Frau und Mann möglich
"Erotische Dominanz und andere Machtfragen in Medien und Realitäten" erklärt, warum es nicht einfach "Maledom" oder "Femdom" ist, was die sinnliche S/M-Literatur betrifft - und was das "mit uns macht".

Reden wir zunächst von den Begriffen – das ist wirklich nochmals notwendig. „Dominieren“ heißt ja auf Deutsch „beherrschen“. Diese „Beherrschung“ bedeutet, Macht auszuüben, und diese Macht kann finanzielle, soziale, psychische und körperliche Belange umfassen. Zu den körperlichen Belangen zählt auch die Freiheit, sich zu bewegen, wohin man will und die Freiheit, über den eigenen Körper sexuell zu verfügen. Wenn wir von „Domination“ sprechen, ist mindestens einer der Belange eingeschränkt.

Drei Begriffe aus dem Bereich der S/M-Szene

Maledom ist ein Wort aus der BDSM-Szene. „Männliche Vorherrschaft“ wird von vielen als besserer Begriff angesehen, aber er ist bereits von Erscheinungen des Patriarchats überdeckt. Der Begriff sagt aus, dass Männer versuchen, Frauen so zu beherrschen, dass ihre Freiheiten eingeschränkt werden, so wie oben geschildert.

Femdom entstammt der gleichen Szene und bedeutet entsprechend „weibliche Vorherrschaft“. Frauen, die dies tun, versuchen also Männer zu beherrschen, im Grunde mit den gleichen Methoden wie umgekehrt. Die Situation ist nicht neu und sie wird seit ungefähr zwei Jahrhunderten praktiziert – meist mithilfe der Kontrolle über die Finanzen.

Lezdom ist ein reiner Genrebegriff, der nahezu ausschließlich in S/M- Kreisen benutzt wird. Gemeint sind meist optische Darstellungen (Bilder, Videos) von Frauen, die andere Frauen dominieren – und zwar nicht ausschließlich „lesbische“ Frauen.

Harte Realitäten zu Femdom und Maledom

Neben dem realen Sadismus/Masochismus, existieren noch viele andere Gebiete, in denen die Macht der Dominanz beschrieben wird:

- Die Literatur, sei sie seriös oder pornografisch – oft als Nebenschauplatz einer Liebesbeziehung, dann aber auch als Hauptthema. Dabei kann es sich um geistige, soziale, finanzielle, psychische oder körperliche Domination gehen sowie um Verfilmungen solcher Werke. (z.B. 50 Shades of Grey).
- S/M-Filme, meist Kurzfilme, die ausschließlich gedreht wurden, um voyeuristische S/M-Tendenzen zu befriedigen. (Sklaven/Sklavinnen)
- Unterhaltungsliteratur beliebiger Art, meist Abenteuer- und Kriminalgeschichten sowie deren Verfilmungen. (Entführungen, Verschleppungen).
- Unterwerfungs- und Dominanz-Fantasien ohne „Vorlagen“ mit beliebigen Inhalten. (Tagträume, feuchte Träume).
- Spiele zwischen Paaren um die Macht, oft unbewusst ausgeführt. (Spiele der Erwachsenen. Eric Berne).
- Spiele zwischen Paaren mit bewussten S/M-Inhalten. (Rollenspiele)
- Partyspiele mit S/M Inhalten. (Truth or Dare)
- Spiele mit professionellen Dienstleistern aus dem S/M-Bereich. (Domina-Studios)


Private Spiele realer Paare

Die meisten der „privaten“ S/M-Spiele basieren auf einer bittersüßen Liebe, die oftmals als „soziale Schieflagen“ gespielt werden, also beispielsweise Herrin – Diener. Manchmal handelt es sich um eine Doppelbindung an zärtliche Lüste einerseits und heftige Schläge andererseits, vulgär als „Küsse und Schläge“ bezeichnet.

Abtauchen in die Grauzone – S/M-Beziehungen und Machtausübung

Manchmal wird behauptet, dass sich unterwürfige Männer sehr leicht aus den „Losern“, also den Dauerverlierern bei der Job- und Partnersuche rekrutieren ließen. Sie streben angeblich danach, von einer Frau dauerhaft dominiert zu werden – und zwar in einer Beziehung, die am Ende ausweglos ist. Andererseits glauben manche Männer, dass sie auf diese Weise Frauen mit labiler Persönlichkeit für ihre Zwecke „nutzen“ können. Im Grundsatz geht es dabei immer darum, eine unterwürfige Neigung zu nutzen, um diese Person tatsächlich finanziell, sozial, emotional und physisch zu unterdrücken. Also zu „entpersönlichen“.

Dies ist der Graubereich der sinnlich-emotionalen Abweichungen, und man kann nur jedem Mann und jeder Frau davon abraten, auch nur einen Fuß in diesem Morast zu setzen. Auch wenn in der „Szene“ manchmal die Nase gerümpft wird: Jede Szenerie, die nicht in vollständiges Einverständnis oder bei Unkenntnis der Risiken gespielt wird, ist menschenverachtend.

Dieser Graubereich ist für mich nicht diskussionswürdig – doch die Gedanken an „süße, sinnliche Unterwerfungen“, also die Fantasie, ist davon nicht betroffen. Und insofern spielen Tagträume, feuchte Träume und alle Art von Vorstellungen eben doch eine Rolle. Und wir sollten noch einmal von Rollenspielen reden, weil sie sich inzwischen etwas gewandelt haben. Auch dazu hat die Emanzipation beigetragen – oder besser: der Zugewinn von Macht seitens der Frauen.

Im letzten Teil ist davon die Rede, wie "wir" mit Dominanz und Unterwerfung umgehen können. Der Titel: Wie sexuelle Machtansprüchen entstehen ... von den Urzeiten bis heute. Real und in der Fantasie.

Grafik: Liebesverlag.de.