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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Brüste posten, Brüste begucken und Brüste kommentieren

Nein, er interessiert sich nicht dafür, was sie ist, wer sie ist und wie sie ist
Ich höre immer mal wieder, dass Frauen sich über ihre „Objektifizierung“ beschweren – oder genau genommen: über ihre „sexuelle Objektivierung“.

Und das ist ganz böse, sagen die Autorinnen und einzelne Autoren dann, denn (1):

Sexuelle Objektifizierung ist die Sicht auf Menschen als Objekt der Begierde.

Reden wir mal über "gepostete" Bikini-Fotos

Nachdem dies gesagt ist, müssen wir mal über Öffentlichkeit reden. Denn gerade hat eine Dame sich beschwert, sie habe ein Foto „im Bikini“ von sich im Internet veröffentlicht. Ja, es zeigte ihre Brüste offenbar etwas zu groß, was sie sie sich kaum erklären konnte. Falls es ein Selfie war: Ein paar Kenntnisse über Optik reichen eigentlich aus, um zu wissen, warum Brüste bei Nahaufnahmen größer wirken, als sie sind.

Doch nun passierte etwas, mit dem sie so gar nicht gerechnet hatte: Es gab Kommentare von Männern, die sie mit den üblichen blöden Sprüchen bedachten – oder mit einem Emoj für „Feuer“ – was so ungefähr bedeutet: „Du siehst heiß aus“.

Sie beschwerte sich, dass die Männer sie nicht als „ganzen Menschen“ wahrnahmen, und sagt (2):

Sie interessieren sich nicht dafür, wer ich bin oder was ich bin oder wie ich bin. Ich wurde … auf einen einzigen Teil meines Körpers reduziert, der nur für die Betrachtung und den Genuss des männlichen Blicks existiert.

Brüste und der "ganze Mensch"

Oh, bitte: Warum sollten sich diese Männer denn dafür interessieren, wer du bist, was du bist oder wie du bist? Es gibt dafür nicht den geringsten Grund. Genauso, wie es keinen Grund dafür gibt, im Internet Aktfotos, Wäschebilder, Bikinibilder, Selfies im Badezimmer oder Bilder in „anregende Posen“ zu veröffentlichen. Wer im Internet auf die Bühne geht, erzeugt automatisch Aufmerksamkeit, ob sie/er will oder nicht. Und Bilder sagen bekanntlich mehr als Worte. Also wirst du – ja auch du und du und sogar Männer – auf das reduziert, was auf dem Foto zu sehen ist.

Prominente, Möchtegern-Prominente und DU

Werfen wir einen Blick zurück: In früheren Zeiten wurden nur Menschen öffentlich beobachtet, die ohnehin prominent waren. Vor einigen Jahren kamen Personen hinzu, die sich bewusst in den Vordergrund drängten, zum Beispiel die It-Girls. Heute kann sich jeder Mensch in sozialen Netzwerken präsentieren – und viele forcieren diese Popularität beispielsweise mit Bildern, die ihre Schönheit zeigen sollen.

Also, mal herhören: Wenn du deine Brüste in die Kamera hältst, musst du dir gefallen lassen, dass sie beglotzt werden. Als Brüste – nicht als Teil deiner Persönlichkeit. Musste das mal gesagt werden? Ich glaube schon.

Zitate: (1) So beschreiben es feministische Kreise üblicherweise. Das Wort "Objektifizierung" gehört nicht zum deutschen Sprachschatz und sollte deshalb eigentlich nicht verwendet werden.
(2) von Kathy Parker

Strapse - drunter oder drüber?

Drunter oder drüber - praktisch oder sinnlich?
Ich muss noch mal auf die Strapse zurückkommen. Ja, ja, das frivole Zeug, das du bei „klassischen“ Strümpfen brauchst, damit sie „oben bleiben“.

Die frivolste aller frivolen Fragen: „Trägst du das Höschen drüber oder drunter?“ Wer sich häufig in den „Waschraum“ begibt, sollte den Slip möglichst ausziehen können. Das ist einfacher, wenn du den Slip „außen“ trägst, so wie die Dame rechts. Optisch wirkt es besser, wenn du ihn über dem Slip trägst, so, wie die Dame links. Das gilt vor allem, wenn sie etwas verführerischer aussehen als diese in jungfräulichem Weiß gehaltenen Kombinationen. Mit Spitzen und als sinnliche Stimulanz: Slip unter den Strapsen.

Hinweis: Das Bild wurde als "anonym" deklariert. Es zeigt im Original zwei Wäschemodelle in traditionellen weißen Dessous.

Das Vergnügen an "ihrer" Wäsche ist ganz auf seiner Seite

Wo haben Sie denn Ihre Hose, Sir?
Ihr werdet es nicht glauben – in der viktorianischen Epoche trug eine erhebliche Anzahl von modebewussten Männern – Korsetts. Sie wollten damit ihre schlanke Taille zeigen, und die Legende weiß, dass es nicht nur die typischen „Dandys“ taten, sondern auch Jäger, Automobilisten und – Soldaten. Vor alle adlige Offiziere sollen dergleichen auch in Deutschland getragen haben. Eine schicke Taille war eben oft nur möglich, wenn der Mann sich schnürte. Der Wandel vom „knackigen Mann“ zum „hübschen Mann“ findet ja immer wieder statt – erinnert sich noch jemand an den Presserummel um die „Metrosexuellen“?

Warum aber trägt der heutige Mann (dann und wann und meist heimlich) die zurückgelassene Wäsche seiner Ex-Freundinnen? Oder: Warum kaufen sich Männer extrem teure Dessous mit Spitzen und Rüschen? Und warum tragen einige Männer heimlich sogar Strapse, die einst „Tanzgürtel“ hießen?

Herrenkorsett, in den 1990er Jahren noch erhältlich

Der sinnliche Gentleman liebt weiche Unterwäsche. oder?

Ein Teil der Gentlemen behauptet, weibliche Dessous seien wesentlich weicher und vermittelten ein angenehmeres Tragegefühl als Feinripp. Sie gehören zu jener Gruppe, die ein Geheimnis daraus machen und sich weder Freunden noch Freundinnen offenbaren. Das mit dem „weicheren“ Material stimmt natürlich nicht ganz – denn sanfte-weiche Stoffe werde mittlerweile auch in ganz gewöhnlichen Slips und Boxer-Shorts verwendet. Dennoch scheinen manche Frauen dieses Argument zu verstehen, auch wenn sie die Haltung als „pervers“ empfinden.

Die diebische Lust, „erwischt zu werden“

Ein anderer Teil hat ein diebisches Vergnügen daran, dass man ihn „erwischen“ könnte. Sie tragen unter Gesellschaft- und Businessanzügen sogar Strapsgürtel und feine Damenstrümpfe tragen. Dazu gehören dann natürlich auch feine seidenartige Slips, die es durchaus auch für Herren gibt.

Was die Männer genau bewegt, so an die Öffentlichkeit zu treten, ist nicht bekannt. Einer Freundin hat mal ein solcher Mann gestanden, er würde ständig daran denken, erwischt zu werden. Das sei zwar nie der Fall gewesen, aber manchmal sei er schon „dicht daran vorbeigeschlittert“.

Damen haben meist Vorbehalten gegen Männer mit der "falschen" Unterwäsche

Und was wäre, wenn eine Dame entdecken würde, dass ein Mann Damenwäsche oder Strapse trägt?

So amüsant der Anblick für manche Frauen auch sein mag – für ein Date eignet sich diese Art der Bekleidung kaum. Immerhin muss der Mann heute damit rechnen, dass er sich seiner Beinkleider entledigen muss, falls die Dame auf „Sofortgenuss“ besteht. Das kommt immer häufiger vor – das Risiko (oh, oh) ist also gegeben. Man könnte nun zwar sagen, dass ein jeder Herr seinen Spleen und seine heimlichen Wünsche hat – aber gerade der Wunsch, weibliche Dessous zu tragen, ist ein Argument, das zunächst gegen eine Partnerschaft spricht – trotz aller Toleranz.

Feminisieren lassen wollen sich die meisten nicht

In diesem Fall sind nicht einmal die Männer gemeint, die sich gerne „feminisieren“ lassen. Das einzige Geständnis, das wir hörten, war die Lust ganz gewöhnlicher, heterosexueller Männer, statt Hemd, Sakko und Hose einmal die entsprechende Kleidung der Damen zu tragen – Bluse, Blazer, halblanger Rock, Strapse und Strümpfe sowie High Heels. „Das Gefühl, dass überall 'Luft herankann' sei das wunderbarste Erlebnis, das ein Mann haben könne“, erzählte uns jemand – und er war kein Schotte.

So bleibt uns nur, über eine Kuriosität zu berichten und über das seltsame Gefühl des Mannes, das ihn beschleicht, wenn seine Hodensäcke in freier Luft schaukeln.

Bilder: Avatar oben © 2021 by liebesverlag.de, Mitte: © (about 1990) by Axfords, Brighton, UK.

Geheimnisse und Schlüpfriges aus 20 Jahren sehpferd

20 Jahre sehpferd - ein Teil betrifft auch die "Liebeszeitung"
Dieser Tage zelebriere ich "20 Jahre Sehpferd". Und dies alles ist wirklich geschehen in diesen 20 Jahren.

Wenn jemand Themen aufgreift, die von der begierigen Öffentlichkeit zwar verschlungen werden, die aber in der bürgerlichen Gesellschaft als „anrüchig“ gelten, kann viel passieren. Meist etwas, mit dem man nicht gerechnet hat. Es gibt seriöse Schauspielerinnen, die immer seriös waren, und sich dennoch ihrer Rollen der Vergangenheit schämten. Dann gibt es solche, die zwar nicht ganz so seriöse Rollen hatten, aber sich inzwischen zu viel gefragten Schauspielerinnen entwickelt hatten. Welche von beiden Gruppen haben sich bei mir jemals beschwert? Ihr dürft raten.

Erst Aktmodell, dann doch lieber Bildungssystem

Einige Male habe ich Artikel über junge Frauen entfernt. Dabei ging, soweit ich mich erinnere, um Fetisch- oder Wäschemodelle. Einmal jedoch ging es um eine junge Frau, die weitgehend textilfrei für Herrenmagazine posiert hatte und darauf zunächst sehr stolz war. Das änderte sich jedoch, als sie später eine Karriere in sensiblen Bereichen des Bildungssystems anstrebten. Soweit ich noch Zugriff auf die heutigen Betreiber hatte oder selbst Webmaster blieb, habe ich sie entfernt. Einmal beschwerte sich sogar eine Grafikerin, dass ich sie als Zeichnerin für eine angeblich frivole Webseite genannt hatte.

Ich habe sie immer aus dem "Schussfeld" genommen

Kurz: Ich habe immer versucht, alle aus dem „Schussfeld“ zu nehmen, die sich selbst irgendwie dort hineinmanövriert hatten. Und zwar völlig unabhängig vom Presserecht. Denn ich dachte mir (und denke weiterhin) mit 19 oder 21 Jahren darf man sich noch in einer Weise zeigen, die man später nicht mehr zu sehen wünscht. Wer aber aufwendige Karrieren auf Nacktheit und öffentliches Hervorheben seiner Sexualität aufbaut, um sich später einen Heiligenschein zuzulegen, dem ist nicht mehr zu helfen.

So sind die Jahre vorbeigegangen – zu Anfang noch mit etwas Sensationslust und dürftigen Nachrichtenquellen, die nicht immer ganz koscher waren. Dann aber mit eigenen, gründlichen Recherchen. Und insgesamt kann ich sagen: Im Grunde war alles richtig und sinnvoll.

"Geheimnisse" werden gewahrt, wenn mich darum bittet

Noch ein Satz zum Online-Dating: In dieser Branche lernte ich ausgesprochen aufrichtige Menschen kennen. Einige waren so ehrlich, dass ich ihnen versprechen musste, ziemlich viel von dem, was sie mir sagten, nicht zu schreiben. Und genau so habe ich es auch getan. Den Rest habe ich damals in der liebepur veröffentlicht.

Über Stripperinnen

Unanständig oder einfach ein Schauspiel?
Körperliche Schönheit ist ein Geschenk der Natur. Doch die Gefahr dabei ist stets, ausschließlich über die Schönheit beurteilt zu werden.

Körperliche Kraft ist ebenfalls ein Geschenk der Natur, und kaum jemand stößt sich daran, wenn ein junger Mann damit prahlt.
Den Körper in irgendeiner Form zu vermarkten, ist nicht stigmatisiert. Einige kluge Menschen tun es, obgleich sie auch durch etwas anderes glänzen könnten. Ein schöner Männerkörper, muskulös und mit einem funktionierenden Gehirn, wird im Nadelstreifenanzug, mit nacktem Oberkörper oder in der Badehose gerne bewundert. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es auch ohne Gehirn geht.

Wenn eine Frau strippt, vermarktet sie dann ihren Körper?

Wenn eine Frau ihren Körper vermarktet, kann sie das tun, doch will sie ihr Renommee behalten, muss sie noch etwas anderes tun. In aufreizenden Kleidern Tango zu tanzen, ist OK, sich als Wäschemodell zu verdingen, hingegen nicht. Am Strand Männerblicke auf sich zu ziehen, ist üblich. Sich vor einem männlichen Publikum bis auf die Haut auszuziehen, ist verwerflich.

Wenn sie eine Stripperin ist, dann ist sie eine Stripperin – eine Frau, die mit lasziven Bewegungen erotische Lüste erzeugt, aber sie nicht erfüllt. Sobald sie dies tut, verliert sie ihren guten Ruf. Bei Männern temporär, solange sie sich zum „Objekt“ degradiert, bei Frauen permanent, weil keine Frau so etwas tun würde, die „auf sich hält“.

Ich las:

Die ständige Aburteilung, oft von Leuten, die noch nie in einem Strip-Klub waren, hatte mich vom normalen Leben ausgeschlossen. Ich weiß jetzt, dass die von Männern dominierte Gesellschaft dieses Stigma braucht, um den Status quo aufrechtzuerhalten. Es muss Frauen typisieren, sie in Jungfrauen und Huren trennen, weil es eine Rechtfertigung für den männlichen Blick und dafür braucht, dass Frauen in den sexuellen Dienst von Männern gestellt werden.


Die Aussage ist authentisch, daran gibt es nichts zu rütteln. Doch ist es wirklich wahr, dass Männer „Frauen typisieren“? Und teilen sie Frauen wirklich in „Huren“ und „Jungfrauen“? Ich persönlich halte dies für eine Aussage der 1960er Jahre.

Was stigmatisiert eigentlich Stripperinnen?

Es ist nicht immer ein "anziehender" Beruf
Das eine klingt so eigenartig wie das andere. „Hure oder Jungfrau“ unterschlägt, dass Männer durchaus jene Frauen schätzen, die werde in die eine Waagschale noch in die andere fallen. Und eben auch nicht in den „Mainstream“ der Frauen, die beim Date fragen: „Welche Hobbys hast du denn?“

Möglich, dass es einem Mann schwerfällt, ein ernsthaftes Gespräch mit einer Dame zu beginnen, die gerade von der Bühne herunterkam und soeben noch ihren Schritt präsentierte. Das hat nicht mit dem „Mann als Solchem“ zu tun. Wenn ein Mann eine Soldatin „datet“, dann wird sie nicht im Kampfanzug erscheinen. Und falls sie sogar in einem betont sinnlichen Outfit erscheint, wird er sie anders sehen, als wenn sie hochgeschossen im Kostüm kommt, und wieder anders, wenn sie in Jeans und T-Shirt auftritt. Es kommt also sehr darauf an, wo, wie und unter welchen Umständen man eine Frau trifft.

Ich hege den Verdacht, dass es nicht die Männer sind, die strippende Frauen verachten – oder andere, die in den Randgebieten des Erotikgeschäfts tätig sind.

Verachten vor allem "solide" Frauen die "unanständigen" Frauen?

Nein – ich denke, die größte Verachtung für Frauen im Erotik-Geschäft geht von den Frauen aus, die sich als „solide“ präsentieren. Frauen, die feste Vorstellungen davon haben, wie ein Leben zu gestalten ist. Und von Frauen, die sich gerne von all jenen absetzen wollen, die sie für „schmutzig“ oder „verdorben“ halten.

Niemand sollte sich das Lebensziel setzen, Stripperin zu werden. Aber auch „Sportlerin“ oder „Model“ zu werden, ist eigentlich kein Lebensziel. Es ist eine andere Art der Vermarktung, die anderen Gesetzen folgt. Und kaum jemand wird ewig strippen, Klamotten präsentieren oder seinen Körper bis zur Leistungsgrenze schinden.

Und ja: Dating als Stripperin ist nicht einfach, wie ich hörte – und ich wundere mich, warum Ex-Stripperinnen dann unbedingt bei Dates darüber reden wollen – aber das Thema werden wir erst behandeln, wenn wir eine verlässliche Quelle finden können.

Zitat: Guardian, 2016
Bilder: Liebesverlag-Archiv.