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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Warum Anspruchsvolle keinen Partner finden werden

Runter vom hohen Ross - dann klappt auch die Partnersuche
In der letzten Woche habe ich darüber geschrieben, was für die Partnersuche besser ist. Zur Auswahl standen zwei Strategien: Zielgenau zu suchen oder mit Toleranz und Augenmaß abzuschätzen, wer am Ende „das Rennen macht“.

Nun gab es einen Faktor, den alle vernachlässigen, die irgendwo aus der Psychoecke kommen. Partnersuche folgt nämlich recht bekannten ökonomischen Gesetzen. Und da reicht zu wissen: Menschen mit Eigenschaften, die sehr gefragt sind, werden von vielen begehrt – das heißt, das Angebot ist knapp.

Der Satz ist so einfach, dass ihn jeder Grundschüler begreifen kann – doch nicht einmal Akademiker akzeptieren ihn.

Klartext: Runter vom hohen Ross!

Reden wir noch mal Klartext: Du und die meisten anderen Menschen, die du jemals kennenlernen wirst, sind Durchschnitt. Das ist wissenschaftlich absolut ausreichend belegt und sollte wenigstens Abiturienten bekannt sein. Du kannst nun den Geist (IQ) die Macht, das Einkommen oder die emotionalen Qualitäten nehmen – es gibt immer nur ungefähr zehn Prozent der Menschen, die hausragen. Nach diesen zehn Prozent suchen im Prinzip alle, die „hoch hinaus“ wollen.

Was passieren würde, wenn wirklich alle diese zehn Prozent suchen würden, ist als „Flaschenhals-Phänomen“ bekannt. Das heißt: Da, wo du aus der Flasche raus willst (also rein in eine Beziehung), sitzt ein riesiger Pfropfen. Es gibt kaum Bewegung, weil jeder jeden behindert. Und das größte Problem ist: Es gibt auch kaum ein Zurück, falls du deine Ziele weiterverfolgst.

Du bist Durchschnitt – und Durchschnitt ist nicht schlecht

Ein anderer Autor hat es neulich höchst drastisch gesagt (gekürzt):

Jeder hat einen Wert, aber nicht jeder kann an der Spitze stehen. Per Definition ist die größte Gruppe auf dem Diagramm die Durchschnittsgruppe. Die meisten von uns sind durchschnittlich, wissen es aber nicht. Und was viele von uns nicht verstehen, ist, dass Durchschnitt nicht schlecht ist.

Die oberen 10 Prozent – warum du da nicht herankommst

Und die „Zehn Prozent“, die alle suchen?

Kurz und knapp gesagt: Sie suchen einander. Und sie finden einander, so lange es genug von ihnen gibt. Nur wenige der „Zehn-Prozent-Gruppe“ suchen beim Durchschnitt – und ihr könnt euch leicht ausrechnen, wie wenige dies sind. Wenn es „einer aus zehn“ ist, dann kommen wir auf ein Prozent. Dieser eine Mensch aus hundert Menschen sucht allerdings vielleicht nicht gerade Dich – alles klar?

Diagonalsuche – kleine Chance, großes Risiko

Reden wir einen Moment von der Diagonalsuche. Also von der Suche, in der die zehn Prozent in die 90 Prozent eintauchen.

Was tun sie dort? Meist sind es Männer, die „etwas anderes“ suchen als das, was „in ihren Kreisen“ üblich ist. Das wäre soweit verständlich, aber bei den „90 Prozent“ gib es auch etwas „zu wildern“. Barrierefreien Sex zum Beispiel, eine Geliebte, eine Zweitbeziehung, jemand, der besondere Neigungen erfüllt.

Einen Moment bitte: Das kommt im Leben vor, und ich wäre ein Schelm, wenn ich es verurteilen würde. Aber es ist sicher nicht genau das, was sich die sehnsüchtigen „90 Prozent“ erhoffen.

Die meisten Aschenbrödel bleiben welche
Es gibt auch Bewegungen in die andere Richtung: Ein Teil der „90-Prozent-Gruppe“ ist bereit und in der Lage, sich bei den „Besten der Besten“ einzuschleichen. Auch das ist verständlich, und dann und wann kommt auch jemand zum Ziel – aber dazu sind dann eben erhebliche Fähigkeiten nötig, die nicht jeder Mensch hat. Und es können durchaus handfeste Eigenschaften sein – es geht also nicht immer um erotische Wunscherfüllung.

Kling toll? Ist es nicht. Es gibt weitaus mehr Cinderellas, die Putzfrauen bleiben als solche, die Königinnen werden.

Wie du trotzdem Erfolg haben kannst

Wer nun wissen will, wie er selbst oder ein Bekannter aus dem Dilemma herauskommt, der muss dies wissen:

1. Die Gruppe der „10 Prozent“ ist nicht scharf abgegrenzt. Es gibt Ränder, die noch annähernd das „hergeben“, was du suchst.
2. In den Flaschenhals kommst du nur, wenn du dich dort hineindrängst. Wenn du hingegen einen plausiblen Grund hast, dort aufzutauchen, wo die „Besten der Besten“ verkehren, kannst du Kontakte knüpfen.
3. Heute sind auch Akademiker(innen) oft nur „Durchschnitt“. Sie zählen sich oft zu den „besseren Menschen“ – doch das ist sehr unwahrscheinlich – es gibt inzwischen zu viele davon.
4. „Im Durchschnitt“ gibt es viele Menschen mit Eigenschaften, die „auch nicht schlecht“ sind.

Der aufgeblasene Selbstwert

Zum Schluss müssen wir noch von „echtem Selbstwert“ und einem „aufgeblasenen Ego“ reden. Wer weiß. Was er selbst wert ist, wird immer einen Weg finden, auch andere davon zu überzeugen.

Heute allerdings gibt es viele Menschen, die sich aufblasen, um größer zu wirken. Man spricht dann von „Narzissten“, aber sie stellen nur den Extremfall gestörter Persönlichkeiten dar. Üblicherweise werten sie sich selbst auf und andere ab. Solche Menschen sind ohnehin keine geeigneten Partner(innen). Viel schwieriger ist der Umgang mit Nicht-Narzissten, die von sich behaupten, einen „Anspruch“ auf einen bestimmten Lebensstil zu haben.

Und insofern schließe ich mit dem Fazit: Es hat keinen Sinn, „Ansprüche“ vor sich her zu schieben. Wer es dennoch tut, muss wissen, dass er früher oder später den Preis dafür zahlt.

Im Artikel wurde ein gekürztes Zitat von Christopher Kokoski verwendet. Weitere Informationen über "den Durchschnitt" bekam ich aus "Die Kunst des klaren Denkens", München 2011.

Bist du bereit?

Der Zweifel an der Suche ist so alt wie die Suche selbst
In diesem Artikel wende ich mich an die Suchenden. An alle Suchenden. Solche, die schon „seit Jahren single sind“ und jene, die durch die Pandemie über ein Jahr lang an der Partnersuche gehindert wurden.

„Bist du bereit?“, ist unser Motto für Juni. Und dahinter verbirgt sich ja auch die Frage: „Wozu bist du bereit?“

Bereit für Veränderungen - der Schlüssel zur Partnerschaft

Um die Sache etwas zu verkürzen, noch mal präziser gefragt:

„Wozu bis du jetzt bereit, wenn du eine feste Beziehung suchst?“

Falls du antwortest: „In jedem Fall erwarte ich dadurch eine Veränderung“, dann ist schon gewonnen. Für eine Veränderung bereit zu sein ist die wichtigste Voraussetzung für eine Partnerschaft. Würdest du dich bei einer Firma bewerben, wenn du nicht bereit wärst, einen neuen Arbeitsplatz zu finden? Vermutlich nicht.

Der Weg zur Zweisamkeit - mit nur zwei Fragen

Die beiden anderen Fragen, die sich nun allerdings ergeben, sind:

Bist du bereit, nun deinen Horizont erheblich zu erweitern?
Oder bist du gar bereit, auf etwas zu verzichten?

Wenn ich euch etwas verraten darf: Die Antworten auf diese Fragen weisen den Weg zur Zweisamkeit. Und sie sind zugleich der Nährboden des Erfolgs.

Die erste Frage, also die Erweiterung, wird von vielen Menschen auf Nachfragen mit „Nein“ beantwortet. Gleiche Stadt, gleiches Land, gleicher (örtlicher) Arbeitgeber, gleicher Freundeskreis, gleiche Interessen - das ist die Haupthürde für die Masse der Partnersuchenden.

Nun ist die zweite Frage zwar auch wichtig (ich habe oft darauf hingewiesen), aber der Gewinn ist oft zugleich der Verzicht. Also beispielsweise: Im Ausland ein interessanteres, erfüllteres Leben zu finden, ist ein Gewinn – daheim den gewohnten Freundes- und Kulturkreis zu verlieren, ein Verlust.

Warum du immer ein Risiko eingehst und das auch gut ist

Das alles lässt sich auf eine neue Frage reduzieren: Bist du überhaupt bereit, das Risiko der Partnersuche einzugehen? Risiken sind bekanntlich mit Chancen und Misserfolgen belegt. Was überwiegt, ist zwar nicht immer absehbar, und viele von euch werde schnell ungeduldig, wenn es mal nicht sofort „funkt“. Aber es ist kalkulierbar. Je kleiner das Risiko, umso geringer die Chancen auf Gewinn. Das ist absolut gesichert, denn „null Risiko“ bedeutet: „Keine Begegnungen“ Wie groß das Risiko sein darf, musst du schon selbst entscheiden – denn nur du kannst es tragen.

Und nun frage ich dich noch einmal: Bist du bereit?

Bild: Nach einer Zeichnung aus dem Jahr 1908. Die Künstlerin ist unbekannt, es könnte sich aber um Jeanette Smth handeln, die das Original entwarf. Diese Version ist eine Rekonstruktion des Originals.

Wie deine Chancen auf Partner sich erhöhen und schwinden

Nachdem ich gestern bereits darüber geschrieben habe, warum sogenannte “hohe Erwartungen“, auch „Ansprüche“ genannt, in die Sackgasse führen, will ich heute beweisen, warum das so ist.

Ich stelle dazu mal eine Falschaussage in den Raum:

Wenn eine Agentur behauptet, 100.000 aktive Mitglieder zu haben, dann müsste doch wenigstens ein Mensch für mich dabei sein.

Zunächst ist der Begriff „aktive Mitglieder“ schon besser als der früher benutzte Ausdruck „Mitglieder“, aber er ist dennoch unscharf. Zudem gehört bestenfalls die Hälfte dem erwünschten Geschlecht an. Ich rechne in Deutschland, trotz teilweise höheren Eigenangaben(1), mit maximal 100.000 jetzt intensiv suchenden Mitgliedern einer Agentur, die ich nun noch grob halbieren muss. Das sind dann 50.000. (2)

Warum die Anzahl der Kandidatinnen und Kandidaten schrumpft

Es ist allerdings so gut wie gleichgültig, wie wir rechnen: Wenn du die Einwohner deines Kreises auch nur grob (also ohne vergleichende Altersstruktur, Familienstand und weitere Faktoren wie Bildung) hochrechnest, kommst du auf die Anzahl, die dir maximal zur Verfügung steht. Ist dein Landkreis sehr klein, dann werden aus 50.000 „bereinigt dargestellten“ Mitgliedern schnell zu etwa 50. Es können mehr oder weniger sein, denn regional sind Suchende nicht gleich verteilt, auch wenn sie die gleiche Anzahl von Einwohnern haben. Faustregel: In Ballungsgebieten suchen mehr Menschen als in Kleinstädten. Und das Alter? Je enger du den Rahmen fasst, umso weniger kommen infrage. Noch haben wir nicht über Persönlichkeit, Einkommen und Bildung gesprochen, nicht wahr?

Und nun erst wende ich mich an die wirklich „Leckeren“ unter euch, die ohne „Ansprüche“ nicht leben wollen.

Die Summe der Eigenschaften … sehr heikel

Mit jeder Eigenschaft, die ihr für „unerlässlich“ haltet, kann sich eure Chance auf die Hälfte, ein Viertel oder gar einen noch kleineren Ausschnitt aus dem Spektrum der Kandidaten beschränken. Wer an Tests (3) glaubt, der kann sich einmal ansehen, wie viele Kandidaten die gewünschten Eigenschaften üblicherweise haben. Es macht ein bisschen Mühe, aber es kann durchaus sein, dass die Antwort 4,3 Prozent ist – und dabei habe ich jetzt nur die Persönlichkeit angesehen. Wenn du also eine extravertierte Person suchst, die im Hier und Jetzt lebt, rational handelt und offen ist, dann könntest du bei 4,3 Prozent landen. Der Testbetreiber nennt diese Personen „Förderer“. Die genannte Zahl ist an sich schon klein, aber die Person muss dir ja auch gefallen – und du ihr.

Was dir hilft – was dir schadet

Reden wir gleich Tacheles:

Je kleiner der Kreis, den du um deine Stadt ziehst, je enger du das Alter festlegst, je mehr körperliche und soziale Eigenschaften du dir wünscht, umso kleiner ist der Kreis der Kandidaten/Kandidatinnen.

Das heißt aber auch:

Mit jeder Eigenschaft, auf die du verzichtest, mit jeder Toleranz, die du dir erlaubst, wird der Kreis der Kandidaten/Kandidatinnen größer. Das gilt auch, je flexibler du räumlich bist, je weiter du die Altersspanne anlegst und je mehr du auf Details verzichtest, die entbehrlich sind.


(1) Der Singlebörsen-Vergleich nennt "wöchentliche Benutzer" und "aktive Mitglieder".
(2) Die "offiziellen" Zahlen sind nicht restlos verifizierbar - sie dienen hier nur als Anhaltspunkt.
(3) Hier findest du, wie häufig die sogenannten Mayrs-Briggs-Profile vorkommen. Der Wahrheitsgehalt solche Tests und die Einordnung sind umstritten, geben aber einen Hinweis darauf, wie schwer es ist, einen Partner zu finden, der bestimmte Eigenschaften in Kombination vereint.

Wer gewinnt die Partnerwahl theoretisch?

Ein Herz umhängen reicht kaum
Dieser Text enthält keine Bewertungen er soll nur erläutern, warum ihr möglicherweise "falsche" oder "gar keine" Kandidatinnen anlockt. Die Theorie gilt für Männer und Frauen, und sie ist nicht ausschließlich auf "Speeddating" beschränkt.

Am einfachsten lässt sich die Theorie anhand des Speeddatings erläutern, und zwar dort, wo keine zusätzlichen Maßgaben greifen, im Klartext: Wenn jeder beliebig viele Teilnehmer ankreuzen kann, und keine „Matches“ gebildet werden. Sobald Teilnehmer nur eine begrenzte Anzahl, der jeweils "anderen Seite" ankreuzen dürfen oder Übereinstimmung gewährleistet sein muss, wird die Sache komplizierter.

Annahme eins: Hans hat eine bestimmte Frau erwählt

Nehmen wir an, Hans will unbedingt die Nummer 7 seiner Gesprächspartner wiedersehen. Dann gibt es folgende Möglichkeiten:

1. Nummer sieben ist die einzige, die überhaupt von einem Teilnehmer erwählt wurde, und kontaktiert Hans sofort.
2. Nummer sieben hat zwar mehrere Kandidaten, sieht Hans aber als die Ideallösung an und kontaktiert nur ihn.
3. Nummer sieben wartet ab, weil zuerst Klaus und Fred auf ihrer Liste stehen. Sie stellt Hans hinten an.
4. Nummer sieben kontaktiert zuerst Hans, nimmt sich aber vor, später auch noch Klaus und Fred zu treffen.
5. Nummer sieben ist überhaupt nicht interessiert.

Annahme zwei: Hans will seien Chancen erweitern und wählt alle Frauen aus

Das zweite Szenario wäre: Hans denkt: Ich kreuze alle Frauen an, die ich getroffen habe, weil die Chance, ein Date zu bekommen, dadurch am größten ist.

Dann gibt es folgende Varianten:

1. Eine der Kandidatinnen wurde ausschließlich von Hans erwählt und kontaktiert ihn sofort.
2. Alle sind begeistert, von Hans erwählt worden zu sein, und kontaktieren ihn sofort.
3. Die anderen haben mehrere Kandidaten, die attraktiver sind als Hans. Hans wird an die letzte Stelle gesetzt.
4. Die anderen haben teilweise mehrere Kandidaten, die sie unterschiedlich bewerten. Eine allerdings glaubt, dass Hans die Ideallösung ist, und trifft ihn sofort.
5. Keine der Kandidatinnen ist an Hans interessiert.

Ihr könnt euch nun selber überlegen, ob ihr „Hans“ sein wollt. Es ist nur ein Gedankenspiel, mehr nicht.

Fundsache – das harte, willkommene Leben

Über Partnersuche kann man viel schreiben. Sinnvolles und dummes Zeug, Predigten und leichtfüßige Sätze.

Über etwas wird selten geschrieben – dass die erfolgreiche Partnersuche Änderungen nach sich zieht – und diese Änderungen beinhalten Risiken, die in alle Richtungen tendieren können.

Großmütterchens und Schillers Rat: „Drum prüfe, wer sich ewige bindet“ ist ziemlicher Unsinn. Du kannst prüfen, so oft, und solange du willst, aber du kannst nicht verhindern, dich auf ein neues Terrain zu begeben, auf dem du dich nicht auskennst.

Und dazu fand ich ein Zitat, das es knapper sagt:

Änderungen in unserem Leben können hart sein, auch wenn sie an sich willkommen sind.

(Nach Mrs. Fever)

Sag "JA" zu Änderungen

Änderungen sind Risiken, und Risiken beinhalten Chancen und Verluste. Und doch wollen Partnersuchende Veränderungen, weil sie hoffen, dabei zu gewinnen.

Ich denke, das ist gut und richtig. Zugleich bedaure ich die Menschen, die sich vor Änderungen fürchten und deshalb niemals etwas gewinnen werden.